Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

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Kajetan
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Kajetan »

Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:15 Nur zu Deinem letzten Satz: Ich sehe keine Gefahr für die Demokratie durch das Gendern selbst. Nur durch die Art und Weise wie das aufgezwungen wird (siehe Genderzwang in Behörden und an Schulen / Universitäten). Ich finde das sollte freiwillig gemacht werden. Mehr nicht.
Wir werden es überleben :)
Sprache entwickelt sich von alleine weiter.
Keine Frage. Aber vielleicht ist es manchmal sinnvoll Sprache bewusst zu ändern.

Auch wenn ich immer noch "Sojamilch" sage, so kommt mir das "Haferdrink" inzwischen fast von alleine über die Lippen und Finger. Hätte ich nie gemacht und weiter falsche Begriffe verwendet, wenn es nicht irgendwann gesetzliche Vorschriften gegeben hätte, um im Handel endlich korrekte Produktbezeichnungen zu verwenden. Da ist keine Milch in der "Sojamilch". Milch ist das, was aus einem Lebewesen kommt. Aber das wurde ja nicht gemacht, damit man sprachlich Erbsenzählerei betreiben kann, sondern um den Handel zu zwingen endlich korrekte, nicht irreführende Begriffe zu verwenden.

Ist das beim Gendern nun ähnlich? Man kann das so argumentieren, ja.
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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

Usul hat geschrieben: 19.04.2022 11:33 Sprache entwickelt sich von alleine weiter, aber eben nicht nur. Es gibt nicht umsonst ein "amtliches Regelwerk", in dem der Rat für deutsche Rechtschreibung diejenigen Details der Sprache festhält, die eben nicht der allgemeinen Sprachentwicklung durch Nutzung überlassen werden. Und es gab auch nicht umsonst eine Rechtschreibreform vor über 25 Jahren, die damals auch viele als geradezu diktatorisch brandmarkten - u.a. ich selbst (aber ich war auch jung und blöd). Die Sprachentwicklung ist demnach kein Argument gegen Regelvorgaben "von oben", wenn es dafür eine Notwendigkeit gibt.

Des weiteren wird kaum jemanden etwas aufgezwungen. An Universitäten war es etwa auch vorher schon so, dass man im Rahmen wissenschaftlichen Arbeitens bitte auf eine geschlechtsneutrale Formulierung achten soll - eben weil man alle anspricht und nicht nur Männer oder nur Frauen. Dass dies nun auch Einzug in Prüfungsordnungen hält, ist daher nichts allzu Überraschendes und im Kontext der wissenschaftlichen Arbeit an Universitäten nicht nur nachvollziehbar, sondern auch nur ein einziges, kleines Detail neben vielen anderen geforderten und angeratenen Einschränkungen. Wer sich über sowas aufregt, schreibt selbst keine solchen Arbeiten.
Ich bin promovierter Ökonom, habe also vor meinem Arbeitsleben in der freien Wirtschaft durchaus schon mal die ein oder andere wissenschaftliche Arbeit geschrieben und sehe diese Vorgabe sehr kritisch.

Du zitierst einerseits Regelvorgaben "von oben" als Notwendigkeit, lässt aber außen vor, dass es nach derzeit gültigen Grammatikregeln einen Unterschied zwischen Genus und Sexus gibt. Eine "geschlechtsneutrale Formulierung" ist somit nach derzeitigen Regelwerk sehr einfach umzusetzen: Durch das generische Maskulinum!

Edit: Ich habe nichts gegen das Gendern - Soll bitte jeder machen, wie er möchte. Staatliche/Öffentliche Institutionen sollten aber darauf verzichten. Als Vorgabe in Prüfungsordnungen wird eben ein gewisser Argwohn geweckt. Wenn eine Veränderung der Sprache von staatlicher Seite aus politischen Motiven vorgeschrieben werden soll, seien diese Motive auch noch so edel und ehrenwert, fühlen sich eben einige an George Orwells "Neusprech" in 1984 erinnert. Buttom-Up darf sich so etwas aber gerne entwickeln.
Zuletzt geändert von Krulemuk am 19.04.2022 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:40Bedeutet im Umkehrschluss: Die Institution die genau das beaufsichtigen soll stimmt dagegen und die Politik befiehlt einfach: Wird trotzdem gemacht.
Das zeigt doch sehr gut, dass das eben ein Thema ist, das weiterhin diskutiert wird. Und zeigt nachgerade, dass der große Zwang, den du ausmachst, nur auf bestimmte Bereiche begrenzt ist und keinen allgemeinen Charakter hat.
Wie gesagt, am Ende sehe ich das wie Kajetan. Im Grunde ist mir egal wer gendert. Solange ich es nicht tun muss juckt mich das auch nicht. Aber wie der flache Witz über Veganer: "Woran erkennt man einen Veganer? Er wird es Dir sagen!" schon andeutet, wird man schon offensiv damit konfrontiert ohne das man das eigentlich möchte.
Wenn du mit Aussagen wie
Und weil so intelligente Entscheidungen wie Gendern im Alltag ja auch so gut angenommen werden *hust* (wo in ein und dem selben Beitrag häufig der Verfasser selbst nicht mehr weiß ob er nun gendern soll oder nicht) und Chancengleichzeit durch Quoten erzwungen werden, statt durch eigener Qualifikation, stoppt das natürlich die Spaltung der Gesellschaft (Ironie aus).
daherkommst, musst du dich darüber nicht wundern. Sorry, wie schon Bachstail gesagt hat: Der Ton macht die Musik. Und bei dir klingt der Ton eben nicht nach "Meh, mag ich nicht", sondern nach "Meh, mag ich nicht und ich finde alle anderen total blöde und überhaupt und so!"
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Arkatrex
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Arkatrex »

Kajetan hat geschrieben: 19.04.2022 11:41
Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:15 Nur zu Deinem letzten Satz: Ich sehe keine Gefahr für die Demokratie durch das Gendern selbst. Nur durch die Art und Weise wie das aufgezwungen wird (siehe Genderzwang in Behörden und an Schulen / Universitäten). Ich finde das sollte freiwillig gemacht werden. Mehr nicht.
Wir werden es überleben :)
Sprache entwickelt sich von alleine weiter.
Keine Frage. Aber vielleicht ist es manchmal sinnvoll Sprache bewusst zu ändern.

Auch wenn ich immer noch "Sojamilch" sage, so kommt mir das "Haferdrink" inzwischen fast von alleine über die Lippen und Finger. Hätte ich nie gemacht und weiter falsche Begriffe verwendet, wenn es nicht irgendwann gesetzliche Vorschriften gegeben hätte, um im Handel endlich korrekte Produktbezeichnungen zu verwenden. Da ist keine Milch in der "Sojamilch". Milch ist das, was aus einem Lebewesen kommt. Aber das wurde ja nicht gemacht, damit man sprachlich Erbsenzählerei betreiben kann, sondern um den Handel zu zwingen endlich korrekte, nicht irreführende Begriffe zu verwenden.

Ist das beim Gendern nun ähnlich? Man kann das so argumentieren, ja.
Er hat Hafer gesagt! :mrgreen:
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, allerdings muss ich Sojamilch oder Haferdrink im Regelfall selten bis gar nicht im Sprachgebrauch verwenden. Und die Konsumenten interessiert am Ende nur was im Produkt ist, aber nicht was drauf steht. Zudem sehe ich das im Handel etwas differenzierter weil oft genug Betrug am Kunden ausgeübt wird durch Begrifflichkeiten die etwas suggerieren sollen, es aber nicht beinhaltet.

Bei Geschlechtern sehe ich die Verwechslung eher gering, und das Potential des Betrugs auch (außer man wacht neben der potentiellen neuen Freundin auf die eigentlich Jürgen heißt und nur fälschlicherweise eine Perücke anhatte). Dann ist vielleicht eher ein Bier "danach" drin. Ansonsten ist das aber eher ausgeschlossen.
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Imperator Palpatine
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Imperator Palpatine »

Wulgaru hat geschrieben: 19.04.2022 11:33 Das Stichwort "Zwangsgebühr" ist dir sehr wichtig, aber die Realität anscheinend weniger...ev. weil dir so etwas inhaltlich besser passt würde ich mal vermuten.
Noch einmal für dich weil du es anscheinend nicht verstehen möchstest:
Private Unternehmen die ihre Produkte verkaufen haben eine Agenda und äussern sie bisweilen auch ganz klar.
Ich als Konsument/Bürger/Privatmensch kann mich entscheiden ob ich diese Produkte kaufe/konsumiere oder eben nicht. Mit vollem Bewusstsein welche Agenda hier präsentiert wird.

Öffentliche-rechtliche Sender erheben eine Gebühr völlig unabhängig von meinem Medienkonsum ihrer Produkte und ich habe keinerlei Möglichkeit mich dem zu entziehen. Zudem behaupten sie zwar sich der entsprechenden Programmgrundsätze zu verschreiben aber zeigen regelmässig dass sie den entsprechenden Punkten nicht nachkommen.

Beim WDR z.B. ist §5 der Programmgrundsätze mit dem Unterpunkt 5.3 interessant:

" Der WDR stellt sicher, daß....3. das Gesamtprogramm nicht einseitig einer Partei oder Gruppe, einer Interessengemeinschaft, einem Bekenntnis oder einer Weltanschauung dient.

Der WDR soll in seiner Berichterstattung angemessene Zeit für die Behandlung kontroverser Themen von allgemeiner Bedeutung vorsehen. Wertende und analysierende Einzelbeiträge haben dem Gebot journalistischer Fairness zu entsprechen. Ziel der Berichterstattung ist es, umfassend zu informieren. "

Im Falle des WDR ein ziemlicher Hohn. Der Spitzname " Westdeutscher Rotfunk " existierte im übrigen schon weit vor der Existenz irgendwelcher Querdenker, der AfD oder ähnlicher obskurer Gestalten.
Zuletzt geändert von Imperator Palpatine am 19.04.2022 11:58, insgesamt 3-mal geändert.
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Wulgaru
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Wulgaru »

Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:40
Usul hat geschrieben: 19.04.2022 11:33
Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:15So wie Du das geschrieben hast, sehe ich das auch.
Nur zu Deinem letzten Satz: Ich sehe keine Gefahr für die Demokratie durch das Gendern selbst. Nur durch die Art und Weise wie das aufgezwungen wird (siehe Genderzwang in Behörden und an Schulen / Universitäten). Ich finde das sollte freiwillig gemacht werden. Mehr nicht.

Sprache entwickelt sich von alleine weiter.
Das Thema hatten wir zwar schon ca. 5000 Mal, aber gut, dann halt noch einmal:

Sprache entwickelt sich von alleine weiter, aber eben nicht nur. Es gibt nicht umsonst ein "amtliches Regelwerk", in dem der Rat für deutsche Rechtschreibung diejenigen Details der Sprache festhält, die eben nicht der allgemeinen Sprachentwicklung durch Nutzung überlassen werden. Und es gab auch nicht umsonst eine Rechtschreibreform vor über 25 Jahren, die damals auch viele als geradezu diktatorisch brandmarkten - u.a. ich selbst (aber ich war auch jung und blöd). Die Sprachentwicklung ist demnach kein Argument gegen Regelvorgaben "von oben", wenn es dafür eine Notwendigkeit gibt.

Des weiteren wird kaum jemanden etwas aufgezwungen. An Universitäten war es etwa auch vorher schon so, dass man im Rahmen wissenschaftlichen Arbeitens bitte auf eine geschlechtsneutrale Formulierung achten soll - eben weil man alle anspricht und nicht nur Männer oder nur Frauen. Dass dies nun auch Einzug in Prüfungsordnungen hält, ist daher nichts allzu Überraschendes und im Kontext der wissenschaftlichen Arbeit an Universitäten nicht nur nachvollziehbar, sondern auch nur ein einziges, kleines Detail neben vielen anderen geforderten und angeratenen Einschränkungen. Wer sich über sowas aufregt, schreibt selbst keine solchen Arbeiten.

Wenn es einen solchen Zwang an Schulen gibt, so ist das auch nachvollziehbar - da in der Schule nun einmal gelehrt wird. Genauso wie wir damals "dass" statt "daß" schreiben mussten, weil es sonst Punktabzüge gab, müsste dann heute eben gegendert werden. Da die Sprache auch nach psychologischer Forschung durchaus Einfluss auf das Bewusstsein hat, finde ich das absolut legitim.

So... Wo sonst gibt es denn dann bitte sehr Genderzwang? Was genau gefährdet die Demokratie? Gefährdet es die Demokratie, dass über diese Dinge gesprochen wird? Ganz offensichtlich gibt es Gesprächsbedarf, weil in der Gesellschaft eine Sensibilisierung über diese Themen stattfindet. Das mag nicht bei jedem der Fall sein, aber dann müssen die ja nicht mitdiskutieren und können beim Schreiben aufs Gendern gerne verzichten. Nicht jede Diskussion und nicht jeder gesellschaftliche Trend ist für jeden etwas - das hat dann aber nichts mit einer Gefährdung der Demokratie zu tun, wenn trotzdem über so etwas diskutiert wird und wenn das dann immer mehr in den Alltag der Menschen einfließt.
Vielen Dank das Du den Rat für deutsche Rechtschreibung erwähnst. Dieser hat sich nämlich gegen das Gendern ausgesprochen:
https://www.rechtschreibrat.com/DOX/rfd ... eibung.pdf

Bedeutet im Umkehrschluss: Die Institution die genau das beaufsichtigen soll stimmt dagegen und die Politik befiehlt einfach: Wird trotzdem gemacht.
Nein, es bedeutet im Umkehrschluss das der Rat ebenfalls Teil des Diskurses ist. Das ist ja sein Daseinszweck und seit der Gründung gibt es eine große Debatte darum. Das ist die Position des Rechtschreibrates, die eine Position mit Autorität ist, aber sie muss auch immer unter dem Punkt zu verstehen sein, dass sie eben über die Grenzen der BRD hinaus gilt.

Ich teile im großen und ganzen zwar die Position des Rates, das die jetzigen Schreibweisen eventuell noch der Weisheit letzter Schluss sind, aber so etwas in der Schule dann zum Beispiel komplett unerwähnt zu lassen, würde einen bedeutenden Diskurs der heutigen Gesellschaft bewusst Kindern vorenthalten. Das geht im übrigen nicht aus der Stellungnahme hervor, nämlich das man es nicht zur Sprache bringen soll.

Viele deuten das dann aber so: Okay, Gendern raus aus der Schule. Das steht da halt nicht.
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Bachstail
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Bachstail »

Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:40Vielen Dank das Du den Rat für deutsche Rechtschreibung erwähnst. Dieser hat sich nämlich gegen das Gendern ausgesprochen:
Der Rat spricht sich nicht dagegen aus, er empfiehlt es derzeit nur nicht (und eine Empfehlung ist nicht bindend), das kann sich also noch ändern.

Zum Gendern selbst sagt der Rat aber ganz klar, dass alle Menschen mit gendergerechter Sprache begegnet werden sollten, das aber eher ein gesellschaftliche Aufgabe ist.

Der Rat der deutschen Rechtschreibung möchte also ganz klar, dass Du die Menschen um Dich herum mit denen von ihnen gewünschten Pronomen begegnest und sie korrekt genderst.
Zuletzt geändert von Bachstail am 19.04.2022 11:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Usul
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Krulemuk hat geschrieben: 19.04.2022 11:43Eine "geschlechtsneutrale Formulierung" ist somit nach derzeitigen Regelwerk sehr einfach umzusetzen: Durch das generische Maskulinum!
Joh, dann mach das doch einfach, hindert dich doch niemand dran. Im Alltag mach ich das auch, weil ich tatsächlich zu faul für andere Lösungen bin. In den allermeisten Lebensbereichen gibt es keinen Genderzwang - darum geht es letztlich. Von daher ist diese ominöse Gefährdung der Demokratie durch das Gendern eben nichts weiter als die übliche Agitation gegen etwas, was man einfach gar nicht haben will.
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Arkatrex
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Arkatrex »

Usul hat geschrieben: 19.04.2022 11:49
Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:40Bedeutet im Umkehrschluss: Die Institution die genau das beaufsichtigen soll stimmt dagegen und die Politik befiehlt einfach: Wird trotzdem gemacht.
Das zeigt doch sehr gut, dass das eben ein Thema ist, das weiterhin diskutiert wird. Und zeigt nachgerade, dass der große Zwang, den du ausmachst, nur auf bestimmte Bereiche begrenzt ist und keinen allgemeinen Charakter hat.
Wie gesagt, am Ende sehe ich das wie Kajetan. Im Grunde ist mir egal wer gendert. Solange ich es nicht tun muss juckt mich das auch nicht. Aber wie der flache Witz über Veganer: "Woran erkennt man einen Veganer? Er wird es Dir sagen!" schon andeutet, wird man schon offensiv damit konfrontiert ohne das man das eigentlich möchte.
Wenn du mit Aussagen wie
Und weil so intelligente Entscheidungen wie Gendern im Alltag ja auch so gut angenommen werden *hust* (wo in ein und dem selben Beitrag häufig der Verfasser selbst nicht mehr weiß ob er nun gendern soll oder nicht) und Chancengleichzeit durch Quoten erzwungen werden, statt durch eigener Qualifikation, stoppt das natürlich die Spaltung der Gesellschaft (Ironie aus).
daherkommst, musst du dich darüber nicht wundern. Sorry, wie schon Bachstail gesagt hat: Der Ton macht die Musik. Und bei dir klingt der Ton eben nicht nach "Meh, mag ich nicht", sondern nach "Meh, mag ich nicht und ich finde alle anderen total blöde und überhaupt und so!"
Ich würde mich schon freuen wenn Du mich einfach nach meinen Gedanken fragst und mir diese nicht einfach in den Mund bzw. unter den Finger legst.

Denn dann wüsstest Du das nicht mal "Meh" richtig ist und ich vielleicht sogar gute Gründe habe weshalb ich das ablehne.

Ich muss Dir aber widersprechen dass das keinen allgemeinen Charakter hat. Öffentliche Institutionen (Behörden, Medien etc.) haben einen Vorbild Charakter. Genauso wie Politiker diesen haben sollten (aktuell eher lieber nicht).

Deswegen bin ich ein Freund von Neutralität jeglicher Form wenn es um die Öffentlichkeit geht. Dort hat in meinen Augen weder Politischer Zwang, noch Religion etwas verloren. Aber das ist nur meine Meinung.
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Krulemuk
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Krulemuk »

Usul hat geschrieben: 19.04.2022 11:52
Krulemuk hat geschrieben: 19.04.2022 11:43Eine "geschlechtsneutrale Formulierung" ist somit nach derzeitigen Regelwerk sehr einfach umzusetzen: Durch das generische Maskulinum!
Joh, dann mach das doch einfach, hindert dich doch niemand dran. Im Alltag mach ich das auch, weil ich tatsächlich zu faul für andere Lösungen bin. In den allermeisten Lebensbereichen gibt es keinen Genderzwang - darum geht es letztlich. Von daher ist diese ominöse Gefährdung der Demokratie durch das Gendern eben nichts weiter als die übliche Agitation gegen etwas, was man einfach gar nicht haben will.
Das ist aber ein klassischer Strohmann, weil ich nirgends von einer Gefährdung von Demokratie gesprochen habe.
Nochmal: Soll jeder machen wie er möchte. Nur staatliche/öffentliche Institutionen sollten darauf verzichten.
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Wulgaru
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Wulgaru »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 19.04.2022 11:50
Wulgaru hat geschrieben: 19.04.2022 11:33 Das Stichwort "Zwangsgebühr" ist dir sehr wichtig, aber die Realität anscheinend weniger...ev. weil dir so etwas inhaltlich besser passt würde ich mal vermuten.
Noch einmal für dich weil du es anscheinend nicht verstehen möchstest:
Private Unternehmen die ihre Produkte verkaufen haben eine Agenda und äussern sie bisweilen auch ganz klar.
Ich als Konsument/Bürger/Privatmensch kann mich entscheiden ob ich diese Produkte kaufe/konsumiere oder eben nicht. Mit vollem Bewusstsein welche Agenda hier präsentiert wird.

Öffentliche-rechtliche Sender erheben einen Gebühr völlig unabhängig von meinem Medienkonsum ihrer Produkte und ich habe keinerlei Möglichkeit mich dem zu entziehen. Zudem behaupten sie zwar sich der entsprechenden Programmgrundsätze zu verschreiben aber zeigen regelmässig dass sie den entsprechenden Punkten nicht nachkommen.
Öffentlich rechtliche Medien müssen sich aber für die Erhebung und Ausgabe ihrer Gebühr rechtfertigen. Die Debatte um die minimale Erhöhung der Rundfunkgebühr ist ein gutes Beispiel dafür. Sie sind daher Teil einer ständigen politischen Debatte und Rechtfertigungsdruck.

Du willst permanent so gut, als wenn privat irgendwie so ein Totschlagargument ist. Wenn sich Jens Spahn in der Coronakrise im Springer Haus mit Fußballlobbyisten trifft, dann ist das aktive Einflussnahme auf die Politik, auf die ich keinen Einfluss habe als Bürger. Sie beeinflussen aber ganz offensichtlich völlig direkt die Politik ohne das das in irgendeiner Weise transparent ist.

Zuletzt das Wort Zwangsgebühr...siehst du das bei Steuern genauso? Wenn ich als Nichtbesitzer eines Autos als fordere von Steuern die für Autobahnen, Bundes- und Landstraßen eingesetzt werden befreit zu werden, unterstützt du das?
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:54Ich würde mich schon freuen wenn Du mich einfach nach meinen Gedanken fragst und mir diese nicht einfach in den Mund bzw. unter den Finger legst.

Denn dann wüsstest Du das nicht mal "Meh" richtig ist und ich vielleicht sogar gute Gründe habe weshalb ich das ablehne.
Ich glaube, ich habe es noch nicht verständlich genug ausdrücken können.
Es geht nicht um deine Meinung - sondern um die Art und Weise, wie du diese darbringst. Wie sie also beim Rezipienten ankommt. Da nützt es ja nichts, wenn ich dich frage - denn es geht darum, wie deine Worte bei mir ankommen.
Und wie gesagt, der zitierte Abschnitte (nur ein Beispiel) klingt eben ganz und gar nicht so, dass du gar nicht mit dem Thema konfrontiert werden willst, sondern dass du es geradezu darauf anlegst. Dafür steht das Zitat.
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Arkatrex »

Bachstail hat geschrieben: 19.04.2022 11:51
Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:40Vielen Dank das Du den Rat für deutsche Rechtschreibung erwähnst. Dieser hat sich nämlich gegen das Gendern ausgesprochen:
Der Rat spricht sich nicht dagegen aus, er empfiehlt es derzeit nur nicht (und eine Empfehlung ist nicht bindend), das kann sich also noch ändern.

Zum Gendern selbst sagt der Rat aber ganz klar, dass alle Menschen mit gendergerechter Sprache begegnet werden sollten, das aber eher ein gesellschaftliche Aufgabe ist.

Der Rat der deutschen Rechtschreibung möchte also ganz klar, dass Du die Menschen um Dich herum mit denen von ihnen gewünschten Pronomen begegnest und sie korrekt genderst.
Genau, es ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Und die derzeitigen Genderversuche in der Rechtschreibung erfüllen die Anforderungen nicht. Und solange es keine korrekte Form des Genderns gibt, solange halte ich Erlasse oder Zwänge in Schulen und Universäten für absurd.

Es überfordert schlichtweg die Schüler und Menschen die ohnehin schon Probleme haben die deutsche Sprache zu erlernen.

Aber jemandem mit korrektem Pronomen begegnen aka gendern ist hierbei doch auch gar nicht das Problem?
Edit: Um das besser verständlich zu machen: Wenn der potentielle Herr Heinz von mir möchte das ich Frau Heinz zu ihm sage, werde ich das tun. Ohne Zweifel und Bedenken.
Zuletzt geändert von Arkatrex am 19.04.2022 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Usul »

Krulemuk hat geschrieben: 19.04.2022 11:56Das ist aber ein klassischer Strohmann, weil ich nirgends von einer Gefährdung von Demokratie gesprochen habe.
Nochmal: Soll jeder machen wie er möchte. Nur staatliche/öffentliche Institutionen sollten darauf verzichten.
Naja, ganz so klassisch nicht, denn das Zitat war aus einem Beitrag, in dem es explizit um die Gefährdung der Demokratie ging. Von daher möge man mir dieses Strohmännchen verzeihen.

Wobei ich jetzt gerade dein Edit lese und da schreibst du „fühlen sich eben einige an George Orwells "Neusprech" in 1984 erinnert.“ - was nun auch nicht nach supergeiler Zukunft klingt.
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Re: Abteilungsleiterin für Vielfalt, Chancengleichheit & Inklusion vorgestellt

Beitrag von Arkatrex »

Usul hat geschrieben: 19.04.2022 11:58
Arkatrex hat geschrieben: 19.04.2022 11:54Ich würde mich schon freuen wenn Du mich einfach nach meinen Gedanken fragst und mir diese nicht einfach in den Mund bzw. unter den Finger legst.

Denn dann wüsstest Du das nicht mal "Meh" richtig ist und ich vielleicht sogar gute Gründe habe weshalb ich das ablehne.
Ich glaube, ich habe es noch nicht verständlich genug ausdrücken können.
Es geht nicht um deine Meinung - sondern um die Art und Weise, wie du diese darbringst. Wie sie also beim Rezipienten ankommt. Da nützt es ja nichts, wenn ich dich frage - denn es geht darum, wie deine Worte bei mir ankommen.
Und wie gesagt, der zitierte Abschnitte (nur ein Beispiel) klingt eben ganz und gar nicht so, dass du gar nicht mit dem Thema konfrontiert werden willst, sondern dass du es geradezu darauf anlegst. Dafür steht das Zitat.
Wie bereits weiter oben erwähnt, man kann es nicht jedem Recht machen. Ich habe eine sehr direkte Art. Kommt halt nicht jeder mit klar. Im Zweifel kannst Du trotzdem fragen ohne mir Sätze zuschreiben zu wollen die ich nie so geschrieben habe. Ist doch eine einfache Bitte oder nicht?

Und falls Dir das zu sperrig oder anstrengend vorkommen sollte, was denkst Du wie sperrig und anstrengend das erst für mich wäre jeden Satz so zu verfassen das es jedem nicht sauer aufstößt?
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