Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
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Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
In Through the Darkest of Times, das sich seit einem Jahr in Entwicklung befindet, organisiert man den Widerstand in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus. Das Strategiespiel des neu gegründeten Berliner Indie-Entwicklers Paintbucket Games, gefördert durch das Medienboard Berlin Brandenburg, befindet sich derzeit in der Pre-Alpha-Phase und soll im Herbst 2018 bei Steam im Early Access starten un...
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Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Ich fang mal an: Gibts dann endlich Hakenkreuze zu sehen?
- Todesglubsch
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Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Jau grad gesehen. Vielleicht wird das noch gefüllt!
Immerhin ist das Medienboard Berlin Brandenburg eine Staatliche Einrichtung. Wäre schön wenn die das endlich mal durchsetzen könnten.
Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Erstmal: Jemand sollte tatsächlich mal klagen, das nämlich Videospiele heute auch als Kunst betrachtet werden können und dementsprechend, gerade in den Fällen wie hier, das man auch Hakenkreuze zeigen darf, weil es nunmal in diesem historischen Zeitraum spielt und gerade eben hier den NS-Staat und dessen Schandtaten zum Inhalt hat. Wenn nie wer versucht das zu ändern, das Spiele eben auch Kunst sind und deshalb auch ausgenommen werden können von dem Paragraphen, wird sich da auch nie was ändern.
Das Krasse ist eher, das die Selbstzensur vieler Entwickler noch übers Ziel hinausschiesst, z.B. in HoI4 wo man nicht nur die Symbole entfernte, sondern auch Personen wie den Dolf verdunkelt hat auf dem Portrait, was laut Gesetz gar nicht notwendig ist. Wolfenstein mit dem Bärtchen war eher lächerlich, eben, als ob jemand nicht wüsste, wer das sein soll...
Ich find auch das Denken manchmal schräg und abgefahren, z.B. wenn Leute meinen, wenn Hakenkreuze legal wären, würde jeder plötzlich damit rumlaufen oder so ein Scheiss. Hier im Nachbarland sind die übrigens auch legal und keinen störts, aber trotzdem rennt keiner damit herum. Aber eben, zum Glück kann ich wenigstens mit meinem CH Steam-Account die ungeschnittenen Versionen holen. Auch bei Games, die beschlagnahmt sind und in DE nicht angeboten werden, die erscheinen nach wie vor bei mir im Steam Shop, lol.
(z.B. Manhunt, Condemned usw.)
Aber zum Spiel:
Ich wage zu bezweifeln, das es was anderes wird als ähnliche Games dieser Art, die man schon in (erfundenen) Autokratien angesiedelt hat, wie dieses Pass-Überprüfungsgame (Papers Please?) und das mit dem Hausmeister im Überwachungsstaat. Ich denke nicht, das die Entwickler dem Vorhaben der NS-Darstellung gerecht werden können, aber wir werden sehen wenn
P.S.
Was die Nazis angeht, wenns um den 2. WK geht zocke ich in Games eigentlich immer mit den Deutschen, wenn dies möglich ist. Die Antwort ist ganz simpel: Die haben Stil & Style was die Uniformen, die Waffen, die Panzer usw. angeht, ich mag die deutschen Designs aus dem 2. WK. Und meistens, wie in HoI erwartet einen mit dem Dritten Reich auch eine sehr anspruchsvolle Kampagne in dem Zeitraum, die wesentlich interessanter ist als z.B. die Amerikaner, die erst ab 1941 im Pazifik und sogar erst 1944 in Europa auftreten, was... ähm.. so ziemlich gegen Ende des Krieges und darum uninteressant ist. (Uninteressant im Sinne von "der Krieg ist sowieso schon gewonnen")
Das Krasse ist eher, das die Selbstzensur vieler Entwickler noch übers Ziel hinausschiesst, z.B. in HoI4 wo man nicht nur die Symbole entfernte, sondern auch Personen wie den Dolf verdunkelt hat auf dem Portrait, was laut Gesetz gar nicht notwendig ist. Wolfenstein mit dem Bärtchen war eher lächerlich, eben, als ob jemand nicht wüsste, wer das sein soll...
Ich find auch das Denken manchmal schräg und abgefahren, z.B. wenn Leute meinen, wenn Hakenkreuze legal wären, würde jeder plötzlich damit rumlaufen oder so ein Scheiss. Hier im Nachbarland sind die übrigens auch legal und keinen störts, aber trotzdem rennt keiner damit herum. Aber eben, zum Glück kann ich wenigstens mit meinem CH Steam-Account die ungeschnittenen Versionen holen. Auch bei Games, die beschlagnahmt sind und in DE nicht angeboten werden, die erscheinen nach wie vor bei mir im Steam Shop, lol.
(z.B. Manhunt, Condemned usw.)
Aber zum Spiel:
Ich wage zu bezweifeln, das es was anderes wird als ähnliche Games dieser Art, die man schon in (erfundenen) Autokratien angesiedelt hat, wie dieses Pass-Überprüfungsgame (Papers Please?) und das mit dem Hausmeister im Überwachungsstaat. Ich denke nicht, das die Entwickler dem Vorhaben der NS-Darstellung gerecht werden können, aber wir werden sehen wenn
P.S.
Was die Nazis angeht, wenns um den 2. WK geht zocke ich in Games eigentlich immer mit den Deutschen, wenn dies möglich ist. Die Antwort ist ganz simpel: Die haben Stil & Style was die Uniformen, die Waffen, die Panzer usw. angeht, ich mag die deutschen Designs aus dem 2. WK. Und meistens, wie in HoI erwartet einen mit dem Dritten Reich auch eine sehr anspruchsvolle Kampagne in dem Zeitraum, die wesentlich interessanter ist als z.B. die Amerikaner, die erst ab 1941 im Pazifik und sogar erst 1944 in Europa auftreten, was... ähm.. so ziemlich gegen Ende des Krieges und darum uninteressant ist. (Uninteressant im Sinne von "der Krieg ist sowieso schon gewonnen")
Wer A sagt, muss auch dolf sagen.
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Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Herr Heiler bitte in die Notaufnahme!Todesglubsch hat geschrieben: ↑28.04.2018 13:59Adolf?! Das heißt "Mein Kanzler", du verräterischer Terrorist, du.
- Todesglubsch
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Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Ach den Kunstanspruch brauch ich nicht zwangsläufig. Aber ja, gerade ein Spiel wie dieses würde sich wunderbar dafür eignen als Präzedenzfall für sowas zu dienen (zumindest besser als ein Wolfenstein). Aber am Ende will man halt nicht auf das Releasegeld aus Deutschland verzichten.Weeg hat geschrieben: ↑29.04.2018 00:21 Erstmal: Jemand sollte tatsächlich mal klagen, das nämlich Videospiele heute auch als Kunst betrachtet werden können und dementsprechend, gerade in den Fällen wie hier, das man auch Hakenkreuze zeigen darf, weil es nunmal in diesem historischen Zeitraum spielt und gerade eben hier den NS-Staat und dessen Schandtaten zum Inhalt hat.
Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Es ist nunmal so, dass man, wenn man eine juristische Klärung der Frage, ob Videospiele Kunst sind, wirklich erzwingen möchte, es auf ein Strafverfahren ankommen lassen muss, in dem das Gericht diese Frage dann inzident prüft, nämlich beim Paragrafen der die Strafbarkeit bei Verwendung bestimmter Symbolik in der Kunst ausschließt. Es existiert keine Norm, die besagt, Videospiele seien keine Kunst.
Und wer will schon das Unternehmen sein, welches durch Schlagzeilen wie "kämpft für Hakenkreuze in seinen Spielen" in der Bildzeitung auf sich aufmerksam macht?
Die ganze Sache ist mit der Gefahr der Stigmatisierung und beträchtlichen wirtschaftlichen Risiken (wie z.B. Anwaltskosten, Verlust durch zumindest vorläufige Verkaufsverbote) verbunden, und wie die BPjM dann bei so einem Thema, wenn wenigstens eine Strafbarkeit nicht mehr im Raum stehen sollte, reagiert, kann auch keiner sagen.
Und wer will schon das Unternehmen sein, welches durch Schlagzeilen wie "kämpft für Hakenkreuze in seinen Spielen" in der Bildzeitung auf sich aufmerksam macht?
Die ganze Sache ist mit der Gefahr der Stigmatisierung und beträchtlichen wirtschaftlichen Risiken (wie z.B. Anwaltskosten, Verlust durch zumindest vorläufige Verkaufsverbote) verbunden, und wie die BPjM dann bei so einem Thema, wenn wenigstens eine Strafbarkeit nicht mehr im Raum stehen sollte, reagiert, kann auch keiner sagen.
Re: Through the Darkest of Times: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Strategiespiel
Da habt ihr schon recht, das sich wohl kaum einer je einlassen wird, zu klagen wegen Videospielen -> Kunst. Immerhin, hier in CH hat der Bund neulich Videospiele als Kunst anerkannt, was ggf. auch Zugang zu den Fördertöpfen und so bedeuten kann und eben, Rechtliche Veränderungen mit sich bringen kann. Ich find das gut, auch wenn wir hier nichts haben abseits von ein paar Handyspiele-Buden. Und das wird sich hier auch nicht ändern.... ein jämmerliches Entwicklungsland, wenn uns Videospiele geht.
Zum Spiel noch:
Ich denke, man wird hier ohnehin nichts brauchbares abliefern. Schon gar nichts, was man ernst nehmen könnte. Um das genauer auszuführen: Sehr wahrscheinlich wird es wieder der klassische Ablauf sein mit Nazis-sind-alle-böse-aber-unser-Protagonist-ist-natürlich-besser-und-weiss-alles-bereits-im-Vorraus. Soll heissen, man wird auch hier den Guten spielen wohl und es wird keine kritische Passage geben.
Nur um das mal zu vertiefen, man könnte es durchaus kritisch angehen mit einem Charakter, der zuerst durchaus mitgerissen wird von der Stimmung in den 30er Jahren, was wohlgemerkt vor dem Zivilisationsbruch des Holocausts liegt. Und während seiner Entwicklung im Spiel stellt er nach und nach fest, das er sich auf einem Irrweg befindet und das dies, was er tut, oder was befürwortet hat, nicht richtig ist. Und dann wird ihm bewusst, das der Widerstand vielleicht etwas wäre.
Aber: So wird das nicht laufen. Man wird auf jedenfall den Guten spielen, ohne jegliche kritische Reflektion, wie man es bei Helden aus den Ami-Machwerken kennt, die ollen Edlen Ritter im Kampf gegen die bösen Nazischergen.
Ich ziehe da gerne den Film Stalingrad aus den 90ern heran: Dort sind die Protagonisten, obwohl Soldaten der Wehrmacht, direkt von Anfang an als "Gut" dargestellt, z.B. wie einer auf dem Weg nach Stalingrad *hust* sich echauffiert über die Behandlung von Kriegsgefangenen und sowas. Keine Kritik an der Heldentruppe, nein, der böse Offizier ist der böse Nazi und muss als Bösewicht herhalten, bis er dann schlussendlich bei der Verpflegungsbombe erschossen wird und sowas. Ich mag sowas nicht, wenn man mir als Kinozuschauer oder auch als Spieler eine eindimensionale Figur des Guten vorsetzt, die in ausnahmslos jeder Lage immer richtig handelt und stets die Schwachen vor den Starken beschützt.
Also, ich meine jetzt, nicht wenn man den Anspruch eines Dramas und einer Kritischen Bewertung erreichen will, da kann man nicht mit Immer-Guten Märchenfiguren arbeiten.
Noch was zum Schluss, ein harter Schnaps für den Abgang:
Ich finds immer putzig, das sich heute beinahe jeder Mensch als oller Widerstandskämpfer sieht und meint, er wäre dann aufgestanden gegen den Nationalsozialismus und dessen System, er wäre dann anders gewesen, er hätte dann richtig gehandelt. Und dabei können die meisten Menschen heute sich noch nicht einmal einem Modetrend oder was halt angesagt ist im Gruppendruck entziehen.
Ich sage da auch nicht, ich selbst wäre besser übrigens, jeder kocht da nur mit Wasser und die meisten Menschen schaffen es nicht, sich sowas zu entziehen.
Zum Spiel noch:
Ich denke, man wird hier ohnehin nichts brauchbares abliefern. Schon gar nichts, was man ernst nehmen könnte. Um das genauer auszuführen: Sehr wahrscheinlich wird es wieder der klassische Ablauf sein mit Nazis-sind-alle-böse-aber-unser-Protagonist-ist-natürlich-besser-und-weiss-alles-bereits-im-Vorraus. Soll heissen, man wird auch hier den Guten spielen wohl und es wird keine kritische Passage geben.
Nur um das mal zu vertiefen, man könnte es durchaus kritisch angehen mit einem Charakter, der zuerst durchaus mitgerissen wird von der Stimmung in den 30er Jahren, was wohlgemerkt vor dem Zivilisationsbruch des Holocausts liegt. Und während seiner Entwicklung im Spiel stellt er nach und nach fest, das er sich auf einem Irrweg befindet und das dies, was er tut, oder was befürwortet hat, nicht richtig ist. Und dann wird ihm bewusst, das der Widerstand vielleicht etwas wäre.
Aber: So wird das nicht laufen. Man wird auf jedenfall den Guten spielen, ohne jegliche kritische Reflektion, wie man es bei Helden aus den Ami-Machwerken kennt, die ollen Edlen Ritter im Kampf gegen die bösen Nazischergen.
Ich ziehe da gerne den Film Stalingrad aus den 90ern heran: Dort sind die Protagonisten, obwohl Soldaten der Wehrmacht, direkt von Anfang an als "Gut" dargestellt, z.B. wie einer auf dem Weg nach Stalingrad *hust* sich echauffiert über die Behandlung von Kriegsgefangenen und sowas. Keine Kritik an der Heldentruppe, nein, der böse Offizier ist der böse Nazi und muss als Bösewicht herhalten, bis er dann schlussendlich bei der Verpflegungsbombe erschossen wird und sowas. Ich mag sowas nicht, wenn man mir als Kinozuschauer oder auch als Spieler eine eindimensionale Figur des Guten vorsetzt, die in ausnahmslos jeder Lage immer richtig handelt und stets die Schwachen vor den Starken beschützt.
Also, ich meine jetzt, nicht wenn man den Anspruch eines Dramas und einer Kritischen Bewertung erreichen will, da kann man nicht mit Immer-Guten Märchenfiguren arbeiten.
Noch was zum Schluss, ein harter Schnaps für den Abgang:
Ich finds immer putzig, das sich heute beinahe jeder Mensch als oller Widerstandskämpfer sieht und meint, er wäre dann aufgestanden gegen den Nationalsozialismus und dessen System, er wäre dann anders gewesen, er hätte dann richtig gehandelt. Und dabei können die meisten Menschen heute sich noch nicht einmal einem Modetrend oder was halt angesagt ist im Gruppendruck entziehen.
Ich sage da auch nicht, ich selbst wäre besser übrigens, jeder kocht da nur mit Wasser und die meisten Menschen schaffen es nicht, sich sowas zu entziehen.
Wer A sagt, muss auch dolf sagen.