@Wulgaru
Ich habe es kommen sehen, dass dieses Argument kommen würde. Daher habe ich extra noch den von dir zitierten Satz abgeändert, er startete zuvor mit "
Der Grund, warum...", jetzt geändert zu "
Ein Grund, warum...".
Ich bin nicht im Besitz der Weltformel, natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, warum Staaten scheitern können, als nur das falsche Wirtschafts- und Sozialsystem.
Es gibt aber einige Untersuchungen, dass selbst Staaten mit schlechten Voraussetzungen sich deutlich besser entwickeln konnten als andere ähnliche Staaten, wenn sie konsequent marktwirtschaftlich orientiert waren. Warum ist Chile reicher als Venezuela, obwohl beide über ähnliche Voraussetzungen verfügten (starke Rohstoffabhängigkeit) und Venezuela vor all der sozialistischen Experimente sogar ein Vorzeigeland war mit einem höheren Pro-Kopf-Einkommen als Spanien.
DerPinguin(Arbeitstitel) hat geschrieben: ↑15.04.2022 12:02
Nun ja, wenn der eine seine Wünsche und Vorlieben auf Kosten anderer umsetzt, und sei es nur durch Profitierung von billigen Arbeitskräften, sehe ich diese "Entfaltung" nicht mehr als Vorteil für eine Gesellschaft.
Wo wäre Bezos ohne seine billigen Lagerarbeiter und Lieferfahrer, die um jeden $ kämpfen müssen und kleingehalten werden?
Dass mein Chef mehr verdient als ich, geschenkt, er trägt auch mehr Verantwortung, aber bei Gefällen von zehntausenden Prozent zwischen dem untersten und dem obersten Arbeiter, läuft einfach was verkehrt. Es profitieren ein paar auf Kosten sehr vieler. Erst Recht global gesehen.
Auch Bezos wird immer gerne herangezogen. Auch mir ist er als Person ziemlich unsympathisch und ich kaufe kaum bei dem Unternehmen, dass er aufgebaut hat. Trotzdem hat er mit diesem Unternehmen die Welt verändert und offenbar die Bequemlichkeitsbedürfnisse von Millionen Menschen getroffen. Er ist ein hohes persönliches Risiko eingegangen, indem er seinen ganzen existenziellen Wohlstand auf diese eine Karte gesetzt hat.
Die Frage ist aber grundlegender: Der Kapitalismus ist ein Segen für die Menschheit! Er bringt uns (auch den ärmsten 20%) Wohlstand, wie wir ihn nie zuvor gekannt haben. Die von der Weltgemeinschaft formulierten Milleniumziele bzgl. Ausrottung von Hunger, Analphabetismus etc. wurden alle übererfüllt. Es ist eigentlich unfassbar, warum der Kapitalismus einen solch schweren Stand und schlechten Ruf hat. Wir leben alle in Saus und Braus und weil es uns so unfassbar gut geht, fangen wir wieder an uns in sozialistischer Romantik zu sudeln, weil wir die Basis unseres Wohlstandes offenbar nicht mehr wertschätzen wollen. Ich finde das sehr schade, gerade in einem Zeitalter, wo wir wieder stärker herausgefordert sind, unseren Wohlstand zu behaupten und im Wettbewerb zu bestehen.
Wulgaru hat geschrieben: ↑15.04.2022 12:26
Edit:
Ich würde das an dieser Stelle aber auch beenden. Ich bin mir sicher das du deine Position weiter ausformulieren und argumentieren kannst, aber wir bewegen uns bereits beide auf einem Level der Simplifizierung und eigentlich müsste man das verbal diskutieren. Wall of Texts sind mir selbst runtergedampft zu anstrengend auf Dauer.
Zu spät gesehen und ich stimme zu. Wir müssen hier ja keinen Konsens finden und können hier einfach mal einen Punkt machen. Vielen Dank für den Austausch.