Kommentar: Die digitale Hexenjagd

[citizenz]

Meiner Meinung nach sollte man Kommentar-Funktionen grundsätzlich wieder abschaffen, wie es manche Online-Magazine bereits getan haben.
Man muss ständig dämliche Kommentare von irgendwelchen Unterbelichteten lesen und ertragen. Ich bin es mittlerweile wirklich satt solchen Blödsinn zu lesen. Ich lese auch bei Facebook die Kommentare nicht mehr. Das ist für mich verschwendete Lebenszeit.

Ich denke, ein Problem ist auch das Meinungs-Diktat in Deutschland - entweder ist man "politisch korrekt" oder ein Populist oder Nazi. Das prägt so ein wenig die Diskussions-Kultur. Vor 15 Jahren waren die Meinungen pluralistischer.

[VaniKa]

Bevor ich die ganzen Kommentare hier lese, möchte ich schon mal meinen Dank an Jörg und 4Players aussprechen für die diesmal so klare und deutliche Positionierung. Mir hatte das bisher etwas gefehlt.

[Cpt. Trips]

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Ich denke, ein Problem ist auch das Meinungs-Diktat in Deutschland - entweder ist man "politisch korrekt" oder ein Populist oder Nazi. Das prägt so ein wenig die Diskussions-Kultur. Vor 15 Jahren waren die Meinungen pluralistischer.

Das ist doch auch schon wieder totaler Quatsch. Welches "Meinungs-Diktat"? Allein das Wort schon wieder.
Du kannst doch sagen und schreiben was du willst, außer es geht gegen das was glücklicherweise im Grundgesetz steht. Was das immer für gefühlte Wahrheiten sind. Da fehlt mir wirklich jedes Verständnis für.
Wir leben in so einem tollen Land, mit unendlich vielen Möglichkeiten glücklich zu sein und ein friedliches Leben zu führen. Und andauernd wird immer irgendwas von Zensur und Lügen und und und erzählt.
Ich bin noch in der DDR geboren. Kannst ja gerne mal lesen, was die mit Menschen gemacht haben, die eine andere Meinung hatten.

Lesetipp: Stasiland von Anna Funder

[Tas Mania]

Man sollte immer sich etwas anschauen oder anhören, um sein Urteil zu bilden. Wenn es einen dann nicht passt dann bitte auch erklären, warum.

[Usul]

Ich wähle dann mal: a) und es geht um den aktuellen Beitrag. Oder ist das so die Art hier, erstmal Beiträge von Leuten zu scannen, um ihnen jede Authentizität absprechen zu können, ohne sich jemals mit den Inhalten beschäftigen zu müssen?

Ich finde es lustig... Es ist schon das zweite Mal innerhalb kürtester Zeit, daß dieser "Vorwurf" laut wird, wenn man sich ältere Beiträge anschaut. Aber sei's drum.

Auf jeden Fall bedanke ich mich dafür, daß du a) ausgewählt hast. Doch ganz offensichtlich stehe ich mit meiner Ansicht nicht ganz alleine da. Vielleicht solltest du dir dann doch die anderen Optionen mal zumindest durch den Kopf gehen lassen.

In der Folge hast du dann gemeint, daß man doch bitte auf den Inhalt deiner Aussagen eingehen soll, statt dich persönlich anzugreifen (was ich ja bisher auch nicht gemacht habe). Ich muß zugeben, daß mir bei diesem Thema schlichtweg die Lust fehlt auf große inhaltliche Diskussionen - einfach weil sie erfahrungsgemäß meistens nichts bringen. Daher habe ich mich eher kommunikationspsychologisch mit deinem Beitrag beschäftigt und nicht rein inhaltlich.

Und ganz ehrlich? Was sollte ich auf inhaltlicher Ebene auch sagen, wenn das Ganze schon mehr oder weniger so beginnt:

Leider sieht Neil genau das anders. Und spätestens als er sich mit Heuchlerin und Profi Opfer Anita Sarkeesian zusammentat, war den Spielern klar, in welche Richtung TLOU2 gehen würde.

Was alleine schon an diesem Satz falsch ist, hat Eike z.B. mittlerweile schön dargelegt.

[VaniKa]

Dann würde ich einfach mal sagen, Eike, dass du Anita nie näher betrachtet hast, sondern immer nur das gesehen hast, was sie dir zeigen wollte. Sie war nie an Spielen interessiert, hat sich nur dann damit befasst, als es finanziell lukrativ sein konnte.

Und hast du dich wirklich näher mit ihr befasst? Alles, was ich bisher von Kommentarschreibern gelesen habe, war Nachgeplapper böswilliger Behauptungen über sie. Der Klassiker dabei stets, dass sie angeblich kein Gamer sei, woraus sich dann die ganze "Argumentation" nähren soll, dass es ihr nicht um bessere Spiele ginge, sondern sie nur "echten Gamern" das Hobby versauen wolle. So kann man natürlich den Angriff auf das weiße heterosexuelle männliche Privileg optimal abschmettern, indem man lauter Anita-Strohmänner bastelt und diese dann "widerlegt".

Hier mal ein Artikel, der sich gezielt mit diesen Vorwürfen befasst:
https://rationalwiki.org/wiki/Anita_Sar ... Criticisms

Für mich ist Anita eine Heldin. Und wenn der Director von TLoU2 sich von ihr hat beeinflussen lassen und das Spiel jetzt das Ergebnis davon ist, dann zeigt mir das vor allem eines: Veränderung ist möglich und sie findet statt.

Danke Anita, danke Neil Druckmann und auch danke Eike für deine Beiträge hier. So offen feministische Kommentare von der Redaktion lassen mir mein Herz aufgehen.

[MrLetiso]

Verrückte Idee meinerseits: erstmal spielen.

[Ares101]

Ich kann dir keinen Cent folgen.

Was wird unter den Teppich gekehrt? Welche Fakten?

Falls du die Vorwürfe zum Crunch meinst: Wir haben als deutsches Spielemagazin keine verlässliche Quelle oder einen anderen Einblick in das, was in diesem Studio passiert. Nur weil wir da nicht aufdecken können, heißt das noch lange nicht, dass wir es gutheißen oder hier "Sonys Anwalt" spielen. Zumal ein Gerücht zur Unzufriedenheit der Mitarbeiter übrigens ebenfalls "politisch" motiviert war und hinsichtlich der Urheber des Leaks als Unfug herausstellte.

Letztlich betrifft das Thema schlechte Arbeitsbedingungen alle Triple-A-Studios von Bethesda bis CD Projekt RED. Deshalb sind ja so viele Entwickler irgendwann abgehauen, haben eigene Indie-Studios gegründet. Aber Überstunden & Co sind ein allgemeines Branchenproblem, kein Spezielles von Naughty Dog, das einer besonderen Aufarbeitung bedürfte.

Ich spiele mal den advocatus diaboli und sage, dass das ganze kein Gerücht ist und das Naughty Dog in der Branche herrausticht. Der Report von Jason Schreier (den ich als Person im übrigen auch nicht mag) ist voll von Zitaten und Belegen, wobei die Quellen natürlich zu ihrem eigenen Schutz nicht genannt werden, aber das ist im Investigativjournalismus ja regelhaft so und kann man niemanden vorwerfen.

Quelle:
https://kotaku.com/as-naughty-dog-crunc ... 1842289962

[citizenz]

Das ist doch auch schon wieder totaler Quatsch. Welches "Meinungs-Diktat"? Allein das Wort schon wieder.
Du kannst doch sagen und schreiben was du willst, außer es geht gegen das was glücklicherweise im Grundgesetz steht. Was das immer für gefühlte Wahrheiten sind. Da fehlt mir wirklich jedes Verständnis für.
Wir leben in so einem tollen Land, mit unendlich vielen Möglichkeiten glücklich zu sein und ein friedliches Leben zu führen. Und andauernd wird immer irgendwas von Zensur und Lügen und und und erzählt.
Ich bin noch in der DDR geboren. Kannst ja gerne mal lesen, was die mit Menschen gemacht haben, die eine andere Meinung hatten.

Lesetipp: Stasiland von Anna Funder
[/quote]

Frag doch mal Sarazin, ob man seine Meinung hier noch frei äußern darf, ohne dass man mit Steinen beworfen oder verprügelt wird. Versteh mich nicht falsch, habe noch nie in meinem Leben etwas rechts von der SPD gewählt - bin seit einiger Zeit über viele Entwicklungen hier wirklich erstaunt. Wenn man den Spiegel liest, der einem erklärt, dass die Protestanten im Zusammhenhang mit Corona alle Spinner sind, kann ich das wirklich nicht nachvollziehen. Ich werte das nicht, aber ich wundere mich darüber. Das Meinungsspektrum hat keine Vielfalt mehr. Klaus Kleber erklärt mir jeden Abend, wie ich die Dinge werten soll. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Leitmedien langsam die Deutungshoheit verlieren und massiv gegensteuern.

[Usul]

Klaus Kleber erklärt mir jeden Abend, wie ich die Dinge werten soll. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Leitmedien langsam die Deutungshoheit verlieren und massiv gegensteuern.

Dann am besten nicht nur Klaus Kleber anhören - und schon eröffnet sich dir die ganze Breite der Meinungsvielfalt. Da kannst du auch über den lieben Sarrazin reden, wie du lustig bist.
Du kannst auch hier im Forum über Sarrazin reden. Wenn du allerdings den Unsinn, den er teilweise von sich gibt, gut findest und das auch so sagst, dann wirst du selbstverständlich - und meiner bescheidenen Meinung nach zum Glück! - auch hier noch genügend Widerspruch erhalten. Das nennt sich dann Meinungsvielfalt und Diskussion.

Meinungsvielfalt: "Meinung" bedeutet meines Erachtens nicht, daß du alles unwidersprochen meinen kannst. Deine Aussage "Wenn man den Spiegel liest, der einem erklärt, dass die Protestanten im Zusammhenhang mit Corona alle Spinner sind, kann ich das wirklich nicht nachvollziehen." zum Beispiel. Du kannst diese Meinung gerne haben - aber sie entspricht nicht der Realität, denn das wird im Spiegel eben nicht getan. Nicht alle, die protestieren, werden als Spinner bezeichnet. Das ist einfach nicht richtig. Es kann sein, daß du das, was im Spiegel (oder woanders) steht, teilweise so interpretierst - aber das macht es nicht automatisch richtig.

[dx1]

Vollzitat

Show

Ich kann dir keinen Cent folgen.

Was wird unter den Teppich gekehrt? Welche Fakten?

Falls du die Vorwürfe zum Crunch meinst: Wir haben als deutsches Spielemagazin keine verlässliche Quelle oder einen anderen Einblick in das, was in diesem Studio passiert. Nur weil wir da nicht aufdecken können, heißt das noch lange nicht, dass wir es gutheißen oder hier "Sonys Anwalt" spielen. Zumal ein Gerücht zur Unzufriedenheit der Mitarbeiter übrigens ebenfalls "politisch" motiviert war und hinsichtlich der Urheber des Leaks als Unfug herausstellte.

Letztlich betrifft das Thema schlechte Arbeitsbedingungen alle Triple-A-Studios von Bethesda bis CD Projekt RED. Deshalb sind ja so viele Entwickler irgendwann abgehauen, haben eigene Indie-Studios gegründet. Aber Überstunden & Co sind ein allgemeines Branchenproblem, kein Spezielles von Naughty Dog, das einer besonderen Aufarbeitung bedürfte.

Ich spiele mal den advocatus diaboli und sage, dass das ganze kein Gerücht ist und das Naughty Dog in der Branche herrausticht. Der Report von Jason Schreier (den ich als Person im übrigen auch nicht mag) ist voll von Zitaten und Belegen, wobei die Quellen natürlich zu ihrem eigenen Schutz nicht genannt werden, aber das ist im Investigativjournalismus ja regelhaft so und kann man niemanden vorwerfen.

Quelle:
https://kotaku.com/as-naughty-dog-crunc ... 1842289962

Eine Deiner Hervorhebungen sagt:

Es haben keine unzufriedenen Angestellten die Videos im Internet veröffentlicht, sondern das war ein Gerücht.

"Was wäre wenn die Angestellten von Naughty Dog aus Unzufriedenheit die Videos veröffentlicht hätten?" hat nichts mit Jörgs Kommentar (hier diskutiert) und seinen Beiträgen in diesem Thread zu tun.

Kurz: Das ist kein "advocatus diaboli".

[citizenz]

Klaus Kleber erklärt mir jeden Abend, wie ich die Dinge werten soll. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Leitmedien langsam die Deutungshoheit verlieren und massiv gegensteuern.

Dann am besten nicht nur Klaus Kleber anhören - und schon eröffnet sich dir die ganze Breite der Meinungsvielfalt. Da kannst du auch über den lieben Sarrazin reden, wie du lustig bist.
Du kannst auch hier im Forum über Sarrazin reden. Wenn du allerdings den Unsinn, den er teilweise von sich gibt, gut findest und das auch so sagst, dann wirst du selbstverständlich - und meiner bescheidenen Meinung nach zum Glück! - auch hier noch genügend Widerspruch erhalten. Das nennt sich dann Meinungsvielfalt und Diskussion.

Meinungsvielfalt: "Meinung" bedeutet meines Erachtens nicht, daß du alles unwidersprochen meinen kannst. Deine Aussage "Wenn man den Spiegel liest, der einem erklärt, dass die Protestanten im Zusammhenhang mit Corona alle Spinner sind, kann ich das wirklich nicht nachvollziehen." zum Beispiel. Du kannst diese Meinung gerne haben - aber sie entspricht nicht der Realität, denn das wird im Spiegel eben nicht getan. Nicht alle, die protestieren, werden als Spinner bezeichnet. Das ist einfach nicht richtig. Es kann sein, daß du das, was im Spiegel (oder woanders) steht, teilweise so interpretierst - aber das macht es nicht automatisch richtig.

Ich teile Sarzins Thesen nicht - ich bin aber der Meinung, dass er diese durchaus äußern darf, ohne dass ihm Gewalt angetan wird. Das ist für mich Meinungsfreiheit. Ich akzeptiere das - bin aber durchaus anderer Meinung.
Die Toleranz andere Meinungen zu akzeptzieren schwindet leider immer mehr - wahrscheinlich liegt es daran, dass die Welt immer schwerer zu verstehen ist und man gerne auf der Seite derer ist, deren Deutungen man vertraut.

[Usul]

Ich teile Sarzins Thesen nicht - ich bin aber der Meinung, dass er diese durchaus äußern darf, ohne dass ihm Gewalt angetan wird. Das ist für mich Meinungsfreiheit. Ich akzeptiere das - bin aber durchaus anderer Meinung.

Wo wird ihm denn Gewalt angetan? Das sind eben diese Übertreibungen, die das alles so schwierig machen. Selbstverständlich wird es auch Orte und Gelegenheiten geben, wo er sich nicht frei äußern kann - die hat es immer gegeben, jedweder Couleur.
Aber er darf seine Meinung ja äußern. Und er tut es ja auch. Er schreibt Bücher, hält Vorträge, gibt Interviews... er kann nicht mal aus der SPD rausgeschmissen werden, die seine Meinungen größtenteils nicht teilt.
Und wie gesagt: Auch hier kann man über Sarrazin diskutieren. Nur wirst du eben zum Glück nicht sehr viele aktive Forenmitglieder finden, die seine Meinung teilen - und daher wird eine Diskussion über Sarrazin sehr schnell eher kritisch werden. Das ist kein Meinungsdiktat.

[Zinssm]

Klaus Kleber erklärt mir jeden Abend, wie ich die Dinge werten soll. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Leitmedien langsam die Deutungshoheit verlieren und massiv gegensteuern.

Dann am besten nicht nur Klaus Kleber anhören - und schon eröffnet sich dir die ganze Breite der Meinungsvielfalt. Da kannst du auch über den lieben Sarrazin reden, wie du lustig bist.
Du kannst auch hier im Forum über Sarrazin reden. Wenn du allerdings den Unsinn, den er teilweise von sich gibt, gut findest und das auch so sagst, dann wirst du selbstverständlich - und meiner bescheidenen Meinung nach zum Glück! - auch hier noch genügend Widerspruch erhalten. Das nennt sich dann Meinungsvielfalt und Diskussion.

Meinungsvielfalt: "Meinung" bedeutet meines Erachtens nicht, daß du alles unwidersprochen meinen kannst. Deine Aussage "Wenn man den Spiegel liest, der einem erklärt, dass die Protestanten im Zusammhenhang mit Corona alle Spinner sind, kann ich das wirklich nicht nachvollziehen." zum Beispiel. Du kannst diese Meinung gerne haben - aber sie entspricht nicht der Realität, denn das wird im Spiegel eben nicht getan. Nicht alle, die protestieren, werden als Spinner bezeichnet. Das ist einfach nicht richtig. Es kann sein, daß du das, was im Spiegel (oder woanders) steht, teilweise so interpretierst - aber das macht es nicht automatisch richtig.

Die ganze Breite der Meinungsvielfalt hat mittlerweile viele meiner Kollegen ins Gehirn gesch.
Chemtrails,9,/11, einfach alles an Verschwörung was man sich vorstellen kann. Ehemals sehr intelligente Menschen mit denen man wunderbar diskutieren konnte,versaut meistens von einem Übermaß an zb YouTube und dortigen selbsternannten Journalisten. Wenn's nach mir ginge würde dort überhaupt nichts politisches verbreitet,denn es ist wirklich unglaublich was solche Menschen mit anderen anstellen können!
Das kann und wird,da bin ich mir sicher nicht bis in alle Ewigkeit so weitergehn können!
Die Welt ist mit solchen Verschwörungstheoretikern ( früher Spinner) nicht besser geworden!

[haudida_dude]

Danke für die klaren Worte, Jörg.