Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

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DerSnake
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von DerSnake »

Ich hab das Spiel ebenfalls gestern durchgespielt. Und ich übertreibe nicht wenn ich sage das es für mich mit eins der besten Spiele ist. Das liegt jetzt nicht mal unbedingt am Gameplay. Es beschränkt sich zwar auch nur auf das nötigste (Aber hey mehr Gameplay als in den vielen Telltale Games Spiele) aber es die Geschichte, Die Welt, Die Chara darin. Das ist einfach Wahnsinn was die Entwickler hier abgeliefert haben.

Und das Spiel hat mit eins der besten Enden.
Spoiler
Show
Das Ende wo man chloe opfert. Meine Fresse was hatte ich pipi in den Augen + der geniale Soundtrack.
Zugegeben...Episode 5 war verglichen mit denen davor etwas schwächer. Das Finale aber, hat wieder alles gut gemacht.

Etwas merkwürdig nur: Während Episode 4 noch irgendwie am längsten ging, so ging Episode 5 deutlicher kürzer. Wäre viell. umkehrt etwas besser gewesen aber naja.

Für mich ein wahres Meisterwerk und lässt viele große AAA Spiele alt aussehen. Respekt an Dontnod Entertainment!
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Blue_Ace
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Blue_Ace »

Vor vier Tagen hatte ich das Life is Strange beendet und bin noch immer hin und weg. Kein Meisterwerk wie ich finde, dafür bietet das Gameplay auf Dauer mit ein paar Ausnahmen zu wenig . Aber wie meine Vorredner schon sagten die Story, Charaktere und die ganze Welt an sich sind einfach perfekt und stimmig gemacht.

Sehr gut auch der ruhige Einstieg in den Episoden, die klasse Musikuntermalung, die stilvolle Grafik mit ihren Anfangs kräftigen Farben, Entscheidungsmöglichkeiten welche manchmal mehr oder weniger sich auswirkten.

Gab auch richtig fiese Plottwists, viele Geheimnisvolle Sachen welche die Community beschäftigte(einfach mal googln) und ein richtiges Ende das passender nicht sein konnte.
Spoiler
Show
Trotzdem war ich auch ein wenig über die Enden, enttäuscht konnte man doch nur zwischen zwei eigentlich "Schlechte Enden" entscheiden. Bin zu sehr mit Happy Endings verseucht worden um immer noch auf eines vergeblich zu warten. Auch bleiben Fragen offen in denen es nur Theorien von der Community gibt (z.B. Auslöser Zeitreisen)
Hatte lange gewartet bis Life is Strange vollständig erschienen ist und der Kauf war es allemal währt. Wie gesagt kein Meisterwerk, aber sehr nahe dran.
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Chibiterasu
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Chibiterasu »

Hab das Spiel auch die letzten drei Tage gespielt und heute durch.

Bin ebenfalls schwer begeistert.
Es hat für mich super funktioniert und das ganze Thema mit den am Ende doch wenig Konsequenzen für die Entscheidungen ist für mich nicht so relevant. Wenn man sich drauf einlassen kann, ist's einfach sehr atmosphärisch - nicht zuletzt wegen der schönen Musik.

Aber man muss schon sagen (und das ist ja eigentlich auch positiv), dass noch viel Luft nach oben ist.
Die Dialogführung kann auf jeden Fall weniger aufgesetzt daherkommen, die Charaktere weniger Klischeebeladen, die Plotholes weniger sein, die Rätsel anspruchsvoller, die Gesichtsmimik und Körpersprache besser, die Story stringenter und detaillierter etc. usw.
Da geht noch viel mit diesem Format der digitalen Unterhaltung. Die Telltale Formel hat sich ja schon etwas abgenutzt und man hatte schon das Gefühl, da geht nicht mehr mehr. Als Gesamterlebnis hat Life is Strange da aber auf jeden Fall noch was draufgesetzt (trotzdem, so bewegt wie das Ende von The Walking Dead Season 1 hat mich Life is strange dann doch nie).
CritsJumper
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von CritsJumper »

Chibiterasu hat geschrieben: Da geht noch viel mit diesem Format der digitalen Unterhaltung. Die Telltale Formel hat sich ja schon etwas abgenutzt und man hatte schon das Gefühl, da geht nicht mehr mehr. Als Gesamterlebnis hat Life is Strange da aber auf jeden Fall noch was draufgesetzt (trotzdem, so bewegt wie das Ende von The Walking Dead Season 1 hat mich Life is strange dann doch nie).
Ja! Aber ich finde, besonders wenn man das Spiel später gekauft hat oder zu einem kleinen Münze-Preis. Man muss sich nur vorstellen das das Game nur 20 Euro gekostet hat. Also war das Budget nicht so riesig. Anfangs wussten sie wohl auch noch nicht das das Spiel überhaupt ein Erfolg werden könnte. :/

Was ich sehr schade finde, als Vollpreistitel wäre da schon mehr drin gewesen. Nichts desto trotz. Ich hoffe denke das dieses Spiel andere Videospiele in ihrer Entwicklung inspiriert. Das reicht mir schon :)

Edit: Aktuell im PSN sogar nur 12 Euro.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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Chibiterasu
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Chibiterasu »

Klar, für das kleine Budget ist das sehr ordentliche Arbeit.
Telltale schafft es ja nach mehreren erfolgreichen Staffeln diverser Lizenzen immer noch nicht ne ordentliche Engine und nen reibungsvollen Spielablauf hinzubekommen.

Bei Life is strange hatte ich genau einen Bug, wo in einer ganzen Unterhaltung in Episode 5 sich bei Max die Lippen nicht bewegten.
Alles andere war eigentlich sehr ordentlich programmiert. Klar, Feinschliff hat gefehlt aber es war eigentlich nix störendes dabei. Das ist schon bemerkenswert.

Daher umso mehr - gut zu wissen, dass da noch viel Luft nach oben ist, wenn das Budget entsprechend ist.

Ich persönlich würde mir von Life is Strange ja sogar einen Director Cut wünschen, wo mögliche rausgenommene Szenen inkludiert werden, die Gesichtsmimik noch überarbeitet wird und ein paar Dialoge vielleicht nicht so kitschig daherkommen. Könnte ein zeitloser Klassiker sein.
Tobstar79
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Tobstar79 »

So, ich habe es vorgestern nun auch durchgespielt... für 10 Euro im Store gekauft... :)

Und ich muss sagen: Genial! Ich war selten so gefesselt von einem Spiel wie von diesem. Tolle Dialoge, unfassbar gute Musik und eine super Story. Freue mich auf die zweite Staffel.

Cheers
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Raskir
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Raskir »

Bin sehr spät dran, aber habe es neulich auch durchgespielt. Anders als die meisten anderen, war ich schwer enttäuscht von dem Spiel. Episode 1-4 waren ganz ok, nicht überragend aber doch ganz nett. Episode 5 hingegen hat mir das komplette Spiel verdorben. Regie und Dramaturgie waren ok, daran ist es nicht gescheitert. Aber man konnte schon Ende von Episode 4 sehen wie es enden würde und je weiter es ging, desto sicherer wurde ich mir. Und das Ende war dann eine reine Katastrophe. Als Film oder Serie ok, aber als spiel, war das für mich ein schlag in die Fresse. Für mich eine der größeren Enttäuschungen meiner Videospielgeschichte und definitv die größte Enttäuschung diesen jahres. Ich dachte Beyond hätte mich damals enttäuscht, aber das hier war noch eine Ecke schlimmer. Selten war ich nach einem Spiel so wütend. Das war die einzige Emotion die ich am Ende hatte. nicht die Emotionen die andere hier verpürten. Nein, bei mir war es nur reine Wut. Musste danach Borderlands reinschmeißen um diese an liebenswürdigen Psychopathen und primabiestern abzureagieren.

Nein wirklich, die größte Enttäuschung dieser Generation für mich, sogar weit schlimmer als No mans sky.

Kann aber verstehen warum viele Leute das Spiel mögen. Schlecht ist es ja nicht gemacht, egtl sogar relativ gut.
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c452h
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von c452h »

Raskir hat geschrieben:Bin sehr spät dran, aber habe es neulich auch durchgespielt. Anders als die meisten anderen, war ich schwer enttäuscht von dem Spiel.
Irgendwie schreibst Du gar nicht, was genau Dich an dem Spiel nun gestört hat. "Als Spiel ein Schlag in die Fresse."; weil man zu wenig spielerische Elemente vorfindet?
Wortgewandt
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Wortgewandt »

Ich habe das Spiel heute beendet, mir beide Enden gegönnt und stehe dem ganzen sehr ambivalent gegenüber.

Beide Ende sind ja nicht so dufte und stellenweise schwer interpretiertbar - obwohl mich eines der Enden emotional gepackt hat, aber nicht zu 100%.

Wie das gesamte Spiel einfach nicht on point war. Alle Episoden waren immer nur befriedigend bis gut, aber nie herausragend.

Hier wurden Charakterzeichung, die Dialoge und die Story in den Himmel gelobt. Und dann stellt sich mir immer die Frage, ob diese Leute noch nie einen guten Film gesehen haben. :)

Die Story ist undurchsichtig, stellenweise wahnsinnig unlogisch und ein Sammelsurium aus Butterfly-Effect und Donnie Darko. Und die Charaktere sind so furchtbare Reissbrettfiguren, dass es mir stellenweise zu bunt wurde. Der verschrobene Hausmeister, das blonde, reiche, kurzhaare Biest, die immer traurige Kate, der übertrieben harte Ex-Soldat, die Dicke, die immer gerettet werden muss/darf - das ist so unglaublich klischeehaft. Wahnsinn. Dazu kommen ausufernde Erklärdialoge, so dass ich oftmals gähnen musste und mir die Vorspultaste gewünscht hätte. Sie waren weder knackig, noch besonders einfallsreich geschrieben.

Ganz schlimm: Der 90iger-Jahre-Thriller-Twist, den man meilenweit gerochen hat. Garniert mit dem langweiligsten und einfallslosesten Moment überhaupt - der 90iger Motiv-Erklär-Monolog des Bösewichts. Mit Verlaub - DAS IST SCHEISSE! Und ganz, ganz, ganz weit weg von einer gut erzählten Geschichte. Das ist einfallslos und altbacken.

Der Soundtrack jedoch war einsame Spitze und immer wieder gab es Momente, die mich berührt haben, die mir Spass gemacht haben. Aber viel zu oft wurde man von belanglosen, statischen Dialogen, billigen Rätseln und einer schwachen, viel zu langsamen Inszenierung herausgeholt aus dieser Welt.

Das eine von beiden Ende hat mich trotzdem gepackt und ich hatte mir vorgestellt, wie toll dieses Spiel wohl in straffer, gut geschriebener Spielfilmform funktionieren würde.
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Raskir
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Raskir »

c452h hat geschrieben:
Raskir hat geschrieben:Bin sehr spät dran, aber habe es neulich auch durchgespielt. Anders als die meisten anderen, war ich schwer enttäuscht von dem Spiel.
Irgendwie schreibst Du gar nicht, was genau Dich an dem Spiel nun gestört hat. "Als Spiel ein Schlag in die Fresse."; weil man zu wenig spielerische Elemente vorfindet?
Wollte hier nicht näher drauf eingehen, da einige evtl das Spiel noch spielen wollen. Aber da du fragst, hier nochmal in den Tags. Vorsicht, dicke, fette, riesige SPOILER
Spoiler
Show
Generell haben mich relativ viele Sachen gestört. Angefangen mit Max. Für mich ein schlecht geschriebener und unglaubwürdiger Charakter. Keine Teenagerin würde so reden und sich verhalten wie sie es tut. Auch die Art und Weise wie sie betont und allgemein spricht hat mir nicht gefallen und war mir zu unstimmig. Generell hat sie fast immer den gleichen Tonfall, zeigte ein stets gleiches Verhalten, unabhängig ihrer Emotionen (die sie mir aber auch nicht gut vermitteln konnte). Zugegeben, das ist eine rein subjektive Wahrnehmung. Hat mich aber am Spiel gestört. Dennoch, auch außerhalb meines subjektiven Denkens, kann ich nicht erkennen wie man sie als gut geschriebenen Charakter empfinden kann.

Auch Cloe hat mir überhaupt nicht gefallen. Das lag aber am Charakter. Sie war mir ziemlich unsympathisch. Heißt aber nicht, dass ich sie genauso schlecht geschrieben finde wie Max. Auch ihre Sprecherin hat mMn einen guten Job gemacht. Es war einfach ein Charakter, der mir nicht ans Herz gewachsen ist und mir sogar relativ oft auf die Nerven ging.

Viele relativ wichtige Nebencharaktere blieben ziemlich blass

Die Spielzeit wurde unnötig gestreckt durch langweilige Gameplay Mechankien

Story und der Täter waren absolut vorhersehbar

Das Verhalten einiger Charaktere war manchmal ziemlich unglaubwürdig (als Beispiel das Mädchen, dass man wiederholt vor Peinlichkeiten bewahren konnte. Hat man es einmal gemacht und die nächsten male nicht mehr, so schien sie es Max vorzuwerfen, dass sie dies zugelassen hat. Obwohl das Mädchen nichts von Max Fähigkeiten wusste)

Storytelling hatte einige Längen und vor allem in den ersten Episoden wenige Höhepunkte

Es wurde sehr oft auf die Tränendrüse gedrückt

Vieles davon ist, wie auch schon der erste Punkt, meine Subjektive Wahrnehmung. In der Summe hat mich das alles aber schon ziemlich ernüchtert. Das Spiel konnte mich allgemein nicht wirklich abholen, war aber noch erträglich. Aber kommen wir zu den Punkten, die das Spiel für mich richtig zerstört haben:

Die Begegnung mit Mr Jefferson war für mich richtig schwach. Hier hat unter anderem das Zeitmanipulieren als Mechanik gestört. Die angeblich sehr bedrohliche Situation wurde komplett dadurch entschärft, dass man beliebig oft die Zeit zurückdrehen konnte und immer wieder was neues ausprobierte, bis man endlich frei war. Verschlimmert wurde es dadurch, dass es tatsächlich nur einen absolut richtigen weg gab. Das einzige was man entscheiden konnte war, ob dieser am Ende stirbt oder nicht. Und hier kommen wir noch zu einem anderen Punkt. Da musste man entscheiden ob man David von Cloes Ableben informieren sollte oder nicht. Wollte man ehrlich sein, starb Jefferson, sollte er leben, musste man es verheimlichen. Warum hat mir das Spiel nicht erlaubt, verschiedene Dialogoptionen zu wählen? Vorher konnte ich beliebig oft in die Vergangenheit reisen und alles mögliche ausprobieren, bis man den einen richtigen weg gefunden hat. Wieso hier nicht? Wieso konnte ich zwar beliebig oft in die Zeit zurückreisen, aber nicht versuchen David an der Erschießung von Jefferson zu hindern? Und warum reagiert Max so gut wie gar nicht, wenn vor ihren Augen jemand eiskalt ermordet wird?

Dann kommt Max irgendwann in die Stadt, während der Sturm wütet. Ziel von ihr war es mithilfe eines Fotos nochmal in die Vergangenheit zu reisen um sowohl Cloe als auch Arcadia Bay zu retten. Dennoch wollte das Spiel von mir, dass ich einigen Passanten helfe. Einige waren optional aber nicht alle. Auch hier etwas unkonsequent gelöst. Klar, ich hätte auch so jedem geholfen, aber die Regie hat hier viele Federn gelassen.

Das eigentliche Ende war, wie in meinem ersten Post geschildert, schon recht früh zu erahnen und vorauszusehen. Dennoch hatte ich gehofft einen gewissen Einfluss nehmen zu können. Aber so wars nicht. Und somit kommen wir zu meinen größten Kritikpunkten
Das Spiel endet ja damit, dass man wieder bis zum Zeitpunkt von Cloes erster Ermordung zurückreisen musste und diesmal nicht einzugreifen. Dadurch wurde der Sturm auf Arcadia verhindert. Tja, was sollte das alles? Noch einmal auf die Tränendrüse drücken? Das Spiel hat mir nicht wirklich Optionen gelassen. Mir wären sofort ein halbes Dutzend Möglichkeiten eingefallen, die ich noch gerne versucht hätte, ehe es dazu kam. Das Spiel hat mich nicht gelassen. Aber warum nicht? Ich kann in die Zeit zurückreisen und das Spiel hat mich schon ein paar mal gezwungen, verschiedene Sachen auszuprobieren bis ich auf die Lösung komme. Wieso also auch hier wieder nicht? An der mit Abstand wichtigsten Stelle im Spiel. Zeit ist kein Faktor für Max gewesen. Sie hätte sich einen Monat lang sachen überlegen können und immer wieder was auszuprobieren. Hätte nichts geklappt, hätte man immer noch dieses Szenario wählen können. Aber warum war das überhaupt nötig? Das ergibt eigentlich keinen Sinn. Das Spiel beginnt ja mit der Vision von Max, wie Arcadia zerstört wird. Sie sieht exakt den Sturm der kommen wird, wenn man Cloe rettet. Aber zu dem Zeitpunkt hatte Max noch nicht ihre Zeitfähigkeit. Zu dem Zeitpunkt war Cloe noch nicht tot. Und wurde auch noch nicht gerettet. Tatsächlich ist Cloe sogar das erste mal gestorben. Erst danach hat Max die Zeitachse geändert. Man kann jetzt damit argumentieren, dass Max eine Vision von der Zukunft hatte, wo sie die Zeitachse beeinflusst. Man kann dann aber ebenso sagen, dass zu dem Zeitpunkt, die Zukunft dann auch genauso passieren musste, dass Max die Zeitachse beeinflusst, dass also die Beeinflussung dieser, eine normale Aktion im Verlauf darstellte. Man kann zudem auch sagen, dass ein anderes Szenario diesen Sturm getriggert hat, etwas was davor oder danach oder währenddessen passierte. Genau kann man es nicht sagen. Aber diese Fragen stellen sich zwangsweise. Warum schreibt mir also das Spiel so genau vor, was ich zu tun habe in dieser Situation? Anders wäre es gewesen, wenn es ein positives Ende hätte nehmen können, da kann man sagen "ja ok, warum sollte man an einem positiven Ende was ändern wollen. Ich kann Max verstehen, dass sie es dabei belässt". So war es aber nicht. In dem ganzen Spiel ging es immer wieder darum, dass Max nahezu alles tun würde um Cloe zu retten. Und am Ende stellt mich das Spiel vor eine grausame Wahl zwischen A und B. Obwohl man eigentlich noch C bis Z hätte ausprobieren wollen und diese im Bereich des Möglichen gewesen wären.

Doch damit nicht genug. Wählt man Cloe doch zu retten, so wird Arcadia zerstört. Und was machen die beiden? Die fahren einfach weg?! Die schauen nichtmal nach Überlebenden. Ihre Freunde? Familie? Vllt sogar der Geliebte? Scheiß drauf, die fahren einfach weg. Und auch hier, wieso kann man nicht versuchen die Stadt rechtzeitig zu evakuieren oder zumindest die einem wichtigen Personen an sichere Orte zu bringen?

Und das allerschlimmste: Wie oft habe ich gelesen, dass meine gewählte Handlung Konsequenzen haben wird? 50x? 100x? Ich weiß es nicht, auf jeden Fall verdammt oft. Und was war am Ende? Es war absolut scheißegal wie ich gespielt habe. Was für Entscheidungen ich getroffen habe. Wem ich geholfen habe. Wem nicht. Es war am Ende alles egal. Entweder war die Stadt tot und mein Effort komplett vergebens. Oder es ist am Ende nichts davon passiert. Mich hat schon bei Beyond und Walking Dead gestört, dass ich nicht wirklich Einfluss nehmen konnte. Aber ich konnte sagen, die sachen sind passiert. Diese Handlungen könnten andere Sachen beeinflusst haben, die ich nicht sehe. Das ist hier nicht der Fall. Ja, man konnte Max dadurch irgendwie formen. Aber das es am Ende wirklich absolut egal war was man gemacht hat, nein das werde ich dem Spiel nicht verzeihen. Wäre vielleicht anders gewesen, wenn die mich nicht permanent darauf hingewiesen hätten, dass meine Entscheidungen sehr wohl Einfluss nehmen. Bin mir gut verarscht vorgekommen

Eine von den aufgeführten Sachen wäre schon hart gewesen. Aber das ist in der Summe so schmerzhaft für mich gewesen. Richtig schlimm. Das letzte Kapitel war einfach nur kacke. Richtig richtig kacke. Es hatte seine starken Momente. Aber Was ich da als Gesamtpaket bekommen habe war eine herbe Enttäuschung. Der letzte von mir aufgezählte Punkt ist wie gesagt der für mich schlimmste. Aber selbst wenn der nicht wäre und die anderen Punkte dafür blieben, selbst dann wäre es eine der 3 größten Enttäuschungen in meinem Spieleleben gewesen.

Dennoch muss ich sagen, hatte es ein paar schöne Sachen gehabt. Wäre das letzte Kapitel nicht gewesen hätte ich es als "leichte Enttäuschung, die mich aber phasenweise unterhalten konnte" abgehakt. Nun hat es bei mir das Prädikat "Schlimmstes durchgespieltes Spiel"
Als Film kann sowas funktionieren, aber nicht als Videospiel. Nicht für mich
Zuletzt geändert von Raskir am 29.05.2018 22:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Life Is Strange - Episode 5: Polarized - Test

Beitrag von Skippofiler22 »

Also mich stört das charakterliche Verhalten von Spielfiguren auch ganz arg. Und dabei meine ich nicht nur irgendwelche "blasse, charakterlose Helden", sondern auch Bösewichte, die keine "gruselige Faszination" haben, sondern einfach nur plump-böse sind oder die Geliebten von Helden, die total auf "hilflos" tun.
Ich frage mich echt, wo da "Leben" ist. Klar ist so eine "Prinzessin Peach" auch irgendwie "Kult", aber mir ist eine - junge - Lara Croft oder die meisten Sonic-Girls viel lieber, weil die auch ihrem Mann stehen und nur selten das "hilflose Dummchen" mimen.
Bei den Life-is-Strange-Episoden weiß ich es nicht, aber ich denke mal, die ganzen Charaktere dürften schon recht "lebensnah" sein.
Es ist nicht zu verantworten, sagte die Vernunft.
Es ist durchaus machbar, sagte der Ehrgeiz.
Es ist nicht alles richtig, sagte der Verstand
Tue es, sagte der Leichtsinn.
Du bist was du bist, sagte das Selbstbewusstsein.
Es ist einfach schön, sagte die Liebe.

Es ist das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen, sagte der Gamer.
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