Hades: Speedrunnerin schafft Erfolg, der als "nahezu unmöglich" galt

[4P|BOT2]

Im Rougelike Hades gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich selbst immer wieder herauszufordern, obwohl man die Unterwelt längst einige Male verlassen hat. Was allerdings auch drei Jahre nach Release niemand geschafft hatte, war der 64-Heat-Run. Bis jetzt.
Mithilfe der Heat-Gauge können Spieler selbst einstellen, wie hart ihr Charakter bei der Flucht aus der Unterwelt bestraft werden soll. Wer einen...

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[The Master Builder]

Also kurzum: Sie hat einfach Glück gehabt.

[ActuallyKindra]

Yup, das wird's gewesen sein. Hast du den Scheiß mal gesehen? Es geht nicht nur um RNG, sondern auch darum, die Chance zu nutzen und es hinzukriegen, wenn RNGesus dich blessed.

[LeKwas]

RNG spielt eine wichtige Rolle, aber noch wichtiger ist Geschick und Kenntnis der Spielmechaniken.

Dabei hatte diese Spielerin nicht einmal durchgehend wirklich gutes RNG sondern zwischenzeitlich auch eher weniger brauchbares.
Der Kommentator meinte an einer Stelle etwa (bei ca. 3:40), dass sie das eigentlich dringend benötigte Zeus-Upgrade super spät erhalten habe, und normalerweise würde man an der Stelle deswegen erwägen, nochmal von vorne starten.
Danach hatte sie wohl mehr Glück mit den Drops. Aber man muss auch unterwegs immer improvisieren und neuausrichten, je nachdem, was sich situationsgemäß konsistenter bzw. effektiver bauen lässt.
Und mit dem Zeus-Schild muss auch jeder einzelne Schildwurf den ganzen Run über perfekt sitzen, um den Dmg Output zu maximieren.

[The Master Builder]

Yup, das wird's gewesen sein. Hast du den Scheiß mal gesehen? Es geht nicht nur um RNG, sondern auch darum, die Chance zu nutzen und es hinzukriegen, wenn RNGesus dich blessed.

Jeder, der lange genug trainiert und den festen Willen aufbringt, so etwas durchzuziehen, kann das schaffen. Insofern hat sie es einfach nur so lange probiert, bis vernünftiges Zeug gedroppt wurde. Demnach haben letztendlich Hartnäckigkeit/Geduld und Glück zum Ziel geführt. Wenn man sonst nichts zu tun hat, kann man das machen. Würde ich aber nicht empfehlen.

[batsi84]

Klingt nach einer typischen "Hold my Beer"-Aktion

[greenelve2]

Jeder, der lange genug trainiert und den festen Willen aufbringt, so etwas durchzuziehen, kann das schaffen. Insofern hat sie es einfach nur so lange probiert, bis vernünftiges Zeug gedroppt wurde. Demnach haben letztendlich Hartnäckigkeit/Geduld und Glück zum Ziel geführt. Wenn man sonst nichts zu tun hat, kann man das machen. Würde ich aber nicht empfehlen.

Und doch gibt es unzählige Runs, die trotz RNG aufgrund von menschlichen Fehlern gescheitert sind. Ich empfehle SummoningSalt, dort gibt es diese Clutchmomente regelmäßig zu bestaunen, wie sie tragisch scheitern, wie sie Weltrekorde feiern.

Tricks sind hart, Schwierigkeitsgrad ist hart, es ist nicht alles rng, ob ein Run klappt. Und wir reden hier über einen Run, der von Leuten, die sich damit seit Monaten, Jahren intensiv beschäftigen, als unmöglich galt. Nicht mathematisch gering aufgrund von rng. Sondern durch die Kombination, der mathematisch geringen Chance auf das richtige Setup, mit dem es überhaupt möglich ist das Spiel zu beenden - und dann noch Nerven und Glück haben, es durchzuziehen.

[The Master Builder]

[...]

Im Prinzip das, was ich geschrieben habe: großes Glück. Der Rest sind Übungssache sowie ein absolut fester Wille. Rein mathematisch-stochastisch betrachtet musste es irgendwann klappen. Man könnte auch sagen: Trial and Error in Extremform.

[greenelve2]

[...]

Im Prinzip das, was ich geschrieben habe: großes Glück. Der Rest sind Übungssache sowie ein absolut fester Wille. Rein mathematisch-stochastisch betrachtet musste es irgendwann klappen. Man könnte auch sagen: Trial and Error in Extremform.

Lass es mich mit einem anderen Gedanken versuchen, den ich gestern schon anbringen wollte: Denk an irgendeinen Boss. Trial and Error sind die Anläufe, um sein Muster herauszubekommen, wie man ihn besiegt. Anschließend ist dein Können gefragt, es auch zu schaffen. Und je nach Schwierigkeit, kann das eine schwitzige Angelegenheit werden - ohne Garantie, den Boss tatsächlich zu legen, weil Skill. Der Glücksfaktor, der dann reinspielt, ist bspw. wie sich der Boss verhält, welche Angriffe er wann benutzt.

Eigene Anektode: In Dark Souls 3 gibt es den Boss "Dancer of the Boreal Valley", der als sehr schwer gilt. Ich hatte keine Probleme, aus irgendeinem Grund hatte ich Glück und der Boss hatte nur zwei verschiedene Angriffe ausgeführt, die keine wirkliche Gefahr darstellen. Dieses Glück ist ein anderes als das RNG für das reine Setup, auf welches sich der Grind in dem Kontext bezieht, weswegen der Schild als Waffe (rein schadenstechnsich sogar die schlechteste Wahl) genommen wird. Ansonsten sind Angriffsmuster, ob die Attacke länger dauert, leicher auszuweichen ist, man währenddessen überhaupt selber schaden machen kann, ein Grind für die Zeit, nicht für das reine Schaffen des Runs. RNG im Artikel bezieht sich auf das Setup, ohne dem man den Run nicht beenden kann. Erst wenn die richtigen Gaben erwischt werden, kommt es auf das eigene Können an. Und ich glaube nicht, alle können das, es brauche nur genügend Versuche. Damit lässt du den Faktor Skill vollkommen außen vor.

Mathematische Chance ist eine Sache, es tatsächlich mit Nerven und Können zu Ende bringen, eine andere. Klar kann man die Chance berechnen und Speedruns generell sind ein einziger Grind, bis alles perfekt zusammenkommt, aber darauf den Run herunterzubrechen und jegliche Leistung absprechen, weil "mathematisch-stochastisch betrachtet musste es irgendwann passieren" wird der erbrachten Leistung nicht gerecht. Die kann und sollte man würdigen.

[The Master Builder]

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Der viel zitierte Skill speist sich aus der Übung. Sie oder auch jeder andere Speedrunner hat keine "Gnadengabe", sondern lediglich jede Menge Zeit, um den Spielstil zu perfektionieren, und einen festen Willen. Ich bleibe dabei: Das kann früher oder später jeder schaffen und ist mithin nichts Besonderes und schon gar nicht eine Würdigung wert.

[greenelve2]

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Der viel zitierte Skill speist sich aus der Übung. Sie oder auch jeder andere Speedrunner hat keine "Gnadengabe", sondern lediglich jede Menge Zeit, um den Spielstil zu perfektionieren, und einen festen Willen. Ich bleibe dabei: Das kann früher oder später jeder schaffen und ist mithin nichts Besonderes und schon gar nicht eine Würdigung wert.

Ok.... wie gesagt, die Leute, die sich die letzten Jahre intensiv damit beschäftig haben, haben es als extrem schwer bis unmöglich eingeschätzt. Leute mit festem Wilen sind weit weg von der Ansicht, alle können 64 Heat schaffen.

Eine gewisse Begabung, ein Talent braucht es schon. Nicht alle können überall zu den Besten gehören. Bestes Beispiel ist Sport. Dort sind genügend Leute, die Zeit und Wille haben, und es trotzdem nicht ganz nach oben schaffen. Noch nie erlebt, jemand übt weniger und kann etwas dennoch besser, sprich erreicht Skillevel schneller? Und irgendwo hat das persönliche Skillevel grenzen, da kann man tausend Jahre trainieren und kommt irgendwann nicht weiter. Deswegen haben wir bei bspw. im Spitzensport noch Leute, die über anderen stehen. Wenn junge Talente in wenigen Jahren besser sind, als alte Hasen, die ihren Sport deutlich länger ausüben, deutlich mehr Übung haben.

Aber ok, wenn man irgendwas nicht schafft, einfach dran denken, es braucht nur Übung und Wille, dann geht alles. (auch wen ich persönlich denke, dir gibt speedrunning nichts und deswegen willst du die Leistung nicht als solche sehen; um das Gespräch auf eine persönliche Ebene zu bringen) :shrugging:

[Wubbeldibubbel]

Der viel zitierte Skill speist sich aus der Übung. Sie oder auch jeder andere Speedrunner hat keine "Gnadengabe", sondern lediglich jede Menge Zeit, um den Spielstil zu perfektionieren, und einen festen Willen. Ich bleibe dabei: Das kann früher oder später jeder schaffen und ist mithin nichts Besonderes und schon gar nicht eine Würdigung wert.

Trifft dann auf Musikvirtuosen , begnadete Sportler und alles anderen Menschen zu, die außergewöhnliches leisten, durch Üben, einem festen Willen und etwas Talent. Alles nicht der Rede wert.



Jup, kann theoretisch jeder spielen, braucht mal nur viel Zeit und Übung. Aber - und das ist das entscheide - das schaffen die meisten nicht, da die meisten, weder die Muse haben so viel zu üben, noch den Willen, noch das Talent dazu haben. Für mich mehr als eine Würdigung wert, wenn Menschen durch ihren Willen sowas erreichen, in der Musik, im Sport, im Speedrunning oder sonstwo.

[The Master Builder]

[...]

Dass man dafür gewisse Grundbegabungen benötigt, liegt eigentlich auf der Hand. Doch auch das ist kein Hexenwerk, sondern sind lediglich die Basics, welche jeder halbwegs fähige Videospieler aufbringen kann.

Du hast absolut recht mit deiner Vermutung über mich: Ich halte von Speedrunning nichts. Seelenloser kann man ein Spiel auf seine Mechaniken kaum reduzieren. Speedrunner sind für mich keine Videospieler aus Leidenschaft, sondern Personen mit einem ausgeprägten Hang zur Prahlerei und Selbstdarstellung, weil sie Spiele zu einem Leistungssport überhöhen und sich mit vermeintlich herausragenden Leistungen über andere stellen.

Aus meiner Sicht schaden sie mit ihrem Geltungsbedürfnis und "Skill"-Geprotze der Videospielkultur massiv. Spiele sind kein Leistungssport, sie sollen Spaß machen. Man soll sich an ihren fiktiven Welten erfreuen und die Details zu würdigen wissen, anstatt alles nur so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, nur damit man vielleicht eine tausendstel Sekunde mehr rausholen kann. Das passende Pendant dazu wäre Speedwatching: einen Film bis zum Ende durchspulen. Wen interessieren da schon die Dialoge, Story und sonstige Details? Speedlistening könnte man auf Musik anwenden. Nein, also die Speedrunner-Community ist – für mich – zutiefst befremdlich und pervertiert unser Hobby zu einer auf Leistung getrimmten Egoshow.

[LeKwas]

Spiele sind kein Leistungssport, sie sollen Spaß machen.

Spaß definiert jeder für sich unterschiedlich. Für den einen ist es ein Spaziergang im Walde, für die andere der City Marathon.

Gerade die Entwickler von Hades, Supergiant Games, sehen das auch nicht so engstirnig und verbittert, und haben etwa spezielle Dialoge und co. aus Jux heraus miteingebaut, die nur unter bestimmten Bedingungen wie etwa einem New File Speedrun in Erscheinung treten.

Siehe auch dieses Video, wo die Entwickler einen Speedrun ihres Spiels kommentieren:


Unter anderem Speedrunner waren übrigens auch während der Early Access Phase im Betatesting von Hades involviert, um Mechaniken zu verfeinern, damit hinterher ein besseres Spiel rauskommt, nicht nur für Speedrunner.

[greenelve2]

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Du hast absolut recht mit deiner Vermutung über mich: Ich halte von Speedrunning nichts. Seelenloser kann man ein Spiel auf seine Mechaniken kaum reduzieren. Speedrunner sind für mich keine Videospieler aus Leidenschaft, sondern Personen mit einem ausgeprägten Hang zur Prahlerei und Selbstdarstellung, weil sie Spiele zu einem Leistungssport überhöhen und sich mit vermeintlich herausragenden Leistungen über andere stellen.

Aus meiner Sicht schaden sie mit ihrem Geltungsbedürfnis und "Skill"-Geprotze der Videospielkultur massiv. Spiele sind kein Leistungssport, sie sollen Spaß machen. Man soll sich an ihren fiktiven Welten erfreuen und die Details zu würdigen wissen, anstatt alles nur so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, nur damit man vielleicht eine tausendstel Sekunde mehr rausholen kann.

Du kennst Dark Souls mit den "git gud" Leuten? Da trifft der Vorwurf mit Geprotze schon eher zu, da wird anderen kein leichterer Schwierigkeitsgrad gegönnt, weil dann könne man die Leistung nicht vergleichen.

Speedrunner sind tatsächlich das komplette Gegenteil. Die haben ihre Nische, wie sie ein Spiel angehen und sind sich dessen vollständig bewusst. Das ist kein Casualerlebnis, rein für den Spielspaß, wie wir es angehen. Aber es geht ihnen weniger ums Angeben, sie seien etwas besseres. Sie zelebrieren Games wie sonst kaum jemand - nur von Wissen und Können sowie Ausnutzen dessen auf einem ganz anderen Level. Ende Mai war Games Done Quick. Dort kommen Speedrunner zusammen und sammeln Geld für wohltätige Zwecke. Niemand dort, die Leute vor Ort und im Stream sehen darin Angeben. Sie alle feiern Games, egal auf welcher Plattform, egal welcher Qualität. Die Leute feiern sich und ihre persönlichen Lieblingsspiel sowie das Hobby an sich.
Speedrunner freuen sich über alle, die ihr Hobby teilen, Spiele probieren und vielleicht genießen, die sie selber toll finden. So wie wir unsere Empfehlungen aussprechen und uns freuen, wenn andere den Spaß an Spielen teilen.

Wenn ein Profifußballer wie Thomas Müller mit Kindern und Jugendlichen auf nem Bolzplatz kickt, dann auch nicht, um zu zeigen wie geil überlegen er ist, er macht es aus gemeinsamen Spaß.

Speedrunning ist zudem kein so fremdes Phänomen. In jedem Rennspiel haben wir alle es bereits erlebt: Man könnte die Rundenzeit noch weiter drücken, man müsste nur...
Oder in einem Jump n Run, ob man noch flüssiger durch die Level hüpfen könnte.

Bei Hades hat jemand einen extrem schwierigen Gamemode geschafft. Rein aus dem Spaß am Spiel und Herausforderung.
Wenn jemand Dark Souls schafft, ist das eine Leistung, weil wir alle wissen, wie schwer das sein kann. Wer aus Spaß am Spiel weitermachen will, kann von vorne starten, ins New Game Plus für frischen Nervenkitzel gehen oder eigene Regeln aufstellen. Wie No-Hit Runs. Nicht aus Ego-Gründen, sondern aus Spaß und gegen die Langeweile, wenn man bereits alles kennt und gemeisert hat.


ps: Ich will gar nicht mit Esport anfangen, wenn es schon um Leistungssport geht.

pps: Arschlöcher findest du überall. Internetslang dafür ist Gatekeeper. Falls du da persönliche Erfahrungen gemacht hast, die dich zu dieser Ansicht geführt haben.