Das mag für manch einen seltsam anmuten, allerdings ist die Erklärung relativ simpel.
Zum Einen begleiten mich Videospiele nun schon fast 30 Jahre. Daraus ergibt sich, dass ich bei manchen Spielen mich auch durchquäle, obwohl das mittlerweile sehr selten der Fall ist, da mir meine Zeit dafür dann auch eigentlich zu schade ist. Ich wollte also erfahren, was an dieser Lobhudelei nun dran ist, und habe mich dafür durchgequält.
Zum Anderen kann ich so, (im Privaten, wie auch virtuell) nun behaupten mitreden zu können, ohne dass jemand mir das Scheinargument unter die Nase reibt:"du hast es ja gar nicht gespielt! Wie kannst du dir dann anmaßen, bla, bla, bla!"
Wie ich relativ am Anfang des Threads schrieb, gefiel mir der Vorgänger bei Release sehr gut, konnte aber beim zweiten Durchgang nüchtern betrachtet nicht mehr viel bieten, weswegen ich schon ahnte, dass Ragnarök da nicht vieles ändern wird. Meine Erwartungen waren also schon sehr niedrig, aber sie wurden nochmals um einiges unterboten.
Zum Letzten hatte mich die Grippe erwischt und ich konnte sowieso nicht wirklich viel machen, weswegen Ragnarök genau richtig kam.
Hinzukommt, dass ich viel mit der Germanischen Mythologie anfangen kann, und ich auch neugierig war, wie diese interpretiert wird. Auch hier konnte mich Ragnarök nicht sehr abholen, aber ich erkenne an, dass sich wirklich viel mit den Quellen beschäftigt wurde.
Was mir dann aber geboten wurde, war mit das schlechteste und peinlichste, was ich in meiner langen Laufbahn erleben durfte. Das bezieht sich natürlich auf die Geschichte und die Präsentation dergleichen innerhalb der Dialoge, etc.
Ich gehe sogar so weit, dass ich niemanden ernst nehmen kann, der auch nur im Ansatz von dieser Story emotional berührt wurde. Ich glaube aber, dass ihr das ganz gut verkraften werdet.
Passend dann dazu dieses Review, in dem schon in der Überschrift mit superlativen um sich gehauen wird, und im Fazit dann von
dem besten Videospiel, dass Herr Schmidt gespielt hat, die Rede ist. Dann habe ich fast nur noch mitleid übrig. Da hat der Fimbulwinter ganze Arbeit geleistet, das Herz so zu vereisen.
Alleinschon handwerklich ist es für ein Actionspiel unterste Schublade, wenn sich Gegner beim Kämpfen zum Spieler hinschieben, damit ja auch die Hitbox getroffen wird. Das ist eine handwerkliche 6, vor allem für so einen AAA-Titel.
Aber in einer verkommenen Industrie, in der ein GOW Ragnarök mit der Erfindung des Rads gleichgesetzt wird, kann man eh nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen, und hoffen, dass baldig der große Blackout kommt, und man mit Kerzen in der einen Hand die große Finsternis vertreibt.
Suddenly life has new meaning.