Usul hat geschrieben: ↑16.01.2018 17:56
Wenn du damit fertig bist, den Rächer der zu Unrecht Kritisierten zu spielen, kannst du ja vielleicht auch auf Dinge eingehen, die direkt an dich gerichtet waren. Beispiel gefällig?
Anstelle mich ebenso verhöhnen zu wollen, könntest du evtl. etwas Selbstreflektion betreiben. Auf den Punkt, dass deine Behauptung, billy coen 80 hätte behauptete, dass "100 Jahre Frauenwahlrecht" = "Frauen hatten schon IMMER Wahlrecht" faktisch falsch ist, bist du ja auch nicht eingegangen.
Am besten wir fassen uns erstmal an die eigene Nase. In Ordnung? Und nein ich werde nicht aufhören den "Rächer der zu Unrecht Kritisierten" zu spielen. Du hörst ja mit deinem SJW-Argumenten auch nicht auf
Aber da ich generell ein netter Mensch bin und mit mir reden lasse, gehe ich auch auf deinen Wunsch ein. Tatsächlich ist das einfach hinten runtergefallen. Ich bitte also um Entschuldigung, dass ich das aus Versehen übersehen habe.
Usul hat geschrieben: ↑15.01.2018 22:41Siehst du, das ist eben der springende Punkt: Es behauptet doch keiner, daß Frauen STETS benachteiligt werden. Aber indem man die Fälle ins Feld führt, in denen die Lage eben mal anders ist, tut man so, als ob genau das behauptet würde - und wettert dann gegen diese imaginäre Argumentation. Die es so nicht gibt. Also zumindest mal hier im Thread nicht.
Das Problem hierbei ist, dass es einfach zuviele Diskutanten gibt, die den Gegenüber unbedingt falsch verstehen WOLLEN. Ich hingegen habe eine sehr gute Eigenschaft erlernt: Ich fokusiere mich nicht darauf, was ich gerne verstehen WILL sondern ich überlege mir, was mein Diskussionspartner ausagen will, in dem ich zuerst seinen Standpunkt einnehme, auch wenn es mir nicht gefällt, was er sagt. Erst dann überlege ich mir, was ich persönlich daran nicht in Ordnung finde. Das heißt nicht, dass ich perfekt bin und es keine Missverständnisse geben würde. Aber wenn ich hier sehe, wie oft hier grobe Missverständnisse aufgebauscht werden, bin ich doch ziemlich gut darin, solche DInge mit meiner Methode zu vermeiden.
Also nein. Ich sehe niemanden hier im Tread der etwas derartiges behauptet, was du billy coen 80 oder irgendwem vorwirfst. Ich persönlich bleibe bei meiner Ansicht: Natürlich wurden Frauen viel zu lange benachteiligt. Der wichtige Punkt ist aber: ICH habe Frauen nicht benachteiligt. Im Gegenteil. Ich war schon für Frauenrechte bevor es "cool" wurde und bevor es diese ganze aktive Feminismus-Bewegung gibt. Es ist also unzulässig, mich für die Fehler meiner Geschlechtsgenossen belangen zu wollen. Ebenso habe ich einen 2. Weltkrieg befürwortet, noch habe ich dazu beigetragen. Ich übernehme also keine Verantwortung dafür. Auch keine historische oder sonstigen Unfug. Was ich tue ist, das Erben unserer Vergangenheit anzunehmen und versuchen es selbst besser zu machen. Denn ich mache nicht den Fehler und ignoriere die Vergangenheit. Aber ich übernehmen generell keine Schuld für etwas das ich nicht getan habe.
Ich muss aber sagen, dass ich von meinen Ansichten über Feminismus und Frauenrechte auch ein wenig wieder abgekommen bin, weil es mich sehr schockiert hat, welche krassen und zum Teil hirnamputierten Auswüchse Feminismus angenommen hat. Darum bin ich heute zwar immer noch für Frauenrechte, Gleichberechtigung und dafür, dass sich viele soziale Bereiche des Zusammenlebens ändern müssen, weil sie eben oft dazu führen, dass Frauen schlecht behandelt werden und sich nicht einmal dagegen wehren können. ABER: Wir dürfen uns auch keine Illusionen machen. Es gibt auch Feministinnen, die unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung versuchen, sich unfaire und gesellschaftlich untragbare Vorteile rauszuschlagen. Vor allem bei gleichzeitigem Versuch, möglichst viele Pflichten nicht für sich in Anspruch zu nehmen.
Das fällt mir leider auch im Alltag auf. Eine Frau kann mMn nicht sagen: "Ich kann das nicht tragen, ich bin eine schwache Frau." Frauen sind körperlich im DURCHSCHNITT vielleicht mit weniger Körperkraft gesegnet. Aber dennoch heißt das nicht, dass eine Frau geschlechterspezifische Implikationen nutzen kann, die im Umkehrschluss ebenso sexistisch sind. Denn sie sagen damit ja: "Du bist ein Mann, du hast Muskeln, du kannst das tragen!" Das ist ebenso beleidigend. Die "lustig"e Sache ist nur die: Männer werden auch oft genug sexistisch behandelt. Ich bin jemand, der in einem Frauenhaushalt groß geworden ist und der die Gesellschaft von Frauen bevorzugt. Auch in meinem Freundeskreis. Daher kriege ich oft mit, wie extrem sexistisch manche Frauen sind, wenn es darum geht, Männer optisch zu bewerten und mit welchen herablassenden und ekelhaften Kommentaren manche Frauen da kundtun, warum sie "diesen" oder "jenen" Kerl nicht mit ins Bett nehmen würden. Wir wollen also mal nicht so tun, als wenn Männer alleine in der Gesellschaft dazu fähig sind, sexistisch zu sein oder ihre geschlechterspezifischen Vorteile auszunutzen. Es entsteht nur leider immer wieder dieser einseitige Eindruck. Und genau dieses Ungleichgewicht möchte ich nicht etabliert sehen, weil ich es für unfair halte.
Und darum kann ich mich nur wiederholen: Es ist absolut berechtigt eine gewisse Vernunft und eine gewisse Klarheit darüber zu gewinnen, in wie weit die Förderung von Frauenrechten und Geschlechter-Gleichberechtigung sinnvoll ist und wann sie übertrieben oder sogar kontraproduktiv ist. Der allgemein vorherrschende Glaube, man könne "Ungerechtigkeit" mit "Ungerechtigkeit" bekämpfen, indem man nun Frauen stärker bevorteilt, ist gleichzeitig irsinnig wie gefährlich. Das Ziel kann und muss sein, dass wir eine gesamtgesellschaftliche Lösung finden, die ALLEN zum Segen gereicht. Es kann nicht "Männer gegen Frauen" sein. Es muss heißen: "Männer und Frauen GEMEINSAM für mehr Rechte und Gerechtigkeit". Wobei ich natürlich, in einem gewissen Rahmen, auch weitere Geschlechter nicht diskriminieren möchte. Nur das ist halt eine andere Baustelle.
Abschließend also: Dein Einwurf liest sich für mich wie ein sozialer Beißreflex, den du instinktiv ausführst, sobald jemand etwas sagt, was dich nicht 100%tig in deiner Meinung bestätigt. Alles was ich dir sagen will ist, dass du nicht gerade viel Bereitschaft zeigst, ein intellektuell ebenbürdiges Gespräch zu führen. Du gehst automatisch in die Debatte mit deiner Prämisse und denkst, jeder der dagegenredet ist ein Relativierer. Ist natürlich eine Vorgehensweise. Aber sei dir versichert: Anders als billy coen 80, werde ich es nicht dazu kommen lassen, dass wir uns in Grund und Boden diskutieren.
Wenn ich merke, dass Diskussionen mit dir in einem Dead-End laufen, dann kann ich gut damit leben, dass wir eben keine gemeinsame Gesprächsebene finden.
MfG Ska