CD Projekt Red verschiebt Next-Generation-Versionen von Cyberpunk 2077 und The Witcher 3: Wild Hunt auf 2022

[FlintenUschi]

Im Falle der Clickbait-Youtuber stimmt das auch. Die wollen einfach nur schnelles Geld machen, in dem sie toxische Gefühle ansprechen. Die sind von der Boulevardpresse nicht zu unterscheiden, genau wie ihre Zielgruppen. Die sind für mich aber ganz klar von Lets Playern zu trennen, die einfach nur das Spiel zocken und wo deren tatsächliche Erfahrungen ungeschnitten miterlebt werden können. Wenn ein Spiel wie Cyberpunk nunmal keine Demo bietet dann sind Lets Plays und auch Streams für mich immer noch der beste Weg mich über ein Spiel zu informieren. Das kann mir kein subjektiv geschriebener Test bieten, bei denen der Subjektivismus ohnehin schwer zu begreifen ist. Ich kann zB nicht verstehen, warum ein Cyberpunk von Jörg genau die exakt selbe Wertung bekommen hat wie Witcher 3. Da hilft es auch nichts mir beide Tests inkl. begleitender Kolumnen durchzulesen. Die Zeit kann ich eher nutzen um in ein Lets Play reinzuschauen und habe dadurch schon einen bedeutend höheren Informationsgewinn zum Spiel.
Ein Lets Play ist in dem Sinne auch keine Review. Es gibt keine numerische Wertung am Ende, die den meisten Spielern ja so wichtig zu sein scheinen, sondern höchstens eine knappe, subjektive Zusammenfassung. Mit dieser kann ich allerdings auch mehr anfangen, weil ich zum einen durch das Zuschauen beim Spielen den Subjektivismus des Spielers besser einschätzen kann und zum anderen kann ich auch durch die rohe Spielerfahrung schon viel besser sagen, ob mir das Spiel gefallen wird, ohne überhaupt ein Fazit präsentiert zu kriegen.

[Gast]

Das Youtuber usw. keinen Journalismus ersetzen, da pflichte ich euch übrigens bei... wobei das sehr pauschal ist, da unter denen auch einige vom Fach sind, etwa ehemalige Redakteure aus Magazinen, aber ihr habt etwas sehr wichtiges dabei vergessen. Spieler, jedenfalls die Masse, sucht auch gar keinen vollwertigen Spielejournalismus, genau so wenig wie man für politische Meinungsbildung richtig guten, hochwertigen Journalismus erwartet. Am Ende läuft es auch dort drauf hinaus, das ein kompletter Wahlkampf zum Wettrennen um Aufreger-Themen wie Plagiate, Lacher oder Durchsuchungen verkommt, und man bei Triellen, Drölfels und im Kinderzeit usw. bedeutungslose Fragen serviert bekommt, ehe dann beim Nachgespräch Bild.tv, Tänzerinnen, Heino und Boulevard Moderatoren ihren Senf zum Käse beitragen. Aber gut, das geht jetzt an dem Punkt vielleicht zu weit, wir haben schließlich schon genug politische Themen..

Was ich eben damit sagen möchte: Spieler haben genau wie die Normalbevölkerung nur wenig für guten (im übrigen auch nicht kostenlosen) Journalismus übrig. Sonst würde doch auch die Seite hier nicht in jetziger Form verschwinden. Die Masse der Gamer Community wollen eben genau wie beim Hobby einfach bisschen bespaßt werden und schnell eine Empfehlung bekommen. Den Wandel der Zeit kann da auch niemand aufhalten. Wichtiger wäre dann schon, auch unter den neuen Medien, wirklich gute, hochwertige Infos zu bekommen, so das ein Verschwinden von Magazinen keinen wirklichen Verlust darstellt.

Andererseits haben Magazine schon genug dazu beitragen, auch solche Leser zu vergraulen, indem man eben bei verschiedenen Games, Mängel komplett verschwiegen bis unterschlagen hat, nur sehr zögerlich bis ablehnend auf Korrekturen reagierte, und auch das ist dann leider ein Punkt, den ich selber einfach kritisieren muss. Wenn ein Spiel natürlich nach 3 Monaten plötzlich super läuft, möchte ich dazu auch gerne einen Nachtest oder Momentaufnahme sehen, und nicht die Wertung von einst als Messlatte haben.

Aber wie schon zuvor geschrieben. Ein viel zu großer Fokus des klassischen Spielejournalismus lag die letzten Jahre auf der Terminabgabe. Wenn Day1 kein Test da ist, kann man hier auch die Kommentare und Beschwerden sammeln, weil die Leute auch nicht mal 1-2 Wochen abwarten können, und unbedingt fristgerecht ihre Metascore sehen wollen. Insofern sind wir als Community natürlich allen voran mitschuldig an der Misere, wobei da sicher auch die ganzen Embargos ein unschöner, weiterer Nebeneffekt sind. Für mich ein absolutes Unding, wenn ganze Storybestandteile oder spielbare Charaktere nicht im Test erwähnt werden dürfen, weil Publisher nicht möchte, das irgendjemand etwas darüber erfährt. Aber die Spielepresse hatte doch zuletzt auch keine Wahl, außer eben friss oder stirb. Dafür wirft sowas heuer einfach zu wenig Asche ab, um hier noch aus einer überlegenen Position, komplett unabhängig arbeiten zu können. Und mitunter versuchen auch Publisher selber, immer stärker die Spiele auf eine quasi Test Eignung zu polishen, wie man auch gerade an Cyberpunk gesehen hat. Das fällt dann nach einem starken Anfang irgendwann in die belanglose Sandbox ab, aber so viel Zeit das rauszufinden haben die Magazine eben nicht, weil 2-3 Tage nach Release den Test nachliefern dann für den Normal-Dödel schon zu spät wäre.

Was Uschi schreibt unterschreibe ich insofern aber gerne. Wenn ein Let's Play mir ggf. mehr Informationsgewinn bringt, ist es eben nicht sonderlich schwer hier zu selektieren. Man merkt man ja an sich selbst, ob Hype / Wertungen und das eigene Empfinden, wie gut oder schlecht Spiele sind, vielleicht irgendwann nicht mehr im Einklang stehen. Noch dazu wenn es eben genug Möglichkeiten gibt, Spiele anderswo mal zu testen, oder man dank Pile of Shame sowieso so lange warten kann, bis irgendwann alle Informationen gesammelt im Netz stehen. Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten, welche mir ganze Spiele kaputt machen, wofür in Tests aber nur selten auch nur eine Randnote bleibt. Ich habe mir zuletzt übrigens bei Metroid Dread eigentlich keinen Test durchgelesen. Spiel wurde eh blind vorbestellt, und so richtig interessiert haben mich Berichte und Talks, Podcasts usw. erst als ich mit dem Spiel abgeschlossen habe. Hätte natürlich auch schief gehen können, aber ich hatte wohl Dusel. Dafür fand ich gerade im Nachgang dann diverse Talks zum Spiel sehr interessant, und da sind eben Youtube, Podcasts usw. echt Gold wert, weil ich sowas einfach mal Abends nebenher laufen lassen kann, und daraus meist mehr Interessantes ziehen kann, als hätte ich am Releasetag einen Test gelesen.

[Kajetan]

Insofern sind wir als Community natürlich allen voran mitschuldig an der Misere, ...

Ich möchte ganz explizit NICHT mit irgendwelchen ignoranten, ungeduldigen Hanseln in einen Topf geworfen werden, die dann auch nur schnell auf die Zahl am Ende des Tests starren wollen und wehe, die Zahl am Ende entspricht nicht ihren Vorstellungen. Es gibt uns nicht als Community, ich bin nicht für deren Verhalten verantwortlich zu machen!

*verärgert mit dem fuß aufstampf*

Sry, dies nur als kurzer Einwurf, bitte weitermachen

[Gast]

Insofern sind wir als Community natürlich allen voran mitschuldig an der Misere, ...

Ich möchte ganz explizit NICHT mit irgendwelchen ignoranten, ungeduldigen Hanseln in einen Topf geworfen werden, die dann auch nur schnell auf die Zahl am Ende des Tests starren wollen und wehe, die Zahl am Ende entspricht nicht ihren Vorstellungen. Es gibt uns nicht als Community, ich bin nicht für deren Verhalten verantwortlich zu machen!

*verärgert mit dem fuß aufstampf*

Sry, dies nur als kurzer Einwurf, bitte weitermachen

Touche.

Mich selber schließe ich übrigens durchaus auf Seite der "Täter" mit ein, bin ich was Geld locker machen angeht für Spielejournalismus usw. doch eher ziemlich knauserig.

[johndoe711686]

Ich sagte ja, dass es sicher dort auch Perlen gibt. Aber für mich ersetzt YT und co. eben den klassischen Spielejournalismus nicht. Wird es auch nie. Mag so kommen, dass es das ist was übrig bleibt, aber dann muss ich eben öfter den Steam Refund nutzen oder was auch immer. Aber durch YT wühlen, dafür fehlt mir die Lust und Zeit.

[Irenicus]

Will hier nicht den deutschlehrer raushängen lassen, aber ich glaube ein paar mehr Absätze bei einem längerem Text sind nie verkehrt. ^^

Und bevor jemand auf meine seltsame groß -und Kleinschreibung eingehen möchte, verursacht die autovervollständigung meines Handys. ^^

[NewRaven]

Okay, aber wenn wir jetzt schonmal da bei dem Thema sind... welche YouTuber empfehlt ihr denn? Ich meine jetzt expliztit nicht für Let's plays, da gibt es "Gute" je nach Genre wie Sand am Meer, sondern tatsächlich für einigermaßen tiefe Reviews, die tatsächlich mindestens an ein geschriebenes (4P-)Review herankommen oder gar noch mehr Informationen liefern? Meiner persönlichen Wahrnehmung gibt es solche In-Depth-Sachen eher für ältere Games und deren Geschichte... da findet sich viel hochqualitativer und teilweise interessanter Content auf YouTube... aber in Form von unaufgeregtem, einigermaßen zeitaktuellem Spielejournalismus ist das meiner Meinung nach eine komplette Wüste (ohne Meer, einfach nur ne Wüste). Selbst TotalBiscuit hat ja keine richtigen Reviews gemacht, sondern eben "Ersteinschätzungen", die er explizit nicht als Reviews verstanden wissen wollte, eben weil er in dem Format nicht so wirklich in die Tiefe ging. Das war am Ende nur die bessere, unterhaltsamere und gefühlt auch ehrlichere Form von dem, was man heutzutage beispielsweise in gameranx "Before You Buy" findet. Toll, aber eben kein Ersatz für ein wirkliches Review.

[Vin Dos]

Die klassischen Magazine haben einfach ausgedient und werden in den nächsten Jahren durch die ganzen Lets Player, Youtube, Twitch usw. unter die Räder kommen.

Nein, bei aller berechtigter Kritik am Umgang mit CP2077 in der Szene, aber YT und Lets Play sind da absolut ungeeignet als Ersatz. Zum reinschauen ins Gameplay oder einfach als unterhaltsames Programm zum zuschauen, meinetwegen, aber als ernsthaftes Review eines Spiels nicht. Zumindest nicht, wenn man einfach mal zu YT geht und CP2077 eingibt. Mag sein, dass es ein paar "Perlen" gibt, die man sich mühevoll raussuchen muss.

Sich einfach auf Youtube gameplay Videos anschauen hat bei CP2077 aber weitaus mehr geholfen als sich hier auf den Test zu verlassen

Edit: Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte mal wirklich ein review komplett gelesen habe. Man weiß ab einer bestimmten Zeit eben, was einem schmeckt und da reicht es auch einfach mal ins gameplay reinzuschauen. Das einzige Spiel bei dem ich wirklich auf die Videos und das gameplay reingefallen bin war Biomutant. Da konnte ich mir einfach nicht vorstellen dass das Kampfsystem sich wirklich so schlecht anfühlt. Das hatte ich dann wiederrum vorher irgendwo gelesen aber trotzdem gekauft

Ich kenne aber weder auf Youtube noch Twitch irgendwelche Streamer die ich mir antuen will. Mir reichen auch wirklich no commentary walkthroughs. Das tut es schon. Früher hatte mir man mal Angy Joe vorgeschlagen, finde ich aber sowas von ekelhaf..

[johndoe711686]

Sich einfach auf Youtube gameplay Videos anschauen hat bei CP2077 aber weitaus mehr geholfen als sich hier auf den Test zu verlassen

Aus einem Fall ne Regel ableiten ist auch schwierig. Oder gilt das für die Souls Tests genau so? Für Death Stranding? Für RDR2?

[Vin Dos]

Sich einfach auf Youtube gameplay Videos anschauen hat bei CP2077 aber weitaus mehr geholfen als sich hier auf den Test zu verlassen

Aus einem Fall ne Regel ableiten ist auch schwierig. Oder gilt das für die Souls Tests genau so? Für Death Stranding? Für RDR2?

Kann ich nicht sagen, ich hab die Tests nicht gelesen. Ich sage auch nur wie ich das mache. Es ist ja oft ein Gemisch aus mehreren Faktoren. Teilweise habe ich mir auch hier kurz mal Pro/Contra durchgeschaut.

Edit: Ein Vorteil bei YT/Twitch z.B. bei sehr kleinen Streamern, mit sagen wir mal 10-20 Zuschauern, kann man zwischenrein interaktiv auch mal ein paar Fragen zum Spiel stellen. Will ja nicht nur auf Streamern rumhacken^^

[Kajetan]

Früher hatte mir man mal Angy Joe vorgeschlagen, finde ich aber sowas von ekelhaf..

Ja, Mr. Vargas ist ziemlich gewöhnungsbedürftig in seiner Show-Persona AngryJoe. Ich ertrage ihn hier auch nur in sehr kleinen Dosen.

Aber wenn er nicht als AngryJoe, sondern als Jose Antonio "Joe" Vargas auftritt, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Gab da mal ein Interview von ihm mit den damaligen Chefs von Paradox, wo er nicht müde wurde auf sehr höfliche Art höchst unangenehme Fragen zu stellen, bis er vernünftige Antworten bekam.

[EintopfLeiter]

Spoiler

Show

Im Falle der Clickbait-Youtuber stimmt das auch. Die wollen einfach nur schnelles Geld machen, in dem sie toxische Gefühle ansprechen. Die sind von der Boulevardpresse nicht zu unterscheiden, genau wie ihre Zielgruppen. Die sind für mich aber ganz klar von Lets Playern zu trennen, die einfach nur das Spiel zocken und wo deren tatsächliche Erfahrungen ungeschnitten miterlebt werden können. Wenn ein Spiel wie Cyberpunk nunmal keine Demo bietet dann sind Lets Plays und auch Streams für mich immer noch der beste Weg mich über ein Spiel zu informieren. Das kann mir kein subjektiv geschriebener Test bieten, bei denen der Subjektivismus ohnehin schwer zu begreifen ist. Ich kann zB nicht verstehen, warum ein Cyberpunk von Jörg genau die exakt selbe Wertung bekommen hat wie Witcher 3. Da hilft es auch nichts mir beide Tests inkl. begleitender Kolumnen durchzulesen. Die Zeit kann ich eher nutzen um in ein Lets Play reinzuschauen und habe dadurch schon einen bedeutend höheren Informationsgewinn zum Spiel.
Ein Lets Play ist in dem Sinne auch keine Review. Es gibt keine numerische Wertung am Ende, die den meisten Spielern ja so wichtig zu sein scheinen, sondern höchstens eine knappe, subjektive Zusammenfassung. Mit dieser kann ich allerdings auch mehr anfangen, weil ich zum einen durch das Zuschauen beim Spielen den Subjektivismus des Spielers besser einschätzen kann und zum anderen kann ich auch durch die rohe Spielerfahrung schon viel besser sagen, ob mir das Spiel gefallen wird, ohne überhaupt ein Fazit präsentiert zu kriegen.

Wenn ein Spiel wie Cyberpunk nunmal keine Demo bietet dann sind Lets Plays und auch Streams für mich immer noch der beste Weg mich über ein Spiel zu informieren. Das kann mir kein subjektiv geschriebener Test bieten, bei denen der Subjektivismus ohnehin schwer zu begreifen ist.

Ich klinke mich hier mal kurz ein und nehme Deinen Betrag als Grundlage. Ich will glauben, dass die Zukunft in solchen Formaten liegt, aber wie viel Zeit muss investiert werden, um mittels Let´s Play ein Eindruck über ein Spiel zubekommen, der über die ersten Spielminuten hinaus geht? Davon ab, selbst wenn ich einen Let´s Player meines Vertrauens gefunden habe (nicht unbedingt einfach), sie/er spielt nicht alle Spiele und die Suche geht von vorne los. Releasenahe Informationen sind auch so eine Sache, es müssen ja erst mal einige Folgen gespielt und hochgeladen werden.

Ich weiß nicht, klingt für mich persönlich nicht gerade nach einem guten Ersatz.

Ich habe auch schon in solche Let´s Plays reingeschnuppert - kann nett und unterhaltend sein, absolut. Sonderlich aussagend, ob mir ein Spiel jetzt taugt oder nicht war es aber, zumindest nach den ersten paar Folgen, nicht. Da ist mir eine Zusammenfassung (nachdem gespielt wurde) lieber. Aber klar, wenn man ein paar Stunden gesehen hat, ist der Informationsgehalt schon ordentlich.

VG

[johndoe1544206]

Mei das spiel hängt in meiner gog bib und wartet da sowieso, bis ich eine rtx 4070 zum normalen Preis kaufen kann. Also alles easy

[johndoe711686]

Na, das kann ja noch dauern.

[FlintenUschi]

Andererseits haben Magazine schon genug dazu beitragen, auch solche Leser zu vergraulen, indem man eben bei verschiedenen Games, Mängel komplett verschwiegen bis unterschlagen hat, nur sehr zögerlich bis ablehnend auf Korrekturen reagierte, und auch das ist dann leider ein Punkt, den ich selber einfach kritisieren muss. Wenn ein Spiel natürlich nach 3 Monaten plötzlich super läuft, möchte ich dazu auch gerne einen Nachtest oder Momentaufnahme sehen, und nicht die Wertung von einst als Messlatte haben.

Wer hat sich das nicht gewünscht? Es ist nur leider utopisch. Der Spielejournalismus kann es sich nicht leisten jedes Spiel nach jedem Patch wieder neu zu testen und die bisherige Review zu korrigieren. Vor allem bei der Flut an Spielen die es heute gibt, wo dann am besten noch sämtliche Early Access Versionen ebenfalls mit behandelt werden sollen. Dafür reichen die Umsätze der Redaktionen bei weitem nicht aus, um solche Kapazitäten bereitzustellen. Selbst die erfolgreichsten Magazine können nur ein Bruchteil der Spiele, die heutzutage und vor allem während des Weihnachtsgeschäftes erscheinen, überhaupt einem Test unterziehen.

Dazu kommen noch weitere Einschränkungen wie die begrenzte Verfügbarkeit von Hardware und die Abhängigkeit von Werbekunden aus der Spieleindustrie. Diejenigen, deren Produkte du testen sollst, bezahlen auch deinen Lebensunterhalt? Da sind die Influencer auf Twitch und Youtube schonmal eine ganze Ecke unabhängiger. Die können sich großzügige, finanzielle Rücklagen aufbauen. Einige schaffen es sogar Millionäre zu werden. Die können sich jede Hardware leisten und eben so jedes Spiel mit allen zusätzlichen Bezahlinhalten. Die mögen zwar auch schonmal Geld damit verdienen gesponsorte Spiele vorzustellen, allerdings müssen sie das auch immer mit angeben und soweit ich weiß wird das auch grundsätzlich so gemacht. Jedenfalls bekommen die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich von ihren Zuschauern bezahlt und nicht von der Industrie.

Den großen Nachteil, den ich bei diesen Formaten sehe ist derselbe, den es allerdings auch beim klassischen Journalismus gibt: Die müssen sich um ein Budget nicht sorgen. Journalisten kriegen die Spiele oft geschenkt, Influencer können sich sowieso alles leisten. Also wird in beiden Formaten nicht darauf geachtet, ob das Dargebotene auch sein Preisschild rechtfertigt.
Dazu lese ich eben zusätzlich gerne Nutzerkritiken, wie in Foren oder in Steamreviews. Da kriege ich dann einen Überblick über die Spielinhalte, Spielzeit, Wiederspielwert, Modbarkeit etc. und erst damit lässt sich für mich dann tatsächlich auch das Preis/Leistungsverhältnis bestimmen. Das beantwortet dann eben die Frage, ob ich mir das Spiel sofort kaufe, oder auf Rabatte warte und wie großzügig diese ausfallen müssen.

Das Internet, als demokratischstes Medium was wir bislang kennen, ermöglicht eben all diese Formate, die mir bei Kaufentscheidungen und allgemeiner Informationsgewinnung hilfreicher sind, als die klassischen Formate des Journalismus, die einfach nur ins Digitale übertragen wurden. Auch ich möchte natürlich nicht diese Art von Journalismus völlig vermissen, nur sehe ich das eher als Filterelement. Journalisten haben die Möglichkeit Nachrichten zu gewichten, bei Industrievertretern nachzufragen und natürlich ihre eigenen, nachdenklichen Ansichten zum Besten zu geben, auch wenn so etwas alles nur eine Minderheit interessiert. Was allerdings Produkttests angeht, hinken sie einfach der Zeit hinterher und ich denke das wird auch nicht mehr aufzuholen sein. Influencer bieten mehr Flexibilität und Dienstleistungen. Sie sind es, die auch die kleinen Spiele zu großen Erfolgen werden lassen.

Ich klinke mich hier mal kurz ein und nehme Deinen Betrag als Grundlage. Ich will glauben, dass die Zukunft in solchen Formaten liegt, aber wie viel Zeit muss investiert werden, um mittels Let´s Play ein Eindruck über ein Spiel zubekommen, der über die ersten Spielminuten hinaus geht? Davon ab, selbst wenn ich einen Let´s Player meines Vertrauens gefunden habe (nicht unbedingt einfach), sie/er spielt nicht alle Spiele und die Suche geht von vorne los. Releasenahe Informationen sind auch so eine Sache, es müssen ja erst mal einige Folgen gespielt und hochgeladen werden.

Ich weiß nicht, klingt für mich persönlich nicht gerade nach einem guten Ersatz.

Ich habe auch schon in solche Let´s Plays reingeschnuppert - kann nett und unterhaltend sein, absolut. Sonderlich aussagend, ob mir ein Spiel jetzt taugt oder nicht war es aber, zumindest nach den ersten paar Folgen, nicht. Da ist mir eine Zusammenfassung (nachdem gespielt wurde) lieber. Aber klar, wenn man ein paar Stunden gesehen hat, ist der Informationsgehalt schon ordentlich.

Lets Plays kannst du ja vorspulen. Wenn du ein Fazit willst klickst du dann halt einfach die letzte Folge an

Ich halte es auch nicht für empfehlenswert nur auf einen Lets Player zu vertrauen. Niemand ist zum eigenen Geschmack zu 100% kongruent. Es gibt ebenso Formate, die neue Spiele erst einmal nur kurz vorstellen, ohne sie gleich durchzuspielen. Klar mag das am Anfang etwas mühsam sein sich seine Angebote zusammenzusuchen, aber es lohnt sich auf lange Sicht. Du darfst allerdings auch dort keine Konstanz erwarten. Eines Tages magst du vielleicht den einen Influencer garnicht mehr, also sollte man dem Nachwuchs immer eine Chance geben.

Ich möchte ganz explizit NICHT mit irgendwelchen ignoranten, ungeduldigen Hanseln in einen Topf geworfen werden, die dann auch nur schnell auf die Zahl am Ende des Tests starren wollen und wehe, die Zahl am Ende entspricht nicht ihren Vorstellungen. Es gibt uns nicht als Community, ich bin nicht für deren Verhalten verantwortlich zu machen!

Nix da!

Da muss ich jetzt echt persönlich werden. Mit deiner Intelligenz solltest du dich nicht herausreden. Du hast gefälligst Verantwortung für deine weniger fähigen Mitmenschen zu übernehmen. Als Menschheit sitzen wir alle im selben Boot, und die Ausnahmen, die mit der Gabe gesegnet wurden zu denken und zu lenken, die müssen auch das Rudern übernehmen. Aus dem Grund bin ich Kaiserin von Europa geworden!