Chibiterasu hat geschrieben:[…]
Was soll denn der nächste Schritt im Entertainment sonst sein? Holodeck wohl kaum.
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Inhalte. Wie wäre es mit Videospielen, die tatsächlich mal in vollem Umfang Gebrauch von der interaktiven Komponente machen, statt einen Film mit ein paar Spieleinlagen abzuspulen? Wann kann ich endlich wirklich mit richtigen Folgen in eine Geschichte eingreifen? Wann kann ich mich mal spontan entscheiden, ganz bewusst das falsche zu tun? Etc. pp. Hardware ist Nebensache, auf die Inhalte kommt es an und die werden auch vorgeben, wo die Reise hingeht.
Chibiterasu hat geschrieben:
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Wenn die Teile billiger werden und man sich evtl. einen neuen Pixar-Film mit Rundumsicht reinziehen kann, wird man die Brillen von den Kindern runteroperieren müssen (ob das gut ist, ist ne andere Diskussion).
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Noch billiger geht gar nicht. Die Dinger waren schon bei Happy Meals dabei. Klar, die Qualität ist beschissen im Vergleich zu sowas hier, aber Kindern ist das wurst. Trotzdem flaute der ganz große Hype sehr schnell ab. Weil die Inhalte fehlen. Die wird Disney/Pixar nicht liefern. Warum auch? Was gäbe es denn für einen Grund, FIlme für VR zu produzieren? Das ist grober Unfug. Die Produktionskosten explodieren, während gleichzeitig nur ein Bruchteil der Nutzer erreicht werden kann. Aber auch auf anderer Seite stehen dem fundamentale Dinge entgegen. Zum Beispiel die Kameraführung. Ein (guter) Regisseur spielt mit Perspektiven, er lenkt ganz bewusst die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge innerhalb einer Szenerie. In VR ist das total unmöglich. Da schaut sich dann jeder Trottel nach Belieben in seiner Käseglocke um und verpasst das Wichtigste. Darin seh ich keine Zukunft. Nicht mal für Dokus, gerade da kommt es oft auf Details an. Nee, weiß nicht, Filme so überhaupt nicht.
Chibiterasu hat geschrieben:
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Ich habe PS VR erst vor kurzem probiert und es war erst mein allererstes VR Erlebnis obwohl ich schon seit langem der Meinung bin, dass VR sich durchsetzen wird und ich großes Interesse daran habe.
Und es hat mich sofort überzeugt. Zumindest soweit um zu sehen, dass das alles in die absolut richtige Richtung läuft damit VR langfristig Bestand haben kann.
Das erste Smartphone war auch nicht das Gelbe vom Ei. Technik entwickelt sich weiter aber ob ein Konzept gut ist oder nicht, kann man eigentlich beim Antesten recht schnell erkennen.
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Selektive Wahrnehmung und so. Ich hab mir VR auch lange schöngeredet, alleine um die lächerlichen Ausgaben für Oculus zu rechtfertigen. Letzten Endes hab ich aber einsehen müssen, dass es nicht viel mehr als ne Spielerei ist. Was hab ich mir nicht alles ausgemalt. Ich würde ständig Minecraft nur noch in VR zocken, dachte ich mir. Ich würde meine Urlaubsfotos mit Gear 360 aufnehmen und mich immer wieder an die Orte beamen. Ich würde sogar 2D-Spiele nur noch im Kino spielen!
Jetzt sitz ich hier seit einigen Monaten mit VR-Ausrüstung in Hülle und Fülle und alles liegt in der Ecke und sammelt Staub. Stattdessen spiel ich Minecraft auf dem Monitor, schau mir meine Urlaubsfotos im Fotoalbum an und benutzt nicht mal das von mir sehr gefeierte Oculus Cinema noch. Weiß nicht, der Mehrwert fehlt einfach. Anfangs war's mir für kurze Runden einfach zu umständlich, die ganzen Gerätschaften auf'n Kopp zu setzen, da hab ich dann schnell einfach so was angemacht. Da hab ich dann sogar ein Galaxy S6 nebst Gear VR angeschafft, weil ich dachte, hey kabellos, das benutzt du bestimmt öfter für Filme gucken und so, ist viel weniger kompliziert! Pustekuchen, gammelt auch vor sich hin. Nach der anfänglichen Euphorie sehe ich den Mehrwert nicht mehr. Es braucht speziell für VR entwickelte Software, die auch speziell dafür entwickelt und nicht einfach von bestehenden Inhalten geportet wird. Die seh ich nicht. Nicht mal am Horizont. Keiner scheint so genau zu wissen, was man mit dem Kram eigentlich anstellen kann. Außer Achterbahn fahren.
Chibiterasu hat geschrieben:
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VR ist Immersion pur.
Ich bin mir sicher mir wird noch massig schlecht davon werden und, ich werde es dann auch verfluchen, ich kaufe mir auch sicher nicht die erste Generation der Geräte und es wird niemals das normale Zocken komplett ablösen (weil es sich einfach nicht für alles eignet und weil es körperlich anstrengender ist).
Aber ich freu mich immer noch drauf, wenn das wirklich ausgereift ist.
Immersion schön und gut, nützt aber nichts, wenn ich höchst immersiv in langweiligen Formaten stecke. Ich will VR damit gar nicht totreden, es wird schon seine Nische finden. Aber ich glaube nicht eine Sekunde daran, dass es das nächste große Ding ist und irgendeine Revolution ausruft. Um zu Hause ne Küche zu planen ist das ganz toll oder um sich beim Autohändler sein Wunschfahrzeug zusammenzustellen. Für besondere Anlässe, da seh ich Potenzial. Für den Alltag und die Unterhaltung überhaupt nicht mehr. Ich bin regelrecht entgeistert.