Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

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4P|BOT2
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Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von 4P|BOT2 »

Hogwarts Legacy war für mich einer der komplexesten Tests der letzten Zeit. Nicht unbedingt wegen des Spiels – das ist nämlich mit ein paar Einschränkungen echt gut, wie ihr auch in meinem Test lesen könnt. Nein, es sind die Begleitumstände, die das Review dieses Open-World-Abenteuers zu einer problematischen Angelegenheit gemacht haben.
Das J.K.Rowling-Problem
Das Kern des Problems ist d...

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berl1n1
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von berl1n1 »

Diese "tollen" Supporter erweisen der Trans-Community gerade einen Bärendienst. Wenn sie so weiter machen, erreichen sie nur, dass immer mehr Leute den Transmenschen allgemein ablehnend gegenüber stehen.

Im besten Fall sind die Leute nur genervt, aber im schlimmsten Fall werden sie extrem wütend auf diese Community. Viele werden dann leider auch nicht zwischen den paar lauten Menschen und allen Transmenschen unterscheiden. Mir wurde bspw. gestern dank dieser Idioten das Ende des Spiels gespoilert, aber ich kann zum Glück noch differenzieren und bin nur auf einzelne und nicht auf alle wütend.

Bei Rowling war es ja anfangs ähnlich und sie hats wohl nicht geschafft ordentlich zu differenzieren (oder wirklich von Anfang an extreme Ablehnung gegen Transmenschen gehabt). Zu Beginn hat sie nur Besorgnis über manche Themen geäußert ohne das es wirklich transphob war. Dennoch wurde es von denen als extrem transphob angesehen und direkt zum Canceln von Rowling aufgerufen und ihr Morddrohungen geschickt. Da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass sie dann nach und nach immer mehr Hass entwickelt und immer extremer wird (Ich will natürlich trotzdem nicht gutheißen was sie mittlerweile so von sich gibt).
SeriouslySimon
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von SeriouslySimon »

Von vorne bis hinten ist dieser "Meinung" nichts abzugewinnen. Nicht mal für eine Sekunde erleuchtet da etwas über das Thema und die Problematik.

Und wie üblich wird davon abgesehen auch einen einzigen haltbaren Punkt hervorzubringen außer: Die furchtbaren Dinge, die J.K. Rowling über Transmenschen sagt.
Nummer eins: Wir können einfach nur Menschen sagen, dann da sollte es doch eigentlich keinen Unterschied geben? Nummer zwei: Was für Dinge? Du willst die Haltung einer Person im Internet kritisieren ohne auch nur einen einzigen Punkt zu erwähnen? Stattdessen gestikulierst du in deiner vermeintlichen "Toleranz" in der Luft herum und deklarierst sie und alle anderen mit einer anderen Meinung als "Terf", was übrigens abwertend, oft sogar beleidigend in seiner Intention und Nutzung ist, aber macht ja nichts, richtig? Das ist okay, solange man die richtigen beleidigt.

"Die Validität von Transmenschen wird in Frage gestellt" - weil manche "Mutige" es wagen zu fragen ob denn ein Transmann oder Frau wirklich die gleichen Rechte wie ein biologischer Mann bzw. Frau haben sollte? Wir sprechen also nicht von Menschenrechten sondern speziell von Dingen, die wir in den letzten Jahrtausenden unserer Existanz entwickelt haben, teilweise zum Schutz, teilweise um den speziellen Anforderungen der zwei Geschlechter gerecht zu werden. Oh nein, diese hasserfüllten Ideen! Regeln, die in ihrer Idee auch denjenigen zu Gute kommen wollen, die doch eigentlich nur das andere Geschlecht erleben wollen, als dieses leben wollen. Aber die Frage, bis zu welchem Grad das realisierbar ist, ist nunmal wichtig. Immens wichtig. Für ALLe Beteiligten, auch Transmenschen. Und zwar nicht vom hohen Ross: "Nein, diese Dinge sind indiskutabel und gehören so", seit wann verfahren wir denn bitte so mit "neuen" Ideen bzw. Entwicklungen? Ich kann dir sagen seit wann: Seit Aktivismus. Wenn Kritik ausgeblendet wird, moralisch verwerflich geworden ist, weil die Gefühle von Einzelnen über Fakten und Realität gestellt werden müssen. "Du verstehst nur die Realität nicht bzw. hast keine Ahnung.", kommt dann meistens als haltloses Gegenargument.

In einigen Jahren werden sich Menschen mit deiner Haltung Gefallen lassen müssen, gefragt zu werden, warum sie blind und vermeintlich mit guten Intentionen die Verstümmelung von hunderttausenden von Menschen, denen es oft danach nicht besser geht, und die effektive Aufgabe von Frauenrechten "toleriert" bzw. unterstützt haben, die nunmal aus vielerlei Hinsicht besonders schützenswert sind, basierend auf Realitäten. Nicht basierend auf Luftschlössern gebaut aus Ideologien, die bei genauer Betrachtung transfeindlicher, ja menschenfeindlicher sind als jede Diskussion um ein Computerspiel.
Zuletzt geändert von SeriouslySimon am 09.02.2023 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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str.scrm
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von str.scrm »

ist das die gleiche Zwickmühle mit Atomic Heart?
dass ich damit indirekt den Russland Feldzug unterstütze? :o
ich würde mich ja kratzen, aber es juckt mich nicht
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Todesglubsch
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von Todesglubsch »

Damit die Fans, bzw. Käufer in dieser moralischen Zwickmühle stecken, müssen sie erst einmal von dieser erfahren haben.
Trotz der weit angelegten "Aufklärungskampagnen" gehe ich davon aus, dass genügend immer noch nichts davon gehört haben.

Bzw. ich gehe ferner davon aus, dass das Thema den meisten schlicht und ergreifend scheißegal ist - oder zumindest egal genug, um sich darüber keine Gedanken zu machen. Das war bei allen anderen politischen Streitthemen der letzten Zeit auch so, wieso sollte Hogwarts eine Ausnahme sein?

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Laut Sonntagstrend von vor ein paar Wochen, würden knapp die Hälfte der Deutschen konservative Parteien wählen, also Union, FDP und AfD. Ich schätze also, dass ein durchaus nennenswerter Teil der Käufer mit Rowling in Teilen oder sogar gänzlich sympathisiert. In Deutschland mindestens 15% der Wähler.

Die moralische Zwickmühle sehe ich daher weniger bei den Käufern, sondern mehr bei den Medienschaffenden, die plötzlich zwischen mehreren Stühlen sitzen. Das Spiel, die IP und der Publisher sind zu wichtig um nicht darüber zu berichten, aber wenn man darüber berichtet, fliegen die virtuellen Fäuste. Daher wird man ja fast schon genötigt, sich abzusichern: Infokasten, Statement, Kommentar.
Schade, dass man nicht immer mit so viel Fleiß an die Berichterstattungen geht.

Wäre halt alles irgendwie einfacher, wenn das Spiel ne Nulpe wäre. Oder wenn sich Rowling wenigstens "ordnungsgemäß" canceln lassen würde.
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Kajetan
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von Kajetan »

Todesglubsch hat geschrieben: 09.02.2023 16:07 Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Laut Sonntagstrend von vor ein paar Wochen, würden knapp die Hälfte der Deutschen konservative Parteien wählen, also Union, FDP und AfD.
Weder die FDP, noch die AFD sind konservativ. Die FDP ist wirtschaftlich und gesellschaftlich bürgerlich-liberal, die AFD rechtsextrem. Einzig die CDU kann man als konservative Partei bezeichnen, was insofern problematisch ist, weil nicht einmal die CDU heute weiß, was "konservativ" im Jahr 2023 eigentlich bedeuten soll.

Aber dies nur dazu.
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BMTH93
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von BMTH93 »

Ich hab die letzten Tage nochmal Revue passieren lassen. Während ich Legacy zocke lese ich gerade wieder Harry Potter. Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, dass diese Bücher ein wichtiger Bestandteil meiner Kindheit waren, weil JK viele Themen angesprochen hat, die mich als Kind/Jugendlicher beschäftigt haben. Sei es Ausgrenzung, Mobbing, Rassismus aber auch Freundschaft, Liebe und Toleranz.

Diese ganze Palette an Themen stammen aus ihrer Feder. Ich gehe mal stark davon aus, dass sie mit den Büchern eine Message rüberbringen wollte, die zumindest bei mir ankam. Liebe ist immer stärker als Hass. Wenn wir dieses Motto als Basis nehmen fällt es mir wirklich schwer mir vorzustellen, dass JK so böse sein soll wie sie in dieser Kolumne wieder dargestellt wird.

Vielleicht täusche ich mich, dann korrigiert mich bitte. Aber gibt es denn handfeste Beweise, dass sie maßgeblichen Einfluss auf Politik und Gesetze hat? Gibt es Beweise dafür, dass sie menschenfeindliche Absichten hat?

Haben ihre Vorbehalte zu bestimmten Themen nicht eher mit der Angst vor toxischer Männlichkeit zu tun als mit einer grundlegenden Ablehnung gegenüber Transsexuellen? Vielleicht sollte man endlich offen und ehrlich über die eigenen Ängste reden ohne jemanden danach als das absolut böse darzustellen.
Zuletzt geändert von BMTH93 am 09.02.2023 16:43, insgesamt 4-mal geändert.
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4P|Eike
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von 4P|Eike »

BMTH93 hat geschrieben: 09.02.2023 16:38 Haben ihre Vorbehalte zu bestimmten Themen nicht eher mit der Angst vor toxischer Männlichkeit zu tun als mit einer grundlegenden Ablehnung gegenüber Transsexuellen? Vielleicht sollte man endlich offen und ehrlich über die eigenen Ängste reden ohne jemanden danach als das absolut böse darzustellen.
Zu Beginn der ganzen Nummer hätte man da sicher noch drüber reden können, wenn sie differenziert hätte. Stattdessen hat sie sich in ihrer Rhetorik immer weiter radikalisiert und auch öffentlich mit entsprechenden Personen sympathisiert. Und in ihrer vermeintlichen Opferrolle eingerichtet.

Ihr Essay zum Thema wurde in der US-Gesetzgebung und auch in Schottland im Parlament zitiert, außerdem hat sie ein Buch mit einem latent transphoben Plot veröffentlicht. Und es gilt zudem auch immer: Wer applaudiert dir? In diesem Fall oft diejenigen, die den Kulturkampf von rechts vorantreiben. Das ficht sie ja auch nicht an.
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Eirulan
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von Eirulan »

Todesglubsch hat geschrieben: 09.02.2023 16:07 Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Laut Sonntagstrend von vor ein paar Wochen, würden knapp die Hälfte der Deutschen konservative Parteien wählen, also Union, FDP und AfD. Ich schätze also, dass ein durchaus nennenswerter Teil der Käufer mit Rowling in Teilen oder sogar gänzlich sympathisiert. In Deutschland mindestens 15% der Wähler.
Was ist denn das jetzt für eine Herleitung :lol:
Du unterstellst also Wählern von Union und FDP, sie würden die Aussagen von JKR gutheißen oder wie ist das gemeint..?
In der Theorie sind Theorie und Praxis praktisch dasselbe, in der Praxis nicht.

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Aaron A. Aaronson
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von Aaron A. Aaronson »

Ich habe den Eindruck, dass aktuell die destruktiven Trolle überwiegen.
Gerade das Steam-Forum ist zur Zeit nicht besuchbar, gefühlt sind ca 70% der Threads dort nur Bait-Threads.
Einige von denen sind Leute, die einfach nur provozieren wollen und dabei gegen LGBT-Personen hetzen.
Leider gibt es aber auch die Flachpfeifen, die sich selbst auf der "guten Seite" wähnen und den Leuten nun das Spiel verderben wollen, indem Sie den Spielern das Ende spoilern. Ein eher linkes Subreddit u.a. scheint aktiv dafür aufzurufen. Für mehr Verständnis sorgt dies bei den Leuten wohl nicht.
Das Schlusswort des Kommentars ist schön versöhnlich, da können sich einige eine Scheibe von abschneiden.
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ActuallyKindra
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von ActuallyKindra »

ich finde die formulierung "unheimlich harmloses Videospiel" nicht angemessen, da ein Senior Producer ein Gamergate-Apologist war, der die #metoo-Debatte für eine moralische Panik hält, der sich für mutmaßliche Sexualstraftäter einsetzt, welcher selbst gegangen ist und den Warner Bros. trotz alldem hat gewähren lassen.

Dann kann man die Goblin-Darstellung ebenfalls problematisieren aufgrund von 2000 Jahre währenden antisemitischen Karrikaturen ... das geht soweit, dass das Spiel eine "1612 Goblin Rebellion" erwähnt ... im Jahr 1612 sind in Frankfurt am Main Dinge angestoßen worden, die 1614 zu einem Progrom im jüdischen Ghetto der Stadt führte.
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LeKwas
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von LeKwas »

viel Offtopic Gedöns, ich pack's mal in nen Spoiler, liest ja sowieso kein Schwein
Show
Bzgl. dem, was einer zuvor schrieb:
Das Recht auf Selbstbestimmung ist afaik auch ein Menschenrecht.
Den Studien nach, die ich bislang auffand, scheint der Großteil durchaus zufrieden zu sein nach dem Verfahren:
Spoiler
Show
Research Findings

1. The scholarly literature makes clear that gender transition is effective in treating gender dysphoria and can significantly improve the well-being of transgender individuals.

2. Among the positive outcomes of gender transition and related medical treatments for transgender individuals are improved quality of life, greater relationship satisfaction, higher self-esteem and confidence, and reductions in anxiety, depression, suicidality, and substance use.

3. The positive impact of gender transition on transgender well-being has grown considerably in recent years, as both surgical techniques and social support have improved.

4. Regrets following gender transition are extremely rare and have become even rarer as both surgical techniques and social support have improved. Pooling data from numerous studies demonstrates a regret rate ranging from .3 percent to 3.8 percent. Regrets are most likely to result from a lack of social support after transition or poor surgical outcomes using older techniques.
https://whatweknow.inequality.cornell.e ... er-people/
Berichte über die Gefahren wirkten indes eher wie Anekdoten oder imaginäre Luftschlösser. Das Gedankenkonstrukt um Sanitäranlagen wird ständig eingebracht, obwohl es meines Wissens noch immer keinen dokumentierten Fall gibt, wo ein Kerl sich rechtlich aus Frau eintragen ließ, um sich anschließend auf der Damentoilette an Mädchen zu vergehen.
Rowling selber griff das Beispiel um Transfrauen in Frauengefängnissen auf, obwohl derzeit in ganz England und Wales nur insgesamt 6 Transfrauen in Frauengefängnissen untergebracht sind, die restlichen 162 sind im Männerknast untergebracht.
https://insidetime.org/only-six-trans-w ... s-prisons/
Aufsehenerregend war zuletzt der Fall um einen Knasti aus Schottland, der wegen Vergewaltigung zweier Frauen einsitzt, und erst nach der Verurteilung zur Transfrau wurde. Diese/r war zunächst in einem Frauengefängnis untergebracht, das schottische Innenministerium entschied dann um und der Häftling wurd in ein gemischtes Gefängnis verlagert.
https://www.reuters.com/world/uk/scotla ... 023-01-26/

Jedenfalls wirkt aber auch letzteres wie das Aufbauschen anekdotischer Fälle. Untersuchungen der letzten Jahre legen nahe, dass etwa in UK nahezu 60% der weiblichen Insassen Opfer durch Misshandlungen während ihrer Haft geworden sind - das sind abertausende Fälle, und die Täter sind hierbei Cisfrauen sowie Wärter in Gefängnissen.
https://publications.parliament.uk/pa/c ... eport.html

Ein angeblicher, zivilisatorisch bedingter, spezieller Schutz für Frauen ist mir auch eher wenig ersichtlich. In UK bspw. gibt es schätzungsweise alle drei Tage nen weiteren Femizid, in der Hälfte der Fälle ist es ein Ehemann oder Freund, der seine Partnerin umbringt.
https://www.openaccessgovernment.org/on ... ys/121352/
https://www.endviolenceagainstwomen.org ... ner-or-ex/

Es wirkt an der Stelle halt etwas realitätsverzerrend, sich auf Transpersonen, welche deutlich weniger als 1% der Bevölkerung ausmachen (Link), einzuschießen, als seien vornehmlich diese für das Erodieren von Schutzräumen für Frauen verantwortlich.
Besagte Schutzräume gibt es vielerorts praktisch längst (oder seit jeher) überhaupt nicht, und das durch völlig andere Faktoren als Transmenschen.
(UK als Beispiel genommen, weil die HP Autorin halt auch dort lebt, bei uns ist aber aber nicht groß anders.)

Um ein Beispiel zu nennen, auf Twitter schürte Rowling bspw. via Tweet Panik vor Trans Insassen in Frauengefängnissen.
Vollkommen unbeachtet durch diesen reißerischen Blog, den sie promotete, blieb, dass im besagten Gefängnis, der Edna Mahan Correctional Facility for Women, exzessive Misshandlung von Insassen u.a. durch Wärter stattfand. Es soll so schlimm gewesen sein, dass Gouverneur und Justizministerium die Schließung der Einrichtung beschlossen.
https://www.nj.com/politics/2021/06/in- ... women.html
https://www.thepinknews.com/2022/05/31/ ... dna-mahan/
https://reduxx.info/this-is-a-nightmare ... transfers/
Rowling und die Blogautorin derweil versteiften sich auf die 8 Transfrauen in dieser Einrichtung mit über 800 Insassen und vermittelten einen völlig verzerrten Eindruck, die weitaus größeren Probleme wurden völlig unterschlagen.
Zuletzt geändert von LeKwas am 10.02.2023 00:04, insgesamt 5-mal geändert.
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SeriouslySimon
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von SeriouslySimon »

4P|Eike hat geschrieben: 09.02.2023 17:04
BMTH93 hat geschrieben: 09.02.2023 16:38 Haben ihre Vorbehalte zu bestimmten Themen nicht eher mit der Angst vor toxischer Männlichkeit zu tun als mit einer grundlegenden Ablehnung gegenüber Transsexuellen? Vielleicht sollte man endlich offen und ehrlich über die eigenen Ängste reden ohne jemanden danach als das absolut böse darzustellen.
Zu Beginn der ganzen Nummer hätte man da sicher noch drüber reden können, wenn sie differenziert hätte. Stattdessen hat sie sich in ihrer Rhetorik immer weiter radikalisiert und auch öffentlich mit entsprechenden Personen sympathisiert. Und in ihrer vermeintlichen Opferrolle eingerichtet.

Ihr Essay zum Thema wurde in der US-Gesetzgebung und auch in Schottland im Parlament zitiert, außerdem hat sie ein Buch mit einem latent transphoben Plot veröffentlicht. Und es gilt zudem auch immer: Wer applaudiert dir? In diesem Fall oft diejenigen, die den Kulturkampf von rechts vorantreiben. Das ficht sie ja auch nicht an.
Wo ist diese "radikalisierte Rhetorik"? Wo ist der Plot transphob? "Kulturkampf von Rechts", hast du noch mehr solcher leeren Platitüden`?
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von LeKwas »

ActuallyKindra hat geschrieben: 09.02.2023 18:25das geht soweit, dass das Spiel eine "1612 Goblin Rebellion" erwähnt ... im Jahr 1612 sind in Frankfurt am Main Dinge angestoßen worden, die 1614 zu einem Progrom im jüdischen Ghetto der Stadt führte.
Btw falls sich jemand fragt, was gemeint ist, derzeit macht etwas ungefähr dieser Art seine Runden auf Twitter und co.:
Spoiler
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Das ist aber nicht ganz korrekt, was da oben steht, die eigentlichen antisemitischen Fettmilch-Ausschreitungen mit mehreren Toten waren erst 1614:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fettmilch-Aufstand

Vielleicht ist es ne Referenz an die Privilegienverlesung an die Zünfte 1612 als Beginn der Unruhen, aber überzeugt bin ich persönlich nicht, halte das eher für Zufall. Wenn die Entwickler wirklich ein Pogrom hätten referenzieren wollen, dann böte sich die Jahreszahl 1614 doch viel eher dafür an.
Das ist imho quasi als sieht man 1486 auf nem Nummernschild oder sowas.

Zudem sieht so ein Shofar auch ganz anders aus als das im Spiel:
https://en.wikipedia.org/wiki/Shofar
Zuletzt geändert von LeKwas am 10.02.2023 00:09, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Kommentar: Harry-Potter-Fans in der moralischen Zwickmühle

Beitrag von BMTH93 »

4P|Eike hat geschrieben: 09.02.2023 17:04
BMTH93 hat geschrieben: 09.02.2023 16:38 Haben ihre Vorbehalte zu bestimmten Themen nicht eher mit der Angst vor toxischer Männlichkeit zu tun als mit einer grundlegenden Ablehnung gegenüber Transsexuellen? Vielleicht sollte man endlich offen und ehrlich über die eigenen Ängste reden ohne jemanden danach als das absolut böse darzustellen.
Zu Beginn der ganzen Nummer hätte man da sicher noch drüber reden können, wenn sie differenziert hätte. Stattdessen hat sie sich in ihrer Rhetorik immer weiter radikalisiert und auch öffentlich mit entsprechenden Personen sympathisiert. Und in ihrer vermeintlichen Opferrolle eingerichtet.

Ihr Essay zum Thema wurde in der US-Gesetzgebung und auch in Schottland im Parlament zitiert, außerdem hat sie ein Buch mit einem latent transphoben Plot veröffentlicht. Und es gilt zudem auch immer: Wer applaudiert dir? In diesem Fall oft diejenigen, die den Kulturkampf von rechts vorantreiben. Das ficht sie ja auch nicht an.
Eine gewisse Radikalisierung ist durchaus vorhanden, aber wird diese nicht weiter angeheizt in dem man sie ständig anfeindet und ihr alle möglichen Dinge unterstellt? Antisemitismus, Misogynie, Transphobie usw.

Solche Fälle sind mir nicht gänzlich unbekannt. Leute die eigentlich nach links tendieren, was ja bei JK der Fall ist, (Dumbledore ist Homosexuell und der ganze Plot in den Büchern dreht sich darum eine faschistische Gruppierung aus dem Untergrund heraus zu besiegen) wegen bestimmten Positionen plötzlich angefeindet werden, sich dadurch missverstanden fühlen und so immer weiter nach rechts getrieben werden.

Mein Vorschlag wäre ja folgender. Als erstes müsste eine sachliche Debatte erlaubt werden in der beide Positionen ihre Ängste und Sorgen formulieren können ohne danach Morddrohungen zu bekommen. Auf der einen Seite haben wir vor allem Frauen, die schlechte Erfahrungen (Gewalt, Vergewaltigung) mit Männern gemacht haben und diese häufig auf alle Männer projizieren. Daher kommt diese panische Angst, dass sich Männer als Frauen ausgeben um in bestimmte Zonen eindringen zu können wo Frauen glauben, dass sie sicher sind.

Wir hatten die MeToo Beweung und ständig wird davon geredet, dass Frauen durch Männer schlecht behandelt und benachteiligt werden. Wenn wir diese Aussage als Grundlage nehmen sollten wir doch eigentlich, die Sorgen von Frauen, wie z.B Rowling erstmal ernst nehmen und nicht automatisch als transfeindlich verunglimpfen.

Dann haben wir die andere Seite, die ebenfalls diskriminiert und angefeindet wird. Beide Seiten haben ein Recht darauf respektvoll behandelt zu werden. Die Frage die sich nun stellt ist mMn, folgende. Wie kann man einen Kompromiss finden den beide Seiten akzeptieren können. Es kann ja nicht die Lösung sein Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden zu sagen, dass sie den Mund halten und gefälligst akzeptieren sollen, dass möglicherweise biologische Männer mit ihnen die Toilette teilen. Dann würde man doch wieder in ein altes Muster verfallen und Frauen bevormunden.
Zuletzt geändert von BMTH93 am 09.02.2023 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
"Savior, conqueror, hero, villain. You are all things, Eren.. and yet you are nothing. In the end, you belong to neither the light nor the darkness. You will forever stand alone."
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