Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

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batsi84
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von batsi84 »

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Temeter  hat geschrieben: 10.09.2022 13:59
batsi84 hat geschrieben: 10.09.2022 11:59Auf der anderen Seite haben wir aber auch genug Leute, die am negativen Narrativ des geldgierigen Unternehmens festhalten wollen. Beide Einstellungen sind nicht gesund :)
Ja, diese extremen Einstellungen sind nicht gesund. Aber wo sind denn die Extreme?

Was du verstehen solltest, ist dass ich hier meine Kommentare nicht schreibe, weil ich meinen "Hass" auf CDP ständig wiederholen muss. Ich habe keinen Hass auf das Unternehmen; ich ordne es tatsächlich eher als kaltherzig und ein bisschen zynisch, denn als bösartig ein.
Ein bisschen in Richtung EA/Ubi/Acti, aber immer noch ein gutes Stück über dem Misthaufen.

Stattdessen finde ich das interessant hier Kommentare einzuwerfen, eben weil ich finde, dass die anderen Kommentare teils in eine extreme Ecke schlagen.
Ich meine, man kann a) verstehen, warum es keine Updates für alte Konsolen mehr gibt, auch wenn b) man es auf der anderen Seite den kundenfeindlichen Aspekt sehen kann.
Das zB sind zwei gegensätzliche Perspektiven, die imo beide relevant sind, aber sich nicht ausschließen.

Aber die Kommentare waren eben eher in die Richtung "finde ich gut, macht weiter so", sie werden praktisch dafür angefeuert werden. Es wird verlacht, dass irgendwer kostenlose DLCs fordern könnte. Das ist keine neutrale Perspektive.

Ich mein, stell dir mal vor die Leute schreiben das über Electronic Arts, die Battlefield 4 praktisch unspielbar veröffentlicht hatten. Und dann bedanken sich die Leute dafür, dass EA so gnädig war, wenn nach 6 Monaten das Ding vernünftig spielbar war.
Das ist praktisch die Mentalität hinter dem Stockholm-Syndrom; jemand tut dir Unrecht, und du bist dankbar, dass sie dir nicht noch mehr Unrecht tun.

Hier mal zwei spezifische Punkte, wo deine Argumente extrem einseitig wirken:
Es ist auf jeden Fall schräg zu sehen, wie CD Projekt in der Vergangenheit vergöttert wurde und jetzt als Bad Boy der Spieleindustrie dasteht. Und das mit nur zwei Spielen.
Die kritischen Kommentare hier sagen generell, dass Cyberpunk kein kundenfreundliches Unternehmen ist, als dass sie sie sich gerne präsentieren, und keine positive Extrabehandlung verdient, wenn sie etwas falsch machen. Zb findet sich die Meinung, dass jemand eher die Finger von deren Spielen lässt, oder beim nächsten mal ganz genau hinguckt.

Und dann kommt die Antwort "die Leute verlangen den Bankrott von CDP, sie haben so viel Hass aufs Unternehmen". Das ist ein Strohmann, der hier ständig wiederholt wird, obwohl die kritischen Kommentare hier zahm sind. Man könnte noch viel härter sein und regelrechten Betrug vorwerfen, und das hätte vielleicht sogar Relevanz, wenn man denn wollte.

Aber die "negativen" Kommentare zu ignorieren und über einen hier irrelevanten Strohmann zu reden lenkt vom eigentlichen Punkt ab. Zumal extreme Positivität nicht durch extreme Negativität vernünftiger wird.
CD Projekts Releasepolitik bei "Cyberpunk 2077" ist für mich dementsprechend zwar moralisch völlig daneben, aber aus rein wirtschaftlicher Sicht durchaus nachvollziehbar
Ich glaube nicht, dass du die Perspektive konsequent anwendest.

Aus wirtschaftlicher Sicht war es so problematisch, dass CDP in Amerika verklagt wurde und ein "Settlement" verhandeln musste. Sony hat das Spiel vom Store genommen. Und wir reden hier von der Spieleindustrie, wo es oft passiert, dass kaum funktionierende Spiele ohne Konsequenzen veröffentlicht werden.
Also ist es wirtschaftlich bereits ein seltenes Extrem, und keine normale Entscheidung.

Du gehst auch nicht den ganzen Weg, du ziehst nicht den Umkehrschluss. Wenn es CDPs Entscheidung ist, wirtschaftlich gegen die Interessen der Kunden zu handeln, dann sollte ein Kunde das als Angriff auf seine Interessen wahrnehmen.

Das ist, wo deine Logik extrem voreingenommen ist. Du nutzt die Wirtschaft zur Verteidigung, aber pickst dir nur positive Aspekte raus. Du sagst auch, niemand möchte die Lügen verteidigen, aber in deiner Argumentation werden die völlig ignoriert.
Und manche Behauptungen, wie dass CDP zum Release praktisch "gezwungen" wäre, was jeglicher Grundlage entberrt.

Ist dir aufgefallen, dass deine Verteidigung genrell oft darauf hinausläuft, dass du CDP jede Möglichkeit der Selbstbestimmung absprichst? Du redest, als ob CDP zu allem gezwungen wurde, sie hatten keine andere Möglichkeit. Alles schlechte ist erstmal wirtschaftlicher Zwang.
Obwohl es wirtschaftlich tatsächlich negative Konsequenzen gab. Kundenfreundliche Entscheidungen wären finanziell sogar besser gewesen, als deren tatsächliche Aktionen. Es war also gar kein Zwang da, wie du behauptest.
Das ist sogar eine Verteidigung, die Opfern häuslicher Gewalt oft für die Täter machen. "Die hatten einen Grund, gegen mich zu handeln", obwohl das die Handlung in keinster Weise rechtfertigt.

Und ich drehe mich im Kreis, und ich sage auch nicht, dass das nur du bist, oder das ich immer rational handeln würde, ist also nicht persönlich gemeint. Aber verstehst du, warum diese Argument zur Verteidigung irrational sind?
Im Endeffekt argumentieren wir hier von zwei verschiedenen Seiten. Bei mir ist es eher die wirtschaftliche Perspektive und bei dir scheint es der emotionale Aspekt zu sein.

Ich halte es weiterhin für wahrscheinlicher, dass CD Projekt nicht aus Geldgier gelogen hat, sondern um die Fortführung des Projekts zu sichern. Mit Ehrlichkeit hätte m.M.n. in der Situation nur erreicht, dass das Interesse an "Cyberpunk 2077" und die damit verbundenen Einnahmen rapide abgenommen hätten.
Das befreit das Unternehmen definitiv nicht von der Schuld, dass man Kunden und Investoren hinter das Licht geführt hat.
Aber aus rein unternehmerischer/wirtschaftlicher Sicht hätte ich persönlich auch nicht anders gehandelt - Imageverlust und Klagewelle inklusive. Der Erhalt des Unternehmens und auch der Arbeitsplätze wäre in dem Moment auch für mich wichtiger, als die Zufriedenheit der Kunden. Um letztere kann ich mich im Anschluss wieder kümmern.

Zudem finde ich es auch fragwürdig, hier Parallelen zum Stockholm-Syndrom und zu häuslicher Gewalt zu ziehen. In beiden Fällen reden wir hier von starker emotionaler Abhängigkeit und negativen Konsequenzen die daraus entstehen.
Vielleicht kann ich deine Argumention auch deswegen nicht richtig nachvollziehen, weil ich persönlich weder Bewunderung noch Abscheu gegen das Unternehmen hege und ziemlich emitionslos an die Geschichte herangehe.
Ich kann die Enttäuschung der Fans über die Release-Entscheidung seitens der Warschauer definitiv nachvollziehen. Ich für meinen Teil habe aber mit dem Patch 1.5 ein funktionierendes Spiel erhalten - nicht mehr und nicht weniger. Ich hoffe jetzt auch, dass die Entwicklung nächstes Jahr endet und ich mir das Spiel gönnen kann.

Und wie schon gesagt werde ich mich von CD Projekt erst abwenden, wenn so eine Aktion noch Mal passieren sollte. Dann kann man nämlich davon ausgehen, dass man die Finanzen vor die Qualität seiner Produkte stellt und das ganze eben kein Fehltritt war.
Und bis dahin hoffe ich, dass CD Projekt aus seinen Produktionsfehlern lernt und in Zukunft auf das Lügen verzichten kann. Ansonsten kann man die Fähigkeit zur Entwicklung von großen Produktionen und die Existenz des Studios ernsthaft in Frage stellen.
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Temeter 
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Temeter  »

batsi84 hat geschrieben: 12.09.2022 20:18Im Endeffekt argumentieren wir hier von zwei verschiedenen Seiten. Bei mir ist es eher die wirtschaftliche Perspektive und bei dir scheint es der emotionale Aspekt zu sein.
Ganz ehrlich, wenn du das aus meinem Post liest, dann hast du es nicht verstanden.

Du machst hatlose writschaftliche Annahmen, und ignorierst eine hälfte der wirtschaftlichen Perspektive. Du als Kunde bist genauso ein "wirtschaftliches Element" wie das Unternehmen. Daraus Konsequenzen zu ziehen ist nicht "emotional".

Stell dir vor, ein Geschäftspartner betrügt dich? Ist es dann eine emotionale Reaktion, Unterstützung und Vertrauen für die Person runterzuregulieren?

Übrigens, ich bin selbst nicht mal getroffen. CP2077 habe ich von einem "befreundeten" GOG account aus getestet und gespielt, weil ich eben nicht mehr so Vertrauensvorschüsse gebe, und die Faktenlage für das Spiel pre-Release ein bisschen dünn wirkte. Abseits von Spielemedien-Hype, aber da bin ich mittlerweile auch vorsichtig.
So viel emotionale Grundlage habe ich da gar nicht. CDP ist für mich jetzt ein Unternehmen wie jedes andere. Und ich finde GoG immer noch toll.
Ich halte es weiterhin für wahrscheinlicher, dass CD Projekt nicht aus Geldgier gelogen hat, sondern um die Fortführung des Projekts zu sichern
Auf welcher Grundlage? In 2021 hat sich CDP sogar noch ein par kleinere Studios gekauft, es gab keinen Hinweis auf mangelnde Finanzen. Aber hey, ist ein öffentliches Unternehmen, also warum schauen wir nicht einfach nach?

https://www.cdprojekt.com/en/investors/ ... ry-report/

2018 wurde man öffentliches Unternehmen, aber danach sehe ich gar nichts, was auf eine Schieflage hindeutet. CD Project musste nicht ein einziges mal eine Anleihe oder Schulden aufnehmen. Mit dem erwarteten Erfolg von CP2077 dürften das auch kaum ein Problem sein. Ganz zu schweigen von den immer noch recht hohen Besitzanteilen der Gründer. Im schlimmsten Fall könnte man sich sogar teilweise von einem Publisher wie MS aufkaufen lassen, aber davon ist CDP weit entfernt.
Das befreit das Unternehmen definitiv nicht von der Schuld, dass man Kunden und Investoren hinter das Licht geführt hat.
Aber aus rein unternehmerischer/wirtschaftlicher Sicht hätte ich persönlich auch nicht anders gehandelt - Imageverlust und Klagewelle inklusive.
Ah, du hättest also auch betrügerisch gehandelt? Denn wenn du nicht nur Kunden, sondern auch Investoren hinters Licht führst, dann ist das nicht mehr fragwürdig, sondern ganz klar ein Verstoß.
Zudem finde ich es auch fragwürdig, hier Parallelen zum Stockholm-Syndrom und zu häuslicher Gewalt zu ziehen. In beiden Fällen reden wir hier von starker emotionaler Abhängigkeit und negativen Konsequenzen die daraus entstehen.
Das Stockholm Syndrom hat mit Konsequenzen weniger zu tun, das ist ja das krasse Ding. Selbst befreite Geiseln in absoluter Sicherheit verteidigen manchmal die Täter. Wehren sich gegen Befreier.
Aber das war mehr direkt gemünzt auf andere Kommentare hier, weniger auf deinen, aus dem ich mir weniger einen Reim machen kann.


Was du schreibst, scheint größtenteils auf einer Reihe von Vermutungen zu basieren, die kaum Grundlage in der Realität haben. Und wenn man widersprecht, wiederholst du deine Vermutung. Ganz zu schweigen von der unvollständigen Wirtschaftlichen Perspektive, wo du dir Elemente raussuchst, die dir passen, aber ignorierst, was widerspricht. Ganz zu schweigen, dass du irgendwie Emotionalität reininterpretierst, wenn jemand der dermaßen lügt und gegen deine Interessen handelt, objektiv weniger Vertrauenswürdig ist.
Das hier...
Und wie schon gesagt werde ich mich von CD Projekt erst abwenden, wenn so eine Aktion noch Mal passieren sollte. Dann kann man nämlich davon ausgehen, dass man die Finanzen vor die Qualität seiner Produkte stellt und das ganze eben kein Fehltritt war.
Und bis dahin hoffe ich, dass CD Projekt aus seinen Produktionsfehlern lernt und in Zukunft auf das Lügen verzichten kann. Ansonsten kann man die Fähigkeit zur Entwicklung von großen Produktionen und die Existenz des Studios ernsthaft in Frage stellen.
... ist ein reines Fantasiekonstrukt, basierend auf fehlerhaften Annahmen. Es gab keine Schulden oder finanzielle Not. Es geht nicht mal um Qualität, sondern um grundlegende Funktionsfähigkeit, welche auf vielen Platformen eingeschränkt war.

Wobei, ganz ehrlich: Das wirkt schon, als ob du dir die Faktenlage so zurechtschiebst, dass du CDP in einem besseren Licht siehst.
Zuletzt geändert von Temeter  am 13.09.2022 10:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von EintopfLeiter »

Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 10:12
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batsi84 hat geschrieben: 12.09.2022 20:18Im Endeffekt argumentieren wir hier von zwei verschiedenen Seiten. Bei mir ist es eher die wirtschaftliche Perspektive und bei dir scheint es der emotionale Aspekt zu sein.
Ganz ehrlich, wenn du das aus meinem Post liest, dann hast du es nicht verstanden.

Du machst hatlose writschaftliche Annahmen, und ignorierst eine hälfte der wirtschaftlichen Perspektive. Du als Kunde bist genauso ein "wirtschaftliches Element" wie das Unternehmen. Daraus Konsequenzen zu ziehen ist nicht "emotional".

Stell dir vor, ein Geschäftspartner betrügt dich? Ist es dann eine emotionale Reaktion, Unterstützung und Vertrauen für die Person runterzuregulieren?

Übrigens, ich bin selbst nicht mal getroffen. CP2077 habe ich von einem "befreundeten" GOG account aus getestet und gespielt, weil ich eben nicht mehr so Vertrauensvorschüsse gebe, und die Faktenlage für das Spiel pre-Release ein bisschen dünn wirkte. Abseits von Spielemedien-Hype, aber da bin ich mittlerweile auch vorsichtig.
So viel emotionale Grundlage habe ich da gar nicht. CDP ist für mich jetzt ein Unternehmen wie jedes andere. Und ich finde GoG immer noch toll.
Ich halte es weiterhin für wahrscheinlicher, dass CD Projekt nicht aus Geldgier gelogen hat, sondern um die Fortführung des Projekts zu sichern
Auf welcher Grundlage? In 2021 hat sich CDP sogar noch ein par kleinere Studios gekauft, es gab keinen Hinweis auf mangelnde Finanzen. Aber hey, ist ein öffentliches Unternehmen, also warum schauen wir nicht einfach nach?

https://www.cdprojekt.com/en/investors/ ... ry-report/

2018 wurde man öffentliches Unternehmen, aber danach sehe ich gar nichts, was auf eine Schieflage hindeutet. CD Project musste nicht ein einziges mal eine Anleihe oder Schulden aufnehmen. Mit dem erwarteten Erfolg von CP2077 dürften das auch kaum ein Problem sein. Ganz zu schweigen von den immer noch recht hohen Besitzanteilen der Gründer. Im schlimmsten Fall könnte man sich sogar teilweise von einem Publisher wie MS aufkaufen lassen, aber davon ist CDP weit entfernt.
Das befreit das Unternehmen definitiv nicht von der Schuld, dass man Kunden und Investoren hinter das Licht geführt hat.
Aber aus rein unternehmerischer/wirtschaftlicher Sicht hätte ich persönlich auch nicht anders gehandelt - Imageverlust und Klagewelle inklusive.
Ah, du hättest also auch betrügerisch gehandelt? Denn wenn du nicht nur Kunden, sondern auch Investoren hinters Licht führst, dann ist das nicht mehr fragwürdig, sondern ganz klar ein Verstoß.
Zudem finde ich es auch fragwürdig, hier Parallelen zum Stockholm-Syndrom und zu häuslicher Gewalt zu ziehen. In beiden Fällen reden wir hier von starker emotionaler Abhängigkeit und negativen Konsequenzen die daraus entstehen.
Das Stockholm Syndrom hat mit Konsequenzen weniger zu tun, das ist ja das krasse Ding. Selbst befreite Geiseln in absoluter Sicherheit verteidigen manchmal die Täter. Wehren sich gegen Befreier.
Aber das war mehr direkt gemünzt auf andere Kommentare hier, weniger auf deinen, aus dem ich mir weniger einen Reim machen kann.


Was du schreibst, scheint größtenteils auf einer Reihe von Vermutungen zu basieren, die kaum Grundlage in der Realität haben. Und wenn man widersprecht, wiederholst du deine Vermutung. Ganz zu schweigen von der unvollständigen Wirtschaftlichen Perspektive, wo du dir Elemente raussuchst, die dir passen, aber ignorierst, was widerspricht. Ganz zu schweigen, dass du irgendwie Emotionalität reininterpretierst, wenn jemand der dermaßen lügt und gegen deine Interessen handelt, objektiv weniger Vertrauenswürdig ist.
Das hier...
Und wie schon gesagt werde ich mich von CD Projekt erst abwenden, wenn so eine Aktion noch Mal passieren sollte. Dann kann man nämlich davon ausgehen, dass man die Finanzen vor die Qualität seiner Produkte stellt und das ganze eben kein Fehltritt war.
Und bis dahin hoffe ich, dass CD Projekt aus seinen Produktionsfehlern lernt und in Zukunft auf das Lügen verzichten kann. Ansonsten kann man die Fähigkeit zur Entwicklung von großen Produktionen und die Existenz des Studios ernsthaft in Frage stellen.
... ist ein reines Fantasiekonstrukt, basierend auf fehlerhaften Annahmen. Es gab keine Schulden oder finanzielle Not. Es geht nicht mal um Qualität, sondern um grundlegende Funktionsfähigkeit, welche auf vielen Platformen eingeschränkt war.

Wobei, ganz ehrlich: Das wirkt schon, als ob du dir die Faktenlage so zurechtschiebst, dass du CDP in einem besseren Licht siehst.

Mir ist zwar nicht klar, warum Du meine Beiträge an Dich ignorierst, ich versuche es dennoch nochmal ;)

Zur Emotionalität: Ich kann genauso wie Batsi falsch liegen, aber mein Eindruck wer derselbe, nach Sichtung des Threads. Auf mich wirkten Deine Beiträge auch eher emotional, fast schon verbissen. Hatte nicht Ryan auch schon so etwas angedeutet? Es scheint also mehreren so zu ergehen. Ist ja auch nicht weiter schlimm, wenn es so wäre und wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Sei es drum und entschuldige, sollte ich Dir etwas unterstellen.

Ich habe ja schon geschrieben, dass ich auch glaube, dass ohne Notwendigkeit die Mehreinnahmen lockten, dennoch wissen wir es nicht hundertprozentig. Selbst die Erkenntnis, dass keine Schulden gemacht wurden, oder sogar ein kleines Studio gekauft wurde, sagt nichts über interne Finanzpläne, Kalkulationen und betriebswirtschaftliche Diagnosen aus. Es bringt nichts Unternehmen Gier zu unterstellen, nur weil jene Unternehmen nicht in Schieflage geraten und darüber hinaus sogar zusätzliche Gelder in die Hand nehmen. Von außen macht man es sich gerne mal leicht und nennt diese Unternehmer dann habsüchtig, wenn sie auch noch viel Geld einnehmen. Das gibt es natürlich auch, trifft aber nicht immer zu.
Über die Lügen und von mir aus auch Betrügereien brauchen wir aber nicht mehr reden. Den Gegenwind haben sie sich selbst zuzuschreiben und zurecht bekommen. Die Skepsis vieler Kunden für künftige Projekte auf dieser Basis ist nachvollziehbar.

Die Mehrheit wird aber wahrscheinlich neutral abwarten, welche Ergebnisse/Produkte in Zukunft von CDPR erscheinen und dann völlig losgelöst irgendeiner emotionalen Bindung entscheiden - kaufen oder nicht kaufen. Zumindest denke ich das. Ich glaube diejenigen, die darauf beharren keine Spiele mehr aus Polen zu kaufen, sind genauso eine Minderheit, wie Kunden, die direkt vorbestellen sobald möglich. Aber klar, die wird es auch geben. Die gibt es immer!

Kurz nochmal nach Stockholm:
Ja, ich fand den Vergleich auch doof. Sehr sogar. Das, zugegebenermaßen nur schwer nachvollziehbare, was zwischen Geiseln und Geiselnehmer passieren kann, ist auf einen hohen psychischen Druck zurückzuführen und von Angst um das eigene Leben geprägt. Zu hinterfragen, welche Wege dorthin führen geht hier zu weit und den meisten, wenn nicht allen, fehlt die nötige Expertise. Selbst Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, können das Phänomen nicht wirklich erklären.
Das Verteidigen eines Unternehmens seitens eines Kunden aber, selbst wenn das Unternehmen einmal Mist gebaut hat, ist wirklich weit davon entfernt und der Vergleich fast schon respektlos, gegenüber jenen Opfern von Geiselnahmen.
Lies Dir mal möglichen Theorien des Syndroms durch und versuche sie auf die CDPR-Kunden zu übertragen. Nein, hier gibt es keine Parallelen.

VG
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 13.09.2022 11:50, insgesamt 6-mal geändert.
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batsi84
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von batsi84 »

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Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 10:12
batsi84 hat geschrieben: 12.09.2022 20:18Im Endeffekt argumentieren wir hier von zwei verschiedenen Seiten. Bei mir ist es eher die wirtschaftliche Perspektive und bei dir scheint es der emotionale Aspekt zu sein.
Ganz ehrlich, wenn du das aus meinem Post liest, dann hast du es nicht verstanden.

Du machst hatlose writschaftliche Annahmen, und ignorierst eine hälfte der wirtschaftlichen Perspektive. Du als Kunde bist genauso ein "wirtschaftliches Element" wie das Unternehmen. Daraus Konsequenzen zu ziehen ist nicht "emotional".

Stell dir vor, ein Geschäftspartner betrügt dich? Ist es dann eine emotionale Reaktion, Unterstützung und Vertrauen für die Person runterzuregulieren?

Übrigens, ich bin selbst nicht mal getroffen. CP2077 habe ich von einem "befreundeten" GOG account aus getestet und gespielt, weil ich eben nicht mehr so Vertrauensvorschüsse gebe, und die Faktenlage für das Spiel pre-Release ein bisschen dünn wirkte. Abseits von Spielemedien-Hype, aber da bin ich mittlerweile auch vorsichtig.
So viel emotionale Grundlage habe ich da gar nicht. CDP ist für mich jetzt ein Unternehmen wie jedes andere. Und ich finde GoG immer noch toll.
Ich halte es weiterhin für wahrscheinlicher, dass CD Projekt nicht aus Geldgier gelogen hat, sondern um die Fortführung des Projekts zu sichern
Auf welcher Grundlage? In 2021 hat sich CDP sogar noch ein par kleinere Studios gekauft, es gab keinen Hinweis auf mangelnde Finanzen. Aber hey, ist ein öffentliches Unternehmen, also warum schauen wir nicht einfach nach?

https://www.cdprojekt.com/en/investors/ ... ry-report/

2018 wurde man öffentliches Unternehmen, aber danach sehe ich gar nichts, was auf eine Schieflage hindeutet. CD Project musste nicht ein einziges mal eine Anleihe oder Schulden aufnehmen. Mit dem erwarteten Erfolg von CP2077 dürften das auch kaum ein Problem sein. Ganz zu schweigen von den immer noch recht hohen Besitzanteilen der Gründer. Im schlimmsten Fall könnte man sich sogar teilweise von einem Publisher wie MS aufkaufen lassen, aber davon ist CDP weit entfernt.
Das befreit das Unternehmen definitiv nicht von der Schuld, dass man Kunden und Investoren hinter das Licht geführt hat.
Aber aus rein unternehmerischer/wirtschaftlicher Sicht hätte ich persönlich auch nicht anders gehandelt - Imageverlust und Klagewelle inklusive.
Ah, du hättest also auch betrügerisch gehandelt? Denn wenn du nicht nur Kunden, sondern auch Investoren hinters Licht führst, dann ist das nicht mehr fragwürdig, sondern ganz klar ein Verstoß.
Zudem finde ich es auch fragwürdig, hier Parallelen zum Stockholm-Syndrom und zu häuslicher Gewalt zu ziehen. In beiden Fällen reden wir hier von starker emotionaler Abhängigkeit und negativen Konsequenzen die daraus entstehen.
Das Stockholm Syndrom hat mit Konsequenzen weniger zu tun, das ist ja das krasse Ding. Selbst befreite Geiseln in absoluter Sicherheit verteidigen manchmal die Täter. Wehren sich gegen Befreier.
Aber das war mehr direkt gemünzt auf andere Kommentare hier, weniger auf deinen, aus dem ich mir weniger einen Reim machen kann.


Was du schreibst, scheint größtenteils auf einer Reihe von Vermutungen zu basieren, die kaum Grundlage in der Realität haben. Und wenn man widersprecht, wiederholst du deine Vermutung. Ganz zu schweigen von der unvollständigen Wirtschaftlichen Perspektive, wo du dir Elemente raussuchst, die dir passen, aber ignorierst, was widerspricht. Ganz zu schweigen, dass du irgendwie Emotionalität reininterpretierst, wenn jemand der dermaßen lügt und gegen deine Interessen handelt, objektiv weniger Vertrauenswürdig ist.
Das hier...
Und wie schon gesagt werde ich mich von CD Projekt erst abwenden, wenn so eine Aktion noch Mal passieren sollte. Dann kann man nämlich davon ausgehen, dass man die Finanzen vor die Qualität seiner Produkte stellt und das ganze eben kein Fehltritt war.
Und bis dahin hoffe ich, dass CD Projekt aus seinen Produktionsfehlern lernt und in Zukunft auf das Lügen verzichten kann. Ansonsten kann man die Fähigkeit zur Entwicklung von großen Produktionen und die Existenz des Studios ernsthaft in Frage stellen.
... ist ein reines Fantasiekonstrukt, basierend auf fehlerhaften Annahmen. Es gab keine Schulden oder finanzielle Not. Es geht nicht mal um Qualität, sondern um grundlegende Funktionsfähigkeit, welche auf vielen Platformen eingeschränkt war.

Wobei, ganz ehrlich: Das wirkt schon, als ob du dir die Faktenlage so zurechtschiebst, dass du CDP in einem besseren Licht siehst.
Wenn mich mein Geschäftspartner über das Ohr haut, dann werde ich in erster Instanz über den Rechtsweg mein Kapital zurückfordern und in Zukunft zwei Mal überlegen, ob ich weitere Geschäfte mit ihm mache.
So haben sich auch viele Spieler verhalten, in dem sie sich das Geld haben zurückerstatten lassen und nun schauen werden, wie sich CD Projekt in Zukunft verhalten wird.

Meine Einstellung zu den Polen bleibt auch weiterhin neutral. Sie haben sich mit dem Release von "Cyberpunk 2077" einen wirklich dicken Fehltritt geleistet und auch zu Recht Paroli von der Community und den Investoren bekommen.
Am Ende haben sie das Spiel aber gefixt und ich für meinen Teil war dann ab Patch 1.5 auch bereit dafür Geld zu zahlen. Und auch für den DLC werde ich Geld locker machen. Zumindestens produktionstechnisch scheint man wieder in der Spur zu sein.

Aus wirtschaftlicher Sicht baut meine Argumentation einfach darauf auf, dass CD Projekt das Spiel im Dezember 2020 herausbringen musste. Ohne die Einnahmen aus dem Weihnachtsgeschäft hätte man die Investoren nicht bedienen können. Und gerade wenn man sich in der Wachstumsphase befindet, dann kann der finanzielle Ausfall wirklich gefährlich werden. Der eigentliche Fauxpas ist für mich auch nicht das Belügen der Kunden, sondern die völlig missglückte Produktionsphase. Du hast aber Recht, dass das nur eine Annahme ist. Genau wie die Geldgier nur eine Annahme ist.
Und ja, ich hätte den Kunden in dem Fall auch betrogen. Aber nicht aus Gier, sondern um die Unternehmung samt Mitarbeiter zu retten.

Und klar könnte man die Last-Gen-Generation noch symbolisch bedienen, aber für eine wirklich optimierte Version hätte man schon während der Produktion die technischen Ansprüche herunterschrauben müssen. So sind die alten Geräte einfach mit der Technik überfordert.

Die Parallelen zum Stockholm-Syndrom finde ich genau wie EintopfLeiter völlig fehl am Platz. Wer dermaßen extreme Emotionen auf ein Hobby oder ein Unternehmen projiziert sollte wirklich seine Einstellung zum Medium Videospiel hinterfragen.
Zuletzt geändert von batsi84 am 13.09.2022 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Temeter  »

EintopfLeiter hat geschrieben: 13.09.2022 11:33Mir ist zwar nicht klar, warum Du meine Beiträge an Dich ignorierst, ich versuche es dennoch nochmal ;)
Muss ich vergessen haben. Will ja nicht den ganzen Tag hier sitzen, gerade bei den Monsterposts. :Blauesauge:
Zur Emotionalität: Ich kann genauso wie Batsi falsch liegen, aber mein Eindruck wer derselbe, nach Sichtung des Threads. Auf mich wirkten Deine Beiträge auch eher emotional, fast schon verbissen. Hatte nicht Ryan auch schon so etwas angedeutet? Es scheint also mehreren so zu ergehen. Ist ja auch nicht weiter schlimm, wenn es so wäre und wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Sei es drum und entschuldige, sollte ich Dir etwas unterstellen.
Irgendwie Emotionalität orten zu wollen ist nicht gerade nützlich für eine Diskussoin, solange es klare Argumente gibt. Wenn ich auf etwas 'emotional' reagiere, dann das Ignorieren von Fakten und die standfeste Verteidigung von reinen Mutmaßung, weil sich das erstaunlich bis irritierend anfühlt.
Trotzdem habe ich keine emotionale Argumente gebracht, sondern Faktenbasierte. Die können widerlegt werden.

Daraus zu schließen, dass ich CDP in einem emotionalen Licht sehe, ist ein Trugschluss, und das sollte offensichtlich sein. Gerade, wenn ich das Gegenteil sage, und sich meine Kommentare tatsächlich auf die Beziehung von Spielern zu CDP konzentrierte.
Ich habe ja schon geschrieben, dass ich auch glaube, dass ohne Notwendigkeit die Mehreinnahmen lockten, dennoch wissen wir es nicht hundertprozentig. Selbst die Erkenntnis, dass keine Schulden gemacht wurden, oder sogar ein kleines Studio gekauft wurde, sagt nichts über interne Finanzpläne, Kalkulationen und betriebswirtschaftliche Diagnosen aus. Es bringt nichts Unternehmen Gier zu unterstellen, nur weil jene Unternehmen nicht in Schieflage geraten und darüber hinaus sogar zusätzliche Gelder in die Hand nehmen. Von außen macht man es sich gerne mal leicht und nennt diese Unternehmer dann habsüchtig, wenn sie auch noch viel Geld einnehmen. Das gibt es natürlich auch, trifft aber nicht immer zu.
Über die Lügen und von mir aus auch Betrügereien brauchen wir aber nicht mehr reden. Den Gegenwind haben sie sich selbst zuzuschreiben und zurecht bekommen. Die Skepsis vieler Kunden für künftige Projekte auf dieser Basis ist nachvollziehbar.

Die Mehrheit wird aber wahrscheinlich neutral abwarten, welche Ergebnisse/Produkte in Zukunft von CDPR erscheinen und dann völlig losgelöst irgendeiner emotionalen Bindung entscheiden - kaufen oder nicht kaufen. Zumindest denke ich das. Ich glaube diejenigen, die darauf beharren keine Spiele mehr aus Polen zu kaufen, sind genauso eine Minderheit, wie Kunden, die direkt vorbestellen sobald möglich. Aber klar, die wird es auch geben. Die gibt es immer!
Und diese Perspektive scheint mir irrational. Erstmal generell, wann sonst würde jemand bei einem börsennotierten Unternehmen einfach mal vermuten, dass Geldgier nicht das Motiv bei Abzocke war?

Außerdem, merkst du, was du eigentlich da eigentlich machst? Du vermutest, dass es irgendwo einen Grund gibt der den Vorwurf der Gier beseitigt. Dann gebe ich einen Gegenbeweis, eben dass es CDP a) gut geht, und b) man viele Möglichkeiten zur Geldschöpfung hat. Wir wissen dass, weil deren Buchführung öffentlich ist und sie Investoren berichten müssen.

Und dann widersprichst du dem Punkt, obwohl du von Anfang an nicht den geringsten Beweis für deine These hat. Ich könnte den ganzen Tag Gründe zusammensuchen, warum du höchstwahrscheinlich falsch liegst. Zb das wir von CDP

Aber das ist mir zu mühselig.
Kurz nochmal nach Stockholm:
Ja, ich fand den Vergleich auch doof. Sehr sogar. Das, zugegebenermaßen nur schwer nachvollziehbare, was zwischen Geiseln und Geiselnehmer passieren kann, ist auf einen hohen psychischen Druck zurückzuführen und von Angst um das eigene Leben geprägt. Zu hinterfragen, welche Wege dorthin führen geht hier zu weit und den meisten, wenn nicht allen, fehlt die nötige Expertise. Selbst Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, können das Phänomen nicht wirklich erklären.
Das Verteidigen eines Unternehmens seitens eines Kunden aber, selbst wenn das Unternehmen einmal Mist gebaut hat, ist wirklich weit davon entfernt und der Vergleich fast schon respektlos, gegenüber jenen Opfern von Geiselnahmen.
Lies Dir mal möglichen Theorien des Syndroms durch und versuche sie auf die CDPR-Kunden zu übertragen. Nein, hier gibt es keine Parallelen.

VG
Mein Verständnis ist das Stockholm-Syndrome nicht wirklich ein wissenschaftlich definierter Begriff oder Syndrom. Deswegen ist es imo okay, den ein bisschen loser zu nutzen. Aber ich widerspreche auch; es braucht keinen extremen Druck, um soziale Abhängigkeiten zu entwickeln.

Die Parallele zu Spielern (bzw "Fanboys") ist, dass Spieler ein Spiel genossen, und daraufhin eine parasoziale, emotionale Bindung zum Entwickler oder sogar Publisher aufgebaut haben. Obwohl sie praktisch keine Ahnung von der Firmenstruktur und dem Personal haben.

Und dann wird bei einem so großen Fehlschritt entgegen aller Hinweise davon ausgegangen, dass der Entwickler a) deine Werte vertritt, b) eigentlich nichts böses wollte oder in die Lage gezwungen wurde, und c) verteidigt man seine Moral aktiv im Internet (meist emotional oder basierend auf Vermutungen).
Zuletzt geändert von Temeter  am 13.09.2022 13:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Temeter  »

batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 12:47Meine Einstellung zu den Polen bleibt auch weiterhin neutral
Gegen deine Einstellung argumentiere ich momentan gar nicht, sondern gegen die Grundlage.

Das Problem liegt hier:
Aus wirtschaftlicher Sicht baut meine Argumentation einfach darauf auf, dass CD Projekt das Spiel im Dezember 2020 herausbringen musste. Ohne die Einnahmen aus dem Weihnachtsgeschäft hätte man die Investoren nicht bedienen können
Offensichtlich ist das eine Fehlannahme, weil der Kurst von CDP massiv gelitten hat und immer noch niedrig ist.
Die Realität zeigt, dass das hier ein schwaches Argument ist.
Aber nicht aus Gier, sondern um die Unternehmung samt Mitarbeiter zu retten.
Ja, du hast einfach vermutet, dass CDP eigentlich in einer schlimmen Schieflage war, und man jeden beschissen hat, um die armen Mitarbeiter und deren Arbeitsplätze zu retten.

Ich habe dir die öffentlich zugänglichen Finanzdaten von CDP gezeigt, die vielfältigen wirtschaftlichen Möglichkeiten erklärt, und bist völlig unberührt von allen Fakten.

Und du willst mir erzählen, ich argumentiere emotional? Wirkt zu diesem Zeitpunkt eher wie Projektion. Aber ja, das hier geht nirgendwo hin, wenn du nicht die Realität akzeptieren und in deine Perspektive mit übernehmen kannst.
Die Parallelen zum Stockholm-Syndrom finde ich genau wie EintopfLeiter völlig fehl am Platz. Wer dermaßen extreme Emotionen auf ein Hobby oder ein Unternehmen projiziert sollte wirklich seine Einstellung zum Medium Videospiel hinterfragen.
Die Psychologie hinter dem Stockholm Syndrom ist nicht extrem, sondern psychologische Phänomene, welche insbesondere in extremen Situationen auffielen. Das Syndrom ist nichtmal klar definiert.

Die moralisches Empörung kannst du dir sparen, das ist lächerlich.
Zuletzt geändert von Temeter  am 13.09.2022 13:34, insgesamt 2-mal geändert.
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batsi84
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von batsi84 »

Ich empöre mich nicht moralisch, sondern finde es einfach Quatsch eine Opfer-Täter-Verbindung zwischen uns Spielern und dem Unternehmen aufbauen zu wollen.
Ich für meinen Teil fühle mich zumindestens nicht als Geisel, die sich in Abhängigkeit von gierigen Firmen befindet. Wenn es anderen Spielern so gehen sollte, dann mein herzliches Beileid :)

Und selbst wenn man als Unternehmen noch andere Einnahmequellen hat, kann eine Schieflage erfolgen, wenn gerade das Aushängeschild sich als (vorläufiger) Flop erweist.
Und diese mögliche Schieflage hat CD Projekt damals mit einer ziemlich miesen Aktion abgewendet, was ihnen auch weiterhin ihre reichhaltigen Finanzierungsmöglichkeiten ermöglicht - die sie nach dem Kurseinbruch jetzt auch bitter nötig haben.

Am Ende ist es mir aber auch egal, aus welcher Entscheidung heraus CD Projekt seine Handlungen vollzogen hat. Es liegt jetzt in deren Verantwortung ihre Produktionen kontrollierter ablaufen zu lassen und auch ehrlicher mit mit seinen Kunden und seinen Investoren umzugehen.
Und ich hoffe auch, dass die Community in Zukunft nüchterner mit Hypes, Marketingversprechen und Produktionsabläufen (auch die Polen kochen nur mit Wasser) umgeht.
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Drian Vanden
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Drian Vanden »

@Temeter

Ich halte deine Beiträge zu diesem Thema für gut recherchiert und gut argumentiert.

In 2020 und 2021 machte die PC-Version übrigens 56% und 58% der Verkäufe von Cyberpunk 2077 aus. Die verbleibenden Prozente verteilten sich auf die Versionen für die One und PS4.

https://www.tweaktown.com/image.php?ima ... d_full.png

Auch meine Meinung oder Antwort auf die Frage, was CDPR denn hätten machen sollen, ist, [auf Grundlage der verfügbaren Informationen]: ehrlich sein! Es hätte kein "Die PS4- und One-Versionen laufen erstaunlich gut" sein dürfen, das wussten sie und nahmen es trotzdem billigend in Kauf, die Leute wissentlich zu täuschen.

Bereits am Tag des Releases hatte CDPR die Entwicklungskosten wieder eingespielt, höchstwahrscheinlich sogar übertroffen.

https://www.gamingbible.co.uk/news/game ... k-20201214

CDPR hätten es also in Kauf nehmen können, ja sogar müssen, zumindest die Konsolenversionen zu verschieben oder gar komplett zu streichen - und durch die PS5 und XS zu ersetzen.
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batsi84
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von batsi84 »

Nur was hätte man mit der Ehrlichkeit erreicht? Als Kunde hätte ich dann mit dem Kauf für die Last-Gen-Generation noch gewartet und als Investor würde ich nach der x-ten Verschiebung dennoch meine zugesagten Einnahmen fordern - ehrlich sein hin oder her.

Klar hätte man die Last-Gen-Versionen streichen können. Das Geld hätte dann aber in Zukunft gefehlt :)
Zuletzt geändert von batsi84 am 13.09.2022 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Drian Vanden »

batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 14:57 Nur was hätte man mit der Ehrlichkeit erreicht?
Ist das eine Fangfrage? 😉
batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 14:57 Als Kunde hätte ich dann mit dem Kauf für die Last-Gen-Generation noch gewartet
Richtig.
batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 14:57 und als Investor würde ich nach der x-ten Verschiebung dennoch meine zugesagten Einnahmen fordern - ehrlich sein hin oder her.
Fünf Leute der Führungsetage erhielten insgesamt 28 Millionen US-Dollar an Boni.
https://www.pcgameshardware.de/Cyberpun ... s-1371305/

Verantwortung übernehmen, das wäre eine gute Lösung gewesen.
batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 14:57 Klar hätte man die Last-Gen-Versionen streichen können. Das Geld hätte dann aber in Zukunft gefehlt :)
... aber man hätte sich vielleicht den Börsenwertabrutsch von einer Milliarde US-Dollar ersparen können. Wenn man die Last-Gen-Versionen aber lediglich so lange verschoben hätte, bis sie wie heute spielbar gewesen wären, wären die Einnahmen noch da gewesen, wenn auch vielleicht nicht in vollem Umfang.
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Temeter 
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Temeter  »

batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 14:07Ich empöre mich nicht moralisch, sondern finde es einfach Quatsch eine Opfer-Täter-Verbindung zwischen uns Spielern und dem Unternehmen aufbauen zu wollen.
Ich für meinen Teil fühle mich zumindestens nicht als Geisel, die sich in Abhängigkeit von gierigen Firmen befindet. Wenn es anderen Spielern so gehen sollte, dann mein herzliches Beileid :)
Ich vergleiche CDP doch nicht mit einem Geiselnehmer. Sondern maximal mit einem Betrüger, was aber auch schon schlimm genug ist.

Aber die interessante Sache beim Stockholm-Ding ist ja, dass sich niemand als Geisel fühlt. Es ist praktische eine unterbewusste emotionale Abhängigkeit. Man unterstützt jemanden, weil man eine Verbundenheit entwickelt hat. Obwohl es (jedenfalls hier) parasozial ist, sprich einseitig, weil der Entwickler von deiner Existenz keine Ahnung hat. Im Grunde weißt du auch nichts über den Entwickler, warum seine Spiele gut oder schlecht sind. Aber du fühlst dich, als ob ein Angriff auf sie ein bisschen persönlicher Affront ist.

Wie gesagt, dir werfe ich das in Hinsicht auf CDP auch nicht vor. Dafür kann ich deine Meinung nicht genug nachvollziehen.
Und selbst wenn man als Unternehmen noch andere Einnahmequellen hat, kann eine Schieflage erfolgen, wenn gerade das Aushängeschild sich als (vorläufiger) Flop erweist.
Und diese mögliche Schieflage hat CD Projekt damals mit einer ziemlich miesen Aktion abgewendet, was ihnen auch weiterhin ihre reichhaltigen Finanzierungsmöglichkeiten ermöglicht - die sie nach dem Kurseinbruch jetzt auch bitter nötig haben.
Es ist ja nicht schlimm, die Theorie zu haben, aber dass du es mit solcher Bestimmtheit niederschreibst, verstehe ich einfach nicht. Jedes mal die gleiche Behauptung als absolut geschrieben.

Insbesondere wenn es so einfach ist, Argumente gegen diese Theorie zu bringen. Aber gut, hat keinen Sinn, wir drehen uns arg im Kreis.
Am Ende ist es mir aber auch egal, aus welcher Entscheidung heraus CD Projekt seine Handlungen vollzogen hat. Es liegt jetzt in deren Verantwortung ihre Produktionen kontrollierter ablaufen zu lassen und auch ehrlicher mit mit seinen Kunden und seinen Investoren umzugehen.
Sie müssen das sogar, wenn man sich die Sammelklagen und Kurseinbrüche anschaut. Alles andere ist Inkompetenz bis zum Punkt der Selbstzerstörung.
Und ich hoffe auch, dass die Community in Zukunft nüchterner mit Hypes, Marketingversprechen und Produktionsabläufen (auch die Polen kochen nur mit Wasser) umgeht.
Wieder ein so komischer Satz. Ja, Internet Communities können schlimm sein. Aber viele dieser Hype-Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, die einfacher zu beeinflussen sind.

Nur warum nimmst du schon wieder die Publisher aus der Schuld? Erstmal weiss praktisch niemand etwas von Produktionsabläufen in der Spieleindustrie, und das wegen deren Geheimnistuerei. Die wollen gar nicht, dass du das unfertige Spiel siehst oder die Entwicklung verstehst.
Und ein zentraler Grund dafür ist eben, dass die kurz vorm Release einen extremen Hype-Zyklus aufbauen wollen, voller überbordender Versprechen und Stimmungsmache. Die wollen gar keine rationalen Käufer, also sind sie schon selbst Schuld, wenn der Hype zurückschlägt.

Zumal wir immer noch von einem Spiel reden, dass zu Release kaum spielbar war. "Kochen mit Wasser" ist da nicht die passende Umschreibung, andere kriegen das besser hin.
Zuletzt geändert von Temeter  am 13.09.2022 15:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Temeter  »

Drian Vanden hat geschrieben: 13.09.2022 14:24
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@Temeter

Ich halte deine Beiträge zu diesem Thema für gut recherchiert und gut argumentiert.

In 2020 und 2021 machte die PC-Version übrigens 56% und 58% der Verkäufe von Cyberpunk 2077 aus. Die verbleibenden Prozente verteilten sich auf die Versionen für die One und PS4.

https://www.tweaktown.com/image.php?ima ... d_full.png

Auch meine Meinung oder Antwort auf die Frage, was CDPR denn hätten machen sollen, ist, [auf Grundlage der verfügbaren Informationen]: ehrlich sein! Es hätte kein "Die PS4- und One-Versionen laufen erstaunlich gut" sein dürfen, das wussten sie und nahmen es trotzdem billigend in Kauf, die Leute wissentlich zu täuschen.

Bereits am Tag des Releases hatte CDPR die Entwicklungskosten wieder eingespielt, höchstwahrscheinlich sogar übertroffen.

https://www.gamingbible.co.uk/news/game ... k-20201214

CDPR hätten es also in Kauf nehmen können, ja sogar müssen, zumindest die Konsolenversionen zu verschieben oder gar komplett zu streichen - und durch die PS5 und XS zu ersetzen.
Danke. Immer gut, ein bisschen Reality Check zu haben. :Blauesauge:
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von batsi84 »

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Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 15:31
batsi84 hat geschrieben: 13.09.2022 14:07Ich empöre mich nicht moralisch, sondern finde es einfach Quatsch eine Opfer-Täter-Verbindung zwischen uns Spielern und dem Unternehmen aufbauen zu wollen.
Ich für meinen Teil fühle mich zumindestens nicht als Geisel, die sich in Abhängigkeit von gierigen Firmen befindet. Wenn es anderen Spielern so gehen sollte, dann mein herzliches Beileid :)
Ich vergleiche CDP doch nicht mit einem Geiselnehmer. Sondern maximal mit einem Betrüger, was aber auch schon schlimm genug ist.

Aber die interessante Sache beim Stockholm-Ding ist ja, dass sich niemand als Geisel fühlt. Es ist praktische eine unterbewusste emotionale Abhängigkeit. Man unterstützt jemanden, weil man eine Verbundenheit entwickelt hat. Obwohl es (jedenfalls hier) parasozial ist, sprich einseitig, weil der Entwickler von deiner Existenz keine Ahnung hat. Im Grunde weißt du auch nichts über den Entwickler, warum seine Spiele gut oder schlecht sind. Aber du fühlst dich, als ob ein Angriff auf sie ein bisschen persönlicher Affront ist.

Wie gesagt, dir werfe ich das in Hinsicht auf CDP auch nicht vor. Dafür kann ich deine Meinung nicht genug nachvollziehen.
Und selbst wenn man als Unternehmen noch andere Einnahmequellen hat, kann eine Schieflage erfolgen, wenn gerade das Aushängeschild sich als (vorläufiger) Flop erweist.
Und diese mögliche Schieflage hat CD Projekt damals mit einer ziemlich miesen Aktion abgewendet, was ihnen auch weiterhin ihre reichhaltigen Finanzierungsmöglichkeiten ermöglicht - die sie nach dem Kurseinbruch jetzt auch bitter nötig haben.
Es ist ja nicht schlimm, die Theorie zu haben, aber dass du es mit solcher Bestimmtheit niederschreibst, verstehe ich einfach nicht. Jedes mal die gleiche Behauptung als absolut geschrieben.

Insbesondere wenn es so einfach ist, Argumente gegen diese Theorie zu bringen. Aber gut, hat keinen Sinn, wir drehen uns arg im Kreis.
Am Ende ist es mir aber auch egal, aus welcher Entscheidung heraus CD Projekt seine Handlungen vollzogen hat. Es liegt jetzt in deren Verantwortung ihre Produktionen kontrollierter ablaufen zu lassen und auch ehrlicher mit mit seinen Kunden und seinen Investoren umzugehen.
Sie müssen das sogar, wenn man sich die Sammelklagen und Kurseinbrüche anschaut. Alles andere ist Inkompetenz bis zum Punkt der Selbstzerstörung.
Und ich hoffe auch, dass die Community in Zukunft nüchterner mit Hypes, Marketingversprechen und Produktionsabläufen (auch die Polen kochen nur mit Wasser) umgeht.
Wieder ein so komischer Satz. Ja, Internet Communities können schlimm sein. Aber viele dieser Hype-Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, die einfacher zu beeinflussen sind.

Nur warum nimmst du schon wieder die Publisher aus der Schuld? Erstmal weiss praktisch niemand etwas von Produktionsabläufen in der Spieleindustrie, und das wegen deren Geheimnistuerei. Die wollen gar nicht, dass du das unfertige Spiel siehst oder die Entwicklung verstehst.
Und ein zentraler Grund dafür ist eben, dass die kurz vorm Release einen extremen Hype-Zyklus aufbauen wollen, voller überbordender Versprechen und Stimmungsmache. Die wollen gar keine rationalen Käufer, also sind sie schon selbst Schuld, wenn der Hype zurückschlägt.

Zumal wir immer noch von einem Spiel reden, dass zu Release kaum spielbar war. "Kochen mit Wasser" ist da nicht die passende Umschreibung, andere kriegen das besser hin.
Das mit der emotionalen Abhängigkeit zu CD Projekt mag sicherlich stimmen. Aber der Begriff des Stockholm-Syndroms ist hier einfach fehl am Platz, weil wir kein Täter-Opfer-Verhältnis haben. Auch muss der Spieler nicht um sein Überleben fürchten, wenn er sich nicht mit dem Unternehmen gut stellt.

Meine Theorie ist auch nicht absolut. Ich bin selbst nebenberuflich in der freien Wirtschaft unterwegs und weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit Ehrlichkeit nicht immer weiterkommt. Es wäre schön wenn es anders wäre.
Und diesen Aspekt muss man m.M.n. mit in die Bewertung von CD Projekt einfließen lassen. Genau so wie die Lügen, die Misswirtschaft und das zukünftige Verhalten des Unternehmens.

Und ich will die Polen definitv nicht in Schutz nehmen. Nur wird ein Unternehmen aus verschiedenen Gründen nie völlig ehrlich zu seinen Kunden sein. Neben der Indiepflichtnahme muss man sich auch als Community überlegen, wie man sich selbst vor solchen Moves schützen kann.
Zuletzt geändert von batsi84 am 13.09.2022 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von EintopfLeiter »

Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 13:16
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EintopfLeiter hat geschrieben: 13.09.2022 11:33Mir ist zwar nicht klar, warum Du meine Beiträge an Dich ignorierst, ich versuche es dennoch nochmal ;)
Muss ich vergessen haben. Will ja nicht den ganzen Tag hier sitzen, gerade bei den Monsterposts. :Blauesauge:
Zur Emotionalität: Ich kann genauso wie Batsi falsch liegen, aber mein Eindruck wer derselbe, nach Sichtung des Threads. Auf mich wirkten Deine Beiträge auch eher emotional, fast schon verbissen. Hatte nicht Ryan auch schon so etwas angedeutet? Es scheint also mehreren so zu ergehen. Ist ja auch nicht weiter schlimm, wenn es so wäre und wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Sei es drum und entschuldige, sollte ich Dir etwas unterstellen.
Irgendwie Emotionalität orten zu wollen ist nicht gerade nützlich für eine Diskussoin, solange es klare Argumente gibt. Wenn ich auf etwas 'emotional' reagiere, dann das Ignorieren von Fakten und die standfeste Verteidigung von reinen Mutmaßung, weil sich das erstaunlich bis irritierend anfühlt.
Trotzdem habe ich keine emotionale Argumente gebracht, sondern Faktenbasierte. Die können widerlegt werden.

Daraus zu schließen, dass ich CDP in einem emotionalen Licht sehe, ist ein Trugschluss, und das sollte offensichtlich sein. Gerade, wenn ich das Gegenteil sage, und sich meine Kommentare tatsächlich auf die Beziehung von Spielern zu CDP konzentrierte.
Ich habe ja schon geschrieben, dass ich auch glaube, dass ohne Notwendigkeit die Mehreinnahmen lockten, dennoch wissen wir es nicht hundertprozentig. Selbst die Erkenntnis, dass keine Schulden gemacht wurden, oder sogar ein kleines Studio gekauft wurde, sagt nichts über interne Finanzpläne, Kalkulationen und betriebswirtschaftliche Diagnosen aus. Es bringt nichts Unternehmen Gier zu unterstellen, nur weil jene Unternehmen nicht in Schieflage geraten und darüber hinaus sogar zusätzliche Gelder in die Hand nehmen. Von außen macht man es sich gerne mal leicht und nennt diese Unternehmer dann habsüchtig, wenn sie auch noch viel Geld einnehmen. Das gibt es natürlich auch, trifft aber nicht immer zu.
Über die Lügen und von mir aus auch Betrügereien brauchen wir aber nicht mehr reden. Den Gegenwind haben sie sich selbst zuzuschreiben und zurecht bekommen. Die Skepsis vieler Kunden für künftige Projekte auf dieser Basis ist nachvollziehbar.

Die Mehrheit wird aber wahrscheinlich neutral abwarten, welche Ergebnisse/Produkte in Zukunft von CDPR erscheinen und dann völlig losgelöst irgendeiner emotionalen Bindung entscheiden - kaufen oder nicht kaufen. Zumindest denke ich das. Ich glaube diejenigen, die darauf beharren keine Spiele mehr aus Polen zu kaufen, sind genauso eine Minderheit, wie Kunden, die direkt vorbestellen sobald möglich. Aber klar, die wird es auch geben. Die gibt es immer!
Und diese Perspektive scheint mir irrational. Erstmal generell, wann sonst würde jemand bei einem börsennotierten Unternehmen einfach mal vermuten, dass Geldgier nicht das Motiv bei Abzocke war?

Außerdem, merkst du, was du eigentlich da eigentlich machst? Du vermutest, dass es irgendwo einen Grund gibt der den Vorwurf der Gier beseitigt. Dann gebe ich einen Gegenbeweis, eben dass es CDP a) gut geht, und b) man viele Möglichkeiten zur Geldschöpfung hat. Wir wissen dass, weil deren Buchführung öffentlich ist und sie Investoren berichten müssen.

Und dann widersprichst du dem Punkt, obwohl du von Anfang an nicht den geringsten Beweis für deine These hat. Ich könnte den ganzen Tag Gründe zusammensuchen, warum du höchstwahrscheinlich falsch liegst. Zb das wir von CDP

Aber das ist mir zu mühselig.
Kurz nochmal nach Stockholm:
Ja, ich fand den Vergleich auch doof. Sehr sogar. Das, zugegebenermaßen nur schwer nachvollziehbare, was zwischen Geiseln und Geiselnehmer passieren kann, ist auf einen hohen psychischen Druck zurückzuführen und von Angst um das eigene Leben geprägt. Zu hinterfragen, welche Wege dorthin führen geht hier zu weit und den meisten, wenn nicht allen, fehlt die nötige Expertise. Selbst Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, können das Phänomen nicht wirklich erklären.
Das Verteidigen eines Unternehmens seitens eines Kunden aber, selbst wenn das Unternehmen einmal Mist gebaut hat, ist wirklich weit davon entfernt und der Vergleich fast schon respektlos, gegenüber jenen Opfern von Geiselnahmen.
Lies Dir mal möglichen Theorien des Syndroms durch und versuche sie auf die CDPR-Kunden zu übertragen. Nein, hier gibt es keine Parallelen.

VG
Mein Verständnis ist das Stockholm-Syndrome nicht wirklich ein wissenschaftlich definierter Begriff oder Syndrom. Deswegen ist es imo okay, den ein bisschen loser zu nutzen. Aber ich widerspreche auch; es braucht keinen extremen Druck, um soziale Abhängigkeiten zu entwickeln.

Die Parallele zu Spielern (bzw "Fanboys") ist, dass Spieler ein Spiel genossen, und daraufhin eine parasoziale, emotionale Bindung zum Entwickler oder sogar Publisher aufgebaut haben. Obwohl sie praktisch keine Ahnung von der Firmenstruktur und dem Personal haben.

Und dann wird bei einem so großen Fehlschritt entgegen aller Hinweise davon ausgegangen, dass der Entwickler a) deine Werte vertritt, b) eigentlich nichts böses wollte oder in die Lage gezwungen wurde, und c) verteidigt man seine Moral aktiv im Internet (meist emotional oder basierend auf Vermutungen).
Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 13:16 Muss ich vergessen haben. Will ja nicht den ganzen Tag hier sitzen, gerade bei den Monsterposts. :Blauesauge:
Alles gut, ich verstehe das und gerade, da Du sehr bemüht bist ordentlich darauf einzugehen. ;)

Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 13:16 Daraus zu schließen, dass ich CDP in einem emotionalen Licht sehe, ist ein Trugschluss, und das sollte offensichtlich sein. Gerade, wenn ich das Gegenteil sage, und sich meine Kommentare tatsächlich auf die Beziehung von Spielern zu CDP konzentrierte.
Auch hier alles gut. Ich schrieb nur, welcher Eindruck bei mir haftete und auch, dass ich mich irren kann.

Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 13:16 Außerdem, merkst du, was du eigentlich da eigentlich machst? Du vermutest, dass es irgendwo einen Grund gibt der den Vorwurf der Gier beseitigt.
[...]
Ich könnte den ganzen Tag Gründe zusammensuchen, warum du höchstwahrscheinlich falsch liegst.
Nein, nein. Ich suche keinen Grund, um den Vorwurf der Gier zu beseitigen. Ich gebe lediglich zu verstehen, dass ich, selbst bei börsennotierten Unternehmen, es letztlich nicht weiß, genau wie Du es nicht weißt. Auch der Link zeigt das nicht, nur dass es dem Unternehmen soweit gut geht und das es über die Jahre wuchs. Oder habe ich etwas wichtiges übersehen? Ich wiederhole mich, uns fehlen jegliche betriebswirtschaftlichen Diagnosen und künftige Marschrichtungen des Unternehmens. Wir wissen nicht, in welcher Form das eingenommene Geld in beispielsweise neue Projekte oder Räumlichkeiten investiert werden soll, in wie viele neue Mitarbeiter, etc.
Sobald mir ein Sachverhalt nicht in Gänze klar ist (sie handelten aus Gier), kann ich zwar mutmaßen, aber nicht anklagen.
Das lustige ist aber, ich habe in meinen letzten beiden Beiträgen Dir doch sogar recht gegeben, dass hier mMn das liebe Geld lockte und nicht wirtschaftliche Notwendigkeit. Ich wollte nur einwerfen, das man es sich zumindest im Hinterkopf behalten sollte, dass es doch andere Gründe haben könnte und ich mag das Wort "Gier" nicht sonderlich. Das ist aber ein anderes Thema.

Und nein, du musst keine Beweise sammeln, dass Gier CDPR antreibt.

Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 13:16 […] Stockholm-Syndrome [...]
Ja, jenes Syndrom ist kein wissenschaftlich definierter Begriff, wird aber dennoch für diesen einen Fall benutzt. Du kannst gerne parallelen ziehen, ich finde es einfach völlig unpassend. Eine parasoziale, emotionale Bindung, weil Spieler ein Spiel genossen haben und nicht wissen, welche Leichen im Keller des Herstellers liegen? Übertreibe nicht. Willst Du sagen, dass diese Spieler, nennen wir sie gerne Fanboys, CDPR schon fast religiös anbeten, weil Ihnen ein Spiel gefällt? Um mal den Kontext hier zum Thread herzustellen - hast Du solche extremen Züge hier wirklich beobachtet?

VG

Edit:
Drian Vanden hat geschrieben: 13.09.2022 15:30 Fünf Leute der Führungsetage erhielten insgesamt 28 Millionen US-Dollar an Boni.
https://www.pcgameshardware.de/Cyberpun ... s-1371305/
Okay, ich muss zugeben, das wirkt schon etwas maßlos...
Zuletzt geändert von EintopfLeiter am 13.09.2022 16:44, insgesamt 4-mal geändert.
" Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle unrecht haben. "

- Bertrand Russel (1872-1970)

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Re: Cyberpunk 2077: Nach Patch 1.6. keine Updates mehr für PS4 und Xbox One

Beitrag von Drian Vanden »

Temeter  hat geschrieben: 13.09.2022 15:33
Drian Vanden hat geschrieben: 13.09.2022 14:24
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@Temeter

Ich halte deine Beiträge zu diesem Thema für gut recherchiert und gut argumentiert.

In 2020 und 2021 machte die PC-Version übrigens 56% und 58% der Verkäufe von Cyberpunk 2077 aus. Die verbleibenden Prozente verteilten sich auf die Versionen für die One und PS4.

https://www.tweaktown.com/image.php?ima ... d_full.png

Auch meine Meinung oder Antwort auf die Frage, was CDPR denn hätten machen sollen, ist, [auf Grundlage der verfügbaren Informationen]: ehrlich sein! Es hätte kein "Die PS4- und One-Versionen laufen erstaunlich gut" sein dürfen, das wussten sie und nahmen es trotzdem billigend in Kauf, die Leute wissentlich zu täuschen.

Bereits am Tag des Releases hatte CDPR die Entwicklungskosten wieder eingespielt, höchstwahrscheinlich sogar übertroffen.

https://www.gamingbible.co.uk/news/game ... k-20201214

CDPR hätten es also in Kauf nehmen können, ja sogar müssen, zumindest die Konsolenversionen zu verschieben oder gar komplett zu streichen - und durch die PS5 und XS zu ersetzen.
Danke. Immer gut, ein bisschen Reality Check zu haben. :Blauesauge:
Gern! 🙂 Und danke auch für deine Recherche. Diese Mühe hatte ich mir nie gemacht, was eigentlich albern ist, da viele Informationen, die eine Diskussion inhaltlich voranbringen können, ja eigentlich verfügbar sind. Also: danke!
EintopfLeiter hat geschrieben: 13.09.2022 16:36
Drian Vanden hat geschrieben: 13.09.2022 15:30 Fünf Leute der Führungsetage erhielten insgesamt 28 Millionen US-Dollar an Boni.
https://www.pcgameshardware.de/Cyberpun ... s-1371305/
Okay, ich muss zugeben, das wirkt schon etwas maßlos...
Etwas maßlos, ja, insbesondere wenn man verfolgt hat, dass
CD Projekt Red concludes investor lawsuit with $1.85M settlement
https://kotaku.com/cd-projekt-settles-c ... 230221/amp

Unberührt davon sind nach aktuellem Stand jedoch noch die Klagen von Verbrauchern in den USA. Ich persönlich vermute, dass, sollte dort ein Urteil oder settlement erreicht werden, dass die Schadenssumme beachtlich sein wird.

Anyway.

Dass CDPR ohne blaues Auge davonkommen würde, war von vorneherein aussichtslos. Meiner Meinung nach aber, haben sie sich für die denkbar schlechteste aller Alternativen entschieden. Und das aus ziemlich miesen Motiven.

Eine Ehrlichkeitskampagne hätte dem Unternehmen meiner Meinung nach schlussendlich viel Schaden erspart und letztendlich vielleicht noch für gute/bessere Reputation gesorgt - ob in der Presse, unter den Spielern oder den Investoren.

Meine persönliche Wertung der ganzen Angelegenheit ist, dass CDPR nicht erst jetzt hoffentlich ihre Lehren werden ziehen können.

Den Bonus haben sie für mich persönlich verspielt, da sie das enorme Vertrauen der Fans, das sie CDPR zuvor schon über viele Jahre und über drei erfolgreiche Witcher-Spiele geschenkt hatten, allein aus Gründen des Profits mit Füßen traten. Cyberpunk 2077 im Dezember 2021 zumindest auf den Konsolen zu verschieben, wären sie dem Vertrauen der Fans aus Dank bereits dort schon verpflichtet gewesen.
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