Zu dem markierten Teil und vor dem Hintergrund, dass ich das Spiel und den Erstling tatsächlich mag. Das kann ich tatsächlich nicht ganz nachvollziehen, dass man diese Aspekte völlig unironisch als gut und souverän inszeniert hinstellt. Bei mir lief das die ganze Zeit unter der Kategorie Trash weniger hart formuliert B-Movie und in diesem Sinne konnte ich mir das auch gut geben. So guilty pleasure like. Gute Dialoge und Handlung? Die beiden Aspekte haben bei mir nur zu schmunzeln und nachsichtigem Kopfschütteln geführt.schockbock hat geschrieben: ↑04.08.2021 18:42
16. Rise of the Tomb Raider
So. Ende Gelände. Aus die Maus. Schicht im Schacht.
Ich weiß nicht. Aus diversen Gründen fühle ich mich derzeit emotional sehr erschöpft, was hier zwar off-topic ist, aber zwingend in meine Bewertung des neuerlichen Durchgangs einfließen muss.
Es war gut. Wenn ich mir Mühe gebe und das Spiel nach rationalen Gesichtspunkten bewerte, gibt es prinzipiell nichts auszusetzen - es ist hochgradig souverän in Szene gesetzt, glänzt mit allem, was einen Triple-A-Blockbuster nach Art eines Indiana Jones ausmacht. Die Figuren sind gut, die Trinity-Affen richtig schöne Arschlöcher, denen man die mitunter hässlichen Tode wirklich gönnen kann. Die Dialoge sind gut. Die Handlung ist gut.
Auf Gameplay-Seiten ebenfalls nichts zu beanstanden, es wird eine angenehme Mischung aus Kämpfen, Erkunden, Klettern und Rätseln serviert.
Wäre man nitpicky, könnte man den Mangel an einer künstlerischen Vision beanstanden. Sämtliche inszenatorischen und dramaturgischen Kniffe wurden schon anderswo - ganz besonders im Film - angewendet. Aber das ist ja die alte Diskussion: Sollte sich das Medium Videospiel so an den (Mainstream-)Film anbiedern?
Wer überhaupt keinen Anspruch an seine Action-Adventure-Unterhaltung stellt, möge sich bitte an Uncharted versuchen.
Sorry, der musste sein.
Bei dem von dir gescholtenen Uncharted hingegen kommen bei mir hingegen tatsächlich echte Emotionen hoch. In Sachen Writing ist das imho um Welten besser.
Bezüglich des Adventure Parts gebe ich dir aber Recht, da sehe ich auch Tomb Raider vorne. Wobei das wiederum auch nicht soo schwer ist gegenüber Uncharted.
Und zu deiner Diskussionsfrage: Das spielt doch überhaupt gar keine Rolle. Hinsichtlich Inszenierung ist im Videospiel-Bereich doch ohnehin alles von "quasi nicht vorhanden" bis "cineastisch" über "experimentell" oder "environmental storytelling" alles vorhanden. Soll sich einfach jeder rauspicken, worauf er gerade Bock hat. Nicht jedes Spiel muss eine Story so erzählen, wie es nur in einem Videospiel geht. Manchmal will man ja auch einfach nur eine gute Story genießen, ohne Experimente.