Aus und vorbei für die E3: Die einst größte Videospielmesse wird für immer eingestellt

[4P|BOT2]

Seit 1995 lockte die Electronic Entertainment Expo jährlich die größten und wichtigsten Videospielentwickler der Welt nach Los Angeles. Das ist nun für immer vorbei, denn die E3, so die gängige Bezeichnung, wird eingestellt. Die Zeichen, dass irgendwann solch ein Schritt folgt, haben sich in der jüngeren Vergangenheit verdichtet: Die einst wichtigste Videospielmesse hat über die Jahre immer mehr a...

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[batsi84]

Das kommt nicht überraschend, ist aber trotzdem Schade dass hier eine Ära zu Ende geht

[Grauer_Prophet]

Schade.
Und ohne direkte Konkurenz Situation der Big 3 etc (war aber bei den letzten eh schon nimmer so) könnte die Motivation der Entwickler auch darunter leiden.Mal schauen.

[Der Chris OLED Model Lite Pro]

Am Ende werden alle außer den drei Plattformbetreibern zum Summer Game Fest überlaufen. Wenn die letzten Jahre eines gezeigt haben, dann dass Ubi, Activision, Square und Capcom nicht das Zeug haben, um eine eigene Show sinnvoll zu stemmen. Für den Spieler wird das erstmal nicht viel machen, außer dass man halt die Veranstaltung wechselt. Da find ich problematischer, dass wir in eine Abhängigkeit von Keighley und seinen Veranstaltungen kommen. Ohne den Mann geht dann irgendwann gar nix mehr.

[USERNAME_10000509]

Schade drum. Ich habe mir immer das Cringefest in voller Länge gegeben, wenn auch dann am Folgetag.
Wie ist eigentlich die allgemeine Meinung zu Keighley? Ich fand den Mann schon immer grässlich mit seinen toten Augen. Kommt mir vor wie eine meinungsfreie Werbemaschine. Aber gut, das muss wahrscheinlich in dem Job so sein. Alleine dieses "Kojima, mein großer Herr und Meister".. da rollt es mir heute noch die Fußnägel hoch.

[Fyrex]

Ich weiß der allgemeine Tenor ist: "Das geht sowieso online alles besser!"
Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Es gab einfach tolle E3 Momente, die so nie wieder vorkommen werden.

Wie z.B. als der Sony Chef auf der Bühne zum Ende der Show verkündete, er habe noch etwas besonderes...

Ein Trailer startet: Eine einsame Hütte im Wald ist zu sehen. Aus der Dunkelheit tritt ein gealterter Kratos hervor! Mit Bart und einer Axt! Die 5000 Leute im Saal flippen aus! Es war einfach eine große Party und eine schöne Feier für das Medium.

Heute gibt es nüchterne Streams, alles vom Publisher bis ins kleinste vorbereitet und durchgeplant. Keine Journalisten vor Ort, um einen Blick darauf zu werfen. Alles kühl und berechenbar. Wirklich schade.

[ActuallyKindra]

Naja, The Game Awards ist eine der Alternativen und hat auch Publikum. Aber die Show hat noch deutlich mehr Probleme als die E3 je hatte ...

Keighley konnte ich eigentlich ganz gut leiden, aber TGA wurde immer schlechter und wenn die "Freundschaft" zwischen ihm und Kojima weiter so voranschreitet, leckt Keighley irgendwann Kojimas Stiefel auf der Bühne ab. Außerdem ist es sehr peinlich, eine Show zu machen, bei der man die Industrie angeblich feiert, um dann kein einziges Wort über die mass lay offs in der Industrie zu verlieren. Richtige Pappnase der Vogel.

Natürlich ist es irgendwo heuchlerisch, der E3 hinterherzuweinen, denn sie ist ebenfalls nichts als eine reine Werbeshow gewesen, aber trotzdem gibt es da mehr Momente (also nach dem "wir haben den größten Schwanz"-Verkaufszahlengewichse, das einige Jahre Usus gewesen war). Das "Lustigste" an der TGA ist, wenn irgendein Verschwörungsspinner auf die Bühne kommt. Aber ganz ehrlich ... eine Pressekonferenz von Nintendo auf der E3 hätte heute auch nicht mehr den Charme. Reggie hat zwar nur Scheiße gelabert, aber stammelt wenigstens dabei nicht so unbeholfen rum wie Bowser, und hat bei jedem Witz mitgemacht ... bei der Nulpe Bowser geht nix.

Bei der E3 wird auch gern vergessen, dass "Spielejournalisten" dort netzwerken konnten und mit den Entwicklern in Kontakt traten. Das fällt mit TGA und Summer Games Fest weg. Zugegeben: "Spielejournalismus" als Solches fällt weg, but let's not open that can of worms

[LeKwas]

Die E3 hat auch so manch Cringefest geliefert, z.B. rund um Kinect damals

[ActuallyKindra]

Die E3 hat auch so manch Cringefest geliefert, z.B. rund um Kinect damals

Xbox war eh wild immer. Man denke nur an TV TV TV TV TV TV

[USERNAME_10000509]

Mein Favorit bleibt nach wie vor die Konami Pressekonferenz. Das in voller Länge kann man sich fast nicht angucken. Die Videos von Crowbcat dazu reichen auch.

"Wouan Mijoun troops"...

[Der Chris OLED Model Lite Pro]

Wie ist eigentlich die allgemeine Meinung zu Keighley?

Schwieriges Thema. Ich seh das mit vielen verschiedenen Facetten. Ich glaube wichtig zu wissen ist allen voran mal, dass die Keighleys mit an der Spitze von IMAX gesessen haben. Der Mann ist also quasi mit den entsprechenden Kontakten in die Filmbranche hereingeboren. So viel mal zum Kontext.

Ich denke, dass die Game Awards seine größte und wichtigste Marketingveranstaltung sind und als solche ist es auch eine gut geölte Maschine. Du hast im Endeffekt eine Hypeveranstaltung für die Spiele des abgelaufenen Jahres und hilfst den Publishern das Marketing für die Spiele des Folgejahres weiter anzuschieben. Von daher als Business muss man sagen: 10/10. Der Mann hat da eine Werbeveranstaltung hingestellt, die sich fast nicht mehr weiter optimieren lässt.

In der Art und Weise wie die Veranstaltung aufgezogen ist merkt man allerdings, dass dem Mann scheinbar irgendwie die Passion für Gaming abgeht. Denn da komm ich zum ersten Absatz... er sucht massiv die Nähe zur Filmlandschaft und er haut wieder voll in diesen uralten Minderwertigkeitskomplex von Gaming als Kunftform rein.

Man sucht verzweifelt die Legitimierung durch den Film und deswegen hast du am Ende da auch irgendwelche Filmhansel rumlaufen, die ohne Ende die Bühne für sich beanspruchen und den Zuschauern nen echten Scheiß erzählen dürfen, während die Devs auf der Bühne ein "wrap it up!" über den Teleprompter vor den Latz bekommen. Er versucht mit allen Mitteln die Strahlkraft des Films auf Gaming zu übertragen und das ist ehrlich gesagt ein Fokus, der mir massiv missfällt. Führt halt am Ende dazu, dass wir eben keine Veranstaltung bekommen, die Gaming feiert. Unterm Strich feiert halt nur Keighley sich selbst und seine Buddys und macht dabei noch ein bisschen Werbung.

Das wirkt sich dann so aus:

Außerdem ist es sehr peinlich, eine Show zu machen, bei der man die Industrie angeblich feiert, um dann kein einziges Wort über die mass lay offs in der Industrie zu verlieren. Richtige Pappnase der Vogel.

Das andere Problem was ich mit dem Ganzen habe ist, dass wir jetzt in so ein Abhängigkeitsverhältnis und in den Personenkult kommen. Der Mann hat das am Ende pfiffig gemacht. Er hat sich die Schwäche der Branche zu Nutze gemacht und jetzt "gehören" ihm die zwei wichtigsten Shows des Jahres. Ferner ist er so gut vernetzt, dass man ihn inzwischen wahrscheinlich zwingend braucht, um den Laden zusammenzuhalten. Wenn er ruft, dann kommen sie halt alle... und zwar ernsthaft alle. Ob es jetzt Publisher, Devs oder irgendwelche Leute aus der Filmlandschaft sind. Ich gehe davon aus, dass das in Zukunft ohne Keighley fast nicht mehr zu bewerkstelligen sein wird. Er zeckt sich ja auch immer weiter rein, ob es jetzt die Gamescom ist oder andere Shows.

Unterm Strich muss man sagen, dass er für sich und seine Freunde, sowie für seine Geschäftspartner alles perfekt eingefädelt hat. Das funktioniert alles von A bis Z. Was halt auf der Strecke bleibt ist Gaming als Kunstform/Kulturgut und alle anderen Menschen. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Ich persönlich find den Mann hochgradig unangenehm. Aber das wär mir im Zweifel noch egal. Ich sehe allerdings auch nicht, dass er es auf anderer Ebene irgendwie rausreißt. Gaming als Kunstform und dem Bestreben mal ein eigenes, gescheites Standing aufzubauen, erweist er jedenfalls einen Bärendienst und das wiegt für mich deutlich schwerer als die Frage, ob mir seine Nase gefällt oder nicht.

[cM0]

Die E3 hab ich früher gern zusammen mit Freunden geschaut. Nicht alle Streams, aber die meisten. War zwar ganz spaßig, allerdings habe ich das die letzten Jahre trotzdem nicht wirklich vermisst. Dass es keine E3 mehr geben wird, ist spätestens nach dem diesjährigen Ausfall keine Überraschung.

[Gast]

+1 falls der Reim in der Überschrift kein Zufallsprodukt ist

[Mafuba]

Ich finds auch schade, dass die E3 nicht mehr sattfinden wird. Auch wenn es seit der Absage letztes Jahr erwartbar war.

Game Awards, Gamescom und dieses Summer game fest (oder wie das heißt) sind kein Ersatz...

[Bachstail]

Wie ist eigentlich die allgemeine Meinung zu Keighley?

Ich scheine einer der wenigen Menschen zu sein, die ihn nicht mögen und die diesjährigen Game Awards haben nahezu perfekt unterstrichen, warum.

Nicht, dass ich die Game Awards jemals schauen würde aber das, was ich so mitbekommen habe, unterstreicht meine Abneigung gegenüber Keighley und den Game Awards umso mehr, diese Show war und ist letztlich nur eine reine Werbeveranstaltung und Keighleys persönliche Plattform, der Welt seine untsterbliche Liebe für Kojima aufzuzeigen.

Das finde ich leider nicht sonderlich sympathisch.