Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

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Peter__Piper
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Peter__Piper »

Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:33 Inwiefern? Brauchst du Belege zu Papern hinsichtlich unterschiedlicher Präferenzen der Berufswahl zwischen den Geschlechtern oder für Paper zur Verteilung genetischer Faktoren zwischen den Geschlechtern? Gibt es beides in Hülle und Fülle, falls du Google Scholar nicht bemühen magst, liefere ich gerne zu. Nur eine Sache: das ist keine "These". Dass Männer und Frauen exakt gleich wären und sich nur aufgrund der Erziehung unterscheiden ist eine, lange wiederlegte und vollkommen verrückte, These eines kleinen Teils (!) der Gender Studies.
Ne lass mal.
Ich sage auch nicht das Männer und Frauen exakt gleich wären.
Aber das Frauen grundsätzlich sozialer sind als Männer, nur aufgrund Ihres Geschlechtes, das halte ich für eine steile These deinerseits.
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danke15jahre4p
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von danke15jahre4p »

Ryan2k6 hat geschrieben: 29.06.2020 12:27
dOpesen hat geschrieben: 29.06.2020 12:16 desweiteren stimmen die zahlen nicht so ganz, in der cdu sind es 26% und bei den grünen 39%

https://m.bpb.de/politik/grundfragen/pa ... mensetzung

greetingz
Das ist richtig, dabei ging es um die Berliner Parteien, nicht bundeweit. Danke für die Korrektur.
gerne, und hier auch noch eine interessante statistik:

https://interaktiv.morgenpost.de/frauen ... g-landtag/

die afd hat das "schlechteste" verhältnis von sitzen und wieviele davon durch frauen vertreten.

greetingz
dOpesen has quit IRC (Connection reset by beer)
Sinatra
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Sinatra »

Doc Angelo hat geschrieben: 29.06.2020 12:34
Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:17 Tja es ist nunmal so, dass Frauen und Männer unterschiedlich sind (holt die Fackeln), was immer und immer und immer wieder empirisch nachgewiesen wurde. Und auch, dass die Verteilung aus Erbanteilung und anerzogenem Verhalten vermutlich ca. hälftig bestimmt wird, ist in der richtigen Wissenschaft mitterweile mehr oder weniger konsens.
Das die Gene zur Hälfte über den Charakter entscheiden, das hab ich so jetzt noch nicht gelesen. Das aber die Gene nicht wortwörtlich irrelevant sind, das ist denke ich jedem klar. Es gibt zwar ein paar extreme Ansichten, das die Gene überhaupt nichts zu sagen hätten, aber das ist auf Flacherdler-Niveau und kann getrost ignoriert werden.

Da kann noch sehr viel Forschung gemacht werden, und sollte es auch. Am allerbesten durchgeführt von Köpfen, die wissen wollen, was ist, und keine Bestätigung für ihre Ideale suchen. Das ist nicht immer einfach.
"Hälfte" ist in der Forschung auch eher ein Platzhalter für "wir können es noch nicht genau genug bestimmen", aber dass die Genetik einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten hat, ist, wie gesagt, eigentlich ganz gut erforscht. Hier zB anstatt vieler:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3030621/
Doc Angelo
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Doc Angelo »

Cheraa hat geschrieben: 29.06.2020 12:36 Erzieher(innen), sind immer noch nur 5-10% je Bundesland, Männer.
Ich arbeite hart daran, diese Quote zu steigern! :mrgreen: Wäre eigentlich vor 20 Jahren schon mein Berufswunsch #1 gewesen. Aber es gab schon einen deutlichen Druck. Von Freunden, von Eltern, von Lehrern, und auch von Fachleuten aus der Kinderbetreuungsbranche. Ist selbst heute noch ein wenig so, aber deutlich besser.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
johndoe1464771
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von johndoe1464771 »

Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:17
Tja es ist nunmal so, dass Frauen [...] sich bei der Berufswahl öfter für soziale und humanitäre Berufe entscheiden. Und dürfte gleichfalls erklären, warum sie einer Partei die zumindest vorgibt ganz toll sozial und humanitär zu sein eher anhängen als einer bösen Partei, die vermutlich auch noch was für die Wirtschaft übrig hat.
In meinen Augen, vorsichtig gesagt, so rückständig wie jene empirische Studien.

Keine empirische Studie, aber grundsätzlich eine bildungstaugliche Veranschaulichung der wirklichen Ursachen für geschlechtskategorisiertes Bedienen der Klischees. In voller Länge so sehr erleuchtend und so naheliegend, dass das in jeder Elternstube angeschaut werden müsste:

https://www.zdf.de/dokumentation/no-mor ... s-100.html
Zuletzt geändert von johndoe1464771 am 29.06.2020 12:43, insgesamt 2-mal geändert.
Doc Angelo
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Doc Angelo »

Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:40 "Hälfte" ist in der Forschung auch eher ein Platzhalter für "wir können es noch nicht genau genug bestimmen", aber dass die Genetik einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten hat, ist, wie gesagt, eigentlich ganz gut erforscht.
So wie ich das bisher verstehe, ist der Satz an Genen die Startkondition, und die Entwicklung wird von der Umwelt mitbestimmt. Die Umwelt ist erst der Mutterbauch, und dann die physikalische Umwelt und die Gesellschaft. Da man als Lebewesen auch immer seine Umwelt und sein Leben beeinflusst, ist es eine Art von Feedback-Loop, der bei jedem anders startet und abläuft.

Anders gesagt: Der Apfel rollt immer vom Stamm. Die Richtung von da an wird auch vom Boden mitbestimmt, aber der Startpunkt ist immer der Stamm.
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DeusHelios
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von DeusHelios »

Peter__Piper hat geschrieben: 29.06.2020 12:36
Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:33 Inwiefern? Brauchst du Belege zu Papern hinsichtlich unterschiedlicher Präferenzen der Berufswahl zwischen den Geschlechtern oder für Paper zur Verteilung genetischer Faktoren zwischen den Geschlechtern? Gibt es beides in Hülle und Fülle, falls du Google Scholar nicht bemühen magst, liefere ich gerne zu. Nur eine Sache: das ist keine "These". Dass Männer und Frauen exakt gleich wären und sich nur aufgrund der Erziehung unterscheiden ist eine, lange wiederlegte und vollkommen verrückte, These eines kleinen Teils (!) der Gender Studies.
Ne lass mal.
Ich sage auch nicht das Männer und Frauen exakt gleich wären.
Aber das Frauen grundsätzlich sozialer sind als Männer, nur aufgrund Ihres Geschlechtes, das halte ich für eine steile These deinerseits.
Frauen bevorzugen generell mit Menschen zu arbeiten und Männer mit Objekten, da ist sich die Wissenschaft schon einig.

https://www.researchgate.net/publicatio ... _Interests

The present study makes several important contributions to the
literature. First, it is the first comprehensive meta-analysis on sex
differences in vocational interests. We synthesized evidence from
interest inventories over four decades and found large sex differences
in vocational interests, with men preferring working with
things and women preferring working with people.
These sex
differences are remarkably consistent across age and over time,
providing an exception to the generalization that only small sex
differences exist. Second, this study provides a systematic review
of the sex differences in the STEM interests that has not previously
appeared in the literature. The pattern of sex differences in the
STEM interests revealed by the present study closely resembles
the composition of men and women in corresponding occupations
and contributes to the understanding of the gender disparity in the
STEM fields.
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Peter__Piper
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Peter__Piper »

DeusHelios hat geschrieben: 29.06.2020 12:49
Peter__Piper hat geschrieben: 29.06.2020 12:36
Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:33 Inwiefern? Brauchst du Belege zu Papern hinsichtlich unterschiedlicher Präferenzen der Berufswahl zwischen den Geschlechtern oder für Paper zur Verteilung genetischer Faktoren zwischen den Geschlechtern? Gibt es beides in Hülle und Fülle, falls du Google Scholar nicht bemühen magst, liefere ich gerne zu. Nur eine Sache: das ist keine "These". Dass Männer und Frauen exakt gleich wären und sich nur aufgrund der Erziehung unterscheiden ist eine, lange wiederlegte und vollkommen verrückte, These eines kleinen Teils (!) der Gender Studies.
Ne lass mal.
Ich sage auch nicht das Männer und Frauen exakt gleich wären.
Aber das Frauen grundsätzlich sozialer sind als Männer, nur aufgrund Ihres Geschlechtes, das halte ich für eine steile These deinerseits.
Frauen bevorzugen generell mit Menschen zu arbeiten und Männer mit Objekten, da ist sich die Wissenschaft schon einig.

https://www.researchgate.net/publicatio ... _Interests

The present study makes several important contributions to the
literature. First, it is the first comprehensive meta-analysis on sex
differences in vocational interests. We synthesized evidence from
interest inventories over four decades and found large sex differences
in vocational interests, with men preferring working with
things and women preferring working with people.
These sex
differences are remarkably consistent across age and over time,
providing an exception to the generalization that only small sex
differences exist. Second, this study provides a systematic review
of the sex differences in the STEM interests that has not previously
appeared in the literature. The pattern of sex differences in the
STEM interests revealed by the present study closely resembles
the composition of men and women in corresponding occupations
and contributes to the understanding of the gender disparity in the
STEM fields.
Du kennst aber schon den Unterschied zwischen einer Studie und einem Fakt ?
Mal abgesehen davon das es für mich schwer vorzustellen ist wie man so etwas mit einer Studie beweisen mag :man_tipping_hand:
Davon ab ging es auch darum das der Kollege sagte das Frauen grundsätzlich sozialer wären.
Zuletzt geändert von Peter__Piper am 29.06.2020 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Kajetan »

DeusHelios hat geschrieben: 29.06.2020 12:49 ...
Auf die Schnelle überflogen kann ich nur erkennen, dass die Studie eindeutig bestätigt, dass Frauen und Männer jeweils unterschiedliche Felder bevorzugen. Aber erfahre ich in der Studie etwas über die Ursache dieser Verteilung? Genetisch bedingt, gesellschaftliche Prägung? Habe ich was übersehen?

Danke im Voraus für eventuelle Hinweise :)
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DeathHuman
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von DeathHuman »

Peter__Piper hat geschrieben: 29.06.2020 12:36 Aber das Frauen grundsätzlich sozialer sind als Männer, nur aufgrund Ihres Geschlechtes, das halte ich für eine steile These deinerseits.
Stimmt, das wäre auch aus evolutionstheoretischer Sicht völliger Blödsinn, wenn das Geschlecht, das sich um den Nachwuchs kümmert, sozialer und empathischer wäre.
TobinhoFCB hat geschrieben: 29.06.2020 13:15 Ich kenne wenige andere Foren die derartig versucht sind. Alles was der Gamerszene angekreidet wird, findet sich hier wieder. Rechte, Incels, Konservative, Frauenhasser, alles dabei, nur merken tuts keiner, erst recht nicht die betroffenen. Alles Leute die keine Ahnung haben, wie es ist eines der Opfer zu sein. Nur die weißen, männlichen Leugner.
Du hast SJWs vergessen.
Zuletzt geändert von DeathHuman am 29.06.2020 13:27, insgesamt 3-mal geändert.
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Usul
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Usul »

Sinatra hat geschrieben: 29.06.2020 12:40"Hälfte" ist in der Forschung auch eher ein Platzhalter für "wir können es noch nicht genau genug bestimmen", aber dass die Genetik einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten hat, ist, wie gesagt, eigentlich ganz gut erforscht.
Der aktuelle Konsens ist meinem Empfinden nach nicht, daß die Genetik einen Einfluss auf das Verhalten hat - also nur für sich. Es gilt vielmehr die Interaktion zwischen Genetik und Umwelt. Die Genetik schafft Grundlagen, aber erst in Interaktion mit der Umwelt - also etwa Erziehung, soziales Umfeld, Peer-Group usw. - formt sich dann der individuelle Mensch. Stichwort Epigenetik und Gen-Umwelt-Interaktion.

Ernstzunehmende Forschung verläßt sich darüber hinaus auch niemals auf nur den einen Faktor "Geschlecht".

D.h. wenn untersucht und dann festgestellt wird, daß Frauen grundsätzlich andere Jobs annehmen als Männer, dann kann man sich natürlich damit begnügen und sagen: "Der Faktor Geschlecht erklärt die Varianz ausreichend."
Aber solch eine Studie wird meines Erachtens nicht wirklich Erfolg in der Wissenschaftswelt haben, da eines der Lieblingswörter in der Psychologie nun einmal "multifaktoriell" ist. Zumal das biologische Geschlecht so wie etwas das Alter in den meisten Fällen auch zusammengefaßt wird zu grundlegenden, aber nicht zwangsläufig entscheidenden Faktoren.
D.h. es wird natürlich die Ebene bzw. die Ebenen über dem Geschlecht untersucht. Bzw. die Frage, welche Rahmenbedingungen dazu führen, daß ausgerechnet das biologische Geschlecht ein Distinktionsmerkmal sein soll.

Und da kommt eben auch und vor allem die Interaktionstheorie ins Spiel.

Kurz: Nein, das Geschlecht ist nicht unbedingt entscheidend. Höchstens mitentscheidend. Erst wenn die Umweltfaktoren exakt gleich wären, könnte man verläßliche Angaben darüber machen, inwiefern die Genetik z.B. die Jobauswahl prägt. Und dann könnte man sich darüber Gedanken machen, welche Rolle das Geschlecht dabei spielt.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Gast »

Kajetan hat geschrieben: 29.06.2020 11:35
Khorneblume hat geschrieben: 29.06.2020 11:05 Ich glaube kapiert haben das inzwischen schon viele.
Einige schon, aber noch nicht genug.
Selbst ein Dunkelhäutiger Präsident hat es leider nicht vollbracht diesen Sumpf auszutrocknen. Das geht auch nicht so einfach und schnell wie wir uns das wünschen würden. Daher ist der Druck von der Straße und sozialen Medien hier umso wichtiger. Da muss Dampf auf dem Kessel bleiben, damit die Herren der Schöpfen merken: Es kann und darf so nicht weitergehen.
Bis eben genug (!) Menschen verstanden haben. Erst dann manifestiert sich ein grundlegender gesellschaftlicher Wandel. Bis dahin kann man mit entsprechenden Gesetzen und Regeln zwar erste Verbesserungen erreichen, aber die bleiben ein unzureichendes Instrument, weil Menschen ja nicht wegen eines neuen Gesetzes plötzlich ihre Meinung/ihr Verhalten ändern. Gesetze sind ein erster, nötiger Schritt, aber gerade im Beispiel USA blieb der strukturelle Rassismus aller Bereiche des öffentlichen Lebens in den Köpfen der Menschen stecken und existiert bis heute, gleichgültig wie lange Menschen anderer Hautfarbe deswegen nicht diskriminiert werden dürfen.

Beispiel: Eine Bekannte von mir kommt aus Äthiopien und sie ist es gewohnt, dass sie manche Leute bitterböse anschauen und einige wegen ihrer Hautfarbe auch laut werden. Seit einigen Wochen erlebt sie auch andere Blicke, die ebenfalls nicht minder peinlich für die jeweilige Person sind. Mitleidige und mitfühlende Blicke, weil die arme, arme schwarze Person bestimmt voll arg unter Rassismus leiden muss. DAS IST AUCH NICHT VIEL BESSER!!! :roll:

Beispiel: Frauen haben in Deutschland seit 1919 das Wahlrecht und dürfen politische Ämter bekleiden. Dennoch gab es die erste Bundeskanzlerin erst 2005 und Frauen auf Ministerposten waren lange Zeit die Ausnahme und jedwede Diskussion über weiterhin existierende Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen arten in wüste Streitereien aus, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Beispiel: 1957 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, das bestimmte Passagen des Strafgesetzbuches bez. Homosexualität gegen das Grundgesetz verstoßen und hat sie aufgehoben. Dennoch hat es lange gedauert, bis die gesellschaftliche Akzeptanz der Homosexualität so weit fortgeschritten war, dass z.B. Politiker wie Ole von Beust oder Westerwelle sich offen zu ihrer sexuellen Ausrichtung bekennen konnten, OHNE dass sie damit ihre politische Karriere gefährdet haben. Im deutschen Profi-Fußball und in einigen anderen Sportarten existiert dieses Stigma bis heute, da schweigt man und outet sich vielleicht erst, nachdem man die Karriere beendet hat. Da kann der DFB noch so viele Kampagnen starten, hier werden noch Jahre vergehen, bis dieser Bereich des Lebens sich dem Rest der Gesellschaft angeschlossen hat.

Dinge dauern! Und manche länger als andere.
Unterschreibe ich alles. :) :Daumenlinks:

Im Beispiel Deiner Bekannten erkenne ich einen eigenen Kumpel wider. Mal schauen wie lange es noch braucht, bis sich so etwas ändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Neme69 »

Bachstail hat geschrieben: 29.06.2020 10:56 Es sind also nicht alles nur leere Anschuldigungen ohne Hand und Fuß und bei den Fällen, wo es das ist, kann man sich eben kein Urteil erlauben, denn entweder meldet sich nur das vermeintliche Opfer zu Wort oder es steht Aussage gegen Aussage und da gilt in meinen Augen "im Zweifel für den Angeklagten".
Also wenn ich jetzt willkürlich behaupte, du hättest mich vergewaltigt, dann also deiner Meinung nach erstmal im Zweifel für mich als Opfer?

Muss ich dann nur lange und glaubhaft genug meinen emotionalen Zerfall als Standpunkt im Internet vertreten und genug Fürsprecher mobilisieren, bis du gesellschaftlich komplett diffamiert bist, obwohl du gar nichts getan hast, es aber nicht beweisen kannst?

Das ist für mich moralisch genauso ekelerregend wie tatsächlich Opfer zu sein.

Es muss immer - ohne Ausnahme - zuerst ermittelt werden, was gelaufen ist.
Dafür gibt es staatliche Einrichtungen, die genau das übernehmen.


Die Möglichkeit eines lügenden Opfers, muss ebenfalls immer in Betracht gezogen werden, so hart wie es klingt. Wenn zwei Menschen etwas Unterschiedliches behaupten, dann ist erstmal nur Fakt, dass einer lügt. Das steht ohne nähere Details im Einzelfall rein mathematisch erstmal bei 50-50. Alles andere darüber hinaus ist Spekulation.

Beim Recht des Einzelnen gibt es keine Statistik, sonst kann ich jeden aus Langeweile, Hass oder zum eignen Vorteil auf die Anklagebank setzen, der einer vermeintlichen Gruppe angehört und ich hätte eine höhere Wahrscheinlichkeit damit durchzukommen als der "hingestellte" Täter? Das taugt für mich nicht.

Jemanden aufgrund seines Geschlechts, Bekanntheitsgrad, Finanzstatus oder Rolle im vermeintlichen Tathergang eine höhere/niedrigere Glaubhaftigkeit zuzusprechen, ist für mich moralisch einfach nur widerlich. Das gilt für alle Seiten.

Intersubjektivität ist nicht Objektivität.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von Peter__Piper »

DeathHuman hat geschrieben: 29.06.2020 13:20
Peter__Piper hat geschrieben: 29.06.2020 12:36 Aber das Frauen grundsätzlich sozialer sind als Männer, nur aufgrund Ihres Geschlechtes, das halte ich für eine steile These deinerseits.
Stimmt, das wäre auch aus evolutionstheoretischer Sicht völliger Blödsinn, wenn das Geschlecht, das sich um den Nachwuchs kümmert, sozialer und empathischer wäre.
Also bist du der Meinung das man allgemein sozialer Eingestellt sein muss wenn man Kinder aufzieht ?
Hast du da vielleicht ein Beispiel aus der Tierwelt - zb das die Henne sozialer Eingestellt ist als der Hahn :thinking:
Sollte es ja zahlreiche Beispiele geben wenn das grundvorausetzung für jemanden ist der sich um den Nachwuchs kümmert :man_tipping_hand:
Zuletzt geändert von Peter__Piper am 29.06.2020 13:45, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Massive Berichte über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten überall in der Spiele-Branche

Beitrag von fanboyauf3uhr »

Doc Angelo hat geschrieben: 29.06.2020 12:27 Ich finde die Vorstellung, das Männer bewusst dafür sorgen, das Männer mehr Vorteile haben, immer etwas seltsam. Wo genau gibt es diese (geheime?) Organisation?
Das beste an der "Gläsernen Decke" ist: Man nicht beweisen das es sie NICHT gibt - weil unsichtbar :D
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