[quote=FlintenUschi hat geschrieben: ↑15.11.2021 12:30
Du gehst viel zu weit. Der Vergleich war eigentlich nur zwischen Bethesda-RPG's und Cyberpunk, und nicht die restlichen Spiele von CDPR. Aber wo ich schonmal hier bin...
Ist mir nun auch klar geworden, das hier zu viel durcheinander gewürfelt wurde, aber nun gut.
FlintenUschi hat geschrieben: ↑15.11.2021 12:30
Was das Kampfsystem angeht stimme ich dir in dieser Hinsicht schonmal zu, allerdings auch nur bis Cyberpunk. Da fand ich das Kampfsystem schon ziemlich gut. Klar mag man sich über die sehr schwachen KI-Reaktionen aufregen, aber es gab auch eine Menge Vorzüge. Das NPCs eben Interaktionen hatten und über ihre vorgegebenen Pfade patroulierten war eine Notwendigkeit um das optionale Stealthgameplay zu ermöglichen. Die Schusswechsel gingen ganz ordentlich von der Hand, jedenfalls deutlich aufregender zu spielen als eben in den Fallout-Teilen. Ich bevorzuge eine direkte und präzise Steuerung. Fallout hatte das nicht und bot zum Ersatz das alte VATS (oder wie das hieß) an, was aber nichts weiter war als ein Aimbot, den man auswürfeln musste. Ich fande das passte überhaupt nicht in einen Shooter, auch nicht in einen RPG-Shooter. Bei Cyberpunk liessen sich die Waffen viel genauer bedienen, weswegen die Hitboxen bei den Gegnern auch deutlich mehr Sinn machten. Die Bewegungssteuerung bot zudem viel mehr akrobatische Möglichkeiten und das Gegner durch Wände erschießbar sind kannte ich aus Rollenspielen bislang auch nicht.
Gut, hier sind dann doch zu viele auch unterschiedliche Genres in meinen argumentativen Mixer geflogen. Cyberpunk orientierte sich auch eher an dem klassischen "Deux Ex", und weniger an Fallout. Wobei ich auch den VATS Modus durchaus für Kritikwürdig halte, meine aber dieser war zumindest nicht optional, aber 100% sicher bin ich mir gerade nicht mehr. Wenn sowas Jahre her ist trügt gerne mal die Erinnerung. Wobei auch generell schwierig ist, auch nur Fallout und TES abseits vom Grundgedanken zu vergleichen.
FlintenUschi hat geschrieben: ↑15.11.2021 12:30
Hast du Witcher 1 jemals gespielt? Also ich erinner mich noch sehr gut daran, wie das ganze letzte Kapitel in 3 verschiedenen Varianten zu spielen war und auch ablief, je nachdem ob man sich für Elfen, Zwerge oder Menschen entschieden hat. Ich war selber damals schockiert, weil ich die Tragweite der Entscheidungen garnicht bedacht hatte und die Geschichte einem gnadenlos die ungewollten Konsequenzen auftischte (Sorry Zoltan
).
Nicht nur gespielt sondern auch durchgespielt. Aber ja, das letzte Kapitel habe ich hierbei auch ausgeklammert. Ich meine ich hätte damals den Krieg angezettelt und zu den Elfen gehalten, aber selbst da trügt mich die Erinnerung - es ist einfach zu lange her. Aber stimmt, das war schon in Sachen Auswirkungen auf den Plot durchaus mehr, als man seinerzeit kannte. Für mich war das Spiel nur insgesamt etwas zäh (das KS war mir völlig suspekt), daher konnte ich den Titel hintenraus auch nicht ganz so genießen.
Aber wenn wir schon soweit in die Vergangenheit reisen. Star Wars KOTOR hatte wenn ich mich richtig entsinne, auch bereits so einige Entscheidungen, mit direkter Auswirkungen auf die Story. Das war auch für mich mitunter das 1. Spiel, wo Dialoge und Antwortoptionen wirklich Bedeutung hatten, wenn auch nur im sehr engen Schwarz und Weiß Bereich. Da verfolgte ein Oblivion einfach ein völlig anderes Konzept.
Das ist auch eher eine grundsätzliche Frage und Designentscheidung. Ich würde z.B. nicht etwa behaupten, Spiele mit offener Story und möglichen Alternativ-Enden, seien grundsätzlich besser als ein gerader Plot bis zum Schluss. Insofern stehen da für mich auch Xenoblade oder z.B. Persona 5 auf einer Stufe, trotz ihre markanten Unterschiede. Persona zwingt mich etwa, die Tage wie sie kommen runter zu spielen, aber ich habe effektiv mehr Möglichkeiten, verschiedene Enden zu erreichen, als in der offenen Spielwelt von Xenoblade. (wobei der Plot dort ebenfalls geradlinig wäre)
FlintenUschi hat geschrieben: ↑15.11.2021 12:30
Bei Oblivion hingegen kann ich mich an nichts dergleichen erinnern. Du kannst dich dort natürlich frei durch die Welt bewegen, aber wo hast du in Oblivion jemals Einfluß auf den Verlauf der Geschichte?
Nein, absolut nicht. Was ich aber offen gesagt auch nicht vermisst habe. Vielleicht heute, so rückblickend - hätte man gerade auch mit den ganzen Höllentoren, einiges an mehr aus dem Plot herausholen können. Aber damals lebte Oblivion von seinem Zauber und seiner Weite, und ich habe bestimmt Jahre damit am PC verbracht, ehe ich im 3. Anlauf dann auf der Xbox, tatsächlich auch mal die Story und die DLCs abgeschlossen habe. Heute würde das so für mich nicht mehr funktionieren, weil Open World und Sandbox einfach längst ein Standard bei Videospielen geworden sind, mit allen Vor- und Nachteilen.
[quote=FlintenUschi hat geschrieben: ↑15.11.2021 12:30
Na gut, bei Fallout gab es einige Entscheidungsmöglichkeiten. Aber trotzdem waren sie nicht so konsequent wie bei Cyberpunk oder anderen CDPR-Spielen. Und wenn du schon soweit zurückgehst, dann solltest du auch das alte Bioware nicht vergessen. Die mögen damals zwar schon auf dem absteigenden Ast gewesen sein, aber brachten zu der Zeit immer noch Spiele wie Jade Empire, Mass Effect oder Dragon Age heraus, die immer noch viel mehr Entscheidungsoptionen boten als Fallout oder Oblivion.
Bioware war in dieser Beziehung tatsächlich wegweisend zur damaligen Zeit. Ehrlich gesagt habe ich nach Kotor aber die wenigsten Titel mitgenommen. Jade Empire ging etwa völlig an mir vorbei. Auch zu Mass Effect bin ich relativ spät gekommen.
Dafür setzten die Spiele auch wieder andere Schwerpunkte als die typischen Bethesda "Big Sandbox" Titel. Das Bethesda hier nie sonderlich innovativ aus der Masse hervorstach, da brauchen wir uns nichts vormachen, aber das hat dem Hype der Spiele ja nicht geschadet - besonders Skyrim kam damals mit einem ungeheuren, gerade auch technischen Hype. Ich meine ich habe sogar nur dafür meinen Rechner aufgerüstet.
Von Starfield erwarte ich wie gesagt aber schon etwas mehr, denn die Ansprüche sind irgendwo auch zurecht gestiegen, nachdem die Konkurrenz so herrlich zugelegt hat. Das mehr oder weniger Auftischen der "Bethesda Formel", würde ich vermutlich aber trotzdem mitmachen, weil es halt einfach Spiele sind, die ich bis heute gerne spiele. Okay... Oblivion jetzt eher nicht mehr, dafür ist dessen Technik einfach nimmer zeitgemäß genug, und das wird eben zum Problem, sobald ein Spiel abseits seiner Technik nicht mit bahnbrechendem Gameplay aufwarten kann. Ähnlich ging es mir aber schon mit den Witcher Teilen, die vor allem beim 1. Durchlauf "zünden", danach aber über die Jahre für mich sehr schnell verlieren, wenn die Technik nicht mehr mithalten kann.
Die einzige Ausnahme bildet hier für mich übrigens Dragons Dogma. Da sticht der spielerische Part die inzwischen schwache Technik, auch wenn es in Sachen Story, Variablen und Storytelling wieder kleinere Brötchen bäckt.