Gesichtselfmeter hat geschrieben: ↑02.11.2019 13:22 @Nekropolis: dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Ich kratze mich am Kopf, wie Leute hier auf die Idee kommen Spiele-Tests als reine Kaufberatung zu definieren.
"Kaufberatung" würde jeglichen Kunst-Aspekt aus jedem Medium komplett ignorieren und über kurz oder lang nur wirtschaftliche Aspekte bedienen.
Wenn der Tester erst einmal anfängt darüber nachzudenken, was der breiten Masse gefallen könnte und danach seinen Schreibstil anpasst, hättest Du am Ende 9.5/10 Wertungen für FnF oder Transformer Filme und 3/10 für Filme wie 2001, Bladerunner oder Apocalypse Now weil der Tester versteht, dass diese Filme nur für ein Nischenpublikum geeignet sind.
Eine Kaufberatung funktioniert bei einer Waschmaschine, weil diese einen einfachen Zweck erfüllt, nämlich Wäsche zu waschen. Bei Film, Musik, Spielen ist der Zweck im weitesten Sinne "Unterhaltung", alternativ definiert als etwas, das den menschlichen Verstand auf wertige Weise beschäftigt/unterhält. Unterhaltung ist nicht zwingend Spass. Schindler's Liste ist mit Sicherheit kein spassiger Film - die Emotionen die er bei einem noch normal tickenden Menschen auslöst, kann man dennoch als hohe Form der Unterhaltung bezeichnen, wenn man Unterhaltung nicht ausschließlich über positive Gefühlsreaktionen eingrenzt.
Und hier liegt auch der Hase im Pfeffer im begraben - jeder hat ein subjektives Bedürfnis nach Unterhaltung. Die meisten wollen lachen oder das es an allen Ecken kracht, andere fürchten/gruseln sich gerne und manche wollen halt angeregt werden über nicht-alltägliche Dinge nachzudenken.
Ich habe ja manchmal das Gefühl, dass manch ein Leser, der nur allzu gern mit dem Schein-Argument "Kaufberatung" hantiert, nur einen Schuldigen für den Fall, dass man Journalismus mal wieder falsch verstanden hat und sich aufgrund einer subjektiven Analyse/Wertung ein Spiel gekauft hat, dass ihm/ihr letztlich nicht gefiel, küren möchte. *g*