Lebensmittelspekulant hat geschrieben:Ich hätte zu dieser Story auch noch einige Fragen. Ich habe mir zwar schon so ein paar Aufsätze aus verschiedenen Magazinen durchgelesen und auch die Spoiler hier angeschaut, aber offene Fragen bleiben dennoch zurück.
1. Was ist die Funktion des Spielers, also der Version des Dewitts, der sich nicht hat taufen lassen? Wenn man bedenkt wie mächtig Elisabeth und die Lutece-Zwillinge sind ist Dewitt doch eigentlich überflüssig. Die Luteces können Risse im Raum/Zeit-Kontinuum erschaffen und über geringe Distanzen sich in Raum und Zeit beliebig fortbewegen. Das wird im Spiel mehrmals bewiesen. Sie geben immer nur an zu helfen, aber warum lassen sie den Spieler überhaupt dieses Abenteuer durchleben? Es hätte doch auch gereicht, wenn sie höchstpersönlich Dewitt/Comstock während oder nach seiner Taufe umgebracht hätten. Warum schicken sie erst Dewitt durch ein gefährliches Abenteuer? Auch wenn sich das mit der inneren Logik eines Spieles beisst, aber er hätte natürlich auch sterben können. Stattdessen soll er Elisabeth retten, damit sie ihn letztendlich umbringt. Am Ende klappt das nur, weil die alte Elisabeth Dewitt zu sich holt und ihm einen entscheidenden Hinweis dazu gibt, die er an die junge Elisabeth weitergibt. Erst damit kriegt Elisabeth überhaupt die Macht die Comstock endgültig zu töten. Was ist das für ein komplizierter Plan? Dabei hätte doch soviel schiefgehen können. Und überhaupt entstehen in der Folge wieder andere Paralleluniversen/Leuchttürme, die das ganze noch schwerer zu berechnen machen. Einfacher wäre es gewesen, wenn die Luteces selber einfach an die entscheidende Stelle gereist wären und Comstock das Licht ausgeblasen hätten. Warum haben sie das nicht getan?
2. Warum hat Dewitt seine Tochter an Lutece übergeben? Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Als Spieler wollte ich das zwar, weil ich nun endgültig wissen wollte, wie sich die Geschichte zusammenfügt, aber dieses Ereignis war ja ohnehin schon geschehen. Aus welchem Grund?
3. Nun kommen die Zeitparadoxons ins Spiel. Das passiert nunmal immer, wenn man eine Geschichte über Zeitreisen schreibt. Ich habe mich schon gefragt, warum die Luteces überhaupt so einen komplizierten Plan entwickelt haben. In der Ausführung dieses Plans werden noch etliche Verstrickungen mit dem Raum/Zeitkontinuum erzeugt. Nicht nur in Hinsicht der Spielgeschehnisse, sondern auch in der Geschichtserzählung, in der Elisabeth Comstocks Nachfolger wird. Sie hat als Herrscherin über Columbia selber die Macht das Raum/Zeitkontinuum zu verändern, was den Plan von Lutece unberechenbarer, ja geradezu unmöglicher macht. Was ist wenn als Folge der finalen Ermordung Comstocks durch Elisabeth ein weiterer Akteur in Erscheinung tritt und Elisabeth oder sogar Anna umbringt, damit Comstock nicht umgebracht wird? Man kann doch nicht endgültig diese Zeitlinien schliessen. Wenn Elisabeth Comstock am Ende tötet, kann sie das auch nur, weil Comstock überhaupt existiert hat und ihr diese Macht gab sie zu töten. Das ist eben das typische Zeitparadoxon: Kann man in die Vergangenheit reisen und seinen eigenen Großvater töten?
4. Darüber hinaus frage ich mich: Warum wollen die Lutece das überhaupt alles? Sie haben doch soviel erschaffen: eine Stadt in den Wolken, das Beamen, die Zeitreisen. Sie sind sogar fähig dies alles jederzeit zu nutzen. Das bringt den beiden eine größere Macht als jedem anderen Menschen. Selbst Comstock hatte doch nichts mehr dagegenzusetzen. Er hat versucht die Lutece zu töten, was aber ja nicht geklappt hat. Wenn die Lutece nun Comstock umbringen verhindern sie damit nicht ihre eigene Zukunft? Dann wird das alles nicht mehr erschaffen, oder? Aber eigentlich ging es ihnen doch nur darum die viel düstere Zukunft mit dem brennenden New York zu verhindern. Das hätten sie aber auch anders bewerkstelligen können. Sie haben nicht nur die Macht über die Raum- und Zeitsprünge, sondern auch über den Songbird. Sie wissen doch wie der Vogel zu befehligen ist, immerhin können sie das mit ihren Zeitreisen in Erfahrung bringen. Das reicht doch alles aus um problemlos sich selbst zum Herrscher über Columbia zu ernennen und die eigene Geschichte zu schreiben. Warum haben sie das nicht einfach getan?
Kann mir jemand den Sinn hinter all dem erklären?
Du hast dich hier extra angemeldet, um Fragen zu der Story eines Shooters stellen zu können? Genial! Wir brauchen mehr Bioshocks in unserem Paralleluniversum! :p
Ich kann dir auf alle Fragen nur mit meinen Interpretationen begegnen, aber vielleicht reichen diese dir ja aus:
2. Warum hat Dewitt seine Tochter an Lutece übergeben? Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Als Spieler wollte ich das zwar, weil ich nun endgültig wissen wollte, wie sich die Geschichte zusammenfügt, aber dieses Ereignis war ja ohnehin schon geschehen. Aus welchem Grund?
Er übergibt sie ihm eigentlich zwei Mal. Das erste Mal, weil er bei Comstock Spielschulden gemacht hat (Comstock ist Booker, er wusste, wie er die Spielsucht seines Spiegelbildes ausnutzen konnte) und durch Anna "seine Schuld begleichen" konnte. Ja, es kommt vor, dass Süchtige ihre Familie verspielen. Unser Booker (also der Spielercharakter) hat diese Schuld niemals überwunden können und sich jahrelang von der Welt abgeschottet - bis er die Chance von den Zwillingen erhielt, seine Tochter zu retten. Das zweite Mal übergibt er seine Tochter als wir gemeinsam mit Elizabeth in der Zeit zurückreisen und die selbe Situation noch einmal aus Spielersicht erleben. Er wimmert, dass er sie nicht weggeben möchte, Elizabeth drängt ihn, dass er sie abgeben *muss*. Ist das nicht irgendwie logisch? Er kann seine Entscheidung aus der Vergangenheit nicht ungeschehen machen, weil Booker sonst nicht mehr Booker wäre. Er ist seinen Weg schon gegangen. Er ist dort, wo er jetzt ist, weil er seine Fehler begangen hat.
3. Nun kommen die Zeitparadoxons ins Spiel. Das passiert nunmal immer, wenn man eine Geschichte über Zeitreisen schreibt. Ich habe mich schon gefragt, warum die Luteces überhaupt so einen komplizierten Plan entwickelt haben. In der Ausführung dieses Plans werden noch etliche Verstrickungen mit dem Raum/Zeitkontinuum erzeugt. Nicht nur in Hinsicht der Spielgeschehnisse, sondern auch in der Geschichtserzählung, in der Elisabeth Comstocks Nachfolger wird. Sie hat als Herrscherin über Columbia selber die Macht das Raum/Zeitkontinuum zu verändern, was den Plan von Lutece unberechenbarer, ja geradezu unmöglicher macht. Was ist wenn als Folge der finalen Ermordung Comstocks durch Elisabeth ein weiterer Akteur in Erscheinung tritt und Elisabeth oder sogar Anna umbringt, damit Comstock nicht umgebracht wird? Man kann doch nicht endgültig diese Zeitlinien schliessen. Wenn Elisabeth Comstock am Ende tötet, kann sie das auch nur, weil Comstock überhaupt existiert hat und ihr diese Macht gab sie zu töten. Das ist eben das typische Zeitparadoxon: Kann man in die Vergangenheit reisen und seinen eigenen Großvater töten?
Es ist ja keineswegs ausgeschlossen, dass sich zum Beispiel eine Elizabeth als Nachfolgerin Comstocks einmischt und das Ertränken Comstocks verhindert. Auch zig andere Szenarien sind vorstellbar. Unser Brooker ist einer von vielen und jedes Mal scheiterten seine Vorgänger und meißelten damit die Zerstörung "Sodoms" in Stein. Unser Booker jedoch war endlich aus einem Paralleluniversum, in dem alle Variablen stimmten und es ihm ermöglichten, Comstocks Taufe zu verhindern. WIr erleben eine Möglichkeit, die richtige, die Bookers Erlösung ermöglicht. In anderen Parallelwelten hat er dieses Glück nicht.
4. Darüber hinaus frage ich mich: Warum wollen die Lutece das überhaupt alles? Sie haben doch soviel erschaffen: eine Stadt in den Wolken, das Beamen, die Zeitreisen. Sie sind sogar fähig dies alles jederzeit zu nutzen. Das bringt den beiden eine größere Macht als jedem anderen Menschen. Selbst Comstock hatte doch nichts mehr dagegenzusetzen. Er hat versucht die Lutece zu töten, was aber ja nicht geklappt hat. Wenn die Lutece nun Comstock umbringen verhindern sie damit nicht ihre eigene Zukunft? Dann wird das alles nicht mehr erschaffen, oder? Aber eigentlich ging es ihnen doch nur darum die viel düstere Zukunft mit dem brennenden New York zu verhindern. Das hätten sie aber auch anders bewerkstelligen können. Sie haben nicht nur die Macht über die Raum- und Zeitsprünge, sondern auch über den Songbird. Sie wissen doch wie der Vogel zu befehligen ist, immerhin können sie das mit ihren Zeitreisen in Erfahrung bringen. Das reicht doch alles aus um problemlos sich selbst zum Herrscher über Columbia zu ernennen und die eigene Geschichte zu schreiben. Warum haben sie das nicht einfach getan?
In jeder Dimension, in der Elizabeth Comstocks Nachfolgerin wird, wird die Welt unter ihnen zerstört. Vielleicht ist es der Funke an Gewissen, den die beiden Zwillinge zu ihrem Handeln veranlasst, weil sie indirekt für den Mord unzähliger verantwortlich sind?
1. Was ist die Funktion des Spielers, also der Version des Dewitts, der sich nicht hat taufen lassen? Wenn man bedenkt wie mächtig Elisabeth und die Lutece-Zwillinge sind ist Dewitt doch eigentlich überflüssig. Die Luteces können Risse im Raum/Zeit-Kontinuum erschaffen und über geringe Distanzen sich in Raum und Zeit beliebig fortbewegen. Das wird im Spiel mehrmals bewiesen. Sie geben immer nur an zu helfen, aber warum lassen sie den Spieler überhaupt dieses Abenteuer durchleben? Es hätte doch auch gereicht, wenn sie höchstpersönlich Dewitt/Comstock während oder nach seiner Taufe umgebracht hätten. Warum schicken sie erst Dewitt durch ein gefährliches Abenteuer? Auch wenn sich das mit der inneren Logik eines Spieles beisst, aber er hätte natürlich auch sterben können. Stattdessen soll er Elisabeth retten, damit sie ihn letztendlich umbringt. Am Ende klappt das nur, weil die alte Elisabeth Dewitt zu sich holt und ihm einen entscheidenden Hinweis dazu gibt, die er an die junge Elisabeth weitergibt. Erst damit kriegt Elisabeth überhaupt die Macht die Comstock endgültig zu töten. Was ist das für ein komplizierter Plan? Dabei hätte doch soviel schiefgehen können. Und überhaupt entstehen in der Folge wieder andere Paralleluniversen/Leuchttürme, die das ganze noch schwerer zu berechnen machen. Einfacher wäre es gewesen, wenn die Luteces selber einfach an die entscheidende Stelle gereist wären und Comstock das Licht ausgeblasen hätten. Warum haben sie das nicht getan?
Auf diese Frage finde ich selbst auch keine wirklich befriedigende Antwort. Vielleicht machen sie sich diese Umstände, weil sie feige sind? Sie stellen sich gegen Comstock und seine potentielle Nachfolgerin und müssen daher stets damit rechnen, von den beiden aufgehalten zu werden (schon alleine deshalb, weil die beiden über die selben Fähigkeiten verfügen). Ist es so nicht viel sicherer hunderte Booker gegen Comstock aufzuhetzen in der Hoffnung, dass einer "durchkommt"?