Heavy Rain

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Kame
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Beitrag von Kame »

crewmate hat geschrieben:Es wird erstmal kein Heavy Rain 2 geben. .

Steckt euch eure Fortsetzungen in euren Arsch....
Meinst du nicht dein erster Beitrag mit derselben Aussage hat deinen Standpunkt klargemacht? Schau mal weiter oben, das hattest du doch schon alles erwähnt
Brettspiele lösen Amokläufe aus. Stoppt Ravensburger!
Hamers
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Re: Heavy Rain

Beitrag von Hamers »

@cHL
kein wort über die haarsträubenden bugs beim eventtriggering?
Ich kenne diese Bugs, hatte aber in meinen ersten zwei Durchläufen keinen einzigen davon. Man kann doch nicht erwarten, dass ein Tester es solange spielt, bis er Bugs bekommt. Es gibt walkthroughs auf YouTube, da gibt es keinen einzigen Bug, also kann man auch nicht vorraussetzen, das sie bei nicht auftreten hier erwähnt werden (hätte Jörg sonst 100% getan).
kein wort darüber dass moralische entscheidungen mitten in buttonmashparaden auftreten
Die eine erwähnte Stelle in deinem Spoiler hat mich auch gestört. Ansonsten ist mir aber keine weitere bekannt.
zuviele entscheidungsmöglichkeiten sind als solche nicht erkennbar.
Das ist bis auf diese Stelle doch Sinn der Sache. Wäre es so banal eindeutig wie in Mass Effect, würde jeder treu die jeweilige Option wählen, die ihm gerade in den Kram passt. Heavy Rain spielt doch mit dem plötzlichen, dass oftmals auch im Real Life auftreten kann, wo man aus dem Bauch heraus schnell entscheiden muss. Das soll die Spannung erhöhen und offenbart einem bisweilen sogar seinen eigenen Charakter oder den von anderen.
da findet man durch kreuzlesen zweier namenlisten einen wichtigen namen und eine sekunde später steht man am friedhof und redet darüber dass der jenige tot ist
Wieso nicht? Ich verstehe deine Meinung, aber würde das Spiel das alles aufgreifen würde es schlicht viel zu lange dauern. Sie finden den Namen, finden heraus das dieser mit 10 starb und suchen sein Grab auf. Wird auf dem Friedhof auf dem Weg zum Grab geklärt, so wird man nicht unnötig aufgehalten.
oder man versucht an einem tatort die spuren zu verwischen, verlässt das gebäude und findet sich plötzlich inmitten eines verhörs wieder. wurde man beim rausgehen erwischt? hat man vergessen fingerabdrücke wegzuwischen? wie kommt es dazu? kein wort.
Dann musst du dem Spiel mehr Aufmerksamkeit schenken ;) In dieser speziellen Szene deutet ein Kameraschwenk am Ende der Szene mehr als deutlich an, ob du etwas vergessen hast. Es zeigt dir sogar das Objekt.
Es wurde also keineswegs geschlampt.
das die "interessanten" gameplayaktionen der einzigen spielbaren frau aus "opfer sein", "sexy sein" oder "hilfreich sein" besteht ist auch nicht gerade eine sache die für dieses spiel und seine erzählung spricht.
Das sehe ich allerdings als eine Parodie des Sensationsjournalismus an. Darüberhinaus klärt sich einiges ja noch später über ihren Charakter.
dazu kommt das mars und der fbi agent äußerlich die gleichen figuren nur mit unterschiedlicher gesichtbeharrung sind.
hallo?? virtuelle schauspieler und dann sind 2 der hauptprotagonisten nix andres als klone?
Das ist schlichtweg falsch. Hast du dich nicht richtig informiert? Wen dem so ist, dann gibt es auch menschliche Klone, den beide Gesichter wurden 1:1 von menschlichen Schauspielern mit einem 3D Scanner eingescannt. Im Falle von Ethan Mars Pascal Langale und bei Norman Jayden Leon Ockenden.

Jayden:
Bild

Ethan:
Bild

Bis auf das beide weiß sind, sehe ich keine markanten Gemeinsamkeiten.
die bewegungssteuerung ist ein graus
Die PS Move Steuerung ist beinahe perfekt umgesetzt. Die des Six Axis Controllers manchmal nicht, was aber am ungenauen System selbst liegt. Dennoch würde ich es nicht missen wollen, da vor allem die Autobahn Szene dadurch deutlich an Fahrt gewinnt.
passanten erinnern an fifa12/pes publikum

Klar gibt es Klone, trotzdem finde ich die schire Anzahl der Modelle unglaublich. Der Vergleich zu den 2D Figuren aus Fifa hinkt da etwas :D Dazu gibt es auch ein schönes Making Of, was das Programm zeigt, was die Menschenmenge in HR steuert.
Keyalha
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Re: Heavy Rain

Beitrag von Keyalha »

Also ich hätte das Spiel gerne auf den PC gespielt genauso wie Fahrenheit nur wird Heavy Rain wohl nie auf den PC erscheinen weil es ein Exklusivtitel ist und Fahrenheit welches ich mir nachdem ich über Heavy Rain gelesen habe extra gekauft habe läuft auf Windows 7 nicht :(

Fazit: der PC spieler der sich einer Konsole verweigert ( in meinem Fall wg Geld ) verpasst ein Spiel das imho klar das Spiel des Jahres wird ( das verbuggte Skyrim kann einpacken ).
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danke15jahre4p
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Re: Heavy Rain

Beitrag von danke15jahre4p »

Keyalha hat geschrieben:...und Fahrenheit welches ich mir nachdem ich über Heavy Rain gelesen habe extra gekauft habe läuft auf Windows 7 nicht :(
schau ma:

http://www.youtube.com/watch?v=qBzYhkyvixU

ist allerdings englisch und wurde von mir nicht getestet, aber vielleicht haste ja glück!

greetingz
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AnanasJoe
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Re:

Beitrag von AnanasJoe »

cHL hat geschrieben:ich hab das spiel jetzt (gut 1,5 jahre zu spät ;) ) gespielt und möchte an dieser stelle ein paar sachen anmerken.

zu aller erst.

ja es hat spaß gemacht. die story war gut genug um mich zu fangen und dazu zu bringen das ding an einem stück durchzuspielen.

aber, wenn ich diesen test davor gelesen hätte, wäre ich maßlos enttäuscht worden.

94%?

kein wort über die haarsträubenden bugs beim eventtriggering?
man geht minutenlang herum bis das spiel endlich mal das skript triggert weil man davor nicht im richtigen winkel zu andren figuren steht oder schlicht zu schnell(wtf?) in die triggerzones läuft und erstmal wieder zurück gehen muss um die nächste szene auszulösen (was man ja erst mal checken muss, davor rennt man halt rum und versucht irgendwelche sinnlosen aktionen).

kein wort darüber dass moralische entscheidungen mitten in buttonmashparaden auftreten und somit eher zufällig (
Spoiler
Show
die aktion im untergehenden auto ist da hervorzuheben und unter aller sau, woher soll man den erkennen welches der beiden möglichkeiten ein im stich lassen auslöst, und vorallem dass diese entscheidung überhaupt ansteht??
) entschieden werden.
zuviele entscheidungsmöglichkeiten sind als solche nicht erkennbar.

warum wird nicht erwähnt dass in der story ständig erzählerische lücken aufklaffen?
ein spiel mit den anspruch von heavy rain sollte nicht einfach wichtige informationen und wie man diese erlang überspringen, oder gar grundlegende ereignisse (
Spoiler
Show
da findet man durch kreuzlesen zweier namenlisten einen wichtigen namen und eine sekunde später steht man am friedhof und redet darüber dass der jenige tot ist. oder man versucht an einem tatort die spuren zu verwischen, verlässt das gebäude und findet sich plötzlich inmitten eines verhörs wieder. wurde man beim rausgehen erwischt? hat man vergessen fingerabdrücke wegzuwischen? wie kommt es dazu? kein wort.
diese sachen waren so schlimm dass ich mir nicht sicher bin ob hier geschlampt wurde oder bugs dazu führen dass ganze sequenzen übersprungen werden.
)

das die "interessanten" gameplayaktionen der einzigen spielbaren frau aus "opfer sein", "sexy sein" oder "hilfreich sein" besteht ist auch nicht gerade eine sache die für dieses spiel und seine erzählung spricht.

da werden plattitüden ausgepackt, durchgenommen und am ende ausgespuckt ohne auch nur ansatzweise die ironie eines gtas zu zeigen. nein, das spiel scheint sich hier jedes mal selbst ernst zu nehmen und liefert ein eher altertümliches moralisches weltbild das eher an duke nukem als an einen modernen thriller erinnert.

dass das gameplay für erfahrene zocker zu einfach ist, ist kein großes geheimnis und vorallem, für die bewertung, kein großes problem.
heavy rain wollte nie ein hardcore game sein.

aber dass gerade die punkte die das spiel ausmachen sollen, dermaßen schlecht und fehlerhaft umgesetzt sind ist eine riesen enttäuschung.
dazu kommt das mars und der fbi agent äußerlich die gleichen figuren nur mit unterschiedlicher gesichtbeharrung sind.
hallo?? virtuelle schauspieler und dann sind 2 der hauptprotagonisten nix andres als klone?

und das geht leider ewig so weiter. die bewegungssteuerung ist ein graus, passanten erinnern an fifa12/pes publikum und die entscheidungsfreiheit ist ein schein.
denn genau die sachen die man machen möchte und auf der hand liegen kann man nicht machen.
manchmal gerechtfertigt um die story voranzubringen, manchmal scheinbar einfach nur aus erzählerischer schlamperei.

das liest sich jetzt vielleicht wie ein veriss aber ich hab die 8 stunden keinesfalls bereut und hatte meinen spaß. aber eine wertung über 80% ist für dieses spiel, das gerade bei den punkten die es ausmachen soll, so daneben greift ist schlicht und einfach eine frechheit.

allein das kein einziger der von mir angesprochenen mängel im test angeführt wird (das pro und contra fazit ist in meinen augen schlichtweg falsch) zeigt dass hier keinesfalls objektiv bewertet wurde.

tut mir leid, ich möchte den autor nicht angreifen, aber dieser test ist sehr schwach. und, um mich zu wiederholen, wenn ich ihn gelesen hätte bevor ich das spiel gespielt hab, wäre ich davon maßlos enttäuscht gewesen.

heavy rain ist kein schlechtes spiel weil es andere/gameplaytechnisch simplere wege geht.
nein, heavy rain ist einfach nicht besonders gut, weil sovieles was das spiel ausmachen sollte lücken- und fehlerhaft ist.
Habe mir das Spiel gerade erst besorgt und innerhalb von 2 Tagen durchgespielt.
Spoiler
Show
Kein Bild, nein, aber wenn man genau hinschaut wird der Gegenstand, an dem du die Fingerspuren nicht abgewischt hast noch kurz eingeblendet, bevor es aufs Revier geht.

Viele angebliche Logikfehler werden hier nur genannt, aufgrund von unachtsamkeit, soll auch kein Vorwurf sein, weil man kann net alles immer 100% mitbekommen. Jedoch ist mir beim Spielen nicht einmal etwas aufgefallen und ich achte in der Regel sehr auf sowas.
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Cpt. Trips
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Re: Heavy Rain

Beitrag von Cpt. Trips »

Ich hab das Spiel gestern Abend nach der langen Zeit endlich mal durchgespielt und ich muss auch sagen, dass ich von der Story doch etwas bis sehr enttäuscht bin.

Hier mein Ende:
Spoiler
Show
Ich hatte das Ende, bei dem Ethan und Madison zusammen kommen, Shaun überlebt, der FBI Typ seinen Job kündigt, Lauren und Shelby sterben.
Aber jetzt mal ehrlich:
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Die Story war im Grunde genommen ein Remake von Saw, wenn ich es mal so spitz ausdrücken darf. In Saw macht der Trottel der Krebs hat ja die ganzen schlimmen Sachen auch nur weil er sich von der Welt ach so schlecht und ungerecht behandelt fühlt.
Und in Heavy Rain bringt Shelby unschuldige Kinder um, um den perfekten Vater zu finden, den er selber nie hatte nur um den am Ende am liebsten auch 'ne Kugel zu verpassen. WTF?
Jetzt mal ganz ehrlich für ein Spiel das solch ein Budget hatte und immer für seine Geschichte gelobt wurde, ist das ziemlich dünn.
Nicht falsch verstehen, dass Spiel hat eigentlich wirklich Spaß gemacht, vielleicht war meine Erwartungshaltung auch zu groß, aber alles in allem fehlt dem Spiel der richtige drive.

Auch fand ich die Auflösung zu schwach inszeniert, die Rückblenden als Shelby die Beweismittel verbrennt. Das war filmisch betrachtet sehr langweilig umgesetzt, da es so aus heiterem Himmel kam das ich das dem Spiel nicht richtig abnehme. Ich hoffe ihr wisst was ich meine. Das wirkte so aufgesetzt, nach dem Motto "und jetzt, an dieser Stelle lösen wir das auf, damit das Spiel nicht zu lang wird". Da hat mir die Dramatik gefehlt.
Außerdem hat das Spiel in vielen, teilweise auch wichtigen Momenten, mit Uncanny Valley zu kämpfen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Uncanny_Valley). Das kann natürlich mal vorkommen, zumal das Spiel ja auch schon wieder etwas älter ist, aber da hätte man wirklich nochmal nach dem Motion Capturing Hand anlegen müssen.
Das musste ich mal loswerden, vielleicht hat ja nach über 100 Seiten dieses Topics noch jemand Lust über das Spiel zu diskutieren. ;)
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Xris
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Re: Heavy Rain

Beitrag von Xris »

Und das wäre alles nicht so schlimm wenn das Spiel ein richtiges Gameplay mit Rätseleinlagen hätte. Und das Schlimme daran ist das man durchaus Rätseleinlagen hätte einbauen können ohne den Spielfluss zu stören. Grade mit dem FBI Agenten stelle ich mir "selbst denken" (wird einem ja vom Spiel komplett abgenommen) durchaus spassig vor. Und dann vll. noch eine frei begeh- bzw. "befahrbare" Stadt? Selbst den nächsten Ort suchen um die Handlung weiterzuführen? Das Spiel hätte so gut werden können...

Aber so? Kann man HR eigl. nur am Storytelling und an der Charakterzeichnung messen. Ich finde beides recht mittelprächtig. Es hat 6 Stunden gedauert bis die Story endlich ein bischen fahrt aufnahm. Erst da wurde ich ein wenig neugierig.

Direkt 1:1 Saw ists natürlich nicht. Aber man hat dessen Konzept kopiert. Und das hat mich spätestens nach Teil 1 in den Filmen gelangweilt. Die bauen danach nur noch darauf auf den Zuschauer zu schocken. Nun hatte HR zwar eine Handlung, aber der fehlt es wie bereits gesagt imho ein wenig an Fahrt. Plätschert bis zum Ende vor sich hin.
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crewmate
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Re: Heavy Rain

Beitrag von crewmate »

Der Vergleich wurde schon oft gezogen, der Unterschied zu SAW liegt in der Intensität. In dem Streifen sperrt Jigsaw seine Opfer in eine unausweichliche Lage ein aus der sie nur durch das bestehen der Falle entkommen können. Oder sie gehen drauf.

In Heavy Rain kann Norman jederzeit einfach gehen.
Spoiler
Show
Der Witz ist doch das es am Ende so oder so reicht, wegen der Aufnahme. Ich habe beim ersten Versuch zwei Prüfungen nicht abgeschlossen. Der Mord an dem Drogendealer und das Selbst-Vergiften.
Der nächste Punkt ist die Krassheit. In SAW waren es schon im ersten Teil absurd derbe Fallen. Alles sehr martialisch. In Heavy Rain geht es nur um einen Finger. Das Maß ist ein völlig anderes. Norman hat sogar die möglichkeit sich zu betäuben. Oder einfach zu gehen. Ein Opfer Jigsaws hätte sich mindestens den Arm abtrennen müssen - oder einfach sterben.

Und die Charakterzeichnung. In SAW werden pro film immer neue Fleischstücke präsentiert. In dem film sind die Fallen die Attraktion. Es ist völlig egal wer in ihnen steckt. Billy (who else) gibt eine kúrze Zusammenfassung, warum diese Person in der Lage und blabla. Die Hintergründe werden nie erläutert. Heavy Rain verbringt fast die ganze erste Stunde damit Norman zu charakterisieren. Damit es den Spieler interessiert, was mit ihm und seiner Familie passiert. Dinge hier auch mal ohne Worte zu erzählen ist da das wahre Kunststück für mich. Ich muss nicht hören, das Norman sich nach dem Vorfall scheiden ließ. Das wird schon deutlich, das er die Gegend wechselte, seinen Sohn von der Schule abholt und eine Liste seiner Ex abarbeitet. In einem Nebenzimmer finden sich sogar die alten Skitzen, die man im Intro zeichnen kann.


@xris: Heavy Rain ist auch kein Adventure. Jörgs Ausdruck "Neue Schule" passt da ganz gut. Ich zähle auch Experience 112 und Another Code R dazu.
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Nuracus
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Re: Heavy Rain

Beitrag von Nuracus »

Nur zum besseren Verständnis: Norman ist der FBI-Agent, die eigentliche Hauptfigur, der Vater, heißt Ethan Mars.
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NotSo_Sunny
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Re: Heavy Rain

Beitrag von NotSo_Sunny »

Cpt. Trips hat geschrieben: Das musste ich mal loswerden, vielleicht hat ja nach über 100 Seiten dieses Topics noch jemand Lust über das Spiel zu diskutieren. ;)
Wie es der Zufall will, bin ich auch erst seit ein paar Stunden durch mit Game. :)

Mein Ende:
Spoiler
Show
Ethan und Madison zusammen, Shaun überlebt, Norman (der FBI Typ) wird zum Helden erklärt kämpft aber mit den Nachwirkungen von Ari, Lauren lebt, Shelby stirbt.
Meine Meinung:
Spoiler
Show
Insgesamt beurteile ich das Game wesentlich positiver.
Der Gedanke mit Saw kam mir auch und die grundlegende Ähnlichkeit ist auch nicht von der Hand zu weisen, aber... Ich finde der Plot bietet genug eigenes, um mehr als nur eine Saw-Kopie (Ich kenne im Übrigen nur Teil 1- 3) zu sein. Zunächst einmal finde ich die Grundstimmung subtiler/ weniger gorig und man erlebt die Handlung durch soviel mehr Perspektiven. Weiterhin verstümmelt sich Ethan nicht, um sein eigenes Leben zu retten, sondern das eines geliebten Menschen und wird nicht nur physisch geprüft sondern auch psychisch/moralisch. Zugeben erinnert auch das an Motive aus Saw2 (Der Polizist/Vater der einfach nur Abwarten soll, um seinen Sohn zu retten) und Saw3 (Der Vater der die Chance bekommt, die Leben der Mörder seines Sohnes zu retten). Ich erkenne aber wie gesagt die andere Anordnung diese Motive in HeavyRain als kreative Leistung an und zudem kommen eben noch die ganzen Nebenhandlungen dazu.
-Norman, der mit seiner Drogensucht und dem Verschwimmen von virtueller und wirklicher Realität zu kämpfen hat.
-Shelby, der Killer der sich als Detektiv ausgibt, um die Spuren einzusammeln die er bei den Verbliebenden seiner Opfer sowie seinen Helfern hinterlassen hat.
-Madison, die sich erst aus beruflichen dann aus persönlichen Gründen in immer größere Gefahr begibt
Das alles verknüpft und durch Interaktivität sowie alternative Handlungstränge erweitert, bietet dann imo ein erstklassiges Erlebnis wie es ein Film nur schwerlich könnte.

Immersion und Empathie spielen natürlich bei alledem eine wichtige Rolle und da will ich zu deinem Uncanny Valley kommen.
Zunächst einmal ist es mitunter höchst subjektiv. Ich glaube da hat jeder seine eigenen Anspruch bevor er eine künstliche Figur akzeptiert. Natürlich kann man aber darüber diskutieren, inwiefern QuanticDream hier genug geboten hat, um deren Figuren zu akzeptieren. Ich für meinen Teil fand die Animationen in Verbindung mit der gelungenen Musikuntermalung durchweg überzeugend. Natürlich kann man nicht mit NinjaTheory oder einem L.A.Noire mithalten, bietet aber mMn durchweg hohes Niveau.
Zudem trug die interaktive und für mich gute Erzählung sehr viel zur Immersion bei. Grade die ersten Kapital haben dafür gesorgt, dass ich kein Problem hatte, Ethan zu akzeptieren und mit ihm mitzufühlen. Das unverschuldete Unglück das ihm wiederfährt, der gut gezeichnete Kontrast aus seinem Leben vorher und nachher und immer wieder Momente wie der kleine Shaun, der einen lachend umarmt, nachdem man ihn gezeigt hat, wie man einen Boomerang wirft. Spitzenklasse! - sowas bekommt man nicht oft in Games geboten und da kam mir auch nie eine Animation unter, die so steif/unüberzeugend war, dass sich mich aus diesem Sog bzw. aus dem "Drive" hätte herausziehen können. Was nicht heißen soll, das mir nie etwas negatives in der Richtung aufgefallen wäre - z.B. hatte der Kuss zwischen Madison und Ethan ein paar komische Mundstellungen.

Wirklich kritisieren möchte ich aber eigentlich auch nur die Auflösung. Ich stimme dir zu, dass die Inszenerieung zu wünschen übrig ließ. Die Art (Rückblenden während er sitzend in seinem Büro die Beweise verbrennt) fand ich ja im Prinzip in Ordnung, aber da hat mir auch irgendwie völlig die Dramatik gefehlt. Eine etwas eindringlichere Musik, ein interessanter Cut oder spannendere Licht/Kamera-Situationen. Da fehlte halt etwas und ich fand das in dem Fall auch nicht mehr subtil.
Passend dazu haben mich dann aber auch noch andere Dinge gestört. Vielleicht hab ich da auch nur etwas verpielt, aber warum gibt es, nachdem Madison von Shelbys Mutter seinen Namen erfährt, so einen "baba-baBA!!"-Moment? Wo ist denn Madison schonmal vorher Scott begegnet, dass sie so schockiert guckt?
Außerdem finde ich es rückblickend nicht ganz überzeugend, wie man es gelöst hat, dass man mit Shelby den Mörder spielt. Also ich gen Ende einmal am Grübeln war, ob nicht Shelby der Mörder sein könnte, dachte ich mir:"Moment mal. Das könnte ja auch heißen, dass er Manfred(Der Uhren-Typ) erschlagen hat. Aber er kam ja mit überraschten Gesicht um die Ecke und fand ihn bereits blutet am Boden. Die werden mir ja wohl kaum am Ende sone blöde Rückblende präsentieren, er der mir dann offenbart wird, dass einfach ein Stück seiner Wahrnehmung/Handlung rausgeschnitten wurde. Ne....". Und siehe da - genau das kam dann. Sowas in Verbindung mit der Tatsache, dass sich seine L2-Gedankengänge natürlich nie um Ethan oder seinen Vater drehten, fand ich dann auch ...nunja... große Schreib/Logik-Kunst sieht anders aus.
Dazu kommt dann noch, dass ich wie du nicht wirklich darauf klar kam, dass Shelby nachdem er nun den Übervater gefunden hat, ihn erschießen will. Klar kann man sich das irgendwie zusammenreimen, wenn man möchte, aber auch hier wäre wirklich mehr drin gewesen.
Unterm Strich bleibt aber HeavyRain für mich aus den oben genannten und vielen anderen Gründen(Stressdialogsystem, Sixaxis-Einbindung,...) ein überdurchschnittliches Game, dessen 4P-Wertung von 94% mMn angebracht ist.
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Cpt. Trips
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Re: Heavy Rain

Beitrag von Cpt. Trips »

Erstmal, super das hier noch was geht! :)

Immer wieder interessant zu sehen wie jemand anderes das Spiel sieht.

Zum Thema Saw: Die Filmreihe hat nur einen guten Teil und zwar der Erste, vielleicht bin ich auch hier wieder zu hart, aber ich fand den wirklich richtig große klasse. Mal abgesehen von der Begründung für den ganzen Bullshit. ;)
Spoiler
Show
Was ich aber bei Saw und jetzt auch bei Heavy Rain total albern finde, ist dieser Rachegedanke der Killer der sich mir absolut nicht erschließen will. Ich finde die Idee in beiden Fällen, also Saw und HR, irgendwie zu plump.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen das jemand zum Serienkiller wird und unschuldige Menschen umbringt nur weil diese es nicht schaffen ihr Leben vernünftig zu leben (Saw) oder um den perfekten Vater zu finden (HR). Leider hat die Geschichte gezeigt das Menschen schon für viel weniger andere Menschen umgebracht haben. Aber irgendwie finde ich das total dämlich für eine Story, sei es im Film oder im Spiel.
Gerade in HR stößt mir das noch saurer auf, da ja gerade Shelby wissen müsste wie sehr der Verlust eines Mitmenschen wehtut.
Es wird nicht einmal darüber gesprochen das die Kinder die er entführt auch Geschwister haben könnten bzw. haben. Wie kann jemand der so unter dem Verlust seines Bruders leidet, anderen Kindern genau das Selbe antun? Zumal Shelby an sich ja ein doch recht gutmütiger Kerl sein kann, der ja irgendwie etwas gutes, kindliches in sich trägt.
Ich finde den Grund so bescheuert und das macht mir am Ende das ganze Spiel madig.
Das mit dem Uhrentyp ist mir eben erst während des lesens richtig bewusst geworden. Stimmt, im Nachhinein total bescheuert die Szene.

Manche sachen waren wirklich etwas hingedreht, aber das hat man ja leider in fast jedem Film und jedem Buch. Z.B. die Szene mit dem Drogendealer, der es doch tatsächlich wieder schafft seine Schrotflinte rauszuholen und dann im entscheidenen Moment die Munition alle ist. Ich fand die Szene aber noch befremdlicher als der Dealer mit seinen 2 Kindern auf'm Foto ankam. Das war wieder sowas von "du MUSST jetzt aber mit dem bösen Onkel Mitleid haben" ins Gesicht, grausam.
Ich hab dem Typen auch nicht abgenommen das er zwei Kinder hatte, die hätten das Zimmer noch pinker texturieren können, irgendwas hat mir da gefehlt. Zumal die ganze Wohnung des Dealers komplett klinisch und tot war. Wieso waren die Kinder nicht zu Hause, wär es nicht viel krasser gekommen wenn ein Kind die Tür aufgemacht hätte? Wenn man gewusst hätte das die Frau oder die Kinder des Dealers in der Wohnung sind hätte man sich wirklich beschi**en gefühlt bei dem Gedanken ihn umzubringen. Aber irgendwie war es dann eben doch nur wieder ein Polygonhaufen, schade. Obwohl ich ja schon ein schlechtes Gewissen hatte, auch das Ethan sich danach übergeben musste fand ich gut.
Alles in allem wurde viel vom vorhandenen Potenzial nicht genutzt. Dass das Spiel am Ende nur ein Film ist bei dem man an bestimmten Stellen die richtigen Knöpfe zu drücken braucht war mir von Anfang an klar, Fahrenheit war ja nicht anders.
Aber gerade aus diesem Grund wollte ich eine "bessere" Story haben. Vielleicht haben sich die Entwickler doch zu viel vorgenommen und man hätte einen spielbaren Charakter weniger einbauen müssen. Ich fand den FBI Typen am Anfang vollkommen überflüssig, gerade diese komische Komponente mit der Cyberbrille und der blöden Droge, damit konnte ich auch nicht so richtig warm werden. Hat nicht richtig in die Zeit gepasst in der das Spiel spielt.
Zuletzt geändert von Cpt. Trips am 20.04.2012 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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crewmate
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Re: Heavy Rain

Beitrag von crewmate »

Wahnsinn ist eine lahme Ausrede. Mach deinen Charakter verrückt und er kommt mit allem durch. Egal welche Plottlöcher sich dadurch auftun. "Er ist eben wahnsinnig. Duh."
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DocManga
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Re: Heavy Rain

Beitrag von DocManga »

Da ich das Spiel jetzt erst durchgespielt hab, muss ich den Thread nochmal ausgraben, sorry ;D

Aaaalso, ist auf jeden Fall mal ein komplett anderes Spiel, saß auch seit langem mal wieder richtig gebannt vor der Konsole. Hat echt Spaß gemacht.
Mein Ende war für mich auch zufriedenstellend, nur eine Sache check ich nicht.
Spoiler
Show
Shelby hat ja versucht als Origami-Killer den Vater zu finden, der alles für seinen Sohn tun würde, indem er ihn die Prüfungen durchlaufen lässt... ich habe Ethan alle Prüfungen erfolgreich machen lassen, also ist Ethan doch genau das, wonach Shelby gesucht hat. Bei mir hat er dennoch eine Waffe auf Ethan am Ende gerichtet und wollte ihn töten (Glücklicherweise war Norman zur Stelle und rettete Ethan), aber trotzdem... warum?
johndoe1197293
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Re: Heavy Rain

Beitrag von johndoe1197293 »

DocManga hat geschrieben:Da ich das Spiel jetzt erst durchgespielt hab, muss ich den Thread nochmal ausgraben, sorry ;D

Aaaalso, ist auf jeden Fall mal ein komplett anderes Spiel, saß auch seit langem mal wieder richtig gebannt vor der Konsole. Hat echt Spaß gemacht.
Mein Ende war für mich auch zufriedenstellend, nur eine Sache check ich nicht.
Spoiler
Show
Shelby hat ja versucht als Origami-Killer den Vater zu finden, der alles für seinen Sohn tun würde, indem er ihn die Prüfungen durchlaufen lässt... ich habe Ethan alle Prüfungen erfolgreich machen lassen, also ist Ethan doch genau das, wonach Shelby gesucht hat. Bei mir hat er dennoch eine Waffe auf Ethan am Ende gerichtet und wollte ihn töten (Glücklicherweise war Norman zur Stelle und rettete Ethan), aber trotzdem... warum?
Ich kann es nicht direkt erklären, weil es schon eine Weile her ist, dass ich das Spiel durchgezockt habe, aber ich meine das wird anschaulich gemacht....jedoch in einem anderen Ende. Mir erschien es jedenfalls plausibel; ich hatte aber eine andere Endsequenz. Das Spiel hat ja zig davon...
Also einfach nochmal durchzocken. :wink:
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DARK-THREAT
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Re: Heavy Rain

Beitrag von DARK-THREAT »

Kein Post vorher gelesen, will mich ja nicht spoilern lassen... :)

Habe gerade mit Heavy Rain Remastered angefangen und heilige Sch... ich hab mit Videospielfiguren Mitleid, Trauer, bin besorgt... usw. Mindfuck der aller ersten Güte. Ich hab ja dieses Jahr Life is Strange durch und die Figuren dort haben mich nicht so früh dazu gebracht, dass ich großes Mitgefühl hatte oder Traurig war.
Es war mir ja klar, dass mir Jahre lang ein extrem gutes Spiel entgangen war, aber so extrem?! Bin gespannt wie es weiter geht.
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