Getsufumaden
Einige weitere Anläufe gemacht, und es läuft wesentlich besser, sobald man ein paar wichtige Upgrades geholt und den zweiten spielbaren Charakter freigeschaltet hat; der Anfangspart ist der mit Abstand frustrierendste.
Den Char freizuschalten ist ne ziemlich nervige Angelegenheit, wenn man innerhalb eines Runs von einem Level zum nächsten wechselt, dann kann man mit einer kleinen % Wahrscheinlichkeit stattdessen in so einer Bossarena landen, und dort muss man eine Art Marionettenversion von Getsu Renge, dieser Ninja besiegen, um sie freizuschalten. Geht der Versuch schief und man stirbt, so darf man zig Runs machen in der Hoffnung, dass der Bossraum nochmal irgendwann spawnt.
Der zweite Char ist objektiv besser als der erste, sie hat weniger Startleben und Basisschaden, aber nen Speedbuff auf ihre Bewegungsgeschwindigkeit und v.a. ihre Angriffe. Das ist nützlich, weil Kombos sehr viel mehr Dmg machen und auch Gegner leichter staggern können als nur einzelne Pokes.
Die Upgrades zu grinden macht auch extrem viel aus. Zu Beginn startet man mit nur nem 1.000 HP Lebensbalken und kann maximal 2 Heilitems tragen, später sind's dann weit über 2.000 HP und bis zu 7 Heilitems glaub ich. Das braucht man auch zwingend, denn diverse Bosse oneshotten einen, wenn man nur mit dem Startwert von 1.000 HP rumläuft. Auch kann man mit mehr Upgrades mehr Startequipment direkt zu Beginn eines Runs freischalten, und auch das +Aufwertungslevel der Ausrüstung schon direkt zu Beginn hochtreiben.
Das Balancing der Waffen ist nicht gut, meist gibt es eine Waffe innerhalb einer Gattung, die meilenweit besser als die anderen ist. Der Randomizer variiert auch nur wenig, die Runs gleichen sich stark.
Das Gameplay an sich kann nen guten Flow entwickeln, es steuert sich recht responsiv und flott, auch wenn das grundlegende Kampfsystem ziemlich simpel ist. Ein Manko ist aber, das Game setzt ähnlich wie die ganzen Soulslikes v.a. auf so ne Ausweichrolle mit iframes als wichtigstes Defensivmittel, und bei so nem 2D-Actionplattformer hat das oft die Konsequenz, dass man von der Plattform, auf der man gerade kämpft, runterrollt.
Herausragend ist weiterhin vor allem der Artstyle, der sich an diese japanischen Farbholzschnitte anlehnt (ungefähr ähnlich wie z.B. Okami).
Darüber hinaus gibt es im Spiel auch ne Wiki mit Hintergrundinfos zur der ganzen Folklore.
Das Spiel dahinter ist allerdings durchwachsen, zu sehr auf Grind ausgelegt, und Roguelike-Elemente werden kaum genutzt, außer um Spielzeit zu strecken.
Ich frag mich btw auch, warum sich hiesige Entwickler so selten trauen, nationale Folklore mal in nen Spiel umzusetzen. Ein ordentliches Spiel rund um bspw. die Nibelungensage würd sich auch international verkaufen, denk ich - vor allem die Japsen stehen ja auf Walküren, Götterdämmerung und das ganze Gedöns.
Wär imho zumindest mal ne Überlegung wert, anstatt das drölfzigtausendste Fantasygame zu machen, das schon wieder von Tolkien und D&D klaut.