Metro 2033-Autor Glukhovsky zu acht Jahren Haft verurteilt - und hat trotzdem nichts zu befürchten

[Kajetan]

Trump spricht ja jetzt schon von politischer Verfolgung und einer Kampagne gegen ihn.

Was Trump von sich gibt, ist inzwischen ziemlich irrelevant geworden. Seine Fans vergöttern ihn weiterhin, für alle anderen ist er entzaubert.

Dass ein DeSantis aber im gesamten Land wirklich Stimmen bekommt, kann ich mir fast nicht vorstellen.

DeSantis? Jepp, der möchte zwar gerne, aber kann halt nicht. Der würde selbst in der Abwesenheit von Trump die Primaries verlieren. Weil er selbst unter GOP-Wählern als Unsympath gilt.

[greenelve2]

DeSantis? Jepp, der möchte zwar gerne, aber kann halt nicht. Der würde selbst in der Abwesenheit von Trump die Primaries verlieren. Weil er selbst unter GOP-Wählern als Unsympath gilt.

Der kann keine Reden halten, oder generell Auftritte. Gab vor einigen Monaten Videos dazu, wie schlecht er sich anstellt. Glaube es waren seine Grimassen.

[Akabei2]

Gouverneur von Florida ist er vermutlich aber auch nicht nur durch Glück beim Würfeln geworden.

[The Master Builder]

Biden ist alles andere als ein schwacher Kandidat. Er wird nur vor allem von der Presse und seiner inner- und ausserparteilichen Konkurrenz regelmäßig unterschätzt. Noch bis weit in den Vorwahlkampf der Demokraten Anfang 2020 galt er als abgehängt und fast schon ausgeschieden. Bis er dann doch deutlich diese Primaries und danach die Wahl mit historischen Rekordwerten gewonnen hatte. Normal und langweilig zu sein hat eben seine Vorteile, wenn die politische Landschaft ganz grundsätzlich ein aufgeheiztes Chaos darstellt, wo Extreme dominieren.

ich finde, dass er ein unglaublich wichtiger Ruhepol ist. Er hat sich nie hinreißen lassen, einen potenziellen Nuklearkonflikt mit Russland anzuheizen, und sich auf Putins verbales Wettrüsten nie eingelassen. Das sollte man nicht unterschätzen. Wäre Trump an der Macht, hätte der schon längst mit allen möglichen nuklearen Schreckensszenarien gedroht, was wiederum der Kremlpropaganda dienlich gewesen wäre. Das hat er ja schon mindestens einmal außerhalb seines Amtes gemacht, sofern ich mich richtig entsinne. Und Biden kann am wenigsten für den gesellschafts- und geopolitischen Scherbenhaufen, den ihm sein großspuriger Amtsvorgänger hinterlassen hat.

[Todesglubsch]

Naja, hier kannst du ja aus einer großen Menge wählen, ob das dann was bringt, oder die in wenigen % untergehen ist ne andere Frage. Da drüben hast du mit deiner Stimme immer direkten Anteil am Ausgang.

Ja, und Koalition sei Dank bekommst du auch die Parteien, die du nicht gewählt hast.

Daher seh ich auch die immer wieder angedrohte Wagenknecht'sche Parteigründung kritisch: Einerseits kann eine neue Partei, die etwas Staub aufwirbelt, tatsächlich nicht schaden. Andererseits befürchte ich, dass wir wir am Ende fünf Parteien mit ungefähr dem gleichen Wahlergebnis haben werden, was in einer erneuten sinnlosen Mega-Koalition endet.

Ich halte in diesem Kontext ja sogar die AfD für nützlich: Wir haben nun ein Game Over, das sich bewegt. Vorher landeten die unzufriedenen Bürger halt bei den Nichtwählern. Hohe Nichtwählerzahlen waren zwar nicht schön, aber die rüttelten wenigsten nicht an den Stühlen der Altparteien.
Jetzt sind sie wenigstens gezwungen was zu machen. Zumindest theoretisch. Dank Social Media überwiegen weiterhin die Schuldzuweisungen.

Fragt man sich wo die guten Kandidaten hin sind. Oder es gibt sie längst und wir bemerken sie einfach nicht

Sitzen entweder auf den Hinterbänken und werden nicht zu Wort gelassen - oder in der Lokalpolitik.
Jedenfalls fehlen mir irgendwie die Charaktere von früher. Auch wenn du mit der Scheiße, die du über Kohl, Schröder und Co ausbuddeln kannst, Bauernhöfe für Jahrzehnte düngen kannst. In diesem Kontext ein Lob an Frau Merkel: Bisher hat man über sie noch nichts ausgebuddelt. Und sie hatte, mit Abstand, von allen Bundeskanzlern die schönste Frisur.

Und zurück zu dem Land mit unbegrenzten Möglichkeiten:
Die beiden Parteien haben echt keine bessere Kanidaten? Ein Duo, das sich in der Extreme übertrift vs eine Schlaftablette, die nur gewonnen hat, weil es keine andere Alternative gab?

[batsi84]

Fragt man sich wo die guten Kandidaten hin sind. Oder es gibt sie längst und wir bemerken sie einfach nicht

Sitzen entweder auf den Hinterbänken und werden nicht zu Wort gelassen - oder in der Lokalpolitik.
Jedenfalls fehlen mir irgendwie die Charaktere von früher. Auch wenn du mit der Scheiße, die du über Kohl, Schröder und Co ausbuddeln kannst, Bauernhöfe für Jahrzehnte düngen kannst. In diesem Kontext ein Lob an Frau Merkel: Bisher hat man über sie noch nichts ausgebuddelt. Und sie hatte, mit Abstand, von allen Bundeskanzlern die schönste Frisur.

Und zurück zu dem Land mit unbegrenzten Möglichkeiten:
Die beiden Parteien haben echt keine bessere Kanidaten? Ein Duo, das sich in der Extreme übertrift vs eine Schlaftablette, die nur gewonnen hat, weil es keine andere Alternative gab?

Ich denke aber auch dass die Zeit der ganz großen Führungspersonen vorbei ist. Persönlich brauche ich auch keine Politiker mehr, zu denen man aufsehen kann.
Ich finde es dann wesentlich wichtiger, dass die Politik nachvollziehbar ist und ordentlich kommuniziert wird - letzteres finde bzw. fand ich bei Scholz und Merkel eher sub-optimal.

Und die Auswahl an möglichen US-Präsidenten scheint wirklich mau zu sein.
Den Republikaner Mike Pence kann ich mir zum Verrecken nicht vorstellen und bei den Demokraten gibt es auch nicht mehr als eine Reihe von Hoffnungsträgern. Aber wie schnell die wieder verpuffen können, hat man bei Kamala Harris gesehen.

Ich halte es für am wahrscheinlichsten, dass Joe Biden wiedergewählt wird. Aber gerade im Bezug auf sein Alter und auch in seiner Rolle als alten Transatlantiker frage ich mich, ob er noch angemessen auf zukünftige Entwicklungen reagieren kann.

[Pingu]

Aber wie schnell die wieder verpuffen können, hat man bei Kamala Harris gesehen.

Warum eigentlich, hab gar nicht mitbekommen, warum sie plötzlich so unten durch ist.

Andererseits befürchte ich, dass wir wir am Ende fünf Parteien mit ungefähr dem gleichen Wahlergebnis haben werden, was in einer erneuten sinnlosen Mega-Koalition endet.

Ja, da haben wir dann demnächst 4 Parteien mit 12% oder sowas. Aber andererseits könnte sowas an sich ja funktionieren, wenn man Themengebiete untereinander aufteilt. Dann kümmert sich ne SPD um soziale Themen, Grüne um Klima und Umwelt Themen und ne CDU um Wirtschaftsthemen, da muss man untereinander dann nur die Kompetenzen zugestehen.

Hohe Nichtwählerzahlen waren zwar nicht schön, aber die rüttelten wenigsten nicht an den Stühlen der Altparteien.
Jetzt sind sie wenigstens gezwungen was zu machen. Zumindest theoretisch. Dank Social Media überwiegen weiterhin die Schuldzuweisungen.

Hohe Nichtwählerzahlen haben wir immer noch. Die AfD zieht ihre Stimmen ja nicht aus den Nichtwählern, sondern viel von Wechslern. Und viele Nichtwähler helfen leider auch vor allem denen. Weil die 1 Mio Stimmen dann mehr % bedeuten. Übrigens finde ich es auch nicht vorteilhaft, wenn bestehende Parteien ihren Kurs ändern, wegen einer Schreihals Partei von Populisten, die keine Lösungen anbietet, sondern nur immer gegen alle anderen wettert.

[batsi84]

Aber wie schnell die wieder verpuffen können, hat man bei Kamala Harris gesehen.

Warum eigentlich, hab gar nicht mitbekommen, warum sie plötzlich so unten durch ist.

Sie ist nicht wirklich unten durch, aber es herrscht mittlerweile ein Stück Ernüchterung, weil sie bis jetzt wenig in Erscheinung getreten ist und sich auch nicht so richtig gegen Joe Biden profilieren kann.
Und die ganzen Attacken von Seiten der Republikaner aus machen die Situation auch nicht einfacher.

[Kajetan]

Sie ist nicht wirklich unten durch, aber es herrscht mittlerweile ein Stück Ernüchterung, weil sie bis jetzt wenig in Erscheinung getreten ist und sich auch nicht so richtig gegen Joe Biden profilieren kann.

Sie wurde zuerst als Hoffnungsträgerin hochgejazzed, die bald Biden ablösen sollte. Als Biden sich dann aber als durchaus tatkräftiger POTUS entpuppt hatte, konnte sie sich nur noch auf seine Kosten profilieren. Was ihr langfristig die politische Karriere gekostet hätte. Also hält sie ruhig, macht halt ihren Job und wartet auf ihre Chance irgendwann in der Zukunft. Das wird dann von Seiten der aufmerksamkeitshungrigen Presse als "Sie tut nix, kann nix, ist nix" hingestellt. Dass aber auch sie weitgehend skandalfrei einfach ihren Job macht, gilt in Zeiten, in denen Politik nur noch extremistische Schlammschlacht sein darf (weil das Klicks, Quoten und Aufmerksamkeit bringt), halt als wenig attraktiv.

[batsi84]

Sie ist nicht wirklich unten durch, aber es herrscht mittlerweile ein Stück Ernüchterung, weil sie bis jetzt wenig in Erscheinung getreten ist und sich auch nicht so richtig gegen Joe Biden profilieren kann.

Sie wurde zuerst als Hoffnungsträgerin hochgejazzed, die bald Biden ablösen sollte. Als Biden sich dann aber als durchaus tatkräftiger POTUS entpuppt hatte, konnte sie sich nur noch auf seine Kosten profilieren. Was ihr langfristig die politische Karriere gekostet hätte. Also hält sie ruhig, macht halt ihren Job und wartet auf ihre Chance irgendwann in der Zukunft. Das wird dann von Seiten der aufmerksamkeitshungrigen Presse als "Sie tut nix, kann nix, ist nix" hingestellt. Dass aber auch sie weitgehend skandalfrei einfach ihren Job macht, gilt in Zeiten, in denen Politik nur noch extremistische Schlammschlacht sein darf (weil das Klicks, Quoten und Aufmerksamkeit bringt), halt als wenig attraktiv.

Ich würde Harris auch nicht abschreiben. Ihr Lebenslauf wartet mit einer Menge Expertise auf und auch ihre familiären Wurzeln dürften recht nützlich sein, wenn es darum geht auf eine zunehmend pluralistische Gesellschaft einzugehen.
Nur so lange der MAGA-Slogan weiterhin Wirkung zeigt und sich viele Menschen in den USA eine starke Führungspersönlichkeit wünschen (egal ob gespielt oder nicht), wird sie es weiterhin schwer haben.

Persönlich kann ich sie mir aber in (entfernter) Zukunft besser als Präsidentin vorstellen, als Joe Biden - vorausgesetzt sie schärft ihr Profil und ihre Kommunikation nach außen

[Todesglubsch]

Dann kümmert sich ne SPD um soziale Themen, Grüne um Klima und Umwelt Themen und ne CDU um Wirtschaftsthemen, da muss man untereinander dann nur die Kompetenzen zugestehen.

So leicht ist es ja leider nicht.
Vom Tunnelblick einmal abgesehen, sind die Themengebiete miteinander zu verzahnt, um sie so leicht trennen zu können.

wegen einer Schreihals Partei von Populisten, die keine Lösungen anbietet, sondern nur immer gegen alle anderen wettert.

Der Witz an der Sache ist, dass die AfD wohl tatsächlich Lösungsvorschläge zu einzelnen Themen eingereicht hat - diese aber kommentarlos und ungelesen abgelehnt wurden. Was der AfD natürlich wieder zu Gute kommt, weil sie so allen anderen die Schuld geben können.

Davon abgesehen: Lass sie doch schreien? IMO hat die AfD die besten Chancen, den "Siegeszug" der AfD zu bremsen.

[Kajetan]

Nur so lange der MAGA-Slogan weiterhin Wirkung zeigt und sich viele Menschen in den USA eine starke Führungspersönlichkeit wünschen (egal ob gespielt oder nicht), wird sie es weiterhin schwer haben.

All-Things-MAGA haben in der Regel nur Einfluss innerhalb der MAGA-Blase

Die Vorstellung, dass ein US-Präsi ein harter Kerl sein muss, der den Russen und Chinesen zeigt, wo es lang geht, ist aber gesellschaftlich noch sehr dominant und verbreitet. Dennoch, hätte sich HRCs Wahlkampfteam nicht so dermaßen inkompetent und dämlich angestellt, wären da nicht massive strategische und taktische Fehler begangen worden ... die USA hätten 2016 ihre erste Präsidentin bekommen.

Aber schau mer mal, zumindest hat Harris 2020 gezeigt, dass sie Wahlkampf kann und sie gelernt hat sich überzeugend in der Öffentlichkeit zu bewegen. Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.