Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

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EintopfLeiter
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von EintopfLeiter »

VaniKa hat geschrieben: 06.10.2021 12:31 Das ist gar nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es ja auch viele cis Frauen gibt, die nicht schwanger werden können, aber die werden nicht ständig erwähnt, dass man die ja nie daten würde. Das mag man dann im Einzelfall so praktizieren, dass man das als Ausschlusskriterium hat für eine Beziehung, aber man trägt es nicht derart öffentlich vor sich her. Insofern dient dieses Kinderwunsch-Argument im Rahmen dieser Debatte doch eher nur dazu, einfach nur noch irgendein rationalisiertes Argument zu finden. Das eigentliche Problem ist diese öffentliche Abgrenzung, die ausschließlich in Bezug auf trans Frauen erfolgt. Ständig werden sie irgendwo thematisiert, auch wo es ursprünglich gar nicht um sie ging, und dann liest man derlei Aussagen.

Absolut richtig und ich dachte, dass der Einwand kommt. Ich wollte auch nur ein mögliches Beispiel nennen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine heterosexuelle Frau keine Kinder bekommen kann, ist aber zumindest geringer. Und der Mann, der eine zeugungsfähige Frau für seine Kinder sucht, kann sich natürlich auch noch als unfruchtbar herausstellen, klar.

Du hast Recht, ich wollte ein rationales Argument, das sich nicht mancher Oberflächlichkeiten bedient, ins Rennen werfen. Das aber immerhin nicht allzu sehr aus der Luft gegriffen ist. Es ging mir lediglich darum, Deine Aussage zu hinterfragen, Heterosexuelle wären grundsätzlich transfeindlich, wenn sie Transgender bei Ihrer Partnerwahl ausschließen. Und ich bleibe dabei, sie sind es nicht. Auch nicht um mehrere Ecke gedacht. Das schließt natürlich nicht aus, dass sie es sein könnten und es auch solche Beispiele gibt.

Aber treten wir das Thema Nachwuchs und Zeugungsfähigkeit nicht zu breit, wie schon geschrieben, es war ein Beispiel.

Vielleicht habe ich Deinen ursprünglichen Beitrag aber auch fehlinterpretiert. Wenn es Dir um eine öffentlich Abgrenzung von Transmenschen, oder unnötige Thematisierungen dieses Themas ging, bin ich absolut bei Dir. Das sollte nicht sein bzw. braucht es nicht! Ich glaube aber, unsere Gesellschaft ist einfach noch nicht so weit.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 06.10.2021 14:15, insgesamt 3-mal geändert.
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Korix
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Korix »

Averroes hat geschrieben: 05.10.2021 12:48
c452h hat geschrieben: 05.10.2021 12:39 Es gibt keine Fehlannahmen und -interpretationen.
Das ist eine reine, beleglose Behauptung der ein beweisbares, unverrückbares Faktum, nämlich dass z.B. das generische Maskulinum im Sprachgebrauch inklusiv verwendet wird (auch in den Denkmustern) entgegensteht.
Keine Ahnung ob ich den Satz richtig verstehe:
Wenn man das generische Maskulinum verwendet, dann denkt man dabei auch an alle anderen Geschlechter?
Wenn das so gemeint ist, dann will ich da aber mal ganz klar widersprechen.
Und dieses "unverrückbare Faktum" lässt sich auch ziemlich leicht widerlegen:
Geh mal in die Fußgängerzone und sag 100 Leuten, dass sie dir einmal 3 deutsche Schlagersänger nennen sollen.
Dann sag zu anderen 100 Leuten, dass sie dir 3 deutsche Schlagersänger oder Schlagersängerinnen nennen sollen.
Ich gehe jede Wette ein, dass du in der ersten Gruppe vermutlich nur männliche Sänger genannt bekommst, während es in der zweiten Gruppe wohl eindeutig gemischt ist, was den Anteil Männer/Frauen betrifft.
Warum dieser Unterschied, wenn man doch bei dem generischen Maskulinum in der Frage an die erste Gruppe auch direkt an die Sängerinnen mitdenkt?

(Keine Ahnung, ob der Vergleich hier schon gebracht wurde, da ich den Thread erst bis zu dem hier zitierten Beitrag gelesen habe :oops: )
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Halueth
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Halueth »

Das Problem bei Menschen ist, dass sie nicht rational handeln. Es gibt auch Paare die trennen sich wieder, weil sich herausstellt, dass der Mann zeugungsunfähig ist und die Frau aber unbedingt Kinder möchte. Es gibt da sicherlich auch welche, die eine entsprechende Alternative wie künstliche Befruchtung gar nicht in Betracht ziehen. Oder Frauen die Männer verlassen, wenn diese nicht mehr genug Geld nach Hause bringen, oder Männer die Frauen verlassen, weil sie ne jetzt ne jüngere haben wollen. Von diesem Standpunkt aus gesehen, kann man natürlich keinen Grund ausschließen. Moralisch verwerflich sind aber dennoch einige davon.

Es geht mir auch wie gesagt nicht um die persönliche Entscheidung, sondern vielmehr um den Umgang dann damit. Es ist natürlich ein kunstruiertes Beispiel wenn ich mir einen Mann vorstelle der in die weite Welt hinausposaunt, dass er nie was mit einer Transfrau anfangen würde, anstatt einfach nur dies für sich in seinem Kopf zu entscheiden. Allerdings kommt auch das vor, dass offen herausposaunt wird, gerade in einem entsprechenden Umfeld mit "Gleichgesinnten". Stammtischgelaber eben. Da würde ich das schon als Transphob bezeichen.

Genauso wie in meinem Beispiel mit "dicken" Frauen: für mich diese Entscheidung treffen? In meinen Augen OK. Mit meinen Kumpels drüber quatschen und einen raushauen ala "mit ner Fetten würd ich nie schlafen"? Definitiv nicht OK.

Und genauso wie ich bei einer Frau mit etwas mehr auf den Rippen, wie man so schön sagt, nie sagen könnte wo da jetzt meine Grenze liegt, könnte ich das auch bei Transfrauen kaum sagen. Sicherlich gibt es die vom Grauen Propheten angesprochenen Transfrauen, denen man es unmittelbar ansieht. Vermutlich weil sie sich auch erst recht spät für sich entschieden haben, eine Transfrau zu sein. Das hat ja auch was mit unserer Gesellschaft zu tun. Viele haben ja auch Angst, dies offen auszuleben und irgendwann können sie aber nicht mehr diese Lüge leben und entscheiden sich dann aber erst recht spät dafür es dann doch zu wagen.
Aber genauso gibt es Transfrauen denen man es nicht ansieht, ganz unabhängig davon, wann sie diesen Schritt gewagt haben. Ein Beispiel wurde ja schon genannt. Und nein man benötigt dafür keinen guten Schönheitschirurgen und ich finde es abenteuerlich was Grauer Prophet hierzu schreibt. Aber es zeigt auch, dass die Gesellschaft noch einen langen Weg vor sich hat.


WICHTIG für mich wäre, dass man von Anfang an offen miteinander umgeht. Dass man von Anfang an offen kommuniziert, dass man zB eine Transfrau ist (gleiches gilt natürlich für Transmänner). Allerdings bin ich keine Transfrau und kann daher nur sehr schwer nachvollziehen, ob ich damit jetzt vlt. sogar daneben liege. Denn sie wollen ja als Frauen wahrgenommen werden. Keine Ahnung ob sich dann jemand schwer tut, sowas dann gleich bei der ersten Begegnung zu offenbaren. Andererseits kommt es früher oder später sowieso zur Sprache.


Ein absoluter Abturner wäre für mich übrigens wenn sie rechtsextrem wäre ^^
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Hamurator
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Hamurator »

Kajetan hat geschrieben: 04.10.2021 14:16
Hamurator hat geschrieben: 04.10.2021 14:03 In der Gender-Sprache kanalisiert sich einfach der grottenschlechte Deutsch-Unterricht der letzten Jahrzehnte.
Noch so jemand, der nur eine Meinung hat :-P
Und das ist nun schlimm, weil...? Ich finde es ja eher erschreckend, wie viele einfach Ja und Amen sagen, wenn irgendeine Pseudoelite einer geisteswissenschaftlichen Fakultät proklamiert wir müssen nun alle anders reden und schreiben, weil sich sonst jemand unterdrückt fühlt. Ah ja.

Wenn es ein grammatikalisches Problem gibt (oder auf Teufel komm raus eines erzeugen möchte), dann sind es, wie von PfeiltastenZocker auch angesprochen, die dediziert weiblichen Formen (die vermutlich auch die Ursache dafür sind, dass manche glauben, die maskulinen Formen gelten nur für Männer). Belässt man es bei einem einheitlichen Genus muss ein Adjektiv vorangestellt werden, wenn ein Geschlecht genau angesprochen sein soll (wie eigentlich heute auch schon, aber egal). Das hat auch den Vorteil, dass es egal ist, was der Sprecher denkt, wie viele Geschlechter es gibt. Oder andersherum was der Hörer denkt, wie viele es gibt.

Darüber hinaus, wenn du einen guten Deutsch-Unterricht hattest, gratuliere ich dir.
Zuletzt geändert von Hamurator am 06.10.2021 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von [PTG]FrAgmAn »

Temeter  hat geschrieben: 03.10.2021 13:24 Oh toll, für mich hört sich das erstmal wie selbsternannte Gesinnungspolizei im Spielsektor an.

Wenn es tatsächlich allein gegen Rechtsextremismus gehen würde, hätte ich weniger Problem damit, aber erfahrungsgemäß geht es bei solchen Aktionen, gerade wenn sie über Social Media laufen, um regelrechte ideologische "Reinheit". Es missfällt mir gerade, wie Ambivalenz und Vagheit oft als regelrechte Bedrohung aufgefasst wird, was für mich traditionell ein autoritärer Reflex ist, und kein Zeichen einer liberalen und weltoffenen Gemeinschaft.

Es hat ebenfalls keinen guten Beigeschmack, wenn man dafür Unternehmen "untersucht", ob sie nicht doch Mitarbeitern mit falschen Gedanken und Ideologien beherbergen. Gerade, weil das wohl bedeutet, dass die Spiele an sich nicht genug Beweismaterial sind.
Und wohlgemerkt, das neuste Spiel, um das es sich handelt, ist nicht mal draußen. Also klassische Vorverurteilung, und eventuell sogar der Versuch, das Ding zu canceln?
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Grauer_Prophet
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Grauer_Prophet »

EintopfLeiter hat geschrieben: 06.10.2021 12:57
Grauer_Prophet hat geschrieben: 06.10.2021 12:26 Ich hab auch noch nie ein Alien gesehen -trotztem gibt es auf unseren Planeten vermutlich keine
Ich hätte auch noch kein normales Foto Video etc von so einer Dame gesehen wo es einem nicht auffällt
VaniKa hat ein Beispiel genannt - Kim Petras. Ich kannte die Dame nicht und habe mir deshalb ein paar Bilder angeschaut. Also niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass das Mädel als Bub auf die Welt kam. Und es wird weitere solcher Beispiele geben.

Warum soll sich ein heterosexueller Kerl nicht in solch ein Mädchen vergucken?

VG
Joa schau dir bei der Dame Bilder an die nicht geshopt und übertrieben geschminkt sind -ich bleib da bei meiner Aussage -die Dame im rl treffen und man weiß woran man ist -Stimme usw kenn ich da noch gar nicht

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Hamurator
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Hamurator »

Korix hat geschrieben: 06.10.2021 13:44 Warum dieser Unterschied, wenn man doch bei dem generischen Maskulinum in der Frage an die erste Gruppe auch direkt an die Sängerinnen mitdenkt?
Weil vielen das wohl nicht klar ist und wahrscheinlich auch nie gesagt wurde. Das ist das, was ich mit "schlechtem Deutsch-Unterricht der letzten Jahrzehnten" meine, wofür mich Kajetan doof von der Seite angepflaumt hat.

Über Schule zu reden ist allgemein kompliziert, weil jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, aber zumindest in meiner Schulllaufbahn bei mir in Bayern bestand im Deutsch-Unterricht der Glauben, dass grammatikalische Regeln den meisten klar sein dürfte, weil Muttersprache und so, und man sich deshalb darauf beschränkte dem ganzen nur noch Namen zu geben, damit jeder weiß, was mit Substantiven, Akkusativ und Pronomen gemeint ist. Regeln erläutern? Allenfalls in homöopathischen Dosen und primär in der Grundschule.

Man sieht ja nahezu täglich wie die Leute Probleme mit der richtigen Verwendung von "das" und "dass" haben. Oder mit Bindestrichen. Oder dem Apostroph-s. Alles keine Raketenwissenschaft, aber man muss es den Leuten halt mal erklären. Eigentlich wäre die Schule ein perfekter Ort dafür, aber man lässt die Schüler in der Mittel- und Oberstufe lieber ein Dutzend Aufsätze schreiben ohne das man feststellen könnte, dass der Stil immer besser wurde.
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VaniKa
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von VaniKa »

Halueth hat geschrieben: 06.10.2021 13:56Dass man von Anfang an offen kommuniziert, dass man zB eine Transfrau ist (gleiches gilt natürlich für Transmänner). Allerdings bin ich keine Transfrau und kann daher nur sehr schwer nachvollziehen, ob ich damit jetzt vlt. sogar daneben liege. Denn sie wollen ja als Frauen wahrgenommen werden. Keine Ahnung ob sich dann jemand schwer tut, sowas dann gleich bei der ersten Begegnung zu offenbaren. Andererseits kommt es früher oder später sowieso zur Sprache.
Das ist tatsächlich ein sehr kniffliges Thema. Aus Perspektive der cis Personen ist natürlich nachvollziehbar, warum so etwas am besten schon in einem Profil stehen sollte. Aber das führt dann eben auch dazu, dass Leute dann diesen Menschen gar nicht erst eine Chance geben aufgrund ihrer eigenen (falschen) Vorstellungen, was es bedeutet, trans zu sein. Und mal Hand aufs Herz: Wer würde denn bei so einem Überangebot an Datingmöglichkeiten dann nicht einfach die trans Personen sofort wegwischen? Eine faire Chance haben sie also nur, wenn sie erst mal ohne den Transstempel einen Eindruck vermitteln können. Wann dann konkret der Moment des Coming-outs passt, ist individuell völlig verschieden. Manche schreiben es auch direkt ins Profil oder vor einem ersten Date, weil sie einfach hinterher nicht totgeschlagen werden wollen, weil sie an jemanden geraten sind, der damit überhaupt nicht klar kommt. Diese Haltung, gefälligst ein Recht darauf zu haben, nicht "getäuscht" zu werden und das immer sofort offen gelegt werden müsse, finde ich ziemlich anmaßend. Verständlich, aber eben auch sehr einseitig gedacht.

Grauer_Prophet hat geschrieben: 06.10.2021 14:24Joa schau dir bei der Dame Bilder an die nicht geshopt und übertrieben geschminkt sind -ich bleib da bei meiner Aussage -die Dame im rl treffen und man weiß woran man ist -Stimme usw kenn ich da noch gar nicht
Das zeigt eben deine Unkenntnis. Du glaubst, du weißt alles und trittst hier mit dem Brustton der Überzeugung auf. Kim Petras hat nie eine männliche Pubertät durchlaufen. Sie hat durch weibliche Hormone einen weiblichen Körper entwickelt, mit natürlichen Brüsten, Figur, usw. Ihre angleichende OP hatte sie bereits mit 16. Demnach hatte sie auch nie einen Stimmbruch und ist heute als Sängerin berühmt. Alles was du da sehen möchtest, bildest du dir daher ein.



PS: Und weil sie auch einfach eine Supersängerin ist, hier noch ein Musikvideo:
Zuletzt geändert von VaniKa am 06.10.2021 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Halueth
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Halueth »

Grauer_Prophet hat geschrieben: 06.10.2021 14:24
Joa schau dir bei der Dame Bilder an die nicht geshopt und übertrieben geschminkt sind -ich bleib da bei meiner Aussage -die Dame im rl treffen und man weiß woran man ist -Stimme usw kenn ich da noch gar nicht

Jeder wie er will -oder halt nicht will -beides ok
Mein Gott, dann schau dir halt mal ein Video von ihr an, bei dem definitiv nichts retuschiert wurde:



Wie kann man nur so engstirnig sein...
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Halueth »

VaniKa hat geschrieben: 06.10.2021 14:34
Halueth hat geschrieben: 06.10.2021 13:56Dass man von Anfang an offen kommuniziert, dass man zB eine Transfrau ist (gleiches gilt natürlich für Transmänner). Allerdings bin ich keine Transfrau und kann daher nur sehr schwer nachvollziehen, ob ich damit jetzt vlt. sogar daneben liege. Denn sie wollen ja als Frauen wahrgenommen werden. Keine Ahnung ob sich dann jemand schwer tut, sowas dann gleich bei der ersten Begegnung zu offenbaren. Andererseits kommt es früher oder später sowieso zur Sprache.
Das ist tatsächlich ein sehr kniffliges Thema. Aus Perspektive der cis Personen ist natürlich nachvollziehbar, warum so etwas am besten schon in einem Profil stehen sollte. Aber das führt dann eben auch dazu, dass Leute dann diesen Menschen gar nicht erst eine Chance geben aufgrund ihrer eigenen (falschen) Vorstellungen, was es bedeutet, trans zu sein. Und mal Hand aufs Herz: Wer würde denn bei so einem Überangebot an Datingmöglichkeiten dann nicht einfach die trans Personen sofort wegwischen? Eine faire Chance haben sie also nur, wenn sie erst mal ohne den Transstempel einen Eindruck vermitteln können. Wann dann konkret der Moment des Coming-outs passt, ist individuell völlig verschieden. Manche schreiben es auch direkt ins Profil oder vor einem ersten Date, weil sie einfach hinterher nicht totgeschlagen werden wollen, weil sie an jemanden geraten sind, der damit überhaupt nicht klar kommt. Diese Haltung, gefälligst ein Recht darauf zu haben, nicht "getäuscht" zu werden und das immer sofort offen gelegt werden müsse, finde ich ziemlich anmaßend. Verständlich, aber eben auch sehr einseitig gedacht.
Ja deswegen sage ich ja auch, dass ich da warscheinlich daneben liege... :oops:

Ich würde auch nicht sagen, dass sie es gleich ins Profil schreiben sollen, genau aus den von dir genannten Gründen, aber ich denke wenn man sich begegnet und gut versteht, dann sollte es schon recht zeitnah zur Sprache gebracht werden. Ist natürlich alles wirklich sehr individuell, aber ein "verschweigen" oder auf den letztmöglichen Moment verschieben könnte eben auch negative Auswirkungen haben. Ehrlichkeit ist in einer Beziehung nunmal wichtig. Aber ich kann auch die Ängste dahinter zumindest nachvollziehen und hab keine Ahnung wie ich mich wohl in so einer Situation verhalten würde...

Bei Kim Petras und dem Grauen Propheten hatten wir wohl eine ähnliche Eingebung ^^
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Usul
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Usul »

Hamurator hat geschrieben: 06.10.2021 14:28Weil vielen das wohl nicht klar ist und wahrscheinlich auch nie gesagt wurde. Das ist das, was ich mit "schlechtem Deutsch-Unterricht der letzten Jahrzehnten" meine, wofür mich Kajetan doof von der Seite angepflaumt hat.

Über Schule zu reden ist allgemein kompliziert, weil jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht, aber zumindest in meiner Schulllaufbahn bei mir in Bayern bestand im Deutsch-Unterricht der Glauben, dass grammatikalische Regeln den meisten klar sein dürfte, weil Muttersprache und so, und man sich deshalb darauf beschränkte dem ganzen nur noch Namen zu geben, damit jeder weiß, was mit Substantiven, Akkusativ und Pronomen gemeint ist. Regeln erläutern? Allenfalls in homöopathischen Dosen und primär in der Grundschule.

Man sieht ja nahezu täglich wie die Leute Probleme mit der richtigen Verwendung von "das" und "dass" haben. Oder mit Bindestrichen. Oder dem Apostroph-s. Alles keine Raketenwissenschaft, aber man muss es den Leuten halt mal erklären. Eigentlich wäre die Schule ein perfekter Ort dafür, aber man lässt die Schüler in der Mittel- und Oberstufe lieber ein Dutzend Aufsätze schreiben ohne das man feststellen könnte, dass der Stil immer besser wurde.
Was willst du den Leuten denn erklären? Glaubst du, du hast da eine sehr exklusive Info, die alle Kritiker des generischen Maskulinums nicht kennen? Was soll das denn?

Dass das generische Maskulinum geschlechtsneutral gemeint ist, ist doch den meisten absolut klar - keiner wird hergehen und es nicht wissen, dass die allermeisten selbstverständlich alle Personen aus dem Lehrberuf meinen, wenn sie z.B. "alle Lehrer sind faule Säcke" schreiben.

Hier muss man nicht so tun, als ob man eine besonders feine Bildung genossen hat, wenn man sich dieser Tatsache bewusst ist. Von daher lasst doch bitte das Gerede vom guten oder schlechten Deutschunterricht und vor allem die Belehrungen, wie die aktuelle Grammatiksituation ist, sein.

Es geht um grundsätzliche Kritik am generischen Maskulinum - eben weil es ein "Maskulinum" ist. Wenn es das generische Femininum wäre, würde die Kritik ebenfalls zutreffen. Denn es existiert nun einmal eine Diskrepanz zwischen dem genutzten grammatischen Geschlecht und etwaigen biologischen Geschlechtern. Auch gibt es psychologische Studien dazu, die den Schluss nahelegen, dass die meisten Menschen bei "Lehrer" eben nicht geschlechtsunabhängig denken, sodern stärker an männliche Lehrer. So wie sie bei "Lehrerinnen" vornehmlich an weibliche Lehrer denken würden, selbst wenn das als wie auch immer geartetes generisches Femininum gemeint wäre.

Wenn das also das Grundproblem ist... Wenn das generische Maskulinum an sich in der Kritik steht... Wie kann man dann ernsthaft hergehen und als Antwort auf die Kritik sagen, dass das generische Maskulinum nun mal geschlechtsneutral gebraucht wird... weil die Grammatik so sei oder weil das der Sprache inhärent sei oder weil sich das halt so entwickelt habe usw. usf.

Es geht um das generische Maskulinum selbst... und als Antwort auf die Kritik wird das generische Maskulinum vorgebracht. Das ist doch absurd, Leute!

PS:
Lustig ist, dass du in deinem eigenen Beitrag, in dem du über die Versäumnisse der Schule referierst, selbst z. B. einen dass-das-Fehler machst oder auch mal hier und da ein Komma vergisst. Das ist mir normalerweise egal, aber gerade wenn jemand über diese Dinge redet, sollte er darauf aufpassen.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von johndoe711686 »

Halueth hat geschrieben: 06.10.2021 14:41 dann sollte es schon recht zeitnah zur Sprache gebracht werden.
Mal ganz plump gefragt, warum?

Wenn man sich trifft, mag und versteht, welchen Unterschied macht das, wenn man anders geboren wurde? Was ändert sich dadurch, wenn doch das aktuelle Bild dir in dem Fall entspricht? Wenn ich das richtig verstehe, sehen sich Transfrauen nicht als solche, sondern als Frauen. Warum sollten sie dann also einer Person, die sie als solche auch mag, dann sagen, dass man als etwas anderes geboren wurde?

Klar hinkt der Vergleich, aber es ist doch wie mit gemachten Brüsten oder gefärbten Haaren. Muss man da auch irgendwann "gestehen", dass man gar nicht rothaarig ist? Oder die Brüste mal anders waren?

Falls der andere aktiv fragt (wie auch immer man das dann findet), sollte man nicht lügen, aber warum zum Thema machen, wenn es keines ist?
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von Temeter  »

edit: nee, dann doch nicht
Zuletzt geändert von Temeter  am 06.10.2021 15:20, insgesamt 1-mal geändert.
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VaniKa
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von VaniKa »

Halueth hat geschrieben: 06.10.2021 14:41Bei Kim Petras und dem Grauen Propheten hatten wir wohl eine ähnliche Eingebung ^^
Sieht so aus. ;) Ich weiß aber schon wie es weitergeht: Sie sei dann eine totale Ausnahme und zähle nicht. Aber das führt dann ja zum nächsten Aspekt, nämlich warum trans Frauen heute noch immer eher als Leute gesehen werden, die nach einer durchlaufenen Pubertät transitionieren. In einer Gesellschaft, in der nicht über Transsexualität aufgeklärt, sondern diese stigmatisiert wird, transitionieren Menschen eben auch oft erst später und eben schon gar nicht als Kind, weil das nicht zugelassen wird von den Eltern. Eines Tages sehe ich Beispiele wie Kim Petras als die Norm an und vielleicht wird damit dann auch endlich das Stigma verschwinden. Aber da müssen wir eben erst mal hinkommen und das heißt vor allem, dass man auch trans Personen akzeptiert, die keine "Bilderbuchtransition" hingelegt haben. Transsexualität muss sein Stigma verlieren. Dazu müssen Eltern darüber aufgeklärt werden und Kinder dürfen deswegen nicht mehr gemobbt werden. Doch genau da setzen reaktionäre Gegner ja an, wenn sie Aufklärung in Schulen gezielt verhindern wollen und dabei von "Frühsexualisierung" faseln.
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Re: Destructive Creations - zwischen Neo-Faschismus, Neuheidentum, Antisemitismus und Rassismus

Beitrag von johndoe711686 »

Usul hat geschrieben: 06.10.2021 14:46 Dass das generische Maskulinum ...
Ich kipp um. :mrgreen:
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