Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

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NewRaven
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von NewRaven »

dx1 hat geschrieben: 07.09.2021 20:47
Und als einer der Moderatoren hier, dem im Forum immer wieder gesagt wurde, er hätte doch bitte keine Meinung zu den diskutierten Themen zu äußern, finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn ein Lenker Stellung zu Themen bezieht, die rein gar nichts mit dem Geschäftsbetrieb zu tun haben.

Ich verstehe aber auch, wenn bei so einem "heiklen Thema" (für die Öffentlichkeit, nicht für mich) der kapitalistische Gegenwind bläst.

Als ich seinerzeit einen Nebenjob in einer Videothek angefangen habe, wurde mir von einem ehemaligen Taxifahrer, der mich dort anlernte, geraten: "Wenn du Ärger vermeiden willst, rede mit den Kunden (Fahrgästen) nicht über Sport, Politik oder Religion."
Ich verstehe deinen und auch SethSteiners Punkt auf der "Business"-Seite absolut und ich glaube, jeder im Arbeitsleben hat diese "auf die Zunge beißen"-Themen. Ich mach deshalb auch Tripwire gar keinen Vorwurf... wenn meine Partner die Zusammenarbeit mit meiner Firma aufkündigen, weil ein Mitarbeiter - oder in diesem Fall sogar der CEO - im öffentlichen Raum seine Privatmeinung geäußert hat und die nicht so gut ankam (ums mal nett zu formulieren...) besteht da natürlich aus dieser Perspektive ein Handlungsbedarf. Meine Kritik fängt deshalb auch schon eine Ecke weiter vorher an, nämlich an dem Punkt, wo Partner, Fans und Co sich auf sozialer Ebene in einer Position sehen, diese private "Meinungsverschiedenheit" direkt in erster Instanz auf die thematisch davon unabhängige berufliche Zusammenarbeit umzulegen und einen solchen Druck aufzubauen, eine Drohkulisse zu schaffen, statt erstmal... naja, zu reden... von privaten Twitteruser1 zu privatem Twitteruser2. Im wirtschaftlichen Sinne ist das alles schon völlig nachvollziehbar, keine Frage. Und wer austeilt, muss auch einstecken können... eine Meinung muss mitgeteilt werden dürfen, aber man muss auch aushalten können, wenn andere deine Meinung Scheiße finden. So weit ist das alles klar. Womit ich in diesem Fall halt wirklich mein Problem habe, ist der soziale Aspekt dahinter... der scheinbare Wunsch, nicht das Problem aus der Welt zu schaffen, sondern dem anderen lieber gleich direkt ein Auge auszuhacken, egal ob es das Problem aus der Welt schafft oder nicht. Ich mein, ich selbst könnte kaum weiter von Gibsons Meinung in dieser Hinsicht weg sein, aber die Reaktion hier wird weder etwas an der Sache ändern, noch wird sie seine Meinung im Sinne seiner "Gegner" beeinflussen - er wird sich vermutlich fühlen wie ein Bauernopfer und hätte wohl nicht ganz Unrecht damit, weil hier einfach die Verhältnismäßigkeit fehlt. Hier hat jemand in einem Tweet eine gerichtliche Entscheidung befürwortet - wie laut Statistik etwa 30% der Amerikaner - und nicht etwa scharfe Atomwaffen an Nordkorea vertickt. Das mag für dich, mich und viele andere eine nicht nachvollziehbare, blöde, rechtlich skurrile und frauenfeindliche Entscheidung sein, keine Frage... aber die alleinige Zustimmung zu einer solchen juristischen Entscheidung per kurzem Tweet kann, in der Form, doch nicht wirklich ein Grund sein, jemandem im Kern sein Leben zu schrotten. Das ist doch, auf soziologischer Ebene, einfach ziemlich gaga.
Sengha hat geschrieben: 07.09.2021 23:11 Jetzt ist halt nur das Problem: bevor eine Frau schwanger geworden ist, hatte sie auch bereits mehrere Möglichkeiten Entscheidungen zu treffen (oder anders ausgedrückt, jede Menge choices), die NICHT zu der Schwangerschaft geführt hätten. Aber sie und der Vater sollen nicht die Konsequenzen für ihre Entscheidungen tragen??
Ich glaube ehrlich gesagt, du solltest dich noch einmal mit den Auswirkungen dieses Gesetzes (unter anderem eben auch für Menschen, die gar nicht die Option hatten, hier Einfluss nehmen zu können), den wissenschaftlichen Grundlagen dieser absurden "Heartbeat"-Regel in der 6. Schwangerschaftswoche und den seltsamen Blüten am Rand ("Kopfgeld") die das konkrete Gesetz treibt, auseinandersetzen...
Zuletzt geändert von NewRaven am 08.09.2021 00:33, insgesamt 2-mal geändert.
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dx1
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von dx1 »

Sengha hat geschrieben: 08.09.2021 00:24 Auch kann ich mich nicht erinnern, dass vorher im Beispiel von Angestellten oder des CEOs die unbeteiligten Dritten, wie die Familien erwähnt wurden.
Was ist denn das ungewollte Kind, wenn nicht ein unbeteiligter Dritter?

Aber lass gut sein. "Alle vier Jahre die Stimme abgeben und dann die Klappe halten, weil das in einer repräsentativen Demokratie nun mal so ist" ist auch einer Deiner Punkte, dem ich ausgewichen bin.
#Konsolenlosmentalität
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Sengha
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Sengha »

dx1 hat geschrieben: 08.09.2021 00:37
Sengha hat geschrieben: 08.09.2021 00:24 Auch kann ich mich nicht erinnern, dass vorher im Beispiel von Angestellten oder des CEOs die unbeteiligten Dritten, wie die Familien erwähnt wurden.
Was ist denn das ungewollte Kind, wenn nicht ein unbeteiligter Dritter?
Ähm ja, das war meine Antwort.
Die Antwort auf dieses typische "hey, nur hier drüben auf meiner Seite gibt es Tränen, bitte habt nur Mitgefühl mit denen, die Tränen auf der Seite der doofen da mit der blöden Meinung bitte einfach ignorieren!"

Aber davon abgesehen, ich würde es für ziemlich vermessen halten zu behaupten, dass jedes ungewollte Kind am liebsten nie geboren wäre, oder auch andersrum. Sowas als Rechtfertigung in Betracht zu ziehen, ist schon ziemlich krass.
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Lisa89
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Lisa89 »

winkekatze hat geschrieben: 08.09.2021 00:24 @ Lisa89: Sorry not sorry, pro-life-apologetinnen, die gleichzeitig "den Islam" als Bedrohung empfinden, kann ich nicht ernst nehmen, next pls! ( Private, nicht öffentliche Meinung ;))
Ich bin eindeutig „pro choice“, und weiß auch nicht, wieso das an dieser Stelle von Bedeutung ist. ;) Das kann ich auch sein ohne den Rücktritt zu bejubeln, weil ich dem Herren seine Meinung lasse.
Frameshift
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Frameshift »

Auf der einen Seite MUSS eine weltoffene Demokratie solche Meinungen zulassen. Auf der anderen Seite sehe ich in solchem auch so von ihm ausgesprochenen "Flagge zeigen" ein Problem. Er sagt selbst, dass er als "prominenter Verfechter von pro-life" seinen Senf dazu abgeben will.

Damit nutzt er seine Reichweite als CEO, nicht als Privatperson. Und dann finde ich ist er auch als Geschäftsperson angreifbar und muss sich nicht wundern, wenn sich "sein" Studio nicht als Zugpferd für eine wie auch immer geartete politische Agenda benutzen lässt.
Alex_Omega
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Alex_Omega »

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Zuletzt geändert von Alex_Omega am 08.09.2021 07:45, insgesamt 1-mal geändert.
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SethSteiner
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von SethSteiner »

Sengha hat geschrieben: 08.09.2021 00:24 Ich vermute mal da habe ich einen Punkt getroffen, wenn man jetzt so völlig ausweichend antwortet.
Eine Abtreibung ist offensichtlich eine Maßnahme, um etwas Geschehenes rückgängig zu machen und um nicht die Konsequenzen aus dem zu tragen bzw. die Verantwortung für das zu übernehmen, was man vorher gemacht hat.

Auch kann ich mich nicht erinnern, dass vorher im Beispiel von Angestellten oder des CEOs die unbeteiligten Dritten, wie die Familien erwähnt wurden.
Die Konsequenzen werden getragen. Die Vorstellung, die einzige Konsequenz die existiere sei das Ausbleiben medizinischer Unterstützung und Menschen sollten mit dieser Konsequenz leben oder sie sollten sogar bestraft werden, wenn sie diese nicht wahrnehmen, ist wahnwitzig und menschenverachtend. Das gebrochene Bein aus einem Unfall ist eine Konsequenz, das Krankenhaus ist eine Konsequenz, die Krücken sind eine Konsequenz, genau wie die Reha eine Konsequenz ist. Das sind Konsequenzen. Was würde es bedeuten, würde man diese Idee weiterverfolgen, dass Menschen die Hilfe verwehrt werden soll, wenn ihnen irgendetwas zustößt, wofür sie eine Verantwortung tragen? Keine Krankenwagen mehr bei Unfällen? Keine Schienen, keine Operationen mehr? Vergewaltigung legalisieren bspw. in der Ehe oder bei Prostituierten? Wie sieht das mit die Arbeitsschutz aus? Braucht es ja dann nicht mehr, jeder weiß ja, dass Job X ein Risiko birgt. Mit den Konsequenzen sollte man dann eben leben. Oder geht man doch noch soweit und lässt ihn zu aber versagt dann die Unterstützung über Prothesen, Rehabilitationsmaßnahmen und Co.? Oder was ist mit medizinischen Teststudien, auch eine eigene Entscheidung. Soll hier auch die Unterstützung und Behandlung ausbleiben?

Konsequenzen sind vielfältig, teilweise auch langwierig. Ihn so zu interpretieren, dass es nur eine gültige Konsequenz gäbe und die ist dann Menschen in ihrem Zustand zu belassen, in dem sie sich befinden, hat als Konsequenz zur Folge, die Menschenwürde aus dem Fenster zu schmeißen und das verursacht unermesslichen Leid.
NewRaven hat geschrieben: 08.09.2021 00:29 Hier hat jemand in einem Tweet eine gerichtliche Entscheidung befürwortet - wie laut Statistik etwa 30% der Amerikaner - und nicht etwa scharfe Atomwaffen an Nordkorea vertickt. Das mag für dich, mich und viele andere eine nicht nachvollziehbare, blöde, rechtlich skurrile und frauenfeindliche Entscheidung sein, keine Frage... aber die alleinige Zustimmung zu einer solchen juristischen Entscheidung per kurzem Tweet kann, in der Form, doch nicht wirklich ein Grund sein, jemandem im Kern sein Leben zu schrotten. Das ist doch, auf soziologischer Ebene, einfach ziemlich gaga.
Das stimmt aber sein ganzes Leben würde ja nicht geschrottet. Er hat nur seinen Posten als CEO aufgegeben. Ihn erwartet kein Gefängnis, keine Gewalt, keine Gosse und auch sonst keine strafrechtlichen Konsequenzen. Es ist jetzt auch nicht so als ob nur irgendein Mitarbeite tief unten in der hierarchischen Ebene nun zum JobCenter müsste und in eine Spirale des Niedriglohnsektors fällt.
Letztendlich ist da jemand an der Spitze eines Unternehmens, der die Kopfgeldjäger auf Frauen in Not gutheisst. Die haben aus solch einer Gesetzeslage glaube ich ein ganz anderes Päckchen zu tragen und dafür kommt er ja ziemlich gut weg. Anders als diejenigen die mit der Einstellung von ihm und 30 Prozent der Amerikaner leben müssen.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 08.09.2021 07:52, insgesamt 1-mal geändert.
bloub
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von bloub »

Flux Capacitor hat geschrieben: 07.09.2021 18:40 Eigentlich sollte man seine Meinung frei äussern können.
kann er ja auch, wie man sieht. sein problem ist offenbar, dass er mit kritik an seinen äusserungen nicht umgehen kann.
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Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von as140 »

@Seth Steiner: Bis auf Ausnahmefälle geht es hier aber nicht um zufällige Unglücksfälle, die nicht voraussehbar waren. Schwanger wird man nicht einfach so. Wenn eine Frau nicht vergewaltigt wurde, dann muss sie aktiv etwas dazu tun und trägr für die Folgen auch die Verantwortung. Einen nachweislich lebendigen Menschen mit einem gebrochenen Bein zu vergleichen, ist moralisch das Allerletzte.
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SethSteiner
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von SethSteiner »

as140 hat geschrieben: 08.09.2021 10:01 @Seth Steiner: Bis auf Ausnahmefälle geht es hier aber nicht um zufällige Unglücksfälle, die nicht voraussehbar waren. Schwanger wird man nicht einfach so. Wenn eine Frau nicht vergewaltigt wurde, dann muss sie aktiv etwas dazu tun und trägr für die Folgen auch die Verantwortung. Einen nachweislich lebendigen Menschen mit einem gebrochenen Bein zu vergleichen, ist moralisch das Allerletzte.
Es ist kein Vergleich, es ist ein Beispiel zur Veranschaulichung was eine Konsequenz ist. Eine Behandlung ist eine Konsequenz, egal wie sie aussieht. Ein Schwangerschaftsabbruch ist nicht das fehlen von Konsequenz, sondern selbst eine Konsequenz. Die Idee, Menschen die medizinische Versorgung und Behandlung zu verwehren, weil sie eine Verantwortung dafür tragen, dass sie eben jene benötigen, ist grotesk.
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Todesglubsch
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Todesglubsch »

Ich glaube ich habe noch Probleme das richtig einzuordnen. Der CEO hat ja nichts rechtswidriges gesagt, sondern etwas, das in Teilen der USA jetzt als Gesetz gilt.

Ich hab erfolglos versucht das auf Deutschland umzumünzen:
Angenommen Bayern erklärt die Todesstrafe für legal, alle Union-regierten Länder finden das gut und ein CEO aus NRW bejubelt das. Was würde passieren?
Ich glaube ich muss die einzelnen Staaten nicht als Teil *eines* Landes betrachten, sondern so tun, als sei jedes ein eigenes Land (was sie grundsätzlich wohl auch sind). Dann krieg ich das Szenario wohl einigermaßen in den Kopf.
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Wigggenz
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von Wigggenz »

Sengha hat geschrieben: 07.09.2021 23:11 Dein Text ist im Kontext dieses Themas ziemlich ironisch.
Du redest von Konsequenzen, die auf Entscheidungen und Aktionen folgen. Und dass das auch völlig okay so ist, wenn Menschen diese Konsequenzen dann tragen müssen.
Also gut, behalten wir das mal im Hinterkopf. Jetzt ist halt nur das Problem: bevor eine Frau schwanger geworden ist, hatte sie auch bereits mehrere Möglichkeiten Entscheidungen zu treffen (oder anders ausgedrückt, jede Menge choices), die NICHT zu der Schwangerschaft geführt hätten. Aber sie und der Vater sollen nicht die Konsequenzen für ihre Entscheidungen tragen??
Dir ist klar, dass Verhütung auch unverschuldet versagen kann?

Im Übrigen empfehle ich zum Thema diesen Artikel hier, wenn jemanden die juristische Dimension des Ganzen interessiert:
https://verfassungsblog.de/kopfgeld-gegen-abtreibungen/

Zeigt mMn sehr schön auf, wie auf der einen Seite diejenigen, die bei Kritik an äußerst restriktiven, extrem konservativen Positionen einen Angriff auf ihre verfassungsmäßigen Meinungsäußerungsrechte wähnen, gleichzeitig versuchen eben jene Verfassung durch durchtriebenste Winkelzüge versuchen zu umgehen.
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von c452h »

Sengha hat geschrieben: 07.09.2021 19:30 Solange immer alles nach der eigenen politischen Meinung läuft, beziechnen sich Leute gerne als tolerant, weltoffen, fähig zur rationalen Debatte, fair, für Freiheit und freie Meinungsäußerung einstehend.

Aber wehe, es gibt mal diesen einen Moment, in dem sich eine andere politische Ansicht durchsetzt, dann fällt schnell die Maske, alles zuvor behauptete entpuppt sich als heiße Luft und die hässliche Faschisten-Fratze kommt zum Vorschein.
Was laberst du da? Der Typ konnte seine Meinung doch frei äußern und wird es auch in Zukunft tun können. Wenns halt reaktionäre Scheissmeinungen waren, muss er mit den Konsequenzen leben
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VaniKa
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von VaniKa »

Ich hätte ja nie gedacht, dass SethSteiner und ich mal einer Meinung sind. Liest sich ja regelrecht feministisch. ;)
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cM0
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Re: Spielkultur - Tripwire: Studio-CEO tritt zurück - nach kontroversen Statements zum Thema Abtreibung

Beitrag von cM0 »

Sengha hat geschrieben: 08.09.2021 00:24 Eine Abtreibung ist offensichtlich eine Maßnahme, um etwas Geschehenes rückgängig zu machen und um nicht die Konsequenzen aus dem zu tragen bzw. die Verantwortung für das zu übernehmen, was man vorher gemacht hat.
Das mag dir nicht bewusst sein, aber das Gesetz schließt auch Vergewaltigungen mit ein. Sollte also eine vergewaltigte Frau auch die Konsequenzen tragen?

Und nicht "nur" das, sondern hier kann jeder Bürger aus Texas auf Verdacht eigene Nachforschungen anstellen und Klagen in die Wege leiten.

Ich zitiere hier mal die Tagesschau:
Im US-Bundesstaat Texas ist eines der strengsten Abtreibungsgesetze der USA in Kraft getreten. Der republikanische Gouverneur Greg Abbott hatte es im Mai unterzeichnet. Das Gesetz verbietet Abtreibungen, sobald der Herzschlag des Fötus zu hören ist, also ab etwa der sechsten Woche. Zu diesem Zeitpunkt wissen viele Frauen noch gar nicht, dass sie schwanger sind.

Texas geht in seiner Gesetzgebung aber noch weiter als andere Bundesstaaten. Selbst bei Vergewaltigung oder Inzest gibt es künftig keine Ausnahmen. Was aber vor allem heraussticht, ist, dass der Vollzug des Gesetzes den texanischen Bürgerinnen und Bürgern überlassen wird.

10.000 Dollar Strafe drohen

Es erlaubt ihnen Nachforschungen, zu einer mutmaßlichen Abtreibung anzustellen und zivilrechtlich gegen jene vorzugehen, die einer Frau bei einem Schwangerschaftsabbruch helfen.

Damit könnte es Klagen gegen eine Reihe von Personen geben: Etwa gegen jemanden, der eine Betroffene zu einem Abtreibungstermin fährt oder gegen Eltern, die für eine Abtreibung zahlen. Mitarbeiter von Gesundheitszentren müssen mit einer Geldstrafe von 10.000 Dollar rechnen, wenn sie Frauen zu einer illegalen Abtreibung verhelfen.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... z-101.html

Insofern aus meiner Sicht völlig nachvollziehbar, dass der CEO zurücktritt (zurücktreten muss). Was ich von dem Gesetz halte, möchte ich hier im Detail lieber nicht erwähnen, weil das gegen die Netiquette verstoßen könnte. Kurz und knapp: Unfassbar, dass es solche Gesetze in der heutigen Zeit gibt.
Zuletzt geändert von cM0 am 08.09.2021 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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