Es ist ein gesellschaftlicher Grundkonsens, dass die Freiheit des Einzelnen da aufhört, wo er beginnt, die Freiheit anderer einzuschränken bzw. ihnen zu schaden. Letzteres ist schlicht der Fall, wenn eine Person, die (erstens aufgrund der sehr langen Inkubationszeit bei gleichzeitig extrem hoher Ansteckungsgefahr, zweitens aufgrund der großen Varianz der Symptome) überhaupt nicht wissen kann, ob sie infiziert ist und somit für andere Menschen potenziell eine Gefahr darstellt, ganz normal den Kontakt zu anderen Menschen sucht, am Besten noch in großen Ansammlungen.Balla-Balla hat geschrieben: ↑22.03.2020 11:17 Die Freiheit einzuschränken, ist übrigens das Wunschziel jeder Regierung, rechts, links oder sonstwas. Freiheit der Menschen stört die Macht. Somit ist gerade in einer Ausnahmesituation wie dieser besonders aufzupassen, wozu, warum und wie lange die Freiheitsrechte der Bürger eingeschränkt werden sollen.
[...]
Wenn ich für mich diese Zeit zum Nachdenken nutze, komme ich zum Schluss, dass wir nach wie vor eine unfähige Regierung haben, die die Chance nutzt, sich nun unverhältnismäßige Machtmittel zu sichern und auf deren Aussagen man sich nicht verlassen kann.
Wenn so eine Person (also aufgrund der oben beschriebenen Charakteristika des Coronavirus prinzipiell jeder) jetzt primär darauf pocht, sich trotzdem so frei und kontaktfreudig zu bewegen, wie sie es auch sonst tut, dann blendet sie die Gefahr, die ihr Verhalten auf struktureller wie individueller Ebene mit sich bringt, aus. Das ist purer Egoismus. Denn es ist nunmal nicht Alltag, es ist Krise. Wenn ein signifikanter Anteil der Bevölkerung dies nicht rafft und sich so verhält, dass er mit seinem Verhalten die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Virus sich schneller verbreitet (was, das muss man hoffentlich nicht extra betonen, u.a. bedeutet, dass mehr Menschen sterben), dann sollte eine Gesellschaft halt Regularien erlassen, die solche Trottel in die Schranken weisen. Denn die Gefahr ist real und akut, weswegen ihr schnell und möglichst effektiv begegnet werden muss. Was ja überhaupt nicht ausschließt, nach der Bewältigung der Krise umso bestimmter für einen raschen Wiederabbau der Einschränkungen einzutreten.
Siehe oben. Die Coronakrise ist nicht die individuelle Angelegenheit von irgendwem. Sie ist ein Problem, das die gesamte Gesellschaft (bis hin zur Ebene der internationalen Staatengemeinschaft) betrifft und nur auf gesellschaftlicher Ebene gelöst werden kann. Es gibt klare Empfehlungen von Fachleuten (womit an dieser Stelle nicht Politiker, sondern vielmehr Mediziner, Forscher und Volkswirtschaftswissenschaftler gemeint sind), dass Einschränkungen des öffentlichen Lebens sinnvoll und notwendig sind. Da kann man nicht einfach sagen "Du siehst das so, ich seh das aber anders, deswegen rede mir nicht in mein persönliches Verhalten rein". Bzw. wenn man es täte, dann wäre das schon bemerkenswert egozentrisch angesichts einer Lage, in der Gesundheit und Leben von Millionen von Menschen bedroht sind.Balla-Balla hat geschrieben: ↑22.03.2020 11:17 Was mich noch ein bissl nervt in deinem post, ist deine Aussage was "wir" nun mal wieder alles sollen. Kann man nicht mal das deutsche oberlehrerhafte weglassen und die Dinge, die einem persönlich wichtig sind, dann einfach selbst umsetzen, statt sie von anderen zu fordern? Du sprichst von "unserem Verhalten", das sich ändern müsse. Das impliziert dich und mich, ja, dann ändere dein Verhalten eben, was hindert dich daran? Ich kenne dich nicht, vielleicht tust du es ja. Allerdings kennst du auch mich nicht, wie kommst du darauf, dass du die Weisheit gepachtet hast und mir vorschreiben kannst, dass ich mein dir unbekanntes Verhalten ändern müsse?