Pathologic
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Re: Pathologic
Ds wäre sicher wünschenswert, aber das Internet vergisst leider nicht. Dennoch macht es keinen Sinn nach einem solch langen Zeitraum etwas zu kritisieren, wenn davon auszugehen ist, dass sich die Person längst weiterentwickelt hat. Wenn ich heute ein Bild meines Cousins vor 5 Jahren total besoffen auf einer Feier sehe, halte ich es ihm doch jetzt auch nicht unter die Nase und sag: Du solltest wirklich weniger trinken [Er ist mittlerweile Familienvater und trinkt so gut wie überhaupt nichts mehr].
Kritik soll dazu verleiten seine Handlungsweise zu ändern und daraus zu lernen. Fortschritte zu erzielen. Dazu muss es allerdings auch im zeitlichen Zusammenhang stehen, da sonst der Kontext und der Lehrerfolg abhanden kommt. Wenn ich mir heute einen Artikel von vor 5 Jahren von mir durchlese, weiß ich auch nicht mehr was ich mir dabei eigentlich gedacht habe. Ich würde ihn heute auch so nicht mehr schreiben. Die Kritik verläuft also vollkommen ins Leere.. es sei denn Benjamin hat ein Elefantengedächtnis und ein solch festgefahrenes Verhalten, dass er heute noch genau so agiert wie damals, sich nicht nur haargenau an den Test erinnert, als wäre es gestern gewesen.. sondern ihn auch genau so erneut schreiben würde. Davon gehe ich einfach mal nicht aus. Das ist nach einer Woche, vielleicht auch noch nach ein paar Monaten der Fall. Dies ist ein zeitnaher Kontext, der Kritik berechtigt. Aber nach 5 Jahren? Wohl kaum.
"Zeiten ändern dich" ist keine leere Phrase.
Und ja, auch die Eindrücke über Spiele ändern sich natürlich. Gibt ja einige Kultspiele die vor 5 oder noch mehr Jahren nicht die Kritiken bekommen haben, die ihnen heute nachhängen. Ein Spiel deswegen nachzutesten macht aber wenig Sinn. Hier bieten sich solche Retrolooks wie letztens bei A Bard's Tale jedoch durchaus an.
Kritik soll dazu verleiten seine Handlungsweise zu ändern und daraus zu lernen. Fortschritte zu erzielen. Dazu muss es allerdings auch im zeitlichen Zusammenhang stehen, da sonst der Kontext und der Lehrerfolg abhanden kommt. Wenn ich mir heute einen Artikel von vor 5 Jahren von mir durchlese, weiß ich auch nicht mehr was ich mir dabei eigentlich gedacht habe. Ich würde ihn heute auch so nicht mehr schreiben. Die Kritik verläuft also vollkommen ins Leere.. es sei denn Benjamin hat ein Elefantengedächtnis und ein solch festgefahrenes Verhalten, dass er heute noch genau so agiert wie damals, sich nicht nur haargenau an den Test erinnert, als wäre es gestern gewesen.. sondern ihn auch genau so erneut schreiben würde. Davon gehe ich einfach mal nicht aus. Das ist nach einer Woche, vielleicht auch noch nach ein paar Monaten der Fall. Dies ist ein zeitnaher Kontext, der Kritik berechtigt. Aber nach 5 Jahren? Wohl kaum.
"Zeiten ändern dich" ist keine leere Phrase.
Und ja, auch die Eindrücke über Spiele ändern sich natürlich. Gibt ja einige Kultspiele die vor 5 oder noch mehr Jahren nicht die Kritiken bekommen haben, die ihnen heute nachhängen. Ein Spiel deswegen nachzutesten macht aber wenig Sinn. Hier bieten sich solche Retrolooks wie letztens bei A Bard's Tale jedoch durchaus an.
"There are no choices. Nothing but a straight line. The illusion comes afterwards, when you ask "Why me?" and "What if?". If you had done something differently, it wouldn't be you, it would be someone else, asking different questions."
Re: Pathologic
Ich seh das anders. Pathologic wie der Text von Benjamin sind in der Welt. Natürlich ändert sich die Weltsicht, mitunter der Schreibstil und manchmal der Geschmack eines Kritikers über die Jahre. Trotzdem - wenn ich etwas unter meinem Namen veröffentliche, muss ich damit rechnen, dass ich auch noch Jahre später dafür Kritik erhalten kann. So ist das nun mal. Ich habe auch Texte publiziert, die ich heute rückblickend anders geschrieben hätte. Aber deswegen kann ich mich nicht "aus der Verantwortung für sie stehlen".Sevulon hat geschrieben: ...
Übrigens verlange ich auch gar nicht von Benjamin, hier nach fünf Jahren Asche auf sein Haupt zu streuen. Wer bin ich denn? Er ist mir gegenüber überhaupt nicht wegen irgendwas Rechenschaft pflichtig. Aber Pathologic kann immer noch gespielt werden - und sollte es meiner Meinung nach auch. Denn es ist ein interessantes, faszinierendes und dabei unglaublich sperriges Spiel. Etwas Außergewöhnliches. Ein Geheimtip, wie man so schön sagt. Dieser Titel verdient meiner Meinung nach auch heute noch die Aufmerksamkeit der Spielerschaft. Und leider ist Benjamins Text da halt eine gewichtige Bremse für. Ebenfalls heute noch.
Mein Leserbeitrag im Forum soll also einfach dazu dienen, eine Gegenperspektive zum Text von Benjamin aufzumachen. Dass er an ihn als Autor der Kritik adressiert ist, ist wie gesagt das Los des Kritikers. Er richtet sich aber mindestend genauso stark an die Besucher des Forums, die sich nach all den Jahren womöglich für das Spiel interessieren und im Forum auf der Suche nach einer Gegenposition sind. Sowas passiert auch mit Videospielen. Denn beispielsweise wurde Pathologic unlängst auf SPON in der Netzwelt-Rubrik als gutes "schlechtes Spiel" ausdrücklich gelobt und hervorgehoben.
Und irgendwann später, wenn ich das Spiel zur Gänze, das heisst mit allen drei Charakteren, durch habe, wird diese Gegenposition auch in Form einer Leserkritik zum Spiel vorhanden sein - und dann wirklich nur zum Spiel.
Kószdy kozow swoju brodu chwali.
[sorbisch] Jeder Ziegenbock lobt seinen Bart.
Meine Texte und Fotos http://brotlos.weebly.com
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Re: Pathologic
Und zu diesem Punkt nur soviel: Wenn die 4p-Redaktion nach fünf Jahren Benjamins Text zu Pathologic auf der Seite lässt - dann steht sie auch nach wie vor zu dem Text und hält ihn bis heute für aussagekräftig und für die Meinungsbildung für relevant. Das hat mit der Vergesslichkeit des Netzes wenig zu tun.Sevulon hat geschrieben:Das wäre sicher wünschenswert, aber das Internet vergisst leider nicht.
Übrigens, für aussagekräftig halte ich ihn auch. In welchem Zusammenhang, habe ich ja geschrieben.
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Re: Pathologic
Ich hab von dem Spiel auch das erste mal in deinem Ostshooter-Thread gelesen... Hab den Namen dann mal direkt kopiert und in die Suche eingefügt, was mich dann zu diesem Test hier geführt hat (das ist schon ein zwei Wochen her, da hattest du noch nichts geschrieben gehabt). Was soll ich sagen, war schon etwas verwirrend. 37% und das geschriebene sind eigentlich Eindeutig. Normalerweise hätte ich auch gesagt, Müll! Aber dennoch bleibt auch das hängen, was du in deinem Thread gesagt hast.
Das hat mich auch an dieses Spiel hier erinnert... http://www.amazon.de/Rising-Star-Deadly ... 0&sr=1-357" - Deadly Premonition
Uralt Grafik, jedenfalls nicht gerade Zeitgemäß, aber Super Rezensionen.
Das hat mich auch an dieses Spiel hier erinnert... http://www.amazon.de/Rising-Star-Deadly ... 0&sr=1-357" - Deadly Premonition
Uralt Grafik, jedenfalls nicht gerade Zeitgemäß, aber Super Rezensionen.
Re: Pathologic
Deadly Premonition macht aber vieles besser. Gerade das Zeitmanagement und das fehlen (?) von Klonen.
PSNID/NINID/Steam: crewmate
Xbox: cordia96
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Re: Pathologic
Ja. Es gibt so Spiele, die machen es einem nicht leicht, sie zu mögen.zmonx hat geschrieben:
Das hat mich auch an dieses Spiel hier erinnert... http://www.amazon.de/Rising-Star-Deadly ... 0&sr=1-357" - Deadly Premonition
Uralt Grafik, jedenfalls nicht gerade Zeitgemäß, aber Super Rezensionen.
Ich denke auch, dass wahrscheinlich neun von zehn Spielern Pathologic entnervt nach ein, zwei Tagen zur Seite legen würden. Und das liegt nicht daran, dass neun von zehn Spielern keine Ahnung haben, Einfaltspinsel wären, Kulturbanausen, Casualnoobs der übelsten Sorte usw. usw. Sondern das liegt zu einem guten Teil daran, dass es Pathologic einem nicht einfach macht. Und das es zu sperrig ist für Menschen, die wollen, dass ihre Videospiele nicht zickiger sind als so mancher Mitmensch. Das ist ein nachvollziehbarer Wunsch.
Und deswegen kann man Pathologic natürlich auch ein Mangelhaft geben. Ich weiß ja selbst noch nicht, wie ich dieses Spiel eigentlich bewerten soll. Im Moment glaube ich trotz aller empfundener Begeisterung nicht, dass ich hier wie bei You are empty komplett dazu bereit bin, zugunsten der Storytiefe über Fehler im Spieldesign hinwegzusehen.
Ich finde es nur nicht richtig, den Titel als Kritiker nicht durchzuspielen - und das dann im Text nicht aufzuzeigen. Und dieses Eindrucks konnte ich mich bei Benjamins Text einfach nicht erwehren.
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Re: Pathologic
Spiel eben gegoogelt: Es hat StarForce als DRM -> Spiel aus Gedächtnis gelöscht ...
Re: Pathologic
Ja. StarForce finden vor allem osteuropäische Studios ganz extrem schick als "Kopierschutz". Ich hatte da als Freund dieser Videospiel-Landschaft bereits die lustigsten Erlebnisse.MrReset hat geschrieben: Spiel eben gegoogelt: Es hat StarForce als DRM -> Spiel aus Gedächtnis gelöscht ...
Muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe es bisher noch jedesmal von der Platte runterbekommen. Und es hat mir bisher auch nix nachhaltig zerbröselt. Toi toi toi.
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Re: Pathologic
Mag sein, ich kenne beide nicht. Die Leute, auf die ich mich bezog (Link), erzählen nur ähnliches. Der erste Poster sagt zB, dass die Wertungen extrem schwanken... von 2/10 (IGN) bis 10/10. Oder Steuerung und Grafik, einiges deckt sich schon mit dem hier. Darum der Vergleich.crewmate hat geschrieben:Deadly Premonition macht aber vieles besser. Gerade das Zeitmanagement und das fehlen (?) von Klonen.
Stimmt schon, manche Spiele entfalten erst sehr spät, oder bei einigen gar nicht ihre Vorzüge... Auch weil gewisse Makel den Einstieg versauen. Das Argument Nr. 1 bei einem ungerechten Verriss, ist dann auch meistens, "Ihr habt das Spiel gar nicht richtig gespielt!", "Wahrscheinlich nicht mal durch!" ^^
Edit...
Re: Pathologic
HBomberguy hat das Spiel übrigens vor kurzem sehr ausführlich in einem über 2 Stunden langen Video besprochen:
Falls es jemand etwas kürzer mag, Mandalore hat da auch eine Videoreihe zu erstellt:
Pathologic ist imho eines dieser Spiele, bei dem die Diskussion darüber weitaus ansprechender ist als das Spielen an sich. Es ist halt sehr nischig, sperrig und janky, und das Gamedesign ist ganz absichtlich darauf ausgelegt, eben nicht Spaß zu machen, und den Spieler als verzweifeltes wie deprimiertes Würstchen dazulassen.
Interessant ist es jedoch schon, weil es eine andere Perspektive auf Gamedesign losgelöst von der sonst üblichen Jagd nach der nächstbesten Instant Gratification (geschweige denn Power Fantasy) bietet.
Falls es jemand etwas kürzer mag, Mandalore hat da auch eine Videoreihe zu erstellt:
Pathologic ist imho eines dieser Spiele, bei dem die Diskussion darüber weitaus ansprechender ist als das Spielen an sich. Es ist halt sehr nischig, sperrig und janky, und das Gamedesign ist ganz absichtlich darauf ausgelegt, eben nicht Spaß zu machen, und den Spieler als verzweifeltes wie deprimiertes Würstchen dazulassen.
Interessant ist es jedoch schon, weil es eine andere Perspektive auf Gamedesign losgelöst von der sonst üblichen Jagd nach der nächstbesten Instant Gratification (geschweige denn Power Fantasy) bietet.
Zuletzt geändert von LeKwas am 27.11.2019 01:57, insgesamt 9-mal geändert.
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Pathologic
Wow, eigene Kommentare von 2011. That‘s pathetic! Ist wie die eigene Stimme zu hören ^^
- James Dean
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Re: Pathologic
Gleichzeitig ist auch eine 2,5h-Analyse von Pathologic 2 erschienen, falls jemand das Spiel schon mehrmals durchgespielt hat und sich das gönnen möchte:LePie hat geschrieben: ↑26.11.2019 16:04 HBomberguy hat das Spiel übrigens vor kurzem sehr ausführlich in einem über 2 Stunden langen Video besprochen:
Falls es jemand etwas kürzer mag, Mandalore hat da auch eine Videoreihe zu erstellt:
Pathologic ist imho eines dieser Spiele, bei dem die Diskussion darüber weitaus ansprechender ist als das Spielen an sich. Es ist halt sehr nischig, sperrig und janky, und das Gamedesign ist ganz absichtlich darauf ausgelegt, eben nicht Spaß zu machen, und den Spieler als verzweifeltes wie deprimiertes Würstchen dazulassen.
Interessant ist es jedoch schon, weil es eine andere Perspektive auf Gamedesign losgelöst von der sonst üblichen Jagd nach der nächstbesten Instant Gratification (geschweige denn Power Fantasy) bietet.