Levi hat geschrieben: ↑05.02.2022 12:21
Sorry. Neee. Dafür muss man schon sehr auf den rechten Auge blind sein. Aber egal... Als Mitläufer wird man da wohl kaum was anderes behaupten.... Ich bleib dabei: wer heute immernoch glaubt, da für das Gute auf die Straße zu gehen, der hat schlicht den Schuss nicht gehört, in welcher Gesellschaft er sich da befindet (und egal ob rechte oder anderswertige Spinner.)
Was heißt für das Gute auf die Straße gehen? Für sein Recht, sich nicht impfen zu lassen eben. Oder vielleicht auch gegen Teile der Maßnahmen. Und auch wenn die Leute da teilweise (oder auch in großen Teilen) ein schiefes Weltbild haben, sind sie ja nicht unbedingt rechts, links oder sonst was. Ich klammere hier mal den Osten aus, darüber kann ich nichts sagen. Auf der Demo in Bielefeld war das aber wohl einfach ein ziemlich bunter Haufen mit Familien, teilweise auch Menschen mit Migrationshintergrund (es gab wohl eine Italien-Fraktion, die mit ihrer Flagge unterwegs waren), usw. Ich scheue mich ehrlich gesagt davor, die einfach als rechts zu betrachten. Das ist mir zu einfach. Und wie gesagt: Was mache ich denn, wenn ich ein Anliegen habe, für das ich auf die Straße gehen möchte, und da teilweise (jedenfalls in den von mir geschilderten Fall - nicht Ostdeutschland) eine einstellige Anzahl Neonazis aufmarschiert? Mit Nichtbeachtung strafen, aber doch nicht nach Hause fahren, wenn da hunderte andere sind, mit denen ich demonstriere?!
RyanDerPinguin hat geschrieben: ↑05.02.2022 12:44
Ist das gleiche Phänomen, wie zu behaupten in der AfD bzw. deren Wähler wären ja nicht nur Nazis. Sicherlich sind da, wie auch bei den Demos, nicht lauter Glatzen mit Bomberjacke. Aber wie hier schon gesagt, wer sich mit solchen Leuten gemein macht, der unterstützt sie, ob man will oder nicht. Und die anti-demokratischen Parolen, kommen da auch von "ganz normalen" Leuten. Jedes Interview mit den Spaziergängern ist zum fremdschämen.
Aber wenn man, wie die Demonstranten dort, allen Medien, die man nicht selber ergoogelt, mißtraut, dann erfährt man natürlich auch nicht, wer da neben einem läuft. In den Querdenker Medien sind das nämlich alles nur Verteidiger der Demokratie und Freiheit. Natürlich nur der eigenen Freiheit, die Unversehrtheit aller anderen Mitmenschen muss da vor der eigenen eben zurückstecken.
An der Impfpflciht ist gar nix heikel. Heikel ist nach 2 Jahren wegen ein paar (leider Millionen) Spinnern immer noch Maßnahmen mitmachen zu müssen, die ohne sie nicht mehr sein müssten. Und heikel ist, von (immer jüngeren) Kindern nicht unbedingt nötige Impfungen zu verlangen, weil 10 Mio Erwachsene meinen dem Staat der sie seit Jahren durchfüttert ans Bein pissen zu müssen. Weil der sich ja mehr um Ausländer kümmert als um sie. Ausländer, die es in ihren Regionen kaum gibt.
Ich denke, das sind zwei paar Schuhe. In der AfD sind offen rechtsradikale Mitglieder in einer politischen Partei Deutschlands. Dass man die nicht wählt, sollte außer Frage stehen. Dass auf Demos hingegen irgendwelche Schwurbler und teilweise Rechte unterwegs sind, hindert mich doch nicht daran, mein Recht auf Idiotie auszuüben? Im übrigen werden in den Medien ja auch genau diese erstgenannten Menschen gezeigt. Das ist teilweise etwas manipulativ, nicht aus böser Absicht, sondern aus einem dem System inhärenten Kalkül, für viele Klicks und hohe Einschaltquoten zu sorgen. Man gucke sich dazu einfach die (selbstverständlich grandiosen) Spiegel-TV-Dokus an. Dass die da keine besonnenen Demonstranten zeigen, sollte klar sein. Passt nicht ins Format.
Bachstail hat geschrieben: ↑05.02.2022 13:40
Wer nach zwei Jahren immer noch Lügen verbreitet wie "die Impfung schützt nicht!", "die Impf-Suppe manipuliert unsere DNA!" und "die Regierung will uns mit der Impfung gefügig machen und nach und nach immer mehr Grundrechte einschränken, bis sie die absolute Kontrolle hat!" und dann "im Namen der Freheit" auf dubiosen Demos mitläuft und sich auf diesen Demos mit Juden aus dem dritten Reich vergleicht und gerne mal zum Mord oder zu Gewalttaten an diversen Ärzten oder Politikern aufruft, der hat meiner Meinung nach schlicht und ergreifend den Verstand verloren.
Falls das also noch nicht offensichtlich genug war :
Ich glaube nicht eine Sekunde daran, dass auf solchen Demos "normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft" mitlaufen, denn tatsächlich normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft wären intelligent genug, um zu erkennen, dass die Einschränkungen in einer Notlage wie einer Pandemie absolut notwendig sind und solche Demos zum Teil sogar dazu beitragen, diese Pandemie in die Länge zu ziehen, denn Menschen auf solchen Demos sind nicht einmal in der Lage, sich ein kleines Stückchen Stoff um Mund und Nase zu schnallen, was natürlich ein gefundenes Fressen für ein Virus ist.
Diese Menschen aus deinem ersten Absatz üben, wie bereits oben gesagt, ihr Recht auf Idiotie aus. Das dürfen die. Zum zweiten Absatz: Es gab doch erst letztens eine Studie aus den USA, die gezeigt hat, dass Teile der Einschränkungen einen verschwindend geringen Nutzen bei der Bekämpfung der Pandemie hatten. Wieso sollte das ein normal denkender Mensch nicht zum Anlass nehmen, gegen diese Maßnahmen zu protestieren? Und warum sollte man nicht dagegen protestieren, eine Impfung nehmen zu müssen, deren Schutz gerade bei Omikron (leider) so gering ist, dass sie für jede andere Krankheit wahrscheinlich nie eine Zulassung bekommen würde? Mit Heikel meinte ich vor allem auch rechtlich heikel, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das gesetzlich so einfach durchsetzbar ist. Vor allem auch eine Impfpflicht zu implementieren, die gegen eine potenzielle Variante helfen soll, von der wir noch überhaupt nichts wissen und die es vielleicht nicht einmal geben wird (Ich halte es persönlich trotzdem für sinnvoll, sich auch gegen eine potenzielle Variante zu impfen).