The good old days...

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Bubunator
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The good old days...

Beitrag von Bubunator »

Damals war alles besser. Ausgelutschter Spruch? Mitnichten...

Wenn ich durch meine aktuelle Spielsammlung wühle fällt mir eines sofort auf: Wo ich früher große und schön gestaltete Kartons als Spielepackung in den Händen hielt sind heute nur noch 08/15 Standard DVD-Hülle. Das ist steril, das ist eintönig, das ist langweilig. Schon lange vorbei die Zeiten, in denen sich die Firmen neben dem Spiel noch zusätzlich Gedanken machen mussten um eventuelle Dreingaben für die Verpackung. Einfach nur ein Karton samt Disketten und Infoblatt mit Installationshinweisen war damals noch verpönt, damals gab es zumindest noch ein gedrucktes Handbuch und oft noch andere Gimmicks. Bei Monkey Island 2 war es die unbedingt notwendige Drehscheibe mit den Codes für den Kopierschutz, bei Sam & Max gab es ein Reliefbild mit dazu. Highlight (nicht nur) in Sachen Ausstattung stellte damals wohl noch Wing Commander 3 dar. Die Special Edition beinhaltete Sachen wie eine Original Filmrollenbox, einen Kalender, ein T-Shirt, etc. Zusätzlich gab es noch Handbücher in Form von Logbüchern geschrieben. Und selbst der Nachfolger WC 4 enthielt ein metallene Soldatenplakette zum Umhängen. Das war im Grunde alles unnötiger Firlefanz aber er gehörte damals einfach dazu, wenn es auch das Spielerlebnis nicht im Geringsten beeinflusste. Mehr Einfluss auf das Spielerlebnis hatten da schon Hardwareanforderungen. In einer Zeit, als die 3,5 " Diskette die weichen lapprigen 5 1/4 " abgelöst hatten und ein neues revolutionäres Medium namens CD-Rom sich langsam rantastete waren Hardwareupdates etwas aufwändiger. Neben den zwei Floppy Laufwerken musste man sich langsam Gedanken machen, wo man den noch so ein merkwürdiges CD-Rom verbauen sollte. Und vor allem, was für eins ? Spätestens mit Rebel Assault (Für die Jüngeren: das erste CD only Spiel. Vorher gab es, bis auf einige skurile und mehr oder weniger nutzlosen Applikationen alles auf Diskette) musste man sich intensiver mit der Frage beschäftigen. Lange Zeit hatten die Double Speed Laufwerke den Standard inne, aber mit WC 3 änderte sich das auch wieder, ein Quadro Speed durfte es schon sein. Und ein Pentium besser auch. Nun ja, nicht unbedingt. Der Pentium 60 (damals noch mit integrierter Zufallsfunktion beim Taschenrechner) konnte gegen einen 486 DX 4 aber nicht anstinken. Über geradezu riesige Mengen benötigter Speicherplatz und Arbeitsspeicher will ich erst gar nicht anfangen zu schreiben.

Aber das waren nur technische Details. Auch heute werden die Geräte ständig erweitert. Aber damals gab es noch diesen Quantensprung vom Diskettenzeitalter ins Reich der CD. Und was war spielerisch so damals los?
Lucas Arts hatte tatsächlich einige Perlen zu bieten, die sich nicht nur darauf beschränkten die Star Wars Lizenz auszuschöpfen. Das Adventure Genre wurde lang Zeit fast alleine von LA regiert... Monkey Island, Maniac Mansion, Zakk McKrakken, Sam and Max und und und. Nachdem Doom bzw. Doom 2 den Ego Shooter massentauglich gemacht haben war es LA, die mit Dark Forces das Genre revolutionierten (springen, oben und unten gucken), welches im übrigen auch sofort indiziert wurde. Damals brauchte man kein Pixelblut um so was zu erreichen.
Dann erinnert man sich an eine Firma namens Bullfrog und ihren Chef, Peter Molyneux. Populus, Syndicate, Magic Carpet, Dungeon Keeper sowie Theme Park bewiesen eindrucksvoll, das stundenlanger Spielspaß nicht zwingend auf mehreren DVDs untergebracht werden muss, ein paar Disketten bzw eine CD Rom reichten aus.
Oder Westwood mit Command & Conquer. Gerenderte Figuren, Videos, eingedeutschte Einheiten (Öl statt Blut)... passend dazu ein Bericht der PC Player, die damals Westwood einen Besuch abstattete und über die Renderfarm berichtete. Sage und schreibe 10 Pentium 100 waren da vernetzt um die Programmierung von C&C zu ermöglichen.

Apropos PC Player: In Sachen Marktanteile quasi der Vorgänger zur Gamestar. In Sachen Kompetenz und ehrlichen Kritiken die unangefochtene Nummer 1. Nebenbei erschufen sie mit ihren Multimedia Leserbriefen und Videotests gängige Standards, was heute bei einer Spielezeitschrift mit auf die CD soll.
Und weil Medien so ein schönes Thema sind: Fernsehen. Heute gibt es GIGA. Aber wie war das damals, als Spieler noch keinen eigenen Sender hatten? Die Antwort hieß X Base und war in den Augen des ZDF die Erfüllung für jedes Spielerherz. Völlig inkompetente Moderatoren moderierten einen digitalisierten Kinderquatsch. Wer sich einmal über unfähige GIGA Moderatoren beschwert hat, kann zuvor niemals eine Folge X Base gesehen haben. Das war hirnlos, aber mitunter amüsant, wenn die Studiospieler wieder mal an den Geräten standen und sich die Konsole aufgehängt hatte. Und etwas positives gab es doch noch: regelmäßig wurden aktuelle Spiele vorgestellt. Bewegte Bilder anstatt Screenshots, ein Traum (ich sagte bereits, CD- Laufwerke waren noch nicht so weit verbreitet, Videotests erst recht nicht).

Bleibt festzuhalten: es gab die Zeit ohne Sprachausgabe, ohne 4 GB Installationen, ohne Monster Garfik mit monstermässigen Grafikkarten, und es war eine schöne Zeit.

In Erinnerungen schwelgend,
Bubu
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Bubunator
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Re: The good old days...

Beitrag von Bubunator »

Bubunator hat geschrieben:Apropos PC Player: In Sachen Marktanteile quasi der Vorgänger zur Gamestar. In Sachen Kompetenz und ehrlichen Kritiken die unangefochtene Nummer 1.
Eigentlich wollte ich editieren, dauerte aber zu lange ?! Natürlich hat auch die PCP ein paar mal Tests veröffentlicht, die nicht ganz gelungen waren (Black & White zB). Im Großen und Ganzen bleibt aber zu sagen das die PCP im Vergleich zur beispielsweise Power Play die Objektivität in Reinkultur war.
Zapp Brannigan
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Beitrag von Zapp Brannigan »

Zu der Spieleverpackung -und Inhalt: Finde in letzter Zeit waren die beilagen nicht so schlecht, siehe Oblivion oder jetzt Spellforce 2. Vor paar Jahren hab ich mir Ultima IX geholt, da gabs auch nette extras. Die Earth Ultimate Edition soll auch paar Kilos wiegen,:mrgreen: die normale Earth 2160 version hat auch schon gute extras. Aber insgesamt hast du schon recht das früher alles(oder meiste) besser war. Liegt aber vielleicht an uns, die älter geworden sind. Ich konnte mich früher viel mehr für ein Spiel begeistern als jetzt, habe bei DOOM oder BG1 alles erkundet , x mal BG1 gezockt um am Ende alles Perfekt zu haben usw.
Jetzt ist das anders, ich Spiele zwar noch sehr gerne aber die begeisterung von früher ist irgendwie weg, was, wie oben geschrieben, vielleicht am Alter liegt. Bin zwar nicht soooo Alt aber hab halt früh angafangen. :D Heute zock ich meiste so runter und vieles nicht mal zu Ende wie z.B. FarCry oder Mafia, sicher beides tolle Spiele aber einfach keine lust im moment die weiter zu zocken. Früher wäre mir das nicht passiert.:roll:

Oblivion macht aber zur Zeit auch Spaß, so das langsam das Gefühl von früher hoch kommt. :)
johndoe-freename-92317
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Beitrag von johndoe-freename-92317 »

Ich muss zugeben, Bubunator hat vollkommen recht, ich sehe das auch so!!!

Früher war es einfach besser die spiele waren einfach und haben ohne ende Spielspass geboten, man hat sich gedanken gemacht, was muss mit in die verpackungen rein bzw. wie sollen diese aussehen?

Auch so ein Sprung von der Diskette auf das CD-Rom fühlst sich anders an als nur ein CD-Rom gegen ein DVD-Laufwerk auszutauschen!

Bubu ich fühle mit dir und schwelge auch mit einem Tränenden Auge in den errinnerungen der guten alten zeit!!


Gruß
Heatseaker
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>> Heatseaker <<
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Bubunator
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Beitrag von Bubunator »

Zapp Brannigan hat geschrieben:Ich konnte mich früher viel mehr für ein Spiel begeistern als jetzt, habe bei DOOM oder BG1 alles erkundet , x mal BG1 gezockt um am Ende alles Perfekt zu haben usw.
Jetzt ist das anders, ich Spiele zwar noch sehr gerne aber die begeisterung von früher ist irgendwie weg, was, wie oben geschrieben, vielleicht am Alter liegt.
Vielleicht liegt`s daran, daß alles schon mal da gewesen ist, es kommt einfach noch weniger neues auf den Markt als damals schon. Auch der beste Shooter mit Hammergrafik bleibt im Prinzip nur ein grafisch aufgebohrter Doom Nachfolger, man kennt halt alles schon.
Und die Begeisterung hat bei mir auch nachgelassen, wobei ich mich nicht festlegen will ob das an den Spielen oder auch an meinem Alter liegt. Es fehlt mir einfach viel zu oft der Aha!- Effekt, den ich damals so oft hatte, wenn ich wieder ein neues Spiel installiert hatte und gespielt habe.

Für die Nostalgiker unter Uns: http://www.pcplayer.de/
Eine Seite über die nicht mehr existente PC Player mit vielen Tests, Interviews und Specials. Wer also wissen will, welche Hardwareanforderungen man für WC 3 schon haben smuss, sollte da mal stöbern "4 MB Ram: gar nicht spielbar / 8 MB Ram: erträglich"
Zapp Brannigan
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Beitrag von Zapp Brannigan »

Ich mag es, alte Magazinen zu lesen. Hab noch welche von 1996. :)
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Zwutz
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Beitrag von Zwutz »

zu den spieleverpackungen:
damals hatte man bücherdicke und viele verschieden große "schachteln" im regal stehen, obwohl meist nur 1-2 cds nebst handbuch enthalten war. der rest war luft.
Durch die DVD-Schachtel entsteht zumindest ein einheiiliches bild im Regal und man kann die hüllen bei bedarf auch mal anderweitig einsetzten. dahingehend hab ich damit kein problem...

Zu den anderen Themen.
Leider bin ich erst recht spät in die "Zockerwelt" gestoßen, wodurch ich viele dieser umschwünge nicht in diesem Umfang mitbekommen hab :(
haldolium
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Beitrag von haldolium »

also das gemaule über die DVD hüllen kann ich ebenfalls absolut nicht nachvollziehen.

es geht nach wie vor ums SPIEL und nicht um die verpackung. Ich geb doch keine 50€ aus nur weil ich dann nen sperrigen pappkarton rumliegen hab der in kein regal passt.
Zudem gibt es nach wie vor auch schöne verpackungen wie die von X3, Shadowgrounds oder GTA San Andreas - da rumzunörgeln find ich einfach unabgebracht.
Zwutz hats schon gesagt, DVD hüllen kann man prächtig einheitlich in klassische Ikea CD regale packen und es sieht weiterhin gut aus.


Die spiele selber sind qualitativ garnicht mal schlechter. Nur gibt es eben zwei Faktoren die man als "alter Hase" ggf. übersieht:
1. kann man das Rad nicht neu erfinden. Milliarden von Ideen wurden bereits ausgeschöpft und so kommt einem jedes spiel letztendlich "alt" vor weils irgendwo schon mal sowas gab.
2. wird der spiele markt ziemlich konstant zum mainstream unterfangen, abseits von "killerspiele"-diskussionen und co.
Daraus resultiert eben, dass es zich Spiele pro monat gibt wovon vielleicht ein oder zwei richtig gut sind. Dadurch entsteht der eindruck dass Qualität nachlässt.

Ich kann das genörgel zwar nachvollziehen, seh das aber durchaus positiver. Heutzutage muss man eher selektieren.
Ganz wichtig auch, dass man nicht jeden Hype mitmacht der von Publishern und Entwicklern und natürlich nicht zuletzt von der Presse verursacht wird.
Alles schön mit vorsicht genießen und man kann sich nach wie vor an guten spielen erfreuen.
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Bubunator
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Beitrag von Bubunator »

haldolium hat geschrieben:also das gemaule über die DVD hüllen kann ich ebenfalls absolut nicht nachvollziehen.

es geht nach wie vor ums SPIEL und nicht um die verpackung. Ich geb doch keine 50€ aus nur weil ich dann nen sperrigen pappkarton rumliegen hab der in kein regal passt.
Und ich gebe ungern 50 Euro für eine billige DVD Hülle aus. :wink: Natürlich ist die DVD Hülle praktischer, was Unterbringung angeht. Aber mich hat das damals kein bischen gestört, daß die alten Schachteln größer waren. Ich hab einen ganzen Schrank voll von den Dingern.
DVD Hüllen sehen halt alle gleich aus und durch ihre beschränkte Größe liefern sie den Firmen gleich noch eine Ausrede, keine größeren Gimmicks mehr dazu zu packen. Ich persönlich finde eine große Sammlung von "alten" Schachteln tausendmal schöner als ein kleines Rack mit dutzenden DVD Hüllen, aber das ist nur mein Geschmack, und der ist in dieser Beziehung ganz sicher nostalgisch verklärt. :wink:

Zur Qualität der Spiele. Auch damals gab es Schrott, viel mehr Schrott sogar als heute. Allein was das neue Medium CD an Müll zu Tage gefördert hat, oh je. Auf einmal hat jede Firma ein paar Laienschauspieler digitalisiert und als "interaktives" Spiel auf CD gepresst. Aber damals gab es auch noch mehr Top Titel, bei denen mal was neues gewagt wurde. Heute gibt es kaum noch wirklich schlechte Spiele, aber richtig gute Titel ebensowenig. Das meiste liegt irgendwo im Bereich dazwischen, gut spielbar und keine größeren Fehler. Erfolgsserien werden gnadenlos ausgeweidet. Woran liegts? Heute sind PC Spiele zum Mainstream geworden. Die Zeiten, in denen sich ein paar Programmierer in kurzen Hosen in einer Garagr zusammensetzen und ein Spiel programmieren sind vorbei, heute kontrollieren Schlipsträger das Geschäft, in dem es um viel Geld geht. Und das will man nicht riskieren, also setzt man auf altbewährtes anstatt auf große Experimente. Wann gab es zuletzt mal ein erfolgreiches Spiel, welches aus der Shareware Ecke kam? Doom, Duke Nukem 3D etc. , das waren alles Spiele die zuerst einmal als Shareware veröffentlicht wurden. 1/3 des ganzen Spiels für lau. Kaum vorstellbar heutzutage bei Cod oder Half Life, das einer der großen Publisher das heute noch mitmacht und eins seiner Spiele zu einem Drittel umsonst anbietet. Und den kleinen Entwicklerfirmen fehlt es an Geld, um überhupt noch ein Spiel zu entwickeln, was die heut gängigen Standards in Sachen Präsentation, Grafik, Sprachausgabe etc. erfüllt.

Nicht das wir uns falsch verstehen, auch heute noch gibt es immer wieder gute Spiele. Mir persönlich fehlt aber allzu oft, das ich vor dem PC sitze und sage: "Wow!". Es ist schon alles irgendiwe ganz nett anzusehen, aber auch nicht die Neuerfindung des Rades.
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