Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Peter__Piper
Beiträge: 6852
Registriert: 16.11.2009 01:34
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Peter__Piper »

Ryan2k6 hat geschrieben: 11.03.2021 16:18
Peter__Piper hat geschrieben: 11.03.2021 16:09
Ryan2k6 hat geschrieben: 11.03.2021 16:05 Wenn mein Bäcker mir erklären möchte, dass sein Gebäck schon immer Mo...kopf hieß und er das gar nicht politisch meint, ist mir das egal. Der Name ist für eine große Gruppe von Personen ein Problem und Zeichen von Unterdrückung, daher kann man das Ding auch einfach anders nennen und niemandem bricht ein Zacken aus der Krone.

Und ich als Niedersachse fühle mich Diskriminiert weil ich nur ein niederer Sachse bin :man_tipping_hand:
Jep, so macht man es richtig. Probleme anderer relativieren mit schwachsinnigen Vergleichen. Großer Sport Herr Piper.
Ist ledeglich ein Denkanstoß ;)
Es geht hier mitnichten darum Probleme anderer nicht zu akzeptieren, oder Ihnen die Toleranz zu verweigern.
Benutzeravatar
danke15jahre4p
Beiträge: 16763
Registriert: 21.04.2006 16:18
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von danke15jahre4p »

Ryan2k6 hat geschrieben: 11.03.2021 15:52Das heißt, wenn er nur sagt, "ich meine das alles nicht politisch" kann er tun was er will?
ne, kann er nicht, es gibt gesetze was in werken geschrieben werden darf und was nicht.
Das birgt für mich ebenfalls Gefahren, nämlich die Relativierung und Verbreitung von Ideologie mit dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit.
du darfst ja ideologien verbreiten, allerdings nur solange sie halt zum beispiel nicht rassistisch oder volksverhetzend sind.

sind sie nicht eindeutig, gilt die unschuldsvermutung und daran kann auch kein internetmob oder eine gesellschaft rütteln und das ist vollkommen gut so.
Siehe mein fiktives Beispiel weiter oben. Weiß = Gut, anders = Böse, aber hey, ich meine das nicht politisch, mir war nur grad danach.
kannst doch das so ruhig schreiben, kein mensch weiß doch was damit gemeint ist, kann sich ja auch um schokolade handeln.

warum sollte nun jemand drittes das recht haben diesen satz, der sich auf schokolade beziehen könnte, zu nehmen um es als beispiel für rechte literatur zu verwenden um so ein quote für linke literatur einfordern zu können?

greetingz
Zuletzt geändert von danke15jahre4p am 11.03.2021 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
dOpesen has quit IRC (Connection reset by beer)
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Usul »

Peter__Piper hat geschrieben: 11.03.2021 15:46Aber schön wieder eine Runde im Kreis gedreht Herr Usul :Blauesauge:
Da bin ich ja nicht alleine, von daher kein Problem.
Gast
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Gast »

Ryan2k6 hat geschrieben: 11.03.2021 15:52 Das heißt, wenn er nur sagt, "ich meine das alles nicht politisch" kann er tun was er will? Das birgt für mich ebenfalls Gefahren, nämlich die Relativierung und Verbreitung von Ideologie mit dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit.
Auch wenn ich mir geschworen habe nichts mehr dazu zu sagen...
So definiert sich nun mal die Kunstfreiheit. Niemand muss jedes Spiel oder jede Geschichte gefallen. Man darf sogar einen Terz machen weil Geralt von Riva männlich ist. Kann man machen. Genau so darf Herr Sarkowski aber antworten "Hey, juckt mich nicht. Ist meine Figur. Ich muss mich nicht politisch positionieren."
Ich persönlich fand es eben lächerlich, allein am Geschlecht einer Hauptfigur eine Ideologie oder gar Unterdrückung festzumachen, wie das hier im Thema mehrfach getan wurde. Und genau darauf sind einige User, mich eingeschlossen letztlich angesprungen.

Wenn jemand das Geschlecht einer Figur nicht passt, kann man Witcher jedenfalls links liegen lassen und sich mit etwas anderem beschäftigen. Pluralismus heißt eben nicht, das man überall in Kunst und Kultur es allen und jedem Recht machen muss. Das muss die Kultur nicht und sollte sie übrigens auch gar nicht. Vielmehr heißt es das alle Menschen gleichberechtigt nebeneinander existieren dürfen, ohne das man den anderen seine eigenen Moralvorstellungen aufzwingt. Die Kultur bietet genug Bandbreite für alle. Kritik gehört dazu. Für alles darüber hinaus haben wir bestehende Rechte und Gesetze.
Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von SethSteiner »

Bachstail hat geschrieben: 11.03.2021 16:13
Ryan2k6 hat geschrieben: 11.03.2021 16:05Und ich finde es gefährlich, wenn du entscheidest ob du mich mit einer Aussage beleidigst und nicht ich.
Das entscheidet das Gesetz und dieses achtet durchaus gerne Mal auf die Intention der Aussage bzw. der Beleidigung und der Kontext ist auch nicht unwichtig.
Ich finde es ohnehin deutlich gefährlicher, dass mancher meint dass diese ganze Komplexität der Kommunikation unnötig wäre und alles was zählt, die einzige Deutungshoheit der/diejenige hätte, der von sich behauptet es negativ zu interpretieren. Schlimmer noch, ich las sogar schon von Leuten, die meinten allein die Möglichkeit, dass jemand etwas als beleidigen auffassen könnte, mache etwas bereits zu einer. Also nicht nur dass es ohnehin schon schlimm ist, die Deutung nur einer einzigen Personengruppe, die von sich behauptet betroffen zusein, zu überlassen. Es gibt sogar Menschen die es auf hypothetische, gar nicht real existierende, Personen ausdehnen. An der Stelle kann man denke ich sehr froh sein, dass Gesetz und Gerichte derzeit zumindest noch nicht davon bestimmt werden.

Und der Bäcker hätte übrigens Recht, dass ein Gebäck das Mohrenkopf heißt um einige Potenzen sogar weniger politisch wäre als der Bismarckhering. Was letzteren allerdings auch nicht zu einem zu zensierenden Namen macht. Aber wer Namen zensiert, sagt wohl auch "Du weißt schon wer" zu Voldemort.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Usul »

SethSteiner hat geschrieben: 11.03.2021 17:13Ich finde es ohnehin deutlich gefährlicher, dass mancher meint dass diese ganze Komplexität der Kommunikation unnötig wäre und alles was zählt, die einzige Deutungshoheit der/diejenige hätte, der von sich behauptet es negativ zu interpretieren.
Wer hat das wo gesagt?
Schlimmer noch, ich las sogar schon von Leuten, die meinten allein die Möglichkeit, dass jemand etwas als beleidigen auffassen könnte, mache etwas bereits zu einer.
Wer hat das wo gesagt?


Es geht immer um eine interaktive Kommunikation innerhalb eines Systems - z.B. einer Gesellschaft oder aber zwischen zwei Personen. Sinnvollerweise sind alle Elemente, die an dieser Kommunikation beteiligt sind, auch wichtig für die Ausformung eben dieser Kommunikation.

Einfacher ausgedrückt: "allein die Möglichkeit, dass jemand etwas als beleidigen auffassen könnte" ist Quatsch. Genauso Quatsch ist, daß NUR derjenige, der eine vermeintliche Beleldigung absetzt, darüber entscheidet, was beleidigend ist und was nicht. Es ist das Zusammenspiel von Sender und Empfänger, das der Kommunikation den letzten Schliff gibt.

Genauso ist "alles was zählt, die einzige Deutungshoheit der/diejenige hätte, der von sich behauptet es negativ zu interpretieren" Quatsch. Aber ja, auch die Negativdeuter haben bei der ganzen Sache ein Wörtchen mitzureden.

Sorry, daß ich so mit "Quatsch" um mich schmeiße, aber irgendwann ist doch auch mal genug mit Übertreibungen, an denen man sich so schön reiben kann.

EDIT:
Und der Bäcker hätte übrigens Recht, dass ein Gebäck das Mohrenkopf heißt um einige Potenzen sogar weniger politisch wäre als der Bismarckhering.
Ryan schrieb: "Wenn mein Bäcker mir erklären möchte, dass sein Gebäck schon immer Mo...kopf hieß und er das gar nicht politisch meint, ist mir das egal."
Deine Interpretation - weniger politisch als Bismarckhering - stand ja gar nicht zur Debatte.
Zuletzt geändert von Usul am 11.03.2021 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Wigggenz »

Ryan2k6 hat geschrieben: 11.03.2021 15:52
Wigggenz hat geschrieben: 11.03.2021 15:34 Die einzigen halbwegs plausiblen politischen Implikationen beispielsweise beim Herrn der Ringe wären noch Ablehnung übermäßiger (Schwer-)Industrisierung und moderner Kriegsführung, erkennbar in der Darstellung Isengards, resultierend aus seinen Erfahrungen im ersten Weltkrieg, dem ersten großen modernen Krieg.
Ohne jetzt zu sagen, das eine oder andere ist tatsächlich enthalten im HdR, du findest die Ablehnung von Industrialisierung plausibel, aber das Helden=Weiß und aus dem Westen und Norden und Böse = Dunkel aus Osten und Süden unplausibel?
Jo.

In einer Welt, wo es Karten und Himmelsrichtungen gibt und die "Bösen" ein Herrschaftsgebiet haben, müssen die nunmal irgendwo sein, und dort können logischerweise die Guten nicht gleichzeitig sein. In HdR eben im Süden und Osten. Daraus abzuleiten, das enthalte die politische Botschaft "Südosten=Böse" ist schon sehr böswillig konstruiert.

Wie gesagt:
The curtains are fucking blue.

Dagegen findet man ausschließlich schlimme Darstellung der Industrialisierung, obwohl es m Gegensatz zu exklusiven Herrschaftsterritorien ohne weiteres möglich gewesen wäre, den Guten i ebenso eine industrialisierte Zivilisation zuzuschreiben.

Davon abgesehen schrieb ich ja auch "wenn überhaupt", d.h. im Zweifel ist eher auch die Industrialisierungs-Interpretation Humbug. Da habe ich wahrscheinlich nur einen Tunnelblick, weil ich darüber vor vielen Jahren meine allererste wissenschaftliche Arbeit mit Recherche drüber geschrieben habe und immer noch traumatisiert bin :D
Benutzeravatar
MaxDetroit
Beiträge: 1290
Registriert: 13.05.2007 14:28
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von MaxDetroit »

VaniKa hat geschrieben: 11.03.2021 15:52 In meinen Augen ist es aber (bewusst) ignorant, wenn man den Künstler derart aus der Verantwortung entlassen will. Meist dient das doch nur dazu, Kritik pauschal abzuschmettern, weil man eben auch anderer Meinung ist und die umstrittenen Inhalte durchaus so möchte, wie sie sind. Das gibt natürlich niemand zu. Aber die Kunstfreiheit wird eben gern als Feigenblatt missbraucht. Jedes Kunstwerk hat eine Botschaft und auch die Akzeptanz dieser Botschaft ist wieder eine Botschaft, die z.B. sagt: "Sexismus ist okay." Und der Künstler muss sich über diesen Mechanismus im Klaren sein, sonst ist er entweder sehr naiv oder eben jemand, der hinter den Botschaften steht, die andere in seinem Werk finden.
Was bedeutet bei Dir Akzeptanz? Also, wenn jemand ein Buch schreibt oder einen Film dreht mit der Message: "Frauen hinter den Herd. Früher war alles besser. Frauen sollten zurück in den Haushalt." Solche durchaus rückwärtsgewandte Meinungen soll es ja geben. Ich persönlich bin nicht dieser Meinung, und sehe das nicht so. Ich würde dann meine Kritik zu dem Film äußern und sagen: der hat mir nicht gefallen, ich stimme mit der Message nicht überein, mir zu rückwärtsgewandt im Denken. Punkt. Aber, ich muss diese Meinung doch akzeptieren.

Und an diesem Punkt zieh ich mir den Schuh nicht an, das, nur weil ich diesen Film oder dieses Kunstwerk nicht aktiv bekämpfe, und nicht an der Cancel Culture teilnehme, das ich anscheinend damit die Botschaft des Filmes unterstütze und dessen Meinung bin. Nein, ich bin nicht dieser Meinung, halte die andere Meinung aber aus, setze mich mit ihr auseinander, muss sie aber schlussendlich akzeptieren.

In dem Fall dieser News hatte jemand eine rückwärtsgewandte Meinung und hat deshalb seinen Job verloren. Oder noch schlimmer, die Person (Producer, Autor oder Regisseur ) wird aktiv auf Twitter verunglimpft und direkt persönlich angegriffen. Ich finde Linke und progressiv denkende Menschen tun der Sachen damit einen Bärendienst und treiben moderat konservativ denkende Menschen nur verstärkt zu den extrem rechten Parteien damit. Auch besonders dieses "Bist Du nicht dagegen, bist du indirekt dafür" ist eine ganz gefährliche Meinung, die einfach nur die Lagerbildung und Spaltung der Gesellschaft vorantreibt. Manchmal habe ich zu Dingen noch keine Meinung, muss mich damit noch auseinander setzen, und möchte auch hören was die Gegenseite für Argumente vorbringt und will diese verstehen. Ein ab-canceln von unangenehmen Menschen und Meinungen finde ich extrem kontraproduktiv und ist das was ich momentan am meisten kritisiere. Das Grundanliegen Diversität und Gleichberechtigung zu stärken, das teile ich, nur teile ich nicht die Mittel mit denen viele versuchen diese zu erreichen.

Denn, wenn die extrem Rechten an der Macht, wären, dann würden diese versuchen ganz schnell anderslautende Meinungen und Kunstwerke zu unterdrücken oder zu zensieren, und ich will mich nicht auf dieses Niveau herablassen.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 11.03.2021 17:59, insgesamt 5-mal geändert.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Usul »

Wigggenz hat geschrieben: 11.03.2021 17:43In einer Welt, wo es Karten und Himmelsrichtungen gibt und die "Bösen" ein Herrschaftsgebiet haben, müssen die nunmal irgendwo sein, und dort können logischerweise die Guten nicht gleichzeitig sein. In HdR eben im Süden und Osten. Daraus abzuleiten, das enthalte die politische Botschaft "Südosten=Böse" ist schon sehr böswillig konstruiert.
Wieso ist es "sehr böswillig konstruiert"? Die Interpretation kann ja falsch sein, man muß ihr nicht zustimmen. Aber sie ist so offensichtlich, daß du nicht ernstaft von einer böswilligen Konstruktion reden kannst. Im Übrigen geht es bei dieser Kritik auch nicht darum, daß Tolkien das ganz bewußt, ganz absichtlich so gemacht hat. Aber da kommen wir dann genau in diese Interpretationswelt, die eben nicht losgelöst vom Autor bzw. dem restlichen Kontext existiert.
Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Wigggenz »

Usul hat geschrieben: 11.03.2021 18:23 Aber sie ist so offensichtlich, daß du nicht ernstaft von einer böswilligen Konstruktion reden kannst. Im Übrigen geht es bei dieser Kritik auch nicht darum, daß Tolkien das ganz bewußt, ganz absichtlich so gemacht hat. Aber da kommen wir dann genau in diese Interpretationswelt, die eben nicht losgelöst vom Autor bzw. dem restlichen Kontext existiert.
Was soll denn daran offensichtlich sein?

Wie gesagt, irgendwo müssen die Bösen ja sitzen, und es ist nunmal eben der Süden/Osten. Hätte genau so gut auch der Norden oder was weiß ich sein können. Sorry aber damit man aus der Tatsache, dass die Bösen im Herrn der Ringe (denn nur auf Sauron trifft das überhaupt zu) im Osten sitzen, tatsächlich eine politische Aussage "Aus dem Osten kommt Böses" auch nur im Ansatz diskutierenswert herauslesen kann, bedarf es doch schon etwas mehr. Sonst könnte ich auch einfach behaupten Tolkien vermittle die Botschaft, kleinwüchsige Menschen mit haarigen Füßen seien generell genügsame, gemütliche Leute mit Hang zur leichten Dekadenz mit verstecktem Heldenpotential gewaltiger Tapferkeit. Oder Ringe seien generell sehr suspekter Schmuck und mit äußerster Vorsicht zu genießen.

"Offensichtlich" bedeutet doch, dass sich einem diese Interpretation nahezu aufdrängt.
Zuletzt geändert von Wigggenz am 11.03.2021 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Usul »

Ich finde den Ausdruck "böswillig konstruiert" unpassend. Daß sich diese Interpretation dir nicht aufdrängt, verstehe ich, aber nur deswegen von Böswilligkeit zu reden, ist vermessen.
Denn wenn du das nicht tust, dann siehst du vllt. auch, daß der Sprung von der Gestaltung Mittelerdes zur realen Welt, was die geographische und politische Verteilung angeht, nicht SO groß ist wie zu der These, "Ringe seien generell sehr suspekter Schmuck und mit äußerster Vorsicht zu genießen".

Warum also von "böswillig konstruiert" sprechen und nicht einfach sagen, daß du von dieser Lesart nichts hältst, daß sie dich nicht überzeugt, daß du nicht ausreichend Argumente dafür im Werk siehst usw.?
Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Wigggenz »

Usul hat geschrieben: 11.03.2021 19:11 Warum also von "böswillig konstruiert" sprechen und nicht einfach sagen, daß du von dieser Lesart nichts hältst, daß sie dich nicht überzeugt, daß du nicht ausreichend Argumente dafür im Werk siehst usw.?
Sobald man sich nur ein wenig über einen ersten Blick hinaus mit der Thematik beschäftigt, sieht man etliche Eigenheiten Tolkiens Werks, die diese Lesart absolut widerlegen.

Diese Lesart zu vertreten, beweist, dass man nicht gewillt war, mehr als einen allerersten Blick auf eine zufällige entfernte Ähnlichkeit zu werfen, um darin nichts Geringeres als eine politisches Statement gegen süd-östliche Teile der Welt zu sehen.

Das IST böswillig zusammenkonstruiert.
Benutzeravatar
VaniKa
Beiträge: 703
Registriert: 12.11.2010 11:47
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von VaniKa »

Bachstail hat geschrieben: 11.03.2021 16:13Dir vielleicht, ihm aber nicht und wenn er das so sieht und das auch überzeugend ausdrückt, sähe ich keinen Grund, Deinem Bäcker das nicht zu glauben und ihm da Rassismus zu unterstellen, fände ich dann ziemlich dreist.
Es geht ja gar nicht darum, ihm irgendwas zu unterstellen, sondern festzustellen, dass sein Handeln schädlich ist. Dieses Argument, solange jemand es nicht böse meine, sei er aus dem Schneider, geht doch am eigentlichen Problem vorbei. Mir wird dabei auch die Signalwirkung vergessen, wenn man das eben unangefochten so stehen lässt.

Bäcker sagt "N***kuss". Jemand sagt Bäcker, dass das rassistisch ist. Bäcker meint nur, er meine das nicht so, und macht weiter. Was nun, wenn sich der zweite beschwert? Kann der Bäcker das dann auch nach diesem Hinweis einfach noch nicht so meinen?

Man muss eben auch unterscheiden, ob jemand ein Rassist ist oder sich rassistisch verhält. Es geht nicht darum, Menschen durch irgendein Handeln als bösen Menschen zu brandmarken, sondern ihr Verhalten zu bewerten und schädliches Verhalten zu kritisieren. Rassistisch verhält man sich ja ganz oft gar nicht mit Absicht. Das ist daher gar nicht der Punkt, sondern ob jemand dann aber resistent gegen den Hinweis ist, dass er sich rassistisch verhält. Jemand könnte einfach Einsicht zeigen und sein Verhalten ändern, dann wäre eigentlich alles gut. Nur leider passiert das eben oft nicht, sondern stattdessen wird der eigene Fehler irgendwie verteidigt und die beleidigte Leberwurst gespielt. Viele Leute können offenbar einfach nicht damit umgehen, dass andere etwas an ihnen kritisieren und verhalten sich dann trotzig. Wenn so ein Trotz nicht dahin führen würde, dass die Leute ins rechte Lager getrieben werden, wäre das vielleicht auch nicht mal so schlimm. Aber wir sehen ja aktuell, wo das hinführt. Radikalisierung und Eskalation überall.

Wenn nicht Begriffe wie "Political Correctness" oder "Zensur" etabliert worden wären, um dann gleich als bequemes Feindbild zu dienen, würden viele Menschen wohl zugänglicher für Kritik sein.

MaxDetroit hat geschrieben: 11.03.2021 17:51Was bedeutet bei Dir Akzeptanz?
Ich meine damit, dass die Gesellschaft die (möglicherweise auch ganz unwillkürliche) Botschaft des Künstlers so stehen lässt und damit implizit akzeptiert. Andere sehen dadurch: "So eine Botschaft ist okay. Niemand sagt etwas dagegen." Dadurch wird ein Konsens vermittelt. Der Künstler befindet sich offenbar im Einklang mit der Gesellschaft. Für mich nimmt jeder, der die Öffentlichkeit betritt, eine Verantwortung auf sich für die Wirkung, die sein Sagen und Handeln haben kann. Dieser Verantwortung sollte man sich stets bewusst sein. Und das bedeutet, dass man entweder bestimmte Minenfelder lieber nicht betritt, oder dass man zumindest im Nachhinein einsieht, einen Fehler gemacht zu haben. Wie gesagt, wir leben nicht im luftleeren Raum. Und Jahrtausende an Geschichte haben eben einen ziemlich großen Haufen aufgetürmt, der jetzt stets mitgedacht werden will. Es ist einfach nicht so einfach, wie manche es gerne hätten.

Wigggenz hat geschrieben: 11.03.2021 19:20Diese Lesart zu vertreten, beweist, dass man nicht gewillt war, mehr als einen allerersten Blick auf eine zufällige entfernte Ähnlichkeit zu werfen, um darin nichts Geringeres als eine politisches Statement gegen süd-östliche Teile der Welt zu sehen.
Anders formuliert: Tolkien hat das nicht in böser Absicht gemacht, sondern war eben Mensch seiner Zeit, in der das salonfähig war. Deswegen ist er kein schlechter Mensch, aber er hat eben auch Inhalte geschaffen, die man heute zurecht kritisieren kann. Würde er heute noch leben, müsste er sich mit dieser Kritik auseinander setzen und vielleicht würde er danach auch etwas abändern, eben weil er kein böser Mensch war.
Zuletzt geändert von VaniKa am 11.03.2021 19:32, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von Usul »

Wigggenz hat geschrieben: 11.03.2021 19:20Sobald man sich nur ein wenig über einen ersten Blick hinaus mit der Thematik beschäftigt, sieht man etliche Eigenheiten Tolkiens Werks, die diese Lesart absolut widerlegen.

Diese Lesart zu vertreten, beweist, dass man nicht gewillt war, mehr als einen allerersten Blick auf eine zufällige entfernte Ähnlichkeit zu werfen, um darin nichts Geringeres als eine politisches Statement gegen süd-östliche Teile der Welt zu sehen.

Das IST böswillig zusammenkonstruiert.
OK. Bringt ja nix.
Benutzeravatar
danke15jahre4p
Beiträge: 16763
Registriert: 21.04.2006 16:18
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Hogwarts Legacy - Producer verlässt nach kontroversen Videos über "Social Justice"-Themen das Unternehmen

Beitrag von danke15jahre4p »

VaniKa hat geschrieben: 11.03.2021 19:29Anders formuliert: Tolkien hat das nicht in böser Absicht gemacht, sondern war eben Mensch seiner Zeit, in der das salonfähig wa7r.
hast du das urteil also schon gefällt, dass es definitiv zeitbedingter politischer natur war und nicht ein zufallsergebnis seiner phantasie?

kann es sein, dass du in anderen belangen auch schnell dein urteil fällst ohne eine andere möglichkeit zuzulassen?

und bzgl. böswillig, wenn man nichts böswilliges will, was will man denn sonst mit der unterstellung, so wie zb. shapiro es getan hat, tolkien hätte bewusst in seinem werk eine rassistische botschaft ala "eine weiße minderheit kämpft gegen eine große dunkelhäutige gefahr" verpackt, erreichen?

wenn man mir offenen rassismus vowirft, nehme ich das auch als böswillig wahr, denn gutwillig ist es wohl kaum als potentieller rassist abgestempelt zu werden obwohl ich keinerlei derartiger gedankengänge fröhne.

greetingz
Zuletzt geändert von danke15jahre4p am 11.03.2021 19:42, insgesamt 2-mal geändert.
dOpesen has quit IRC (Connection reset by beer)
Antworten