Okay, hab mich nun doch durch den Einstieg von
The Evil Within 2 gewühlt, der zäh wie Zombieeingeweide war und von Flüchen begleitet wurde, bei dem die freundliche, vor sich hin trällernde Polstergeist-Dame rote Ohren bekommen würde, würde sie sie hören...
Steam sagt 6,7 Stunden, netto werden es eher fünf gewesen sein.
Bemerkungen:
Das Lauftempo ist nach wie vor enervierend, aber es gelingt tatsächlich, sich dran zu gewöhnen bzw. so in den Spiel-Flow zu finden, dass man es halt zähneknirschend hinnimmt.
Immerhin sind die Sneak-Kills ein paar Upgrades auf DEM STUHL später sowas wie zu etwas zu gebrauchen.
Was den Flow angeht: Das Spiel tut sehr viel dafür, so sperrig wie möglich zu sein. Nun will ich gar nicht das Fass aufmachen, zu be- oder verurteilen, wer warum Spaß an welchem Spiel hat. Bei mir jedenfalls ist es aktuell zu großen Teilen das Ressourcen-Sammeln (weil ich ein Hamster war, bin und immer sein werde - ich fühle mich erst dann dem Spiel gewachsen, wenn ich viel zu viel Krempel im Inventar rumschleppe).
Festgehalten werden muss: Es schadet dem Pacing ungemein, das (je nach Betrachtungswinkel) grundsätzlich gute Horror-Flair des Erstlings in eine (Semi-)Open-World zu verfrachten.
Immerhin scheinen die Skripte weitgehend gut zu funktionieren, so dass einen die sympathische Polstergeist-Dame nach erstmaligem Zusammentreffen länger durch den Abschnitt verfolgt und sogar eine sehr hübsche Sequenz in einer Abstellkammer spendiert bekommen hat.
Mein aktuell größtes Problem mit dem Spiel sind die Kämpfe. Das spielt sich alles so ein wenig wie ein dynamischeres RE5, besonders dann
wenn man in den Besitz der Pistole mit Laserzieloptik gelangt.
Aber in RE5 (und übrigens auch seinem Vorgänger) wurde Gameplay-seitig bedacht, dass die Spieler am Controller halt etwas langsamer sind. Da nehmen sich die Viecher gern eine Gedenksekunde, bevor sie auf einen zurennen - was meistens in schnurgeraden Bahnen passiert -, oder greifen sehr niedrigfrequent an.
HIER hingegen hat man, sobald das mit dem Schleichen nicht so gut geklappt hat, die ganze Bagage an der Backe, und die warten auch nicht, die stürzen auf einen los und hauen munter drauf bis man im Dreck liegt, was meistens eine Sache weniger Sekunden ist.
Es gibt auch nicht, wie in den 3rd-Person-REs oder in TLoU, die Möglichkeit, sich per Nahkampfangriff zur Wehr zu setzen und dadurch Raum und Zeit zu gewinnen.
Theoretisch verfügt Sebastian die kleine Krabbe über einen Messer- bzw. einen meist tödlichen, aber nur einmalig anwendbaren Axtangriff, aber wenn grad keine Axt zur Hand ist, fuchtelt er zum Gotterbarmen albern mit seinem Messerchen in der Luft rum, während die Viecher kreischend auf ihm rumhauen.
Hinzu kommt: Es ist praktisch unmöglich, einen Gegner, der direkt vor einem steht, mit einem gezielten Schuss zu treffen. Das könnte mit der Kamera zu tun haben, keine Ahnung. Jedenfalls war die dreidimensionale Darstellung des Fadenkreuzes inform des Laservisiers in Capcoms Spielen eine goldrichtige und durch und durch sinnvolle Entscheidung.
In Summe kommt es so, wie es sich aktuell spielt, zu viel zu vielen Situationen, in denen ich ins Gras beiße, weil ich wieder mal innerhalb von Sekunden von einem Mob überrannt werde und NICHTS dagegen tun kann.
Hier schwächelt das Gameplay MASSIV.
Na ja, ungeachtet dessen, und ungeachtet meines kürzlichen Rants, weil der Einstieg ins Spiel ein Kulturschock sondergleichen ist... mittlerweile macht es tatsächlich sowas wie Laune, durch Union zu ziehen und das ungemein gut gestaltete Horror-Flair einzusaugen. Vorerst bleib ich am Ball.