Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

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Solon25
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Solon25 »

So, jetzt zieht Bethesda zumindestens beim Vorab Zugang mit. Steam Shop Seite zeigt, 70€ das Spiel, mit 5 Tagen vorab Zugang 100€. Der eine guckt ab was der andere macht..
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th3orist
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von th3orist »

Ich verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Ist doch klar dass Gaming sich von einer Nische (80er, 90er) entwickelt hat in ein weltweites populäres Segment mit unglaublicher Profitabilität wenn mans denn richtig macht.
Dass Publisher sich nicht mehr damit zufrieden geben einmal was zu releasen und dann wars das mit Einkünften ist mehr als klar. Zumal in Zeiten wo AAA Games 6-7 Jahre Entwicklungszeit haben statt wie 'früher' vielleicht 2. Zumal in Zeiten in denen ein AAA Spiel zig, gar hunderte Millionen verschlingt in der Entwicklung statt wie 'früher' im schlimmsten Fall 2-3Mio. Ich wette die Entwicklung von D2 hat ein paar Mio gekostet, Diablo 4 liegt bei 100-150 Mio. und so schnell werden die auch nicht das nächste Game nachschieben. Also müssen die halt zusehen einen Revenuestream zu erzeugen.
Having said that, ich bin null anfällig für cosmetics oder pay2win Elemente aber ich verstehe den Sinn dahinter und ich sags mal so: Solange das base game genug für mein Geld bietet (was Diablo 4 massig tut) kanns mir herzlich egal sein für wieviel € die Rüstungen anbieten.
Wo es für mich anfangen würde bitter zu schmecken wäre wenn man das Gefühl hätte dass das base game artifiziell dünn gehalten wird und alles in den payshop wandert. Ist aber bisher nur bei den AAA free-to-play Games der Fall und da macht es halt auch Sinn, zb Lost Ark. Aber mir fällt jetzt kein AAA Game ein wo man den Vollpreis zahlt und dann hat man im Spiel nicht genug Auswahl. Habt ihr da ein Beispiel?
Zuletzt geändert von th3orist am 12.06.2023 08:01, insgesamt 3-mal geändert.
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cM0
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von cM0 »

4P|Sören hat geschrieben: 11.06.2023 22:20
Khorneblume hat geschrieben: 11.06.2023 17:32Generell würde ich mir übrigens wünschen, aber das ist jetzt nicht speziell an 4players gerichtet: Etwaige Nachtests anzubieten, wo auf nachträglich implementierte Echtgeld-Stores und andere Schweinereien dann noch mit einer offiziellen (auch auf Metawertungen anwendbare) Abwertung zu hantieren. Wenn sie dies in den Medien durchsetzen würde, müssten Publisher möglicherweise doch etwas an ihrem Handeln ändern. :)
Grundsätzlich bin ich auch dafür, aber da gibt es natürlich auch ein paar Punkte zu beachten. Zum einen: Für die ganzen Metawertungen sind OpenCritic/MetaCritic verantwortlich. Ich bin mir leider bzgl. deren Prozesse nicht ganz sicher, ob man dort nachträgliche Abwertungen oder ähnliches einreichen kann.

Zum anderen: Wo zieht man die Grenze bei Nachtests? Bei Spielen wie Fortnite, Apex, Path of Exile oder auch League of Legends wäre man gefühlt am Dauertesten, da sich dort alle paar Wochen/Monate etwas ändert - teilweise natürlich auch in der Monetarisierung. Und was ist, wenn die kritisierten Aspekte aufgrund eines Aufschreis zurückgenommen/geändert werden? Bringt man dann auch wieder eine Aufwertung?

Es gibt da auf jeden Fall auch für uns intern noch einiges zu Besprechen, aber wir machen uns natürlich darüber Gedanken. Denn solche Fälle, in denen bewusst Echtgeld-Shops erst nach dem Review-Embargo implementiert werden, häufen sich, anstatt, dass sie weniger werden.
Nachtests wären einerseits zwar wünschenswert, kosten auf der anderen Seite aber auch Zeit, in der man andere Spiele testen könnte. Außerdem ist eine niedrige Wertung zu Beginn im Idealfall auch ein Denkzettel für den Publisher, in der Hoffnung, dass zukünftige Spiele zum Release in einem guten Zustand sein sollten. Bei Abwertungen z. B. aufgrund nachträglich eingebauter Shops sieht das natürlich anders aus. Hier halte ich eine Abwertung auch für sinnvoll, aber mir ist auch klar, dass sich das schwer bei einer Vielzahl von Spielen umsetzen lässt, gerade wenn sich solche Shops immer mehr häufen.

Zur Kolumne generell: Ich habe in meiner Battlenet-Freundesliste 23 Leute und von denen haben 10 den Vorabzugang genutzt, also extra mehr Geld für die teurere Version ausgegeben. Ich selbst bin in diesem Fall auch schwach geworden, wobei das das erste Mal überhaupt ist und ich normalerweise kein Geld für einen früheren Start ausgebe. Bei Diablo kommt noch dazu, dass man gern mit anderen Mitspielern zusammen losziehen möchte. Wenn man erst ein paar Tage später startet, ist das schwierig. Fairerweise kann man bei D4 auch mit völlig unterschiedlichen Leven zusammen spielen und das Spiel ist trotzdem zu allen Spielern fair. Das nützt aber nichts, wenn man Diablo erstmal normal durchspielen möchte, statt irgendwo später einzusteigen, weil die Freunde schon weiter sind.

Den Shop finde ich schwierig. Ja, man braucht die dort angebotenen Skins nicht, aber ob später nicht doch noch andere, spielentscheidende Dinge angeboten werden, weiß nur Blizzard. Selbst wenn es bei kosmetischen Items bleibt, sind die Preise total überzogen. Von Microtransations kann da wirklich keine Rede mehr sein, denn für den Preis gäbe es schon ein neues, halbes AAA-Game, um bei Spielen zu bleiben. Unabhängig der Preise würde ich mir dort keine Skins kaufen, weil es mir einfach egal ist, wie mein Charakter aussieht, aber das werden natürlich nicht alle so sehen. Trotzdem ebnet das den Weg, um in solchen Shops immer dreistere Angebote einzustellen, ggf. auch spielerisch relevante. Hier kann man natürlich wieder den Bogen zum Vorabzugang schlagen, der bei immer mehr Spielen angeboten wird, weil es akzeptiert wird. Bei 99 % der Spiele wäre es mir egal, ob ich ein paar Tage früher oder später spielen kann, schon allein weil die Spiele durch Patches kurz nach Release oft noch verbessert werden und schon zum regulären Start immer öfter nicht rund laufen.

Bereue ich den Kauf der teureren Edition? Ehrlich gesagt nein, denn ich habe viel Spaß damit gehabt und das wird noch eine Weile so bleiben. Die Chance, dass ich zukünftig öfter Geld für einen Vorabzugang hinlege, geht gegen 0, aus oben schon genannten Gründen, aber auch weil mir tendenziell immer weniger AAA-Spiele (zu Release) kaufe. Diablo 4 war tatsächlich das erste AAA-Game, dass ich mir in diesem Jahr gekauft habe.
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th3orist
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von th3orist »

Diablo 4 Digital Deluxe Edition war das erste mal bei mir dass ich irgendwas preordered habe seit Diablo 3 in 2012. Warum? Weil ich seit Diablo 1 absoluter Diablo Fan bin und ich im Grunde 99% sicher war dass selbst wenn das Spiel nur so Durchschintt (für mich) sein wird wie D3, dass ich trotzdem genug Zeit damit Spaß haben werde, dass ich die 90€ nicht bereue. Und genau so ist es eingetreten, außerdem wars einfach nice schon das ganze Wochenende spielen zu können, das wars mir die 10€ extra wert (die anderen 10 gehen aufn Battlepass).
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Akabei2
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Akabei2 »

Bei Diablo V kosten 12 Stunden früher anfangen dann 30 Euro extra und die ganz Fixen dürfen für lediglich 100 Euro obendrauf sogar einen ganzen Tag eher anfangen.

Ich hätte mir vor ein paar Wochen echt noch ein paar Aktien von dem Laden kaufen sollen. Die finden doch vor Lachen gar nicht mehr in den Schlaf.
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Kajetan
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Kajetan »

th3orist hat geschrieben: 12.06.2023 07:56 Dass Publisher sich nicht mehr damit zufrieden geben einmal was zu releasen und dann wars das mit Einkünften ist mehr als klar. Zumal in Zeiten wo AAA Games 6-7 Jahre Entwicklungszeit haben statt wie 'früher' vielleicht 2. Zumal in Zeiten in denen ein AAA Spiel zig, gar hunderte Millionen verschlingt in der Entwicklung statt wie 'früher' im schlimmsten Fall 2-3Mio. Ich wette die Entwicklung von D2 hat ein paar Mio gekostet, Diablo 4 liegt bei 100-150 Mio. und so schnell werden die auch nicht das nächste Game nachschieben. Also müssen die halt zusehen einen Revenuestream zu erzeugen.
Das machen die Majors aber nicht, um so gerade nochmal der Insolvenz von der Schippe zu springen. Das machen die, um zur Kurssteigerung den Umsatz maximal zu optimieren. Hier geht es nicht um betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten, sondern um börsentechnische Vorgänge zum Nutzen der Investoren und Vorstände.
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th3orist
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von th3orist »

Kajetan hat geschrieben: 12.06.2023 09:19 Hier geht es nicht um betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten, sondern um börsentechnische Vorgänge zum Nutzen der Investoren und Vorstände.
Aber das klingt ja so als wenn man Profitmaximierung als Betrieb nur dann betreiben würde wenns sich um "betriebswirtschaftliche Notwendigkeit" handelt? Weit gefehlt. Ein Unternehmen das sich generell Chancen auf Profit entgehen läßt handelt halt nicht wie ein Unternehmen. Man könnte aber sogar das Argument machen dass "börsentechnische Vorgänge zum Nutzen der Investoren und Vorstände" sehr wohl "betriebswirtschaftlich notwendig" ist, eben um die Position des Unternehmens weiter zu stärken und auszubauen.
Zuletzt geändert von th3orist am 12.06.2023 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von th3orist »

Akabei2 hat geschrieben: 12.06.2023 09:12 Bei Diablo V kosten 12 Stunden früher anfangen dann 30 Euro extra und die ganz Fixen dürfen für lediglich 100 Euro obendrauf sogar einen ganzen Tag eher anfangen.
30€ extra in 10 Jahren (denn vorher wird Diablo 5 nicht rauskommen) fände ich jetzt nicht wild um ehrlich zu sein.
Wenn man mal zb die Inflation und sonstigen Steigerungen rechnet seit Diablo 2 release so entspräche der Verkaufspreis von damals von D2 heute 87€. Diablo 4 wurde aber für 69,99 verkauft.
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Kajetan
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Kajetan »

th3orist hat geschrieben: 12.06.2023 09:25 Aber das klingt ja so als wenn man Profitmaximierung als Betrieb nur dann betreiben würde wenns sich um "betriebswirtschaftliche Notwendigkeit" handelt? Weit gefehlt.
Ich antworte nur auf Deine Behauptung, dass den Unternehmen ja nichts übrigbliebe so zu handeln, weil ihnen ja die Kosten davonrennen.

Das stimmt so nämlich kein Stück. Die verdienen auch ohne dieses Gelumpe genug, um betriebswirtschaftlich soliden Gewinn abzuwerfen. Doch wenn genug Geld eben nicht genug ist, sondern man ums Verrecken alles maximal mögliche Geld auf Teufel komm raus haben will ... darf man eben auf nichts Rücksicht nehmen.
Ein Unternehmen das sich generell Chancen auf Profit entgehen läßt handelt halt nicht wie ein Unternehmen. Man könnte aber sogar das Argument machen dass "börsentechnische Vorgänge zum Nutzen der Investoren und Vorstände" sehr wohl "betriebswirtschaftlich notwendig" ist, eben um die Position des Unternehmens weiter zu stärken und auszubauen.
Und genau deswegen sind für mich Anbieter mit solchen Geschäftsmodellen gleichzusetzen mit Drogendealern, weil sie ihre Umsatzoptimierung mit Psychofallen bewerkstelligen wollen, in denen anfällige Kunden ganz bewusst süchtig gemacht und dann ausgenommen werden. Der einzige Unterschied ist, wie bereits gesagt, dass diese Geschäftsmodelle (noch) nicht illegal sind.

Um es zu verdeutlichen: Ich habe überhaupt nichts gegen Firmen, die möglichst viel Umsatz erzeugen wollen. Isse ganz normaler Kapitalismus. Ich habe nur etwas gegen Firmen, die dieses Ziel mit rücksichtslosen und skrupellosen Methoden erreichen wollen.
Zuletzt geändert von Kajetan am 12.06.2023 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
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th3orist
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von th3orist »

Kajetan hat geschrieben: 12.06.2023 09:35 Die verdienen auch ohne dieses Gelumpe genug, um betriebswirtschaftlich soliden Gewinn abzuwerfen.
Na ich denke wenn du sowas schreibst dann werden wir da nicht zusammenkommen, denn so denkt kein Unternehmer. Keiner denkt "ach ist schon genug"...Das ist einfach nicht das mindset von Unternehmen und Geschäftsmenschen.
Das ist eher das mindset von Menschen die mit (im Vergleich) relativ wenig Geld auskommen müssen und halt ein festes Gehalt haben.

"Ich habe nur etwas gegen Firmen, die dieses Ziel mit rücksichtslosen und skrupellosen Methoden erreichen wollen"

Bei Lootboxen mit "surprise mechanics" stimme ich zu. Aber bei Shops wo man genau sehen kann was man kauft, das find ich nicht "rücksichtslos" und "skrupellos". Du kannst einfach nicht Menschen von der eigenen Verantwortung für ihr eigenes Handeln freisprechen. Supermärkte hören ja auch nicht auf Alkohol zu verkaufen nur weils da draußen Alkoholabhängige gibt oder Menschen die gerne sich mal was übern Durst gönnen. Sind die dann auch rücksichtslos und skrupellos in deinen Augen? Ich denke nicht.
Zuletzt geändert von th3orist am 12.06.2023 09:47, insgesamt 4-mal geändert.
Rettel
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Rettel »

Schließe mich da User Kajetan an.

Sehe da eindeutig die Eigenverantwortung der Unternehmen, sich Standards aufzuerlegen und nicht alles dem Maximierungsprinzip zu unterwerfen. Eigenverantwortung beginnt bei guten Löhnen, guter Arbeitszeitgestaltung, mehr Urlaubstage als sie das Gesetz vorschreibt, betrifft aber auch Themen wie Nachhaltigkeit und andere Werte, die unternehmerisch ungleich Gewinnmaximierung sind. Also auch auf Modelle zu verzichten, die der ärmsten Socke auch noch das letzte Geld für Mikrotransaktionen gierig aus der Börse lockt.
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von th3orist »

Mein Problem bei eueren Beiträgen ist dass sie moralisch motiviert sind. Das ist halt einfach nicht die Realität der Geschäftswelt, war sie halt nie. Ich verstehe nicht warum ihr von dieser Seite aus argumentiert, damit erreicht man halt kein Ohr da wos drauf ankommt...
Ich mein das auch null als Angriff, soll nur zeigen warum man da zwei verschiedene Sprachen spricht.

Und bevor man mir das andichtet, nein, ich bin nicht FÜR Cashshops per se, ich fänds auch cooler wenns die nicht gäbe, aber wie gesagt, Spielentwicklung ist heute nicht mehr das was es mal war, der Markt ist nicht mehr der für Gaming der es mal war. MTX ist einfach nur das Anpassen der Publisher an neue Realitäten und eben das Abschöpfen des Potenzials.
Wobei...ja, doch, ich bin für Cashshops wenn das Ergebnis davon ist dass ein Spiel weiterhin und gut mit Content versorgt wird der sich daraus finanziert. Wenn paar Wale sich Rüstungen kaufen und Diablo 4 für mich 'umsonst' für die nächsten 6-7 Jahre Content nachgeschoben bekommt, das find ich gut!
Zuletzt geändert von th3orist am 12.06.2023 09:59, insgesamt 5-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Kajetan »

th3orist hat geschrieben: 12.06.2023 09:39 Na ich denke wenn du sowas schreibst dann werden wir da nicht zusammenkommen, denn so denkt kein Unternehmer. Keiner denkt "ach ist schon genug"...Das ist einfach nicht das mindset von Unternehmen und Geschäftsmenschen.
Das ist eher das mindset von Menschen die mit (im Vergleich) relativ wenig Geld auskommen müssen und halt ein festes Gehalt haben.
Es geht mir nicht darum, dass Firmen nicht möglichst viel Gewinn erzielen dürfen. Das ist soweit in Ordnung. Es geht mir um die METHODEN, mit denen möglichst viel Umsatz erzeugt werden soll. Da gibt es Methoden, mit denen man keine Menschen schädigt und eben solche Methoden, wo man Süchte erzeugt, verstärkt und dann ausnutzt.
Bei Lootboxen mit "surprise mechanics" stimme ich zu. Aber bei Shops wo man genau sehen kann was man kauft, das find ich nicht "rücksichtslos" und "skrupellos". Du kannst einfach nicht Menschen von der eigenen Verantwortung für ihr eigenes Handeln freisprechen. Supermärkte hören ja auch nicht auf Alkohol zu verkaufen nur weils da draußen Alkoholabhängige gibt oder Menschen die gerne sich mal was übern Durst gönnen. Sind die dann auch rücksichtslos und skrupellos in deinen Augen? Ich denke nicht.
Es gibt nicht ohne Grund Altersbeschränkungen beim Alkoholkauf. Nur eine von nicht wenigen Verkaufseinschränkungen in diesem Kontext, wo es bei Zuwiderhandeln des Händlers nicht ganz unsaftige Bußgelder gibt. Casinos dürfen z.B. nicht bestimmte Gäste einlassen, wenn man sie darüber in Kenntnis setzt, dass diese Personen an Spielsucht leiden. Und so weiter. Solche Verpflichtungen existieren im Spielebereich so gut wie nicht, weil Videosspielsucht, trotz medizinischer Nachweisbarkeit, politisch weiterhin nicht denselben Stellenwert hat wie "etablierte" Süchte. Mir würden solche Einschränkungen ja schon genügen. Verbote müssen gar nicht sein und sollten immer nur das allerletzte Mittel bleiben.

Doch wer seine Entwickler explizit dazu anweist ein Spiel so zu gestalten, dass Süchte bewusst erzeugt und dann verstärkt werden, um die Süchtigen danach besser ausnehmen zu können, ist für mich weiterhin ein skrupelloser Drogendealer :)

Und von Eigenverantwortung im Kontext von Süchten zu reden, ist halt die calvinistisch geprägte Argumentation aus dem letzten Jahrtausend, wo Sucht lediglich ein individueller Charakterfehler und Sünde vor Gott war, der Süchtige ganz alleine Schuld an seiner Situation war.
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von Kajetan »

th3orist hat geschrieben: 12.06.2023 09:50 Mein Problem bei eueren Beiträgen ist dass sie moralisch motiviert sind.
Natürlich sind sie das. Was denn auch sonst?
Das ist halt einfach nicht die Realität der Geschäftswelt, war sie halt nie.
Und gerade WEIL Geschäftsleute sehr gerne vollkommen skrupellose Arschlöcher sind, die auf Kosten aller anderen ihren Schnitt machen wollen, gibt es auch viele, VIELE Einschränkungen und Gesetze zum Schutz der Gesellschaft vor solchen skrupellosen Arschlöchern. Einschränkungen und Gesetze, von denen übrigens auch Du erheblich profitierst.
Zuletzt geändert von Kajetan am 12.06.2023 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diablo 4: Der riesige Erfolg ist schlecht für uns Spieler (Kolumne)

Beitrag von greenelve2 »

Kajetan hat geschrieben: 12.06.2023 10:39
Das ist halt einfach nicht die Realität der Geschäftswelt, war sie halt nie.
Und gerade WEIL Geschäftsleute sehr gerne vollkommen skrupellose Arschlöcher sind, die auf Kosten aller anderen ihren Schnitt machen wollen, gibt es auch viele, VIELE Einschränkungen und Gesetze zum Schutz der Gesellschaft vor solchen skruepllosen Arschlöchern. Einschränkungen und Gesetze, von denen übrigens auch Du erheblich profitierst.
Deswegen müssen die Gesetze weg. Das ist nichts anderes als Freiheitsberaubung. Regelrecht Freiheitsermordung. Zum Glück sind die in den USA schon weiter und etliche Republikaner und Geschäftsleute arbeiten daran, Kinderarbeit im großen Stile zurückzubringen.
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? https://www.4players.de/4players.php/do ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
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