Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz

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Sengha
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Sengha »

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LeKwas hat geschrieben: 24.07.2021 17:49
Over 20 current Activision Blizzard employees, including World of Warcraft lead game designer Jeremy Feasel, have publicly criticized the company's response to the sexual harassment and discrimination lawsuit filed against it earlier this week. Some WoW developers also stopped work today "in solidarity with the women that came forward," Feasel said.
https://www.pcgamer.com/activision-bliz ... -silenced/






... und weitere

Das sind alles derzeitige Blizzard Mitarbeiter, die dich offen gegen das offizielle Statement ihres eigenen Unternehmens stellen.
Ich denke nicht, dass es so intelligent ist, jetzt solche Statements rauszuhauen, weil man damit entweder die Geschichte oder sich selbst bzw. die eigene Empörung unglaubwürdig macht. So krass wie die Story dargestellt ist, wäre es unmöglich nicht irgendwas davon mitbekommen zu haben, und dann stellt sich die Frage wieso diese so empörten Gerechtigkeitsritter nicht schon früher was unternommen haben.
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SethSteiner
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von SethSteiner »

Ich sagte nicht, dass die Klage spekulativ wäre oder ähnliches, sondern es geht um diesen Thread und auch andere Kommentarbereiche. Es geht um die Spekulationen von Usern, in die eine oder andere Richtung. Ich habe mich damit auseinandergesetzt aber ich wage es nicht zu beurteilen ob eine Anschuldigung wahr oder falsch ist oder eventuell auch etwas dazwischen und ich finde es problematisch, über solche Angelegenheiten frei herumzuspekulieren, Positionen einzunehmen, Reihen von Tweets von Mitarbeitern und deren Meinungen und Ansichten zu posten, bei einer so diffizilen Angelegenheit ob jemand irgendwann am Arbeitsplatz einen Übergriff erlebt hat oder gemobbt wurde und inwiefern ein Selbstmord das Resultat einer vermeintlichen Unternehmenskultur gewesen sein sollte.
Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:22 Ohne Witz - ich muss nicht einmal in den USA leben um einen, zumindest nach meinen Erfahrungen in der Berufswelt proportional gesehen größeren Anteil von Sexismus durch männliche Arbeitskollegen zu erleben, als dass Frauen sich zu Unrecht (was letztendlich ohnehin eine subjektive Empfindung bleibt) belästigt fühlen.

Ich weiß nicht, was es mit der männlichen Spezies ist, aber auch ich verdrehe mindestens einmal täglich meine Augen auf der Arbeit über irgendeinen strunzdoofen und/oder sexistischen Kommentar männlicher Kollegen.
Und meiner Erfahrung nach tendiert der Mensch im allgemeinen zum Schubladendenken, was sich auch verbal bemerkbar macht. Das hat mit Penis und Vagina nichts zutun, sondern mit der Psychologie des Tiers, das der Homo Sapiens ist und dem wir alle angehören. Die Idee, dass irgendjemand besonders anfällig ist und diesen dann als eine eigene Spezies zu kategorieren, ist so ziemlich das beste Beispiel von Schubladendenken. Vielleicht sollte da jeder beides entwickeln, ein bisschen dickeres Fell und Sensibilität nicht gar keine aber doch zumindest weniger Kommentare abzugeben, nicht nur was Sexismus, sondern auch Rassismus betrifft, den ich deutlich häufiger in meiner Berufswelt erlebt habe, der mich entnervt die Augen verdrehen lässt und der dabei auch kein bestimmtes Geschlecht kennt.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 24.07.2021 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Drian Vanden
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Drian Vanden »

Sengha hat geschrieben: 24.07.2021 18:22 Ich denke nicht, dass es so intelligent ist, jetzt solche Statements rauszuhauen, weil man damit entweder die Geschichte oder sich selbst bzw. die eigene Empörung unglaubwürdig macht. So krass wie die Story dargestellt ist, wäre es unmöglich nicht irgendwas davon mitbekommen zu haben, und dann stellt sich die Frage wieso diese so empörten Gerechtigkeitsritter nicht schon früher was unternommen haben.
Ich denke nicht dass es intelligent ist, sich solch eine Meinung zu bilden, ohne sich ein Bild erstmal durch gewisse Fakten zu erschaffen.

Activision Blizzard beschäftigt ca. 10.000 Mitarbeiter. Es ist schier unmöglich für einen einzelnen, und damit ergo für jeden Mitarbeiter, über einen Fall der sexuellen Belästigung überhaupt informiert zu sein. Der "modus operandi" sexueller Belästigung oder gar Übergriffen ist in der Regel ohnehin eher unauffällig statt auffällig, findet in Unternehmen eher in situativer Diskretion statt, statt in der Kantine.

Um das mal in Perspektive zu rücken (an einem völlig wahhllosen Beispiel): Mitarbeitern in einem 10.000 Mitarbeiter großem Unternehmen nun vorzuwerfen, dass sie nichts dagegen unternommen hätten (was im Übrigen völlig spekulativ ist, dass sie nichts unternommen haben), ist in etwa so, als würde man dem Polizisten A in Berlin vorwerfen, nichts gegen die sexuelle Belästigung der Kollegin B unternommen zu haben.
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Usul
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Usul »

Sengha hat geschrieben: 24.07.2021 18:22So krass wie die Story dargestellt ist, wäre es unmöglich nicht irgendwas davon mitbekommen zu haben, und dann stellt sich die Frage wieso diese so empörten Gerechtigkeitsritter nicht schon früher was unternommen haben.
Der Einfachheit halber zitiere ich Wigggenz, mit dem ich ja ansonsten immer gegensätzlicher Meinung bin (hier liegt also kein Entrüstungs-Circlejerk vor):
Wigggenz hat geschrieben: 24.07.2021 18:16Die Klage ist das Ergebnis von über zweijährigen behördlichen Ermittlungen und nicht irgendwelche Vorwürfe die irgendwelche Leute einfach in irgendeinem Kotakuartikel erhoben haben.

Und auch das hier möchte ich zustimmend zitieren - was zwischen uns ebenfalls nicht häufig vorkommt:
Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:22Ohne Witz - ich muss nicht einmal in den USA leben um einen, zumindest nach meinen Erfahrungen in der Berufswelt proportional gesehen größeren Anteil von Sexismus durch männliche Arbeitskollegen zu erleben, als dass Frauen sich zu Unrecht (was letztendlich ohnehin eine subjektive Empfindung bleibt) belästigt fühlen.

Ich weiß nicht, was es mit der männlichen Spezies ist, aber auch ich verdrehe mindestens einmal täglich meine Augen auf der Arbeit über irgendeinen strunzdoofen und/oder sexistischen Kommentar männlicher Kollegen.

Der springende Punkt hier ist, so glaube ich, daß viele Menschen nicht nachvollziehen können, wie nervig (um es etwas neutral auszudrücken) auch kleinere, nicht böse gemeinte Kommentare sein können, wenn sie nicht selbst Ähnliches bereits erlebt haben oder erleben.

Ganz banales, anekdotisches Beispiel: Wenn mir (fremdländischen Ursprungs) jemand sagt "Wow, du sprichst aber gut deutsch!", dann ist das in den allermeisten Fällen als Kompliment gemeint. Aber bei mir kommt das nach nun über 30 Jahren nicht so an - da ich auch niemanden Komplimente darüber mache, wie gut er die Sprache des Landes beherrscht, in dem er geboren wurde, aufgewachsen ist und lebt. Sprache ist mein Job, da ist es doch selbstverständlich, daß ich sie einigermaßen beherrsche... und trotzdem höre ich solche Kommentare immer wieder, selbst von eigentlich guten Freunden. Im Sinne von: "Herrjeh, jetzt korrigert Usul der Fremdländer MICH den Deutschen... und er hat Recht! Potz blitz!" Sowas nervt ungemeint.

Analog dazu kann ich mir sehr gut vorstellen, wenn eine Frau z.B. von einem nicht böse gemeinten Kompliment, was ihr Aussehen betrifft, einfach genervt sein könnte, wenn das zusammenhanglos auf der Arbeit passiert. Was hat ihr hübscher Hintern mit ihrem Job zu tun, wenn sie nicht gerade Model oder sowas ist? Und das ist wohlgemerkt bei einem "Kompliment". Wenn es dann aufdringlicher wird, hört der Spaß noch viel schneller auf...
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Sengha »

Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:35
Sengha hat geschrieben: 24.07.2021 18:22 Ich denke nicht, dass es so intelligent ist, jetzt solche Statements rauszuhauen, weil man damit entweder die Geschichte oder sich selbst bzw. die eigene Empörung unglaubwürdig macht. So krass wie die Story dargestellt ist, wäre es unmöglich nicht irgendwas davon mitbekommen zu haben, und dann stellt sich die Frage wieso diese so empörten Gerechtigkeitsritter nicht schon früher was unternommen haben.
Ich denke nicht dass es intelligent ist, sich solch eine Meinung zu bilden, ohne sich ein Bild erstmal durch gewisse Fakten zu erschaffen.

Activision Blizzard beschäftigt ca. 10.000 Mitarbeiter. Es ist schier unmöglich für einen einzelnen, und damit ergo für jeden Mitarbeiter, über einen Fall der sexuellen Belästigung überhaupt informiert zu sein. Der "modus operandi" sexueller Belästigung oder gar Übergriffen ist in der Regel ohnehin eher unauffällig statt auffällig, findet in Unternehmen eher in situativer Diskretion statt, statt in der Kantine.

Um das mal in Perspektive zu rücken (an einem völlig wahhllosen Beispiel): Mitarbeitern in einem 10.000 Mitarbeiter großem Unternehmen nun vorzuwerfen, dass sie nichts dagegen unternommen hätten (was im Übrigen völlig spekulativ ist, dass sie nichts unternommen haben), ist in etwa so, als würde man dem Polizisten A in Berlin vorwerfen, nichts gegen die sexuelle Belästigung der Kollegin B unternommen zu haben.
Ich habe mir nicht wirklich eine Meinung gebildet, sondern ziemlich nüchtern aus dem geschlussfolgert, was da nunmal steht, und da steht zB was von Betriebsausflügen und -feiern und allgemeiner fratboy Kultur. Das ist so ziemlich das Gegenteil von unauffällig und diskret.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Drian Vanden »

SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:25 Das hat mit Penis und Vagina nichts zutun, sondern mit der Psychologie des Tiers, das der Homo Sapiens ist und dem wir alle angehören.
Anwaltliche Verteidigung wäre vor Gericht sehr einfach, würde man sich immer darauf stützen können. Eine anthropologische Abhandlung der Abstammung des Menschen ist hier gar nicht von Nöten, sondern eher das Herausstellen seiner Fähigkeiten, sich gesittet und respektvoll zu verhalten.
Zuletzt geändert von Drian Vanden am 24.07.2021 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

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Sengha hat geschrieben: 24.07.2021 18:46 Ich habe mir nicht wirklich eine Meinung gebildet, sondern ziemlich nüchtern aus dem geschlussfolgert, was da nunmal steht, und da steht zB was von Betriebsausflügen und -feiern und allgemeiner fratboy Kultur. Das ist so ziemlich das Gegenteil von unauffällig und diskret.
Und woher weißt du nun, dass exakt diejenigen, die sich öffentlich gegen Blizzards Stellungnahme aussprechen, Teil der Ausflüge waren, nur um ihnen jetzt nachzusagen, eher zu unterstellen, dass sie sich jetzt erst im Nachhinein ritterlich aufbäumen?
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von greenelve »

Sengha hat geschrieben: 24.07.2021 18:46 Ich habe mir nicht wirklich eine Meinung gebildet, sondern ziemlich nüchtern aus dem geschlussfolgert, was da nunmal steht, und da steht zB was von Betriebsausflügen und -feiern und allgemeiner fratboy Kultur. Das ist so ziemlich das Gegenteil von unauffällig und diskret.
Und woher weißt du nun, dass exakt diejenigen, die sich öffentlich gegen Blizzards Stellungnahme aussprechen, Teil der Ausflüge waren, nur um ihnen jetzt nachzusagen, eher zu unterstellen, dass sie sich jetzt erst im Nachhinein ritterlich aufbäumen?
[/quote]
Und aus deiner Schlussfolgering heraus hast du dir die Meinung gebildet, es kann gar nicht so abgelaufen sein, wie es beschrieben wird. :greenelve_shrugging:

Mal so: Waren die Ausflüge ein Picknick im Freien oder wie liefen die ab? Wurde dann während dessen vor allen Anwesenden belästigt, damit es alle mitbekommen oder diskreter, wenn nicht alle Augen auf Täter und Opfer ruhen? Wie wir aus der MeToo Bewegung mitbekommen haben, es gibt viel öffentliche Belästigung, die richtig öffentlich stattfindet und trotzdem ein Grund für Aufschrei war.

Ebenfalls:
Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:54 Und woher weißt du nun, dass exakt diejenigen, die sich öffentlich gegen Blizzards Stellungnahme aussprechen, Teil der Ausflüge waren, nur um ihnen jetzt nachzusagen, eher zu unterstellen, dass sie sich jetzt erst im Nachhinein ritterlich aufbäumen?
Wenn es um Firmen selbst geht, wir haben keine Ahnung, inwieweit sich bei Vorgesetzten gemeldet wurde, inwieweit es weitergeleitet und geahndet wurde, inwieweit die Leute überhaupt den Mut hatten, Dinge zu melden. Sei es weil Kampf gegen Windmühlen, sei es, weil sie selber mit negativen Konsequenzen fürchten, Leute aus dem eigenen Team zu verraten (wie es innerhalb einer Gruppe verstanden werden kann, wenn sie kein fehlerhaftes Verhalten sieht).
An "Frat Culture" sehen wir ja, wie Belästung heruntergespielt und letztlich nicht mehr wahrgenommen wird. Wie bspw. die MeToo Bewegung gezeigt hat, oder dieses Video einer Frau, die in der Öffentlichkeit unterwegs ist und recht aggressiv angegangen wird.
Zuletzt geändert von greenelve am 24.07.2021 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von SethSteiner »

Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:49 Anwaltliche Verteidigung wäre vor Gericht sehr einfach, würde man sich immer darauf stützen können. Eine anthropologische Abhandlung der Abstammung des Menschen ist hier gar nicht von Nöten, sondern eher das Herausstellen seiner Fähigkeiten, sich gesittet und respektvoll zu verhalten.
Nun, man kann sich vor Gericht auf die Psychologie unserer Spezies stützen aber wie bei allem gilt das natürlich nicht generell. Es ist eine komplexe Frage aber weitestgehend gilt natürlich, sich selbst nicht im Griff zu haben und auf Basis von bspw. Vorurteilen Taten zu verüben, ist kein mildernder Umstand oder eine psychische Erkrankung. Aber noch ein Mal, gesicherte Erkenntnisse haben wir hier nicht. Und eigene Erfahrungen sind keine Erkenntnisse, schon gar nicht über vermeintliche Vorfälle die anderswo stattgefunden haben.
Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:54 Und woher weißt du nun, dass exakt diejenigen, die sich öffentlich gegen Blizzards Stellungnahme aussprechen, Teil der Ausflüge waren, nur um ihnen jetzt nachzusagen, eher zu unterstellen, dass sie sich jetzt erst im Nachhinein ritterlich aufbäumen?
Das Problem ist doch folgendes. Wenn diese Leute die sich öffentlich äußern sich allesamt so sicher sind, worauf beruht das dann? Haben sie es miterlebt oder nur gehört? Und von wem haben sie es gehört? Von Dritten oder den mutmaßlichen Opfern? Also entweder sind sie Zeugen oder treffen Aussagen auf Basis von Hörensagen. In ersteren Fall hätten sie aktiv werden müssen und in letzteren wissen sie es auch nicht wirklich besser und es wäre besser, genau wie hier, sie würden nicht in die Tasten hauen. Waren sie aktiv geworden, haben sie natürlich alles richtig gemacht aber dann hätten sie es ja auch so äußern können und es wäre, ein Aufreger, wenn sich herausstellt, dass man dann nicht genug getan hat dem auf den Grund zu gehen.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 24.07.2021 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von greenelve »

SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:57
Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:49 Anwaltliche Verteidigung wäre vor Gericht sehr einfach, würde man sich immer darauf stützen können. Eine anthropologische Abhandlung der Abstammung des Menschen ist hier gar nicht von Nöten, sondern eher das Herausstellen seiner Fähigkeiten, sich gesittet und respektvoll zu verhalten.
Nun, man kann sich vor Gericht auf die Psychologie unserer Spezies stützen aber wie bei allem gilt das natürlich nicht generell. Es ist eine komplexe Frage aber weitestgehend gilt natürlich, sich selbst nicht im Griff zu haben und auf Basis von bspw. Vorurteilen Taten zu verüben, ist kein mildernder Umstand oder eine psychische Erkrankung. Aber noch ein Mal, gesicherte Erkenntnisse haben wir hier nicht. Und eigene Erfahrungen sind keine Erkenntnisse, schon gar nicht über vermeintliche Vorfälle die anderswo stattgefunden haben.
Man kann auch trennen zwischen Meinung und Erkenntnise im Sinne von Fakten und richterliches Urteil. Du hast auch eine Meinung zum Thema, die du ausführlich darlegst. Und das funktioniert wunderbar im Sinne von Meinung, nicht im Sinne von Erkenntnis.
SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:25 Und meiner Erfahrung nach tendiert der Mensch im allgemeinen zum Schubladendenken, was sich auch verbal bemerkbar macht. Das hat mit Penis und Vagina nichts zutun, sondern mit der Psychologie des Tiers, das der Homo Sapiens ist und dem wir alle angehören.
Schubladendenken des Menschen hängt mit der Psychologie des Tiers zusammen? Tiere haben Schubladendenken?
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von SethSteiner »

Natürlich habe ich eine Meinung. Die das der Thread hier nicht existieren sollte, weil die Gefahr besteht Meinungen zu einer Schuldfrage zu formen, nur auf Basis von Vermutungen, Behauptungen oder gar eigenen Erfahrungen, ganz zu Schweigen von Themen wie Vorurteilen gegenüber Menschen mit bestimmter Geschlechtszuordnung.

Ich habe keine Ahnung inwiefern Tiere Schubladendenken haben aber da auch sie eine Psyche besitzen, würde mich das nicht wundern. In diesem Fall sprach ich aber nur vom Tier Mensch.
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Drian Vanden
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Drian Vanden »

SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:57 Aber noch ein Mal, gesicherte Erkenntnisse haben wir hier nicht. Und eigene Erfahrungen sind keine Erkenntnisse
Eigene Erfahrungen sind keine Erkenntnisse. Wow, das ist, das ist ... stark. Da sind wir wohl wieder beim berühmten Einzelfall angekommen, ja?
SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:57 schon gar nicht über vermeintliche Vorfälle die anderswo stattgefunden haben.
Richtig. Bis gestern habe ich auch noch ausdrücklich darauf bestanden, dass sexuelle Belästigung im Hause Activision Blizzard nicht geschieht, in vielen anderen großen Unternehmen schon, aber nicht bei Activision Blizzard. Dafür sind alle Erkenntnisse, die seit jeher gesammelt wurden, viel zu schwammig.
Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:54 Und woher weißt du nun, dass exakt diejenigen, die sich öffentlich gegen Blizzards Stellungnahme aussprechen, Teil der Ausflüge waren, nur um ihnen jetzt nachzusagen, eher zu unterstellen, dass sie sich jetzt erst im Nachhinein ritterlich aufbäumen?
SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:57 Das Problem ist doch folgendes.
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Wenn diese Leute die sich öffentlich äußern sich allesamt so sicher sind, worauf beruht das dann? Haben sie es miterlebt oder nur gehört? Und von wem haben sie es gehört? Von Dritten oder den mutmaßlichen Opfern? Also entweder sind sie Zeugen oder treffen Aussagen auf Basis von Hörensagen. In ersteren Fall hätten sie aktiv werden müssen und in letzteren wissen sie es auch nicht wirklich besser und es wäre besser, genau wie hier, sie würden nicht in die Tasten hauen. Waren sie aktiv geworden, haben sie natürlich alles richtig gemacht aber dann hätten sie es ja auch so äußern können und es wäre, ein Aufreger, wenn sich herausstellt, dass man dann nicht genug getan hat dem auf den Grund zu gehen
.
Mein Problem ist eher Folgendes: dass du dich tatsächlich eher darin bemühst zu argumentieren, worin die Schwachstellen der Aussagen der Mitarbeiter liegen. Das ist unsagbar, und so bezeichnend.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von Sengha »

Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 18:54
Sengha hat geschrieben: 24.07.2021 18:46 Ich habe mir nicht wirklich eine Meinung gebildet, sondern ziemlich nüchtern aus dem geschlussfolgert, was da nunmal steht, und da steht zB was von Betriebsausflügen und -feiern und allgemeiner fratboy Kultur. Das ist so ziemlich das Gegenteil von unauffällig und diskret.
Und woher weißt du nun, dass exakt diejenigen, die sich öffentlich gegen Blizzards Stellungnahme aussprechen, Teil der Ausflüge waren, nur um ihnen jetzt nachzusagen, eher zu unterstellen, dass sie sich jetzt erst im Nachhinein ritterlich aufbäumen?
Und wieso pickst du dir da jetzt nur den Betriebsausflug raus, wenn da wie gesagt von Feiern, Trinkgelagen im Büro, offen erzählten Witzen und Fratboy Kultur die Rede ist? Die Beschreibung von fratboy culture wird sogar gleich mitgeliefert: junger Mann, der sich in einer ungestümen oder albernen Weise verhält. Das ist wie gesagt das Gegenteil von diskret und hinter verschlossenen Türen.
Es geht einfach darum, dass man eben nicht alles haben kann. Einerseits ein Bild eines unübersehbaren, brüllenden Godzilla-Monsters zeichnen, und dann beim kritischen Nachhaken aber sagen, es hätte sich ja eigentlich eher um einen verstohlenen Ninja gehandelt.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von NewRaven »

Usul hat geschrieben: 24.07.2021 18:45 Ganz banales, anekdotisches Beispiel: Wenn mir (fremdländischen Ursprungs) jemand sagt "Wow, du sprichst aber gut deutsch!", dann ist das in den allermeisten Fällen als Kompliment gemeint. Aber bei mir kommt das nach nun über 30 Jahren nicht so an - da ich auch niemanden Komplimente darüber mache, wie gut er die Sprache des Landes beherrscht, in dem er geboren wurde, aufgewachsen ist und lebt. Sprache ist mein Job, da ist es doch selbstverständlich, daß ich sie einigermaßen beherrsche... und trotzdem höre ich solche Kommentare immer wieder, selbst von eigentlich guten Freunden. Im Sinne von: "Herrjeh, jetzt korrigert Usul der Fremdländer MICH den Deutschen... und er hat Recht! Potz blitz!" Sowas nervt ungemeint.
Ich finde aber ehrlich gesagt nicht, dass man das wirklich vergleichen kann (oder sollte!), denn dann sind wir ganz schnell bei "mich nervt jeder, der mich vor dem ersten Kaffee anspricht" (was sogar wahr ist... aber eben mein Problem, nicht das des Gegenübers) und das banalisiert das ein wenig. Man kann die Intention eben nicht komplett aus einem solchen Verhalten ausklammern und noch dazu kann man auch nicht völlig darauf verzichten, die Situation, warum man jetzt genervt ist, etwas zu analysieren. Ich bin den lieben langen Tag von vielen Dingen genervt, die mir so passieren (und oft auch von welchen, die sich gar nicht so grundsätzlich von deinem Beispiel unterscheiden), aber mitunter kann der Grund, warum ich durch etwas genervt bin - sei es, weil ich das heute schon 30 Mal gehört habe, sei es, weil ich es seit 30 Jahren täglich höre, sei es, weil es für mich selbst total logisch ist und ich mich so irgendwie für dumm gehalten fühle - halt auch einfach gar nicht für das Gegenüber ersichtlich oder erahnbar sein. In diesem Fall hat dann das Gegenüber nicht wirklich einen Fehler gemacht und falls ich noch irgendwelche Reste Empathie übrig hab, lass ich mir dann auch mein "genervt sein" gar nicht anmerken. Jedenfalls nicht in der Situation selbst... ein Hinweis zu einem späteren, gelassenerem Zeitpunkt, dass das irgendwie für mich doof war, ist dann einfach die bessere Lösung.
Anders ist es natürlich, wenn sich jemand so verhält, der mich kennt, dem ich meine Meinung dazu auch bereits mitgeteilt habe und der mich einfach damit ein wenig aufziehen will... da wirds dann auch schonmal etwas unfreundlicher, wenn die Stimmung gerade entsprechend ist,

Die Anschuldigungen hier schlagen aber schon in eine weit heftigere Kerbe, da ging es ja, soweit das ersichtlich ist, durchaus darum, auch seine Position auszunutzen, nicht nur darum einfach ein alberner Idiot gewesen zu sein oder jemanden ein bisschen genervt zu haben. Da ging es, offenbar, auch weniger darum, dass man die Wirkung seiner Äußerungen und Taten auf das Gegenüber nicht einschätzen konnte, sondern damit gezielt Reaktionen provozieren zu wollen (natürlich vermutlich eher nicht die, die es jetzt dann offenbar dafür gibt).
Zuletzt geändert von NewRaven am 24.07.2021 19:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Klage gegen Activision Blizzard erhebt schwere Vorwürfe: Toxische Unternehmenskultur, Diskriminierung und Belästigun

Beitrag von SethSteiner »

Drian Vanden hat geschrieben: 24.07.2021 19:17 Eigene Erfahrungen sind keine Erkenntnisse. Wow, das ist, das ist ... stark. Da sind wir wohl wieder beim berühmten Einzelfall angekommen, ja?
Nein, es geht nicht um einen oder viele Fälle, sondern darum dass eigene Erfahrungen keine Aussagen zulassen wie eine Gruppe von Menschen ist oder wie es anderswo zugeht.
Richtig. Bis gestern habe ich auch noch ausdrücklich darauf bestanden, dass sexuelle Belästigung im Hause Activision Blizzard nicht geschieht, in vielen anderen großen Unternehmen schon, aber nicht bei Activision Blizzard. Dafür sind alle Erkenntnisse, die seit jeher gesammelt wurden, viel zu schwammig.
Das wäre allerdings auch keine Aussage die man tätigen sollte. Schon gar nicht mit dieser Totalität. Man weiß es ja schließlich einfach nicht.
SethSteiner hat geschrieben: 24.07.2021 18:57 Mein Problem ist eher Folgendes: dass du dich tatsächlich eher darin bemühst zu argumentieren, worin die Schwachstellen der Aussagen der Mitarbeiter liegen. Das ist unsagbar, und so bezeichnend.
Also sollte man nicht auf Schwachstellen eingehen weil.. Gründe? Meine Position ist, dass dieser Thread nicht existieren sollte und genau das ist einer der Hauptgründe dafür. Hörensagen ist tendentiös und beeinflussend auf eine Weise, die ich nicht richtig finde.
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