Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Gast »

Todesglubsch hat geschrieben: 02.05.2023 22:39 Du findest auch kaum japanisch aussehende Charaktere in japanischen Spielen.

Hab was dazu gefunden~
TV Tropes to the rescue...
Wenn man ausklammert das Anime total japanisch sind und vor allem japanische Rollenspiele inzwischen fast ausschließlich auf Anime Design zurückgreifen... viel japanischer geht es doch nicht, oder?

(und ich hätte wirklich gerne mal wieder gute JRPGs ohne Anime Tropes)
nawarI
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von nawarI »

kommt halt aufs Setting an.

Der schwarze Elb bei Rings of Power hat für viele Streitereien gesorgt, aber ich fand er war noch einer der besten neuen Charakter und er wurde auch als Reisender dargestellt, weshalb es Sinn macht, dass er von einem anderen Teil der Welt stammt. Bei der Zwergenkönigin trifft das nicht unbedingt zu. Charakterlich mochte ich die Zwergin, aber man darf sich schon fragen wie es mit ihrer Herkunft aussieht.

Die Lehrer aus anderen Schulen bei Hogwarts Legacy machen auch Sinn, weil Reisen zu weit entfernten Kontinenten durch Magie halt irgendwie einfacher ist. Und es macht sogar Sinn, dass zu Zeiten von Harry Potter in Hogwarts weniger Leute aus anderen Ländern vertreten sind (Zu Zeiten der Filme), weil sich andere Zauberschulen nach dem Aufstand von Du-weißt-schon-wem erstmal aus England zurückgezogen haben.

Auf der anderen Seite würde es halt keinen Sinn machen bei Kingdom Come, einem WW1-Shooter wie bestimmten Battlefield-Teilen oder historisch angehauchten Fantasy-Settings ohne Sinn und Verstand Poc einzubauen.

Bei Game of Thrones gab es gab es im Norden halt vorwiegend Weiße, was auch Sinn macht. Weiter im Süden gab es dann aber auch Menschen aus anderen Kulturen. Und ich glaube ein Pirat war dunkelhäutig.
Piraten/Seefahrer oder Händler wären einfache Möglichkeiten auch in realistischen mittelalterlichen Settings ein bisschen Diversität reinzubringen, ohne gleich die Glaubwürdigkeit zu zerstören.
Außerdem kommt das erste Buch von GoT von 1996, wo noch nicht so viel Wert auf Diversität gelegt wurde. In der heutigen Zeit scheint mir dies aber etwas veraltet. Final Fantasy 16 hätte es auch nicht geschadet, würde dort zumindest eine Händlerdelegation oder ein paar Diplomaten aus anderen Teilen der Welt auftauchen, aber wenn sich die Macher von diesem Japanischen Spiel dazu entscheiden nur Weißt Charaktere auftauchen zu lassen, ist das halt künstlerische Freiheit und eine Entscheidung, mit der ich auch klarkomme
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Todesglubsch
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Todesglubsch »

Khorneblume hat geschrieben: 02.05.2023 22:52

Wenn man ausklammert das Anime total japanisch sind und vor allem japanische Rollenspiele inzwischen fast ausschließlich auf Anime Design zurückgreifen... viel japanischer geht es doch nicht, oder?
Nur wenn du komplett ignorierst, dass der Zeichenstil halt keinerlei Unterscheidung zwischen einem Japaner oder einem Europäer macht.
Und du oftmals auch nicht sagen kannst, ob ein Char nun dunkelhäutig oder einfach nur gebräunt ist.
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Gast »

Todesglubsch hat geschrieben: 03.05.2023 08:35 Nur wenn du komplett ignorierst, dass der Zeichenstil halt keinerlei Unterscheidung zwischen einem Japaner oder einem Europäer macht.
Und du oftmals auch nicht sagen kannst, ob ein Char nun dunkelhäutig oder einfach nur gebräunt ist.
Nicht? Dann habe ich offenbar die falschen Anime gesehen. Gerade Deutsche werden in solchen Animes immer sehr klischeehaft als Blonde, kühle und oftmals Uniformierte Protagonisten oder Antagonisten dargestellt. Dazu natürlich irgendwelche passende Namen, die glatt aus der Kaiserzeit stammen könnten.

Auch für Amerikaner gibt es sehr klischeehafte (und oftmals unvorteilhafte) Darstellung in Animes. Die Charaktere tragen meist überproportional viele Waffen, sind laut und häufig sehr übertrieben dargestellt. (Afros sucht man auch da idR vergeblich)
Auch da oftmals passend... die Namen. Dan Eagleman z.B. wäre für mich das Paradebeispiel.

Also das es da keine Unterscheidung gibt stimmt definitiv nicht, sorry.
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Todesglubsch
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Todesglubsch »

Ich merke: Du hast den obigen Link nicht einmal angeklickt.
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Gast »

Todesglubsch hat geschrieben: 03.05.2023 10:13 Ich merke: Du hast den obigen Link nicht einmal angeklickt.
Ich verstehe den Einwurf gerade nicht. Unter dem Link werden nationalistische Stereotypen welche bis heute überdauert haben als Teil der Animekultur doch sogar ausdrücklich erwähnt?
Das gilt natürlich nicht alle, und in modernen Animes mag das weniger geworden sein, aber komplett verschwunden ist es auch nicht.
Spoiler
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Although Mukokuseki is applied to Japanese characters, Chinese and Korean people in manga, anime, and Japanese video games are sometimes still given Facial Profiling (although not as often as white Westerners are). This is rooted in how imperial Japanese propagandists generally depicted themselves as fair skinned and wide eyed in contrast to the Chinese and Koreans, who were depicted with smaller eyes and stereotypical yellow skin. This artistic racialization was done by the Japanese to distance themselves from the rest of the Asian continent, particularly other East Asians, whom they viewed as inferior to them, and to put themselves on the same level as the West (white people). Modern depictions of Chinese and Korean people usually aren't as unabashedly racist as they were during World War II but many racist stereotypes do persist.
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LeKwas
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von LeKwas »

Ob Schwarze in nem Fantasysetting sind oder nicht, tangiert mich nicht sonderlich, ich seh es nicht als Grund für Boykottaufrufe, und es geht auch nicht direkt das Abendland oder die Welt deswegen unter, ebenso gibt's aber auch kein Vorabgejubel.

Als weitaus wichtiger seh ich es ohnehin an, dass mehr Diversität und Abwechslung bei den Settings einziehen sollte, denn europäisches Mittelalter, japanische Sengoku-Periode, chinesische Epoche der drei Reiche, Nordmänner und Zweiter Weltkrieg sind mittlerweile doch schon extrem ausgelutscht.

Es ist imho ein Trauerspiel, wie sehr z.B. das antike Mesopotamien als Setting vernachlässigt wird. Es gibt diesen City Builder Nebuchadnezzar, mit Sumerians gibt's einen anderen, nicht ganz so guten City Builder, und das war's anscheinend auch schon.
Auch nicht besser steht's um afrikanische Folklore als Setting, vor zig Jahren kam mal so ein Indie-RPG namens Aurion mit einem Fantasysetting angelehnt ans antike Nubien raus, aktuell befindet sich so ein via Kickstarter finanziertes Low Budget Indie-MMO namens Wagadu Chronicles in Entwicklung (welches anscheinend auf einer Tabletop-RPG-Vorlage basiert), und das war's wohl auch schon für den ganzen Kontinent uff.
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Gast »

LeKwas hat geschrieben: 03.05.2023 13:24 Als weitaus wichtiger seh ich es ohnehin an, dass mehr Diversität und Abwechslung bei den Settings einziehen sollte, denn europäisches Mittelalter, japanische Sengoku-Periode, chinesische Epoche der drei Reiche, Nordmänner und Zweiter Weltkrieg sind mittlerweile doch schon extrem ausgelutscht.

Es ist imho ein Trauerspiel, wie sehr z.B. das antike Mesopotamien als Setting vernachlässigt wird. Es gibt diesen City Builder Nebuchadnezzar, mit Sumerians gibt's einen anderen, nicht ganz so guten City Builder, und das war's anscheinend auch schon.
Auch nicht besser steht's um afrikanische Folklore als Setting, vor zig Jahren kam mal so ein Indie-RPG namens Aurion mit einem Fantasysetting angelehnt ans antike Nubien raus, aktuell befindet sich so ein via Kickstarter finanziertes Low Budget Indie-MMO namens Wagadu Chronicles in Entwicklung, und das war's wohl auch schon für den ganzen Kontinent uff.
Stimmt zu. Da wäre weitaus mehr möglich. Fantasy Settings der Millenium Jahre waren gefühlt so immer an Herr der Ringe oder Dungeon & Dragon Settings angelehnt (Menschen, Elfen, Zwerge, Orks, Untote) Abseits davon wurde viel Potential verschenkt, oder es fehlte schlicht Kreativität. Aber wie halt in vielen Bereichen setzen Hersteller vornehmlich auf eingespielte "Erfolgs-Formeln". Bloß nicht zu viel Risiko. Witcher war mir irgendwo spielerisch immer zu gar, aber die haben wenigstens mal andere Fabelwesen in die Landschaft gebracht. Irgendwie tritt Fantasy aber allgemein ziemlich auf der Stelle. Japan würde in dieser Beziehung auch weitaus mehr Potential bieten, schon durch die ganzen Naturgeister, Gottheiten, Yokai. Feudales Japan und Fantasy Settings in Spielen sind da ohnehin selten. Spätestens mit den Erfolgen von Witcher 3 und Dark Souls hat man gefühlt wirklich nur noch westliche Mittelalter-Settings.
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Kajetan
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Kajetan »

Khorneblume hat geschrieben: 03.05.2023 13:33 Abseits davon wurde viel Potential verschenkt, oder es fehlte schlicht Kreativität.
An Kreativität fehlt es nur selten.

Siehe zum Beispiel "Tyranny" :)
Aber wie halt in vielen Bereichen setzen Hersteller vornehmlich auf eingespielte "Erfolgs-Formeln". Bloß nicht zu viel Risiko.
Zis halt. Die meisten Spiele existieren leider nicht um der Kunst Willen, sondern weil hier jemand das maximal mögliche Geld mit dem geringst möglichen Risiko verdienen will.

Siehe zum Beispiel "Tyranny" :(

Und wenn man sich anschaut, wie in den letzten zwei Dekaden die Kosten für AAA-Titel so dermaßen explodiert sind, dass inklusive Marketing inzwischen die EINE MILLIARDE DOLLAR-Grenze erreicht wurde, so wird das ja nicht besser.
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Gast »

Siehst mal... Tyranny liegt noch immer mit 100 Minuten in meiner Bibli... ;-)

Es wird wohl langsam Zeit.
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von ssmurf »

"Für Forspoken wurden Lopez und ihr Team als Berater an Bord geholt, um bei der Gestaltung von Protagonistin Frey Holland zu helfen."

Bei den ganzen Stereotypen die dieser Charakter bedient wäre ich im Leben nicht darauf gekommen dass irgendjemand mit Background an der Entstehung beteiligt war.
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Kajetan
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Kajetan »

ssmurf hat geschrieben: 03.05.2023 16:38 "Für Forspoken wurden Lopez und ihr Team als Berater an Bord geholt, um bei der Gestaltung von Protagonistin Frey Holland zu helfen."

Bei den ganzen Stereotypen die dieser Charakter bedient wäre ich im Leben nicht darauf gekommen dass irgendjemand mit Background an der Entstehung beteiligt war.
Berater hinzuziehen bedeutet ja lange nicht, dass man dann auf diese Berater hört :)
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von Gast »

Ich glaube Frey ist noch Forspokens geringstes Problem. Die ist eben eine bockige, zynische junge Erwachsene. Genau so dürfen Menschen ihres Alters ruhig sein. Das gibt es im Zweifel sogar eher viel zu selten. Das nervt vielleicht auch einige Spieler, ist aber eine willkommene Abwechslung zu den ganzen stereotypen Milchbubis, die ansonsten meist die Helden von JRPGs verkörpern.

Ihre Hautfarbe hatte gar nichts damit zu tun, dass Forspoken an sich eben ein öder Open World Totalschaden mit repetitiver, noch öderer Spielmechanik ist.

Gerne mehr mit dieser Protagonistin, dann aber bitte auch mit einem ordentlichen Spiel im Gepäck.
lettiV
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Re: Fantasy-Spiele: "Es scheint, dass man Drachen haben kann, aber keine People of Color."

Beitrag von lettiV »

Khorneblume hat geschrieben: 04.05.2023 11:17 Ich glaube Frey ist noch Forspokens geringstes Problem. Die ist eben eine bockige, zynische junge Erwachsene. Genau so dürfen Menschen ihres Alters ruhig sein. Das gibt es im Zweifel sogar eher viel zu selten. Das nervt vielleicht auch einige Spieler, ist aber eine willkommene Abwechslung zu den ganzen stereotypen Milchbubis, die ansonsten meist die Helden von JRPGs verkörpern.

Ihre Hautfarbe hatte gar nichts damit zu tun, dass Forspoken an sich eben ein öder Open World Totalschaden mit repetitiver, noch öderer Spielmechanik ist.

Gerne mehr mit dieser Protagonistin, dann aber bitte auch mit einem ordentlichen Spiel im Gepäck.
witzig wie unterschiedlich Geschmäcker doch sein können :).
Eben jene Spielmechanik hat mich dazu bewegt, das Spiel durchzuspielen.
Öde Open World und repetitiv gehe ich durchaus mit, aber öde Spielmechanik kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen (als Infamous liebhaber :)).

(Unter Spielmechanik verstehe ich Gameplay, falls du was anderes im Sinn hattest, gerne korrigieren)

LG lettiV
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