Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sich nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

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SethSteiner
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von SethSteiner »

KleinerMrDerb hat geschrieben: 21.07.2020 22:23
SethSteiner hat geschrieben: 21.07.2020 22:06 Nur halten sich die Griechen doch selbst nicht dran? Abgesehen davon, dass in ihren Stories ständig übernatürliches vorkommt, gibt es dort wie auch in anderen Kulturen dann doch mal recht starke weibliche Figuren (natürlich auch unter den Götinnen). Und nicht nur das, auch in der Realität existierten sie, wie Kynane, die Schwester von Alexander dem Großen. Das mit der Historie ist immer so eine Sache. Nicht alles was man meint, was da nicht hingehört oder nicht existiert hat, ist auch war. Würde man nichts über Jeanne d'Arc wissen, kann ich mir auch vorstellen exakt so einen Satz zu lesen.
Wobei wir hier wieder bei der Ausnahme sind welche die Regel bestätigt. (...)
Nur ist es ja keine allgemeingültige Regel mehr, wenn es eine Ausnahme gibt und was spielen wir denn in Computerspielen, Dokumentationen des Alltags oder Heldengeschichten? Wir spielen doch nahezu immer die Ausnahmen, dann kann ich nicht damit argumentieren, dass die Ausnahme ja keine Regel sei, sonst müsste man auch einfordern, jämmerlich an der erstbesten Verletzung zu krepieren, weil es ja noch keine Antiobiotika-Behandlung gab und die meisten Menschen historisch wohl durch Hunger und Krankheit umgekommen sind - im Krieg. Kratos Story könnten wir auch abhaken, in seiner Gesamtheit an den Haaren herbeigezogen.

Niemand zweifelt an, dass Frauen historisch im Kriegsgeschehen eher die Minderheit darstellen, sie sind natürlich unterrepräsentiert aber auch ebenso schlecht dokumentiert. ABER sie sind dokumentiert und ich denke man sollte immer vorsichtig damit sein, sie als "Einzelfälle" oder "Ausnahmen" zu titulieren. Die Wahrscheinlichkeit ist immer höher, dass etwas sich wiederholt als dass es einmalig ist und wenn etwas immer wieder vorkommt und immer wieder dokumentiert wird, bestätigt es genau das. In Bezug auf Leonidas und genau die Zeit, die man in AC:O sieht, gab es auf persischer Seite bspw. auch Artemisia I.. Warum sollte man sich also als Autor oder Spiele-Entwickler limitieren und auf ausgetretenen Pfaden weilen, wenn die dokumentierte Geschichte selbst Inspiration für etwas neues und anderes liefert?
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NotSo_Sunny
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von NotSo_Sunny »

Sagenhaft was für Ar*******er da bei Ubisoft in hohen Positionen gesessen haben (und vielleicht auch noch sitzen).

Was Kassandra als alleinige Hauptfigur angeht, bin ich aber eher bei KleinerMrDerb.
Vielleicht fehlt mir der historische Background, aber sie wirkt für mich etwas deplaziert (hätte man aus ihr wohlmöglich eine Amazone machen sollen?). Als wollte man unbedingt eine weibliche Protagonistin haben, Setting hin oder her. Sollte ich aber jemals AC:O spielen, würde ich sie dennoch als Avatar wählen, weil ich sie wie offensichtlich viele andere auch im Vergleich zu Alexios relativ charismatisch finde. Möglichweise stelle ich dann ja fest, dass sie sich doch besser einfügt, als ich mir das vorstellen mag.

Ich hätte im Übrigen kein Problem damit gehabt, wenn Evie Frye die einzige spielbare Figur in AC:S gewesen wäre.
Zuletzt geändert von NotSo_Sunny am 21.07.2020 23:44, insgesamt 3-mal geändert.
johndoe1544206
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von johndoe1544206 »

Was die kleingeistugkeit einzelner Personen alles anrichten kann. Und sowas nennt sich "chief creative officer"
Zuletzt geändert von johndoe1544206 am 21.07.2020 23:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Tas Mania
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyss

Beitrag von Tas Mania »

Kein Problem mit Frauen in Games. Ich hab nur ein Problem wenn pseudohafte Emanzipation Kommentare ein Spiel überschatten und den Kern in Frage stellen. Mir ging z.b das neue Wolfenstein so ziemlich auf den Senkel deswegen. Klar wenn ich Duke Nukem zocke erwarte ich sowas aber der Duke hat auch eine abgedrehte Historie. Ich würde auch gerne mal einen authentischen Bad Girl Charakter zocken die nicht balls of Steel hat sondern t... of Steel mir Wurst aber Hauptsache geil geschrieben wie Bayonetta z.B. Oder Tomb Raider. Auch Zelda ist übrigens ein Muster bsp. einer starken Protagonistin in Videospielen.

In Filmen sind meine Frauen Idole Ripley & Sarah Connor.

Aber wenn Sie mir Prinzessin Lilifee als Lisa Rambo Verkaufen wollen = ne Danke.

Mich nervt auch, das bei der Debatte nicht auf starke japanische Videospiel Heldinnen eingangen wird. Auch wenn die Figuren niedlich gezeichnet sind bedeutet,das nicht,dass manche weibliche Charaktere keine mega Story haben oder ein benachteiligtes gameplay.

Traurig ,dass wir 2020 Über sowas reden müssen.
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VaniKa
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von VaniKa »

Nuracus hat geschrieben: 21.07.2020 23:21 Die Sache mit der Inklusion. Was genau meinst du - geht es dir da um mehr Spiele mit austauschbaren Hauptcharakteren, oder mehr Spiele mit einer Protagonistin?
Mit Inklusion meine ich vor allem, dass Spiele nicht das Gefühl vermitteln, sich primär an eine spezifische Gruppe zu richten. Im Idealfall bieten sie Identifikationsmöglichkeiten für mehrere Geschlechter, Hautfarben, Sexualitäten, usw. Spiele sollten menschliche Vielfalt abbilden. Zu so einer Vielfalt gehören dann natürlich auch weiße heterosexuelle Männer und es kann auch gerne weiterhin Spiele einzig mit einem solchen Protagonisten geben, aber eingebettet in eine ausgewogene Repräsentation von Vielfalt auf die gesamte Spielelandschaft bezogen.

Beispiel: Ich spiele gerne Spiele im Anime-Look, habe aber den Eindruck, dass dort überwiegend eine männliche Zielgruppe angepeilt wird. Entweder spielt man einen männlichen Protagonist, der dann diverse sexualisierte Frauen um sich scharen kann, oder man steuert so eine sexualisierte Protagonistin mit Blick unters Höschen und Brüsten, die einen förmlich anspringen. Also entweder Identifikationsfigur für Männer mit Dating-Elementen oder eben was zum Gucken für Männer. In jedem Fall eher etwas, das sich offenbar an Männer richtet. Und da frage ich mich: Wieso muss man das so machen? Entscheidet wirklich Sexualisierung darüber, dass Anime-Spiele gut ankommen? Muss man sich so explizit an Männer richten, weil man glaubt, dass Frauen mit einem knuffigen Anime-Look nichts anzufangen wissen? Ich verstehe es halt nicht und es schreckt mich bei vielen Spielen ab, die mich eigentlich ansonsten ansprechen würden. Für mich ist Erotik an sich dabei auch nicht das Problem, sondern eben diese implizite Botschaft, dass man da nur Männer im Blick hat und es auch nicht einfach um Attraktivität geht, sondern um Sexualisierung und Objektifizierung von Frauen bis hin zur Grenze zur Pädophilie. Ich weiß nicht, warum man bei einem Action-RPG noch irgendwelche Pornobedürfnisse befriedigen muss.
Zuletzt geändert von VaniKa am 21.07.2020 23:53, insgesamt 1-mal geändert.
CritsJumper
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von CritsJumper »

Klar habe ich Lara auf den Hintern geschaut. Natürlich wachsen einen die unterschiedlichen Charaktere ans Herz. Ja mit dem eigenen Geschlecht kann man sich besser identifizieren.

Ganz ehrlich ich finde es gut das da mehr Diversität rein kommt. Vielleicht sollte man selber das Geschlecht und die Sexualität bestimmen können wie bei diesem Spiel von EA.. äh Mass Effect. Aber dan würden viele Spiele, wie Tomb Raier einfach ihre Bedeutung verlieren. Wenn Lara jetzt durch Nathan oder Mr. Jones ersetzt würde.

Jede Generation und jede Jugend braucht ihre Stars und die sucht sich wenigstens jeder noch selber aus. Bei Link weiß man genau genommen immer noch nicht ob es ein Mann oder eine Frau sein könnte, auch nachdem Nintendo diverse andere Helden/Heldinnen installierte. Das ist schon gut so. Genau wie bei Metroid.

Den Entwickler muss die Freiheit bleiben und ganz ehelich ich finde wir sollten die Geschlechter da komplett raus lassen. Bei Spielen wo es sich anbietet vielleicht einfach zwei unterschiedliche Storys/Helden anbieten wo der oder die Spielerin sich sein Geschlecht und letztlich Sexualität selber wählen darf. Aber natürlich nicht für Kinder die ihre eigene Sexualität noch nicht ergründet haben. Bis dahin ist alles ok mit Mario und der Prinzessin.

Ich finde es wichtig, das nicht alle und jede Erzählung das Wunschgeschlecht hat, denn dadurch wird es beliebig und man erkennt auch nicht mehr seine Helden und Heldinnen in den verschiedenen Rollen als gegeben. Es ist wichtig das man beides lernt und dafür einen Respekt und Verständnis hervorbringt. Das wird halt nicht passieren wenn sich der Spieler auch immer alles Wunsch mäßig zusammen würfeln kann.

Weil ich denke das dieses besondere Erlebnis (noch nicht auf den Betrachter zugeschnitten), wichtig ist. Es kommt eben in der Regel auf die lebenden Menschen um einen herum an und nicht auf die Blase der Mediennutzung. Es zählt nicht was man sich selbst vorstellt was dem oder der anderen Gefallen würde und ob das zu einem passt oder man lieber nach eigenen Interessen handelt. Sondern ein Verständnis und Brücken bauen zur gemeinsamen Achtung und Erkenntnis.

Freiheit und Konfiguration in Videospielen ist klasse, auch wenn man sich selber dann integriert. Aber wenn dies dazu führt das man an der Realität um einen herum vorbei lebt bringt das nun mal absolut nichts.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 21.07.2020 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
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dx1
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyss

Beitrag von dx1 »

Tas Mania hat geschrieben: 21.07.2020 23:47 In Filmen sind meine Frauen Idole Ripley & Sarah Connor.

Aber wenn Sie mir Prinzessin Lilifee als Lisa Rambo Verkaufen wollen = ne Danke.
Sarah Connor war eine in einer WG lebende Studentin, die gekellnert hat, um sich zu finanzieren. Durch lebensbedrohende Umstände wurde sie zu einer Kämpferin gegen eine Zukunft, die ihr, ihrem Sohn und dem Rest der Menschheit ein lebenswertes Leben, bzw. überhaupt das Leben absprach.

1. Siehst Du da gar keine Bezüge zu den Bestrebungen von echten Frauen, in jedem Bereich des Miteinanders, also auch in der Kultur (Videospiele), Männern gleichgestellt zu sein?
2. Rambo: "He, Prinzessin Lilifee, hat man dich schon mal für 'nen Kerl gehalten?" — Lilifee: "Nein. Und dich?"
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von sabienchen.banned »

Ryan2k6 hat geschrieben: 21.07.2020 16:14 Hatte Beyond Good & Evil nicht ne Frau als Protagonist? War das nicht n ziemlicher Erfolg?
Hatte es.
Wirklicher Erfolg wars aber keiner. Deswegen gab s auch bis heute noch kein Sequel.
Hat halt ne gewisse Fanbase und nen Kultstatus erlangt.
Beyond Good & Evil was not a commercial success. The game saw poor sales upon its release in the 2003 Christmas and holiday season. Retailers quickly decreased the price by up to 80 percent.
https://en.wikipedia.org/wiki/Beyond_Go ... #Reception
Zuletzt geändert von sabienchen.banned am 22.07.2020 00:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyss

Beitrag von CritsJumper »

dx1 hat geschrieben: 21.07.2020 23:59 2. Rambo: "He, Prinzessin Lilifee, hat man dich schon mal für 'nen Kerl gehalten?" — Lilifee: "Nein. Und dich?"
Was aber nur an den Locken lag und den Brüsten! :D
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dx1
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von dx1 »

Ich glaube, das ist das erste Mal, dass Du eine Assoziation hast, die ich nachvollziehen kann.

Ich hatte das gar nicht im Sinn und dieser Witz ist richtig gut. :lol:
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NotSo_Sunny
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyss

Beitrag von NotSo_Sunny »

Tas Mania hat geschrieben: 21.07.2020 23:47 Ich würde auch gerne mal einen authentischen Bad Girl Charakter zocken die nicht balls of Steel hat sondern t... of Steel mir Wurst aber Hauptsache geil geschrieben wie Bayonetta z.B. Oder Tomb Raider.
Mir hat Shelly "Bombshell" Harrison (aus Bombshell/Ion Maiden/ dem DukeNukem Universum) gut gefallen. Im Prinzip nur Duke mit T*****, aber ich fand sie ziemlich BadAss. Vor allem auch diese Variante des CharacterDesign.
Spoiler
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Von ein paar feminimen Akzenten wie den Absätzen abgesehen, schaut sie eben nicht wie eine Badenixe aus, sondern wie jemand der Türen eintritt.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Marosh »

Wenn man bei der Spielentwicklung nur eine Liste abarbeitet, dann kann das auch nichts werden. Diversität ist ja auch nur auf der Liste, weil es ein Sellingpoint ist und nicht weil jemand den Charakter gut geschrieben hat oder der Charakter wirklich etwas zur Story beiträgt. Ich kann mich jetzt an kein (neueren) Ubisoft Titel erinnern, der einen gut geschriebenen Hauptcharakter besaß. Die waren alle ziemlich flach. Sie tragen nicht zur guten Geschichte bei, sondern es ist fast schon andersherum. Die Geschichte/Welt ist interessant, sodass der flache MC nicht auffällt, solange er nicht komplett aus der Rolle fällt.

Und was passiert, wenn ich den MC als irrelevant empfinde? Ich (als Mann) spiele lieber eine männliche Figur. Da kann ich mich in den MC hineinversetzen und dem Charakter wenigstens etwas Bedeutung geben und ggf. seinen Hintergrund "verändern".

Das klappt aber nicht, wenn es ein weiblicher MC ist. Ich kann mich nicht (oder nur mit Anstrengung) in die weibliche Welt eindenken und gleichzeitig das Spiel erleben. Der körnige, aktive, Denkprozess mach den MC nur noch unglaubhafter. Gleichzeitig bin ich wahrscheinlich noch von früheren Rüstngsdesigns (die es heute auch noch gibt...) geschädigt. Wenn eine Rüstung wie ein Bikini aussieht, wie soll ich dann den weiblichen Charakter ernst nehmen. Ich muss also mit meinen eigenen Gedanken kämpfen UND meistens noch mit lächerlichen Outfits. Das nehme ich der Spielebranche noch heute übel.
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von LeKwas »

VaniKa hat geschrieben: 21.07.2020 23:49Beispiel: Ich spiele gerne Spiele im Anime-Look, habe aber den Eindruck, dass dort überwiegend eine männliche Zielgruppe angepeilt wird. Entweder spielt man einen männlichen Protagonist, der dann diverse sexualisierte Frauen um sich scharen kann, oder man steuert so eine sexualisierte Protagonistin mit Blick unters Höschen und Brüsten, die einen förmlich anspringen. Also entweder Identifikationsfigur für Männer mit Dating-Elementen oder eben was zum Gucken für Männer. In jedem Fall eher etwas, das sich offenbar an Männer richtet. Und da frage ich mich: Wieso muss man das so machen? Entscheidet wirklich Sexualisierung darüber, dass Anime-Spiele gut ankommen? Muss man sich so explizit an Männer richten, weil man glaubt, dass Frauen mit einem knuffigen Anime-Look nichts anzufangen wissen? Ich verstehe es halt nicht und es schreckt mich bei vielen Spielen ab, die mich eigentlich ansonsten ansprechen würden. Für mich ist Erotik an sich dabei auch nicht das Problem, sondern eben diese implizite Botschaft, dass man da nur Männer im Blick hat und es auch nicht einfach um Attraktivität geht, sondern um Sexualisierung und Objektifizierung von Frauen bis hin zur Grenze zur Pädophilie. Ich weiß nicht, warum man bei einem Action-RPG noch irgendwelche Pornobedürfnisse befriedigen muss.
Den Grund dafür kann ich dir mit einem Wort nennen: Otakus
Denn von der Wirtschaftskrise und dem Wegbrechen großer Teile der ehemaligen konsumierenden Mittelschicht hat sich Japan noch immer nicht vollständig erholt, und so sind die Hersteller von Games und Animes oftmals auf solche Nischen gefüllt mit obsessiven, dafür aber auch kauflaunigen Außenseitern angewiesen.
Ich empfehle, dieses fünfteilige Essay einmal durchzulesen:
http://neojaponisme.com/2011/11/28/the- ... -part-one/

Die Wahl liegt dadurch oftmals zwischen entweder dem günstig produziertem und mit Fanservice, Pantyshots, Harems und Self-Inserts gefülltem Trash, welches ein sicheres Einkommen garantiert, oder dem qualitativ Hochwertigem und damit auch teurem und riskantem.
Zuletzt geändert von LeKwas am 22.07.2020 01:57, insgesamt 3-mal geändert.
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Nuracus »

Ich finde, Loriot hat es in seinem Film Pappa ante portas großartig zusammengefasst.

"Männer sind... und Frauen auch, überleg dir das mal!"
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Mauga
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Re: Ubisoft: Spiele mit "weiblichen Protagonisten verkaufen sind nicht", deswegen gibt es Alexios in AC Odyssey

Beitrag von Mauga »

Genau deshalb sind Spiele wie Nier Automata und Bayonetta so unbeliebt *oh man Ubisoft.....*
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