Shadow of the Colossus - Test
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Sie haben die Steuerung geändert, und natürlich werden sie versucht haben, das die Kamera nicht hängen bleibt.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Respekt. Die Nerven hatte ich nicht. Bei Kamera und Steuerung direkt aus der Hölle. Bei Last Guardian ähnlich, das gehört zum guten Ton dazu. Spielt dann auch für die Wertung keinerlei Rolle.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Marginal eher etwas angepasst. Aber die Besserungen halten sich doch sehr in Grenzen.Doc Angelo hat geschrieben: ↑11.05.2020 09:53 Sie haben die Steuerung geändert, und natürlich werden sie versucht haben, das die Kamera nicht hängen bleibt.
Ich hab mal gelesen, dass das Remake als eine Emulation mit übergestülpter Grafik entwickelt worden sei. Glaub ich sofort
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Würde mich mal über nen Testbericht oder eine Zweitmeinung von jemandem freuen, der das Spiel NICHT zu PS2 Zeiten gespielt hat.
Überall liest man nur:" Ja, das Spiel holt perfekt die Nostalgie des Originals hervor", "Man fühlt wieder die gleiche Faszination wie damals" und vergleichtbares. Mag ja sein, dass das Spiel Liebhaber des Originals wieder 10-15 Jahre in die Vergangenheit holt und das Original war sicher damals ein großer Meilenstein. Es überrascht also kaum, dass wer damals die Faszination gespürt hat, auch heute wieder verzaubert wird, darum sollte sich nicht ein ganzer Test drehen.
Im Vergleich zu aktuellen Spielen (und natürlich muss es sich damit messen) ist dieses Spiel in etlichen Bereichen unzulänglich, Nostalgie hin oder her und da wird vielerorts immer mit der Nostalgie-Brille drüber hinweggesehen.
Die Steuerung ist nicht "etwas hakelig" oder "nicht mehr ganz zeitgemäß", sondern eine Katastrophe. Das Gameplay ist repititiv und das Spiel oft (unnötig) langatmig.
Der künstlerische Anspruch des Spiels ist sicher subjektiv, dazu verliere ich dazu auch kein Wort, aber über die objektiv bewertbaren Elemente des Spiels würde ich mir von der Gaming-Medien-Landschaft oft einen kritischeren Blick wünschen, der über "meine Faszination von damals war wieder da" hinausgeht. Das hilft nämlich niemandem, der das Spiel damals nicht gespielt hat.
Überall liest man nur:" Ja, das Spiel holt perfekt die Nostalgie des Originals hervor", "Man fühlt wieder die gleiche Faszination wie damals" und vergleichtbares. Mag ja sein, dass das Spiel Liebhaber des Originals wieder 10-15 Jahre in die Vergangenheit holt und das Original war sicher damals ein großer Meilenstein. Es überrascht also kaum, dass wer damals die Faszination gespürt hat, auch heute wieder verzaubert wird, darum sollte sich nicht ein ganzer Test drehen.
Im Vergleich zu aktuellen Spielen (und natürlich muss es sich damit messen) ist dieses Spiel in etlichen Bereichen unzulänglich, Nostalgie hin oder her und da wird vielerorts immer mit der Nostalgie-Brille drüber hinweggesehen.
Die Steuerung ist nicht "etwas hakelig" oder "nicht mehr ganz zeitgemäß", sondern eine Katastrophe. Das Gameplay ist repititiv und das Spiel oft (unnötig) langatmig.
Der künstlerische Anspruch des Spiels ist sicher subjektiv, dazu verliere ich dazu auch kein Wort, aber über die objektiv bewertbaren Elemente des Spiels würde ich mir von der Gaming-Medien-Landschaft oft einen kritischeren Blick wünschen, der über "meine Faszination von damals war wieder da" hinausgeht. Das hilft nämlich niemandem, der das Spiel damals nicht gespielt hat.
Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich hatte vorher keine Berührung mit SotC und ich war begeistert.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich kann die Faszination an diesem Spiel in Teilen schon verstehen. Das reduzierte, gerade zu anachronistische Gameplay, die Atmosphäre, die originelle Regie, die Musik. Es ist halt schon sehr speziell und biedert sich niemandem an.
Ich habe den Klassiker auch nie gespielt und das Remake dieses Jahr nachgeholt. Ich bin wirklich froh, diese spezielle Erfahrung mitgemacht zu haben und hatte auch Spaß. Kann aber nicht gerade sagen, dass das Spiel in meinen Top20 aller Zeiten ist. Dafür konnte ich nicht über die zahlreichen Unzulänglichkeiten, die zweifellos da sind, hinwegsehen. Die unfassbar nervige Steuerung, das letztlich extrem repetitive Gameplay und die praktisch nicht vorhandene Story störten mich schon enorm. Auch wenn die Kämpfe gegen die Riesen teilweise unglaublich Spaß gemacht haben und sehr befriedigend waren, insbesondere die späteren auch sehr kreativ waren.
In a Nutshell: Ja sehr spezielle Erfahrung, bin froh dabei gewesen zu sein. Dennoch nichts, was mich so richtig vom Hocker gerissen hat.
Man muss das Ganze natürlich auch chronologisch einordnen. Damals war vieles in dem Spiel sicher noch ungesehen, aber seitdem sind einige Spiele erschienen, die in Summe vieles besser machen. Für mich ist in Bezug auf spezielle Spieleefahrungen ein Death Stranding so viel weiter vorne.
Ich habe den Klassiker auch nie gespielt und das Remake dieses Jahr nachgeholt. Ich bin wirklich froh, diese spezielle Erfahrung mitgemacht zu haben und hatte auch Spaß. Kann aber nicht gerade sagen, dass das Spiel in meinen Top20 aller Zeiten ist. Dafür konnte ich nicht über die zahlreichen Unzulänglichkeiten, die zweifellos da sind, hinwegsehen. Die unfassbar nervige Steuerung, das letztlich extrem repetitive Gameplay und die praktisch nicht vorhandene Story störten mich schon enorm. Auch wenn die Kämpfe gegen die Riesen teilweise unglaublich Spaß gemacht haben und sehr befriedigend waren, insbesondere die späteren auch sehr kreativ waren.
In a Nutshell: Ja sehr spezielle Erfahrung, bin froh dabei gewesen zu sein. Dennoch nichts, was mich so richtig vom Hocker gerissen hat.
Man muss das Ganze natürlich auch chronologisch einordnen. Damals war vieles in dem Spiel sicher noch ungesehen, aber seitdem sind einige Spiele erschienen, die in Summe vieles besser machen. Für mich ist in Bezug auf spezielle Spieleefahrungen ein Death Stranding so viel weiter vorne.
Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich glaube, es hilft extrem, vorher The Last Guardian gespielt zu haben. Da ist die Steuerung nämlich zwei Stufen schlimmer, dagegen fühlt sich das SotC Remake fast wie eine Offenbarung anChilisidian hat geschrieben: ↑09.07.2020 23:14 Kann aber nicht gerade sagen, dass das Spiel in meinen Top20 aller Zeiten ist. Dafür konnte ich nicht über die zahlreichen Unzulänglichkeiten, die zweifellos da sind, hinwegsehen. Die unfassbar nervige Steuerung,
bei mir jedenfalls war es so. Ich habe TLG sehr genossen, die Steuerung hat mich auch oft genervt, allerdings hab ich das abgetan mit "das passt schon, kleiner Junge klettert auf riesigem Tier herum, das kaum stillhält".
Re: Shadow of the Colossus - Test
Wurde das Spiel abgewertet auf 92 Punkte? Ich dachte Spiele werden nicht nachträglich abgewertet.
Re: Shadow of the Colossus - Test
Im Test zum Remake steht weiterhin die 95, seit der Artikel online ging.
Ich nehme an, du hast es mit dem Test zum Original aus dem Jahre 2006 verwechselt, denn damals bekam das Spiel hier eine 92.
Zuletzt geändert von LeKwas am 24.10.2020 08:27, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Die Spiele wurden in der Datenbank zusammengewürfelt und daher sieht man hier das PS4 Cover beim PS2 Eintrag, jedoch die Wertung vom PS2 Original.
https://www.4players.de/4players.php/sp ... ossus.html
Würde die beiden Spiele persönlich ja in der Datenbank trennen.
https://www.4players.de/4players.php/sp ... ossus.html
Würde die beiden Spiele persönlich ja in der Datenbank trennen.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Wenn auch nicht gleich ein Test und vermutlich auch etwas zu spät, aber damit kann ich dienen.4P_1403456628_7130A hat geschrieben: ↑30.06.2020 13:56 Würde mich mal über nen Testbericht oder eine Zweitmeinung von jemandem freuen, der das Spiel NICHT zu PS2 Zeiten gespielt hat.
Gestern Abend hatte ich seit langem wieder Mal den TV für mich alleine, also schnell die PS4 angehängt und den Store durchstöbere. Zufälligerweise Shadows of the Colossus gesehen für knapp 10.--
Hab mir gedacht, das sei ja so ein Eposdings, also mal runtergeladen. Ich hatte damals keine PS2 und hatte im Gedächtnis, dass der Jörg das mal so gelobt hatte.
(Aus der Vergangenheit hatte ich übrigens wenig gelernt, denn Uedas anderes Spiel auf der PS4 mit dem fliegenden Köter fand ich echt gruselig, der machte nie was man wollte und die Kamera war grauenvoll...)
Nun den, das Ding gestartet und es passiert.... gar nichts...
Bis ich endlich die lahme Einstiegssequenz überstanden habe, war ich beinahe schon eingepennt.
Als ich dann doch mal irgendwann spielen durfte, wunderte ich mich über die schreckliche Steuerung zu Pferd. Der Gaul bleibt ja überall hängen, dazu noch die schlimme, schlimme Kamera, die bei mir beinahe Übelkeit verursacht.
Ist definitiv kein Spiel für mich, die Kämpfe (kam gestern bis zum 6. Gegner) sind ja inszenatorisch toll gemacht, aber spielerisch ziemlich gleichförmig.
Und dazwischen ist das Spiel einfach nur langatmig. Reite von A nach B, schau dir dabei noch die Panoramen an, die ja wirklich hübsch sind.... Aber wenn ich wandern will, geh ich raus oder spiele Death Stranding, hier will ich aber spielen. Das "Spielen" beschränkt sich dann aber auf "Dreieck hämmern" und den Gaul mehr oder weniger zu steue... Oh, schon wieder an einem Fels hängen geblieben...
Mir ist bewusst, dass ich das Spiel vermutlich falsch spiele. Vermutlich müsste ich an jeder Ecke stehen bleiben und mich umschauen: "Ui, schau mal, eine grosse Brücke", "Ui, schau mal, ein Wald mit hunderten Bäumen, an denen der Gaul hängen bleiben kann", "ui, schau mal, eine hübsche Wüste..."
Ahja, eine tolle Geschichte ist ja scheinbar auch nicht vorhanden, ausser "Alle sind tot, ausser ich und ein paar Riesen. Um Frau wieder lebendig zu machen, musst ich die Riesen jetzt auch töten, weil... die Stimme aus dem Licht das jetzt einfach so sagt."
Am Schluss ist dann sicher der Junge tot und die Frau lebt wieder, die Stimme tönt das ja schon ganz am Anfang an. Buoh, einfallsreich...
Für mich ist es nichts, aber ich freue mich für jeden, dessen Jugend- oder Kindheitserinnerungen hübsch in die Gegenwart transportiert wurden.
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Re: Shadow of the Colossus - Test
Ich habe das Remake gerade die Tage auch zum ersten Mal gespielt. Das Original kannte ich zwar namentlich und wusste, dass es schon damals von vielen absolut gefeiert wurde, gespielt habe ich das Original mangels einer PS2 oder 3 aber nie.
Bei mir fällt also jeglicher Nostalgiefaktor weg und ich muss sagen: Nachdem ich es jetzt durchgespielt habe, bin ich hin- und hergerissen. Mehr als einmal habe ich mir beim Spielen gedacht: Wundervolles Kunstwerk, aber schlechtes Spiel!
Wobei schlecht hier natürlich überspitzt ist, aber ich muss tatsächlich sagen, dass ich es auch nicht wirklich gut fand.
Klar, die Atmosphäre ist besonders, allerdings empfand ich sie als nicht so herausragend, wie sie im Vorfeld oft beschrieben wurde. Klar, das Remake kann mit einer guten Grafik und wunderschönen Panoramen aufwarten. Aber auch das ist für mich im Jahr 2020 nichts, was mich nachhaltig und längerfristig beeindruckt. Das gestehe ich dem Spiel aber alles noch zu.
Wirklich negativ überrascht hat mich aber die schiere Monotonie und Langatmigkeit des oft gepriesenen minimalistischen Spieldesigns. Man macht ja wirklich nichts anderes, als von einem Koloss zum nächsten zu reiten um sie dann jeweils zu erlegen. Die Welt ist pure Kulisse, es gibt dort (abgesehen von dem bisschen Sammelkram mit Früchten und Eidechsen) nichts zu tun, zu erleben oder zu entdecken. Sie bietet einfach nur ein paar schöne Panoramen auf dem Weg zum nächsten Koloss und soll natürlich Atmosphäre vermitteln. Ich bin aber, nachdem ich mich daran satt gesehen hatte, nur noch mit dem steuerungstechnisch manchmal etwas störrischen Pferd möglichst schnell zum nächsten Gegner geritten, um das Ganze zu beschleunigen. Die Steuerung empfand ich sowieso allgemein relativ träge, teilweise störrisch und oft nicht wirklich responsiv. Auch wenn Sie wahrscheinlich noch besser funktioniert als beim Original.
Die Kämpfe gegen die Kolosse empfand ich dann am Anfang auch recht schnell als ziemlich eintönig, da sie immer relativ ähnlich verlaufen. Ehrlicherweise war ich nach 3-4 Kolossen kurz davor, das Spiel abzubrechen, weil ich es im Gesamten einfach ziemlich langweilig fand. Spätere Kolosse wurden dann glücklicherweise noch etwas variantenreicher und waren nicht mehr nur große, träge Kreaturen, die über den Boden stapfen, sondern waren auch mal kleiner und dafür wendiger, oder bewegten sich in der Luft, im Wasser oder Sand. Dennoch bleibt das Grundprinzip der Kämpfe ja gleich - wobei es ja auch keine klassischen "Kämpfe" sind. Die Duelle mit den Kolossen sind ja vielmehr eine Mischung aus Rätsel und Geschicklichkeitseinlage.
Ebenfalls wenig beeindruckend fand ich die Geschichte - sie beginnt mit dem Einstieg / Intro stimmungsvoll und atmosphärisch und hat mich auch neugierig gemacht. Danach kommt dann aber eigentlich bis zur Endsequenz nichts mehr. Man arbeitet lediglich stur die Kolosse ab. Irgendwelche interessanten Wendungen oder sonstige Story-Häppchen, um die Neugier des Spielers zu füttern, gibt es nicht. Das Ende fand ich dann wiederum toll gemacht und als dann die Credits durchgelaufen waren, saß ich auf der Couch und habe mich gefragt, was ich von diesem Titel jetzt halten soll. Ich würde es gerne so mögen, wie es viele andere Spieler tun und als Kunstwerk sehe ich auch irgendwo das Besondere dieses Spiels. Aber als Spiel betrachtet, komme ich bei den genannten Unzulänglichkeiten nicht umhin, das Ganze als maximal mittlelmäßig einzuordnen.
Das ist natürlich jetzt eine Einordnung im Jahr 2020 von jemandem, der das Original nicht kennt. Wie hier bereits schon geschrieben wurde, muss man Spiele auch immer im Kontext ihrer Zeit bewerten. Und ich habe jetzt eine ungefähre Ahnung, was das Spiel noch im Jahr 2006 so großartig gemacht haben könnte. Ohne Nostalgiebrille funktioniert das für mich aber knapp 14 Jahre später nicht mehr in dem Maße. Und ich vermute, dass es vielen, die das Original nicht gespielt haben und erst jetzt mit dem Remake ihre Erfahrungen gemacht haben, ähnlich gehen könnte.
Das ist übrigens eines der wenigen Spiele, wo ich mit der Meinung von Tester Jörg nicht übereinstimme. Normalerweise lese ich seine Reviews sehr gerne, weil ich genau weiß, dass wir in 9 von 10 Fällen auf einer Wellenlänge sind. Und wenn er etwas für gut befindet, ich mich meist darauf verlassen kann, dass es auch mir Spaß bereiten wird. Einen ähnlichen Fall hatte ich übrigens bei Journey. Auch das fällt bei mir - trotz aller künstlerischen Anerkennung - nicht in die Kategorie "Meisterwerk".
Bei mir fällt also jeglicher Nostalgiefaktor weg und ich muss sagen: Nachdem ich es jetzt durchgespielt habe, bin ich hin- und hergerissen. Mehr als einmal habe ich mir beim Spielen gedacht: Wundervolles Kunstwerk, aber schlechtes Spiel!
Wobei schlecht hier natürlich überspitzt ist, aber ich muss tatsächlich sagen, dass ich es auch nicht wirklich gut fand.
Klar, die Atmosphäre ist besonders, allerdings empfand ich sie als nicht so herausragend, wie sie im Vorfeld oft beschrieben wurde. Klar, das Remake kann mit einer guten Grafik und wunderschönen Panoramen aufwarten. Aber auch das ist für mich im Jahr 2020 nichts, was mich nachhaltig und längerfristig beeindruckt. Das gestehe ich dem Spiel aber alles noch zu.
Wirklich negativ überrascht hat mich aber die schiere Monotonie und Langatmigkeit des oft gepriesenen minimalistischen Spieldesigns. Man macht ja wirklich nichts anderes, als von einem Koloss zum nächsten zu reiten um sie dann jeweils zu erlegen. Die Welt ist pure Kulisse, es gibt dort (abgesehen von dem bisschen Sammelkram mit Früchten und Eidechsen) nichts zu tun, zu erleben oder zu entdecken. Sie bietet einfach nur ein paar schöne Panoramen auf dem Weg zum nächsten Koloss und soll natürlich Atmosphäre vermitteln. Ich bin aber, nachdem ich mich daran satt gesehen hatte, nur noch mit dem steuerungstechnisch manchmal etwas störrischen Pferd möglichst schnell zum nächsten Gegner geritten, um das Ganze zu beschleunigen. Die Steuerung empfand ich sowieso allgemein relativ träge, teilweise störrisch und oft nicht wirklich responsiv. Auch wenn Sie wahrscheinlich noch besser funktioniert als beim Original.
Die Kämpfe gegen die Kolosse empfand ich dann am Anfang auch recht schnell als ziemlich eintönig, da sie immer relativ ähnlich verlaufen. Ehrlicherweise war ich nach 3-4 Kolossen kurz davor, das Spiel abzubrechen, weil ich es im Gesamten einfach ziemlich langweilig fand. Spätere Kolosse wurden dann glücklicherweise noch etwas variantenreicher und waren nicht mehr nur große, träge Kreaturen, die über den Boden stapfen, sondern waren auch mal kleiner und dafür wendiger, oder bewegten sich in der Luft, im Wasser oder Sand. Dennoch bleibt das Grundprinzip der Kämpfe ja gleich - wobei es ja auch keine klassischen "Kämpfe" sind. Die Duelle mit den Kolossen sind ja vielmehr eine Mischung aus Rätsel und Geschicklichkeitseinlage.
Ebenfalls wenig beeindruckend fand ich die Geschichte - sie beginnt mit dem Einstieg / Intro stimmungsvoll und atmosphärisch und hat mich auch neugierig gemacht. Danach kommt dann aber eigentlich bis zur Endsequenz nichts mehr. Man arbeitet lediglich stur die Kolosse ab. Irgendwelche interessanten Wendungen oder sonstige Story-Häppchen, um die Neugier des Spielers zu füttern, gibt es nicht. Das Ende fand ich dann wiederum toll gemacht und als dann die Credits durchgelaufen waren, saß ich auf der Couch und habe mich gefragt, was ich von diesem Titel jetzt halten soll. Ich würde es gerne so mögen, wie es viele andere Spieler tun und als Kunstwerk sehe ich auch irgendwo das Besondere dieses Spiels. Aber als Spiel betrachtet, komme ich bei den genannten Unzulänglichkeiten nicht umhin, das Ganze als maximal mittlelmäßig einzuordnen.
Das ist natürlich jetzt eine Einordnung im Jahr 2020 von jemandem, der das Original nicht kennt. Wie hier bereits schon geschrieben wurde, muss man Spiele auch immer im Kontext ihrer Zeit bewerten. Und ich habe jetzt eine ungefähre Ahnung, was das Spiel noch im Jahr 2006 so großartig gemacht haben könnte. Ohne Nostalgiebrille funktioniert das für mich aber knapp 14 Jahre später nicht mehr in dem Maße. Und ich vermute, dass es vielen, die das Original nicht gespielt haben und erst jetzt mit dem Remake ihre Erfahrungen gemacht haben, ähnlich gehen könnte.
Das ist übrigens eines der wenigen Spiele, wo ich mit der Meinung von Tester Jörg nicht übereinstimme. Normalerweise lese ich seine Reviews sehr gerne, weil ich genau weiß, dass wir in 9 von 10 Fällen auf einer Wellenlänge sind. Und wenn er etwas für gut befindet, ich mich meist darauf verlassen kann, dass es auch mir Spaß bereiten wird. Einen ähnlichen Fall hatte ich übrigens bei Journey. Auch das fällt bei mir - trotz aller künstlerischen Anerkennung - nicht in die Kategorie "Meisterwerk".
Zuletzt geändert von Shake_(s)_beer am 24.11.2020 00:06, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Shadow of the Colossus - Test
Mit so einer Steuerung macht es keinen Spaß es zu spielen. Ein typischer Fall von sehr gut aufgehüpscht, an sich spielerisch sehr gut, aber eine katastrophale Steuerung - ziemlich buggie.
Hat mit dieser Steuerung nicht diese Bewertung verdient; absolut nicht:
Hat mit dieser Steuerung nicht diese Bewertung verdient; absolut nicht: