Pingu hat geschrieben: ↑22.09.2023 08:47
Ja, ich glaub so ähnlich wars bei mir auch. Also mit Akt 1. Wie man BG3 für Starfield liegen lassen kann verstehe ich eh nicht.
Ich wollte es halt ausprobieren... und bin dann irgendwie drauf hängen geblieben
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Ich muss ein bisschen mit meiner Kritik zurückrudern... ich hab jetzt zwei, zugegeben eher kurze, Tests mit Patch 2.0 gemacht:
1. ich hab meinen alten Charakter - Stufe 46 - zurückgesetzt (Skills werden automatisch zurückgesetzt, Attribute kann man einmal zurücksetzen) und gestern Abend noch für... ich würde mal sagen etwa 90 Minuten gespielt
2. ich hab heute testweise (ich lösch das vor PL wieder, ich trau der Sache nicht ^^) mal so um die 3 Stunden neu gespielt
Ich habe beide Charaktere übrigens wie vorher im "Schwer"-Schwierigkeitsgrad begonnen...
Beim zurückgesetzten High-Level-Charakter war, nachdem ich meine Attribute und Skills verteilt habe und meine Chroms - was mir auch eine Quest nahelegte - geupgraded habe - im Kern alles wie vorher. Das heißt, ich war wirklich stark, vielleicht sogar gefühlt etwas stärker als vorher im Vergleich zu den Gegnern. Und das, obwohl meine Ausrüstung ja komplett "generft" wurde. Meine Waffe hatte aus irgendeinem Grund ihre Mods verloren und hatte, sowohl vor als auch nach "Attribute/Skills neu verteilen" gänzlich andere Werte und meine Klamotten sind eh nur noch "Deko". Desweiteren hatte ich keinen einzigen Bonus-Skillpoint zum verteilen, weil die "Challenges" um diese zu verdienen, alle komplett auf 0 zurückgesetzt wurden. Ich hatte also nur die doch eher limitierte Zahl an zu verteilenden Skill-Punkten, die man allein durch Levelaufstiege bekommt und fühlte mich dennoch "stark". Verantwortlich dafür, dass man sich doch "stärker als die gleichleveligen Gegner fühlt" dürfte, wie NoBoJoe ja auch schon angedeutet hat, die engere Verbindung des viel mehr fokussierten Skillbaums mit den Attributen und der Cyberware sein. Das geht viel mehr als vorher Hand in Hand und wenn man so spielt, wie es CDPR mit seinen "Klassenbuilds" vorgesehen hat, ist man mindestens so mächtig, wenn nicht gar mächtiger, wie vorher.
Nachdem das nun also ein bisschen aus der Welt geräumt ist, gibt es hier allerdings ein neues, kleineres Problem, welches mir dann mit dem neuen Charakter begegnete: der stärker fokusierte Skillbaum in Kombination mit dem Levelscaling bestraft Abweichungen von den angedachten Builds und Experimentierfreude gerade in den ersten Stufen ziemlich merklich. Ein "kann alles ein bisschen, manches richtig gut, aber nichts davon perfekt"-Charakter, der im Originalspiel immer noch "irgendwie durch" kam, auch wenn er sich "unspezialisiert" halt mit allem etwas schwerer tat als ein "Profi", aber eben dafür mehr Abwechslung im situativen Gameplay hatte, stell ich mir hier unglaublisch schwer zu spielen vor. Gerade am Anfang geht jeder Versuch auch nur ein bisschen in die Breite zu gehen mit einem ordentlich anziehenden Schwierigkeitsgrad einher, den man halt nicht wirklich ausgleichen kann. Ein Jack of all trades-Charakter ist natürlich immer - zu Recht - benachteiligt, aber ich hatte selten in einem Spiel das Gefühl, so merklich von allem eingeholt und dann überholt zu werden, wenn ich mal 2, 3 Skillpunkte nicht in den immer gleichen Skilltreepart gepumpt habe - es wird tatsächlich fühlbar schwerer und der Lebensbalken der Gegner senkt sich merklich langsamer. Da mir ein bisschen Flexibilität bei der Charakterentwicklung aber wichtig ist - und zwar nicht erst im höchsten Levelbereich, wo ich vermutlich auch noch genug Bonus-Skillpunkte habe, um mal welche "zu verschwenden" - hab ich dann hier von "schwer" auf den normalen Schwierigkeitsgrad gewechselt und mit dem werd ich wohl dann auch richtig spielen, wenn PL da ist. Da wirkte das alles, soweit ich es nach der Zeit beurteilen kann, noch gut machbar.
Und natürlich beseitigt das nicht den zweiten Kritikpunkt am Levelscaling, nämlich der Tatsache, dass wirklich überall alles "gleich" ist. Egal welche Mission oder Nebenaktivität ich in welchem Stadtteil erledigt habe - es war immer völlig identisch. Es gab unter normalen Standardgegnergruppen keine härteren oder leichteren Gegner, die haben alle gleich viel vertragen und im Kern hat nur ihre Bewaffnung und Anzahl einen Unterschied gemacht. Es gab keine Stadtviertel, die man besser erstmal meidet, weil man dort die Fresse voll bekommt oder Aufgaben, die man erstmal aufschieben muss, weil man noch "zu schwach" dafür ist. Es macht alles einfach eine gute Ecke generischer - und das ist und bleibt schade.
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Oh... und eine Sache noch zur Performance... auch bei mir zeigt zumindest der Benchmark eine etwas bessere Performance bei gleichen Einstellungen im Vergleich zu 1.63. Außerdem sind all die alten Optionen noch da (selbst der "HDD-Modus", obwohl die neuen Mindestanforderungen ja eine SSD nennen) - ich glaube also durchaus, dass niemand, der bisher CP2077 auf seinem PC spielen konnte jetzt wirklich "ausgeschlossen" ist - vielleicht sogar eher das Gegenteil. CDPR schreibt das ja auch... so zwischen den Zeilen... im Kern in den Patch-Notes auch so:
Das heißt nicht unbedingt, dass Version 2.0 auf PCs mit den vorherigen Mindestsystemanforderungen nicht mehr läuft. Allerdings wurde sie auf diesen nicht mehr getestet und wir bieten keinen aktiven Support für diese Systeme an, weshalb wir euch nicht garantieren können, dass das Spiel auf ihnen funktioniert.