Brakiri hat geschrieben:
Just my 2 cents...
Vergleiche mit ähnlichen Spielen sind wichtig, keine Frage. Ich denke aber, man muss das etwas differenzierter betrachten.
Einem PES kann man getrost vorwerfen, im Vergleich zu Fifa über zu wenig Lizenzen zu verfügen und dementsprechend abzuwerten, weil beide Spiele ja so ziemlich das Gleiche sein wollen.
Einem God of War kann man allerdings im direkten Vergleich zu Devil May Cry nicht vorwerfen, dass das Kampfsystem zu langsam und zu wenig auf Kombos ausgelegt ist, denn das möchte God of War gar nicht sein.
Ein Spiel sollte also erst mal als das gesehen werden, was es sein möchte und die Kritikpunkte daran nicht in erster Instanz an Dingen festmachen, die es einfach nicht ist oder nach Meinung des Testers lieber sein sollte.
Wenn ein Thief jetzt Hinweise im Spiel liefert, was man stehlen kann, wo man klettern kann etc. dann ist das erst mal eine bewußte Entscheidung der Entwickler und sollte als solche anerkannt werden. Entwickler dürfen und müssen die Freiheit haben, ein Franchise (insbesondere ein Reboot) neu auszurichten und/oder anders zu interpretieren.
Wenn man sich von diesem direkten Vergleich löst und sich damit "abfindet", dass es diese Mechanik im neuen Thief gibt, kann man auch andere Fragen stellen außer "Warum haben die das nicht so gemacht wie früher?". Dann kann man fragen "Ist denn dieses Feature gut implementiert?" "Funktioniert es?" "Macht es Spaß?"
Ich finde es vollkommen legitim auf solche Fragen dann zu antworten: "Nein, ist Scheiße. Bockt nicht. Funktioniert nicht." Aber nicht "Es ist schlecht, weil es in den anderen Teilen anders war."
Mal angenommen, ein neues Need for Speed wäre plötzlich eine Rennsimulation. Die Bewertung "Das Spiel taugt nicht, weil es kein Arcade Racer mehr ist" ist in meinen Augen nicht legitim.