4Players.de: Kolumne: 3 Spiele, die jeder feiert - nur ich nicht

[NewRaven]

Die kämen bei mir eher in die Kolumne „(Gefühlt) 30 Spiele die ich feier obwohl ich eine mehrbändige Abhandlung über ihre zahlreichen Macken verfassen könnte.“

Ich möchte die Abhandlung lesen. Und sei es nur, um dann in noch mehr Bänden darüber zu debattieren, warum das nicht so ist!

[Pingu]

Ist ein bisschen so wie bei Game of thrones. Da sagen auch alle wie toll das ja ist. Aber ne Serie beginnen, die 8 Staffeln hat, da hab ich irgendwie keine Lust zu. Auch wenn es nicht so viele Folgen sind.

[NewRaven]

Ist ein bisschen so wie bei Game of thrones. Da sagen auch alle wie toll das ja ist. Aber ne Serie beginnen, die 8 Staffeln hat, da hab ich irgendwie keine Lust zu. Auch wenn es nicht so viele Folgen sind.

Tatsächlich verständlich. Vor allem, weil du bei den 8 Staffeln GoT wenigstens noch den Vorteil hättest, dass du keinen wirklichen Altersunterschied merken würdest. Das ist bei der Trails-Serie natürlich nicht gegeben - ich glaub, niemand wird ernsthaft behaupten, dass die "Sky"-Games technisch noch auf einem irgendwie modernen Stand sind. Der Unterschied zu Cold Steel ist riesig - und selbst Cold Steel ist alles andere als "modern". Und ich mein, du musst halt rechnen, dass du in jedes dieser Spiele 50-100 Stunden investierst, manchmal sogar mehr. Sky-Ark 3 Games, Crossbell-Ark 2 Games, Cold-Steel-Ark (+Reverie) 5 Games. Rechne dir die Lebenszeit aus

Allerdings könnte man in dem Fall ja mit dem jeweils aktuellen Ark einsteigen... also aktuell halt Cold Steel, später dann halt auch mit dem Calvard-Strang. Würde dadurch etwas verloren gehen? Sicher. Würde man trotzdem einen in sich gut funktionierenden Erzählstrang mit klarem Anfang und klarem Ende haben? Auch sicher. Ich werd die Reihe allerdings tatsächlich niemanden "aufquatschen", gerade weil sie eben so ein Brocken ist.

[Pingu]

Ja ne, die Spielereihe ist dann an mir vorbeigegangen. Gibt ja genug andere.

[Gast]

Bezüglich Nier widerspreche ich aber bei Undertale und The last of Us stimme ich zu, wobei man TloU bei mir als "sämtliche Sony-Spiele" zusammenfassen kann, ergo auch God of War oder Spider-Man.

Undertale hatte einfach das Glück, zu einem Zeitpunkt releast zu werden, als noch nicht jeder halbwegs mittelgroße Publisher angefangen hat, tonnenweise Klassiker in dem Genre zu porten oder remastern. Mich hat es beim Anspielen im Gamepass auch überhaupt nicht gepackt, und es wirkte schon sehr wie eine erzwungene Hommage an die Klassiker. Aber seit die Klassiker jeder wieder spielen kann, braucht man kein Undertale mehr, denn im Zweifel sind die SNES und MD Klassiker die besseren Japano-Rollenspiele. Seine Berechtigung hat es irgendwo trotzdem, aber den Hype habe ich auch nie verstanden. Vermutlich wurde es vor allem von jenen Leuten gefeiert, die eben nicht aktiv in der damaligen Zeit gespielt haben.

[Kajetan]

ich hab die diskussion jetzt verfolgt und stelle ernst haft die frage: du meinst das ernst?! Du bist nicht von selbst auf die idee gekommen, dass man ausweichen kann/muss?

Nein. Weil es fast ne dreiviertel Stunde nirgendwo nötig war, nie gezeigt wurde, kein Hinweis erfolgte, dass man auch ducken kann. Das mag für jemanden, der diese Art Spiele aus dem EffEff kennt, kaum vorstellbar sein, aber für Genre-Neulinge wie mich ist das durchaus ein Hindernis.

[USERNAME_1494092]

ich hab die diskussion jetzt verfolgt und stelle ernst haft die frage: du meinst das ernst?! Du bist nicht von selbst auf die idee gekommen, dass man ausweichen kann/muss?

Nein. Weil es fast ne dreiviertel Stunde nirgendwo nötig war, nie gezeigt wurde, kein Hinweis erfolgte, dass man auch ducken kann. Das mag für jemanden, der diese Art Spiele aus dem EffEff kennt, kaum vorstellbar sein, aber für Genre-Neulinge wie mich ist das durchaus ein Hindernis.

ok, das kann ich sogar nachvollziehen. also gerade auf tastatur. Ich hab wohl so viele spiele von platinum games gespielt, dass es für mich der berüchtigte "no brainer" war.
glaube aber auch, dass das null mit aroganz seitens platinum zu tun hat, sondern einfach "projektblindheit" ist. aus deren sicht ist das so selbstverständlich, wie dasss man bei nem 3d shooter auf der linken maus taste "feuern" hat.

[cM0]

Undertale macht aber einiges anders, als andere Genrevertreter. Es gibt eine Menge Freiheiten, die man in den Klassikern nicht hat. Zumindest nachdem, was ich gehört habe, denn selbst gespielt habe ich es (noch) nicht.

Zu Trails: Ich sitze gerade an Cold Steel 2 und halte die Reihe von der übergreifenden Story und den (wiederkehrenden) Charakteren auch so ziemlich allen anderen JRPGs überlegen. Technisch veraltet sind die Spiele auf jeden Fall, waren sie auch zum Release schon, allerdings trifft das auch auf viele andere JRPGs zu. Trotzdem habe ich Sky 1 letztes Jahr zum 2. Mal gespielt und das geht auch heute noch gut, auch wenn mit jedem Teil kleine spielerische Verbesserungen dazukommen. Wenn ich mir irgendetwas aussuchen könnte, dass man von der Reihe in andere JRPGs übernehmen sollte, dann das Vorspulen der Spielgeschwindigkeit per Tastendruck. Das macht Standardkämpfe und die Laufwege (die ohne Kämpfe sowieso sehr überschaubar sind) sehr viel angenehmer.

[nawarI]

Mir fällt grad noch ein:
Ich mag Horizon 2: Forbidden West nicht.
Teil 1 war super; Den hab ich zwei mal durch zusammen mit DLC und ich sogar auf Platinum-Trophäe, aber Teil 2 hat bei mir nicht mehr gezündet.
Der Schwierigkeitsgrad war schlecht. Auf normal viel zu leicht, auf Schwer zu schwer.
Das Waffen-Rad ist noch immer schlecht umgesetzt, und ich muss es im Menü ständig ändern, weil die Waffen verschiedene Elementarzustände, aber nie alle haben. Manche Waffen sind umständlich zu handhaben, dass ich sie kaum benutze, weil ich sie unbrauchbar finde. Außerdem muss man Waffen jetzt umständlich hochrüsten. Klettern wurde überarbeitet und fühlt sich jetzt schlechter an. Das Kampfsystem macht nicht das was ich will. Der Schlag "R2 gedrückt halten" gibt Maschinen keinen Knockback mehr (In Teil 1 konnte man damit Gegnerische Angriffe unterbrechen und ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass das jetzt nicht mehr geht).
Irgendwie wollten die Macher die Macken von Teil 1 ausbessern und dem Spieler mehr Anreiz bieten die Maschinen zu jagen, aber in meinen Augen haben sie das Spiel dadurch nur umständlicher, aber nicht besser gemacht.
Außerdem ist das Spiel so groß, dass die Qualitätssicherung nicht immer gegeben ist. Es gibt extreme Schwankungen in der Qualität von Nebenquests und optionalen Gebieten. Manche davon sind super, aber bei manchen habe ich den Eindruck, dass die schnell durchgewunken worden sind und nicht sorgfältig geplaytestet wurden.
Ist halt schade, weil ich die Story, Atmo und allgemein die Welt noch immer mag, aber viele viele viele zu viele Sachen, die in Teil 1 funktioniert haben, aber in Teil 2 nur verschlimmbessert wurden

[NewRaven]

Trotzdem habe ich Sky 1 letztes Jahr zum 2. Mal gespielt und das geht auch heute noch gut, auch wenn mit jedem Teil kleine spielerische Verbesserungen dazukommen. Wenn ich mir irgendetwas aussuchen könnte, dass man von der Reihe in andere JRPGs übernehmen sollte, dann das Vorspulen der Spielgeschwindigkeit per Tastendruck. Das macht Standardkämpfe und die Laufwege (die ohne Kämpfe sowieso sehr überschaubar sind) sehr viel angenehmer.

Wenn du am PC spielst: die alten Games lassen sich prima upscalen und sehen dann auch wirklich eine gute Ecke besser aus. Völlig egal, ob man da FSR1 (beispielsweise mittels dem Tool "Lossless Scaling"), nVidias Image Scaling oder gar ki-supportetes DSR - ggf. sogar in Kombination drüber rennen lässt - das macht schon einen merklichen Unterschied in der Bildqualität. Abseits davon... ja, der Charme der Games sorgt tatsächlich dafür, dass man sie heute noch gut spielen kann. Und die Perspektive tut ihr Übriges.

Also wenn ich mir etwas aussuchen dürfte, dann wäre es tatsächlich der "langatmige" Einstieg. Das klingt erstmal negativ, aber die ganzen großen Ereignisse hätten alle viel weniger Impact beim Spieler, wenn man nicht vorher die mehr oder minder "heile Welt" präsentieren und erleben könnte, wenn man nicht vorher erfahren könnte, wie die Charaktere "ticken". Gerade der Crossbell-Arc ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man sowas quasi perfekt umsetzt. So viele JRPGs haben große Momente, die aber ein gutes Stück schwächer wirken, weil der Spieler eher die direkten Folgen sieht (und sich drum kümmern muss) - aber weniger die Veränderung, den "Umbruch" an sich wahrnimmt.

[4P|Jonas]

Undertale macht aber einiges anders, als andere Genrevertreter. Es gibt eine Menge Freiheiten, die man in den Klassikern nicht hat. Zumindest nachdem, was ich gehört habe, denn selbst gespielt habe ich es (noch) nicht.

Und ein Kampfsystem, bei dem man die Gegner begnadigen und dann weiterleben kann, während man den feindlichen Bullet-Hell-Angriffen in einem kleinen Fenster ausweichen muss, dürfte auch eine ziemliche Innovation im Vergleich zu den bekannten Klassikern sein.

[Kajetan]

glaube aber auch, dass das null mit aroganz seitens platinum zu tun hat, sondern einfach "projektblindheit" ist. aus deren sicht ist das so selbstverständlich, wie dasss man bei nem 3d shooter auf der linken maus taste "feuern" hat.

Ok, potentielle Projektblindheit kann ich akzeptieren.

Es gibt dennoch genug Shooter, wo alles Nötige im Tutorial explizit erwähnt/gezeigt wird, auch das Betätigen der linken Maustaste

[cM0]

@NewRaven: Ja, ich spiele am PC. Man kann in den Einstellungen der Spiele (also außerhalb, bevor man Trails startet) schon sehr viel einstellen, damit die Spiele hübscher aussehen. Das bringt schon einen enormen Mehrwert, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, wenn man die hübschen 2D-Modelle der Charaktere beibehalten hätte. Insgesamt kann ich mich damit arrangieren, da die Reihe viele andere Stärken hat.

@4P|Jonas: In der Steambeschreibung von Undertale steht schon "UNDERTALE! The RPG game where you don't have to destroy anyone." Ja, das ist wirklich ziemlich einzigartig. Irgendwann spiele ich es, immerhin befindet es sich "erst" seit 8 Jahren ungespielt in meiner Steambibliothek

[LeKwas]

Undertale hatte einfach das Glück, zu einem Zeitpunkt releast zu werden, als noch nicht jeder halbwegs mittelgroße Publisher angefangen hat, tonnenweise Klassiker in dem Genre zu porten oder remastern. Mich hat es beim Anspielen im Gamepass auch überhaupt nicht gepackt, und es wirkte schon sehr wie eine erzwungene Hommage an die Klassiker. Aber seit die Klassiker jeder wieder spielen kann, braucht man kein Undertale mehr, denn im Zweifel sind die SNES und MD Klassiker die besseren Japano-Rollenspiele. Seine Berechtigung hat es irgendwo trotzdem, aber den Hype habe ich auch nie verstanden. Vermutlich wurde es vor allem von jenen Leuten gefeiert, die eben nicht aktiv in der damaligen Zeit gespielt haben.

Nichts für ungut, aber mir scheint, dass du Undertale komplett missverstanden hast. Das Spiel hatte nicht die Intention, einer dieser typischen Retro Throwbacks sein zu wollen, d.h. Bekanntes aus NES- bzw. SNES-Zeiten 1zu1 nachzukäuen, das hat schon so ein bisschen seinen eigenen Spin miteingebracht, und war quasi so eine Art Metakommentar als Spiel, hat humoristisch Konventionen aus dem JRPG-Genre bzw. Videospielen generell auf die Schippe genommen, die 4. Wand zum Spieler vor dem Bildschirm eingerissen und sowas.

Klar, es hatte so einige Schwächen, Grafik und Gameplay mögen für einige zum Charme beitragen (es erinnert wohl nicht rein zufällig an einige Romhacks oder Internet-Creepypasta bisweilen, denn dort nahm das Projekt seinen Anfang), andere empfinden diese schlicht als zu spartanisch, afaik meinte der Macher des Spiels, Toby Fox, in einem Interview auch mal selber, dass er sein Werk als ne 7 oder 8 von 10 einschätzen würde, experimentelles Meta-Spiel mit netten Ideen, aber ausbaufähig.
Mit den wirklichen JRPG-Schwergewichten kann das natürlich keineswegs mithalten in Sachen Gameplay und derlei.

Dennoch war Undertale für mich - und anscheinend viele andere auch - schon etwas besonderes, und ich würd das nicht missen wollen.
Ob Toby mit dem Nachfolger Deltarune wieder punkten können wird, ist nun natürlich die große Frage, ich würd auch eher auf ein 'nein' tippen.

[Gast]

Dennoch war Undertale für mich - und anscheinend viele andere auch - schon etwas besonderes, und ich würd das nicht missen wollen.
Ob Toby mit dem Nachfolger Deltarune wieder punkten können wird, ist nun natürlich die große Frage, ich würd auch eher auf ein 'nein' tippen.

Ja, wollte es auch nicht herab schreiben. Seine Berechtigung hatte es wie erwähnt trotzdem. Ich habe es wohl wirklich einfach falsch verstanden.