Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Gast
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von Gast »

durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Klar verfolgt er Ziele die erstmal nur für Epic gut sind. Aber ein Wettbewerb ist auch für Kunden immer besser.
Ja, also das Gegenteil von Epics "Wir kaufen uns Exklusivität". Wenn Spiele auf beiden Plattformen gleichzeitig erscheinen, hängt Steam den Epic Store um Welten ab. Also kauft Epic die Exklusivrechte und zwingt damit den Kunden auf, in welchem Store das Produkt ausschließlich erscheint.

Das exakte Gegenteil von dieser Klageschrift. Insofern nimmt das keiner mehr ernst. ;)
Benutzeravatar
durruti
Beiträge: 137
Registriert: 10.06.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von durruti »

Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 20:10
durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Klar verfolgt er Ziele die erstmal nur für Epic gut sind. Aber ein Wettbewerb ist auch für Kunden immer besser.
Ja, also das Gegenteil von Epics "Wir kaufen uns Exklusivität". Wenn Spiele auf beiden Plattformen gleichzeitig erscheinen, hängt Steam den Epic Store um Welten ab. Also kauft Epic die Exklusivrechte und zwingt damit den Kunden auf, in welchem Store das Produkt ausschließlich erscheint.

Das exakte Gegenteil von dieser Klageschrift. Insofern nimmt das keiner mehr ernst. ;)
Die Kunden des Shops sind ja nicht nur die Endnutzer, sondern auch die Entwickler. Und für die ist Wettbewerb bei dem nicht jeder Anbieter 30% verlangt ganz gut. Und das könnte sich gerade bei Indietiteln auch auf den Endnutzer auswirken,
da der Entwickler mit weniger Umsatz die gleichen Gewinne machen kann und evtl. dies in die Qualität des Produktes invistiert.
Und die Exlusivrechte sind nunmal eine Methode um in den Markt zu kommen, ich habe ja auch zu keinem Zeitpunkt die Meinung vertreten daß Epic irgendwie besser ist als jedes andere Unternehmen dieser Größe. Aber den langfristigen Vorteil eines Wettbewerbes sehe ich hier schon. Zum Beispiel das man bei Kauf eines Spiels was kurz danach in den Sale kommt die Differenz erstattet bekommt. Vielleicht eine Neuerung der auch Steam bei genug Konkurrenzdruck einführt und welcher im Sinne des Käufers ist.
Zuletzt geändert von durruti am 20.08.2020 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
NewRaven
Beiträge: 2555
Registriert: 08.12.2006 04:15
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von NewRaven »

durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Deshalb, weil die Klage vor dem US-Kartellamt verhandelt wird. Und auch in Europa ist das nunmal Kartellrecht. Zum Beispiel:
Das deutsche wie das europäische Kartellrecht verbieten die missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung.
Natürlich, weil es die "Konkurrenz" auf einem offenen(!) Markt behindern würde. Aber das ist hier ja nicht der Fall, weil der Smartphone-Markt nicht nur Apple ist. Der iOS-Appstore hingegen ist wiederum meiner Meinung nach kein offener Markt, sondern ein "kleiner" geschlossener Markt innerhalb des großen offenen Markts. Darüber kann ein Gericht anders entscheiden, auch wenn mich das wundern würde - aber selbst wenn es das tut, kann es zwar Änderungen fordern, aber letztlich kann Apple trotzdem niemand dazu zwingen, einen offenen Markt anzubieten. Eine Änderung hätte dann also eher vermutlich noch mehr Restriktionen zur Folge, eben um gar nicht erst die Vermutung zu erwecken, Apple würde hier einen offenen Markt anbieten, auf dem Wettbewerb zu ihnen selbst gefördert wird... auf ihrer eigenen Plattform. Würde also ein Gericht im Rahmen einer Kartellklage (sprich: einer Klage, die Apple vorwirft, potenziell gleichwertige Konkurrenz-Firmen im Rahmen ihrer Vormachtsstellung im gleichen Marktsegment zu benachteiligen), wäre die einzig logische Folge für Apple, die ja offenbar nicht an einen derartigen Wettbewerb interessiert sind, dass sie ihre Schotten nur noch weiter zu machen, um eben keinen anderen Eindruck zu erwecken. Wie wir beide uns ja einig sind, gibt es keine Möglichkeit, Apple dazu zu zwingen, an einem offenen Markt teilzunehmen oder selbigen gar "auf eigenem Grund und Boden" anzubieten. Was hätte Epic also davon?
durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Auch kollektive Marktbeherrschung kann vom Kartellamt untersagt werden. Und man kann auch von Marktbeherrschung reden wenn es mehrere Anbieter ohne keinen großen Wettbewerbsdruck gibt. Ob das hier der Fall ist oder nicht, müssen Juristen entscheiden. Epic hat ja ausführlich dargelegt, dasß dies ihrer Meinung nach der Fall ist.
Und keiner ist verplichtet einen offenen Markt "zu stellen", aber es ist verboten diese Stellung zu einem eigenem Vorteil auszunutzen. Und genau das wird ja jetzt vom Gericht untersucht.
Es gibt aber auch kein Kollektiv. ;)
durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Genau das Problem hat man, wenn man eine Plattform anbietet, welche den Markt beherrscht. Das ist Microsoft ja mit ihrem Browser im Jahr 2000 passiert. Da hatte das Gericht Microsoft für schuldig erklärt und eine Zerschlagung von Microsoft gefordert. Allerdings hat dann die US-Regierung zurückgerudert und es ist nie dazu gekommen. Und auch da hätte ja der Kunde die Möglichkeit gehabt auf Linux zu wechseln wo kein Internet Explorer installiert ist. Das spielt beim Ausnutzen einer marktbeherrschenden Situation aber nunmal keine Rolle.
Jein. hier ging es ja darum, dass Microsoft als der starke Oligopolist - der er nunmal ist (Apple aber nicht, Apple wäre der Schwache), gerade weil alternative Betriebssysteme einen nicht relevanten Marktanteil hatten, aktiv versucht hat, andere Browser, zuerst den damals kommerziellen Netscape, aktiv zu behindern. Im Prinzip ging es darum, dass MS mit einem kostenfrei gebundelten Browser in seinem marktdominierenden Betriebssystem dem kommerziellen Browser das Leben schwer macht. Da kamen natürlich noch ein paar Sachen dazu (Pseudo-Standards, die mit rasender Geschwindigkeit durchgedrückt wurden und so die allseits beliebten Browserweichen zur Folge hatten und so ein Kram) - aber grundsätzlich war es eine hiermit nur schwer zu vergleichende Situation - ganz ähnlich wie die Sache mit den Druckerpatronen ein paar Beiträge weiter vorn. Insbesondere ist der Vergleich hier schwierig, weil Windows grundsätzlich eben wie Android auch, eine offene Plattform ist - iOS aber eben nicht.
durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Zum Beispiel das Google das Vorinstallieren anderer Stores den Smartphones untersagt. Kenne da jetzt aber nicht die Klagepunkte genau.
Das tut Google nicht. Mein Honor hatte beispielsweise den PlayStore und die Huawei "AppGallery" vorinstalliert, soweit ich weiß, installiert Samsung auch sowohl seinen eigenen als auch den PlayStore vor. Was Google eben nicht tut - und auch nicht tun muss - ist, andere Stores mit seinem eigenen Store ausliefern. Und warum sollten sie das auch?
Zuletzt geändert von NewRaven am 20.08.2020 20:52, insgesamt 6-mal geändert.
Hier könnte Ihre Werbung stehen...
Benutzeravatar
durruti
Beiträge: 137
Registriert: 10.06.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von durruti »

NewRaven hat geschrieben: 20.08.2020 20:35
Natürlich, weil es die "Konkurrenz" auf einem offenen(!) Markt behindern würde. Aber das ist hier ja nicht der Fall, weil der Smartphone-Markt nicht nur Apple ist. Der iOS-Appstore hingegen ist wiederum meiner Meinung nach kein offener Markt. Darüber kann ein Gericht anders entscheiden, auch wenn mich das wundern würde - aber selbst wenn es das tut, kann es zwar Änderungen fordern, aber letztlich kann Apple trotzdem niemand dazu zwingen, einen offenen Markt anzubieten. Eine Änderung hätte dann also eher vermutlich noch mehr Restriktionen zur Folge, eben um gar nicht erst die Vermutung zu erwecken, Apple würde hier einen offenen Markt anbieten, auf dem Wettbewerb zu ihnen selbst gefördert wird... auf ihrer eigenen Plattform. Würde also ein Gericht im Rahmen einer Kartellklage (sprich: einer Klage, die Apple vorwirft, potenziell gleichwertige Konkurrenz-Partner im Rahmen ihrer Vormachtsstellung im gleichen Marktsegment zu benachteiligen, wäre die einzig logische Folge für Apple, die ja offenbar nicht an einen derartigen Wettbewerb interessiert sind, dass sie ihre Schotten nur noch weiter zu machen, um eben keinen anderen Eindruck zu erwecken. Wie wir beide uns ja einig sind, gibt es keine Möglichkeit, Apple dazu zu zwingen, einen offenen Markt anzubieten oder selbigen "auf eigenem Grund und Boden" anzubieten. Was hätte Epic also davon?
Ich denke deswegen auch die gleichzeitige Klage gegen Google, da man so zeigt, daß man eben keine alternative Möglichkeit auf einem freien Markt hat. Aber das nur meine Meinung als nicht-Jurist. Und zusammen ergibt sich ja dann eine marktbeherrschende Stellung auf dem Smartphone-OS-Markt.
Und man könnte in letzter Lösung Apple genauso zerschlagen wie Microsoft, natürlich falls das Gericht Epic recht gibt. Also ja, das Gericht kann Apple zwingen einen offenen Markt anzubieten. Ansonsten wären ja Kartellgerichte sinnlos wenn sich niemand an die Entscheidungen halten muss.
NewRaven hat geschrieben: 20.08.2020 20:35
durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Zum Beispiel das Google das Vorinstallieren anderer Stores den Smartphones untersagt. Kenne da jetzt aber nicht die Klagepunkte genau.
Das tut Google nicht. Mein Honor hatte beispielsweise den PlayStore und die Huawei "AppGallery" vorinstalliert, soweit ich weiß, installiert Samsung auch sowohl seinen eigenen als auch den PlayStore vor. Was Google eben nicht tut - und auch nicht tun muss - ist, andere Stores mit seinem eigenen Store ausliefern. Und warum sollten sie das auch?
Sie dürfen aber keine Vereinbarungen mit den Herstellern der Smartphones treffen, welche den Wettbewerb behindern, so zumindest die Meinung von Epic.
Aus der Anklageschrift:
Google has entered into agreements with OEMs that unreasonably restrict competition in the Android App Distribution Market. These include MADAs with OEMs that condition their access to the Google Play Store and other “must have” Google services on the OEM offering the Google Play Store as the primary and often the only viable app store on Android mobile devices
Ist aber nur einer von 11 Punkten. Ob die Punkte gerechtfertigt sind, weiß ich nicht.

Und Epic sind da auch nicht die ersten, in Europa läuft ja eine Beschwerde von Spotify gegen Apple auch unter anderem wegen den 30%.
Zuletzt geändert von durruti am 20.08.2020 21:06, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
NewRaven
Beiträge: 2555
Registriert: 08.12.2006 04:15
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von NewRaven »

durruti hat geschrieben: 20.08.2020 20:57 Ich denke deswegen auch die gleichzeitige Klage gegen Google, da man so zeigt, daß man eben keine alternative Möglichkeit auf einem freien Markt hat. Aber das nur meine Meinung als nicht-Jurist. Und zusammen ergibt sich ja dann eine marktbeherrschende Stellung auf dem Smartphone-OS-Markt.
Und man könnte in letzter Lösung Apple genauso zerschlagen wie Microsoft, natürlich falls das Gericht Epic recht gibt. Also ja, das Gericht kann Apple zwingen einen offenen Markt anzubieten. Ansonsten wären ja Kartellgerichte sinnlos wenn sich niemand an die Entscheidungen halten muss.
Wenn ein Gericht so urteilen würde, müsste sich Apple natürlich dran halten. Nur wird der Markt eben von Google beherrscht, nicht von Apple. Apple hat nur eine "marktbeherrschende Stellung", wenn man den Smartphone-Markt nicht als Ganzes wahrnimmt, sondern Apple davon völlig isoliert betrachtet, was nun einmal an der Realität vorbei ist. Eine solche Reglementierung, einen solchen Eingriff in die Wirtschaft gibt es eben aus guten Grund nur, wenn es unbedingt nötig ist, wenn keine Alternativen vorhanden sind (die es mit Android nunmal gibt) und wenn der Endkunde ein berechtigtes Interesse daran hat, dass sich der Produzent eines Produkts unter Beschneidung seiner eigenen Urheberrechte trotzdem Konkurrenz aussetzen muss (was ebenfalls nicht gegeben sein dürfte, wie ein Blick rüber zu Android ja zeigt). Ich bleibe dabei... kein Gericht wird der Wirtschaft einen solch dermaßen großen Schaden aufbürden, indem es einfach ein Urteil erlässt, was in seiner Essenz nichts anderes tut, als geschlossene Ökosysteme zu verbieten. Und einen Ansatz zu finden, warum nur Apple das nicht haben dürfte, Nintendo, Sony, Navi-Hersteller, MS, Hersteller von (Unterhaltungs-)Elektronik und Co aber schon... würde rechtlich noch interessanter werden.
NewRaven hat geschrieben: 20.08.2020 20:35
Sie dürfen aber keine Vereinbarungen mit den Herstellern der Smartphones treffen, welche den Wettbewerb behindern, so zumindest die Meinung von Epic.
Aus der Anklageschrift:
Google has entered into agreements with OEMs that unreasonably restrict competition in the Android App Distribution Market. These include MADAs with OEMs that condition their access to the Google Play Store and other “must have” Google services on the OEM offering the Google Play Store as the primary and often the only viable app store on Android mobile devices
Ist aber nur einer von 11 Punkten. Ob die Punkte gerechtfertigt sind, weiß ich nicht.
Da steht aber nur, dass der Playstore, wenn das Smartphone als zertifiziertes Google-Android-Gerät mit eben diesen Playstore ausgeliefert werden soll, der primäre Store sein muss. Und das gilt ja auch nur für "Googles Android", nicht für Android allgemein (AOSP) - Amazon beispielsweise liefert seine Android-Geräte (sprich, die Fire-Serie) komplett ohne Google-Services aus, also auch ohne Playstore. Darf den aber auch nicht offiziell nachliefern, weil sie dann eben den Playstore als primären Store nutzen müssten, was sie nicht wollen. Das würde aber niemanden, wie beispielsweise damals Huawei, an Vereinbarung zu einem zweiten separaten Store hindern. Ich seh also auch hier das Problem nicht so wirklich.
Zuletzt geändert von NewRaven am 20.08.2020 21:29, insgesamt 4-mal geändert.
Hier könnte Ihre Werbung stehen...
Benutzeravatar
durruti
Beiträge: 137
Registriert: 10.06.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von durruti »

NewRaven hat geschrieben: 20.08.2020 20:35
Wenn ein Gericht so urteilen würde, müsste sich Apple natürlich dran halten. Nur wird der Markt eben von Google beherrscht, nicht von Apple. Apple hat nur eine "marktbeherrschende Stellung", wenn man den Smartphone-Markt nicht als Ganzes wahrnimmt, sondern Apple davon völlig isoliert betrachtet, was nun einmal an der Realität vorbei ist.
Das ist so nicht richtig:

Im deutschen Kartellrecht wird bei einem Marktanteil von 40 Prozent (zuvor 30 Prozent) die marktbeherrschende Stellung eines Unternehmens vermutet (§ 18 Absatz 4 GWB).

Aktuell hat das Apple-Betriebsystem einen Marktanteil in den USA von 52%. Klar das ist deutsches Kartellrecht, aber wird wohl in den USA ähnlich sein, ansonsten würde Epic nicht klagen.
Benutzeravatar
NewRaven
Beiträge: 2555
Registriert: 08.12.2006 04:15
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von NewRaven »

durruti hat geschrieben: 20.08.2020 21:38 Das ist so nicht richtig:

Im deutschen Kartellrecht wird bei einem Marktanteil von 40 Prozent (zuvor 30 Prozent) die marktbeherrschende Stellung eines Unternehmens vermutet (§ 18 Absatz 4 GWB).

Aktuell hat das Apple-Betriebsystem einen Marktanteil in den USA von 52%. Klar das ist deutsches Kartellrecht, aber wird wohl in den USA ähnlich sein, ansonsten würde Epic nicht klagen.
Mag sein, allerdings richtet sich die Prozentzahl in der Praxis natürlich auch nach der Anzahl der Mitbewerber - deshalb steht da auch, dass ab diesem Marktanteil die beherrschende Stellung vermutet wird - nicht, dass sie faktisch existent ist. Und da es da halt in diesem Fall nur einen ernsthaften weiteren Marktteilnehmer gibt, sollte man hier bei einer Beurteilung vermutlich eher von einer marktstarken Stellung für beide Firmen ausgehen... und natürlich ist Apple durch Google auch nicht "keinem oder nur ungenügendem Wettbewerbsdruck" ausgesetzt, aber da waren wir schon.

Das der iOS Anteil in den Staaten allerdings dermaßen hoch ist, war mir in der Tat neu. Nicht, dass das jetzt alles grundsätzlich ändert, aber ja, als für mich überraschend größte Macht am Markt in den USA wird mir so zumindest deutlich klarer, warum Epic iOS deutlich schärfer angeht als Android.
Zuletzt geändert von NewRaven am 20.08.2020 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
Hier könnte Ihre Werbung stehen...
johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von johndoe711686 »

https://gs.statcounter.com/os-market-sh ... /worldwide

74% Android zu 24% Apple.

Aber selbst wenn Apple 40% hätte und Android entsprechend fast 60%, dann würdest du Apple eine marktbeherrschende Stellung unterstellen? Wo es einen noch größeren Player gibt?

Seltsam.

Edit:
Nordamerika:
https://gs.statcounter.com/os-market-sh ... th-america

52 iOs zu 47 Android. Hier liegt Apple zwar vorn, aber bei dermaßen engem Abstand ist einfach keine Marktbeherrschung vorhanden.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 20.08.2020 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
Gast
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von Gast »

durruti hat geschrieben: 20.08.2020 20:33
Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 20:10
durruti hat geschrieben: 20.08.2020 19:58 Klar verfolgt er Ziele die erstmal nur für Epic gut sind. Aber ein Wettbewerb ist auch für Kunden immer besser.
Ja, also das Gegenteil von Epics "Wir kaufen uns Exklusivität". Wenn Spiele auf beiden Plattformen gleichzeitig erscheinen, hängt Steam den Epic Store um Welten ab. Also kauft Epic die Exklusivrechte und zwingt damit den Kunden auf, in welchem Store das Produkt ausschließlich erscheint.

Das exakte Gegenteil von dieser Klageschrift. Insofern nimmt das keiner mehr ernst. ;)
Die Kunden des Shops sind ja nicht nur die Endnutzer, sondern auch die Entwickler. Und für die ist Wettbewerb bei dem nicht jeder Anbieter 30% verlangt ganz gut. Und das könnte sich gerade bei Indietiteln auch auf den Endnutzer auswirken,
da der Entwickler mit weniger Umsatz die gleichen Gewinne machen kann und evtl. dies in die Qualität des Produktes invistiert.
Und die Exlusivrechte sind nunmal eine Methode um in den Markt zu kommen, ich habe ja auch zu keinem Zeitpunkt die Meinung vertreten daß Epic irgendwie besser ist als jedes andere Unternehmen dieser Größe. Aber den langfristigen Vorteil eines Wettbewerbes sehe ich hier schon. Zum Beispiel das man bei Kauf eines Spiels was kurz danach in den Sale kommt die Differenz erstattet bekommt. Vielleicht eine Neuerung der auch Steam bei genug Konkurrenzdruck einführt und welcher im Sinne des Käufers ist.
Schöner Gedanke. Glaube nur nicht daran. Das Geld die Qualität nicht pusht haben Wolcen und genug andere Indies schon gezeigt. Ansonsten gibt es ja schon seit langem die Alternative von GOG. Die meisten Entwickler veröffentlichen aber trotzdem auf Steam, da Steam einfach viel höhere Umsätze liefert, und insofern mehr Umsatz tatsächlich besser ist, auch wenn dort 30% anfallen. Wenn ich mein Spiel dadurch 100000x mehr verkaufen kann und damit alle Kosten gedeckt sind, jucken mich die 30% auch nicht mehr. Den Verkauf in anderen Shops kann ich ja mitnehmen, und dort mehr Marge herausziehen.

Das ist ja auch der Witz an Sales. Bei Sales werden Spiele oft mit 50-70% Rabatt verkauft. Das bedeutet für die Verkäufe der Spiele aber nicht weniger Umsatz sondern mehr. Sonst würde ja niemand mehr Sales und Rabatte anbieten. Aber wenn nun Spiele für 70% oder in Ausnahmen mit 80% oder sogar 90% Rabatt verkauft werden, kann mir niemand sagen das die 30% Marge wirklich weh tun. Das ist dann einfach frech. Schließlich nutzt man um höhere Gewinne zu erzielen eine beliebte und stark frequentierte Plattform.

Wäre der PC Markt der von z.B. 2002, würden Indies heuer reihenweise Pleite gehen, weil auf einem solchen Markt ohne die großen Stores, die Kleinen praktisch bedeutungslos wären. Gerade solche die sich nicht mal die physische Version ihres Spiels leisten könnten. Wo sollten die kleinen Entwickler dann ohne die großen Shops ihr Spiel verkaufen? Auch auf allen Konsolen sind 30% üblich.
Benutzeravatar
durruti
Beiträge: 137
Registriert: 10.06.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von durruti »

Ryan2k6 hat geschrieben: 20.08.2020 21:52 https://gs.statcounter.com/os-market-sh ... /worldwide

74% Android zu 24% Apple.

Aber selbst wenn Apple 40% hätte und Android entsprechend fast 60%, dann würdest du Apple eine marktbeherrschende Stellung unterstellen? Wo es einen noch größeren Player gibt?

Seltsam.

Edit:
Nordamerika:
https://gs.statcounter.com/os-market-sh ... th-america

52 iOs zu 47 Android. Hier liegt Apple zwar vorn, aber bei dermaßen engem Abstand ist einfach keine Marktbeherrschung vorhanden.
Ja da hast du und @NewRaven natürlich recht, deswegen wie NewRaven ja richtig geschrieben hat "vermutet". Aber das wird dann natürlich ziemlich juristisch und da kann ich auch schwer mitreden. Ich weiss nur das ich auch mal gelesen habe, das der Klage von Spotify gegen Apple gut Chancen in den UK zugesprochen werden, da da der Marktanteil über 40% liegt.
Benutzeravatar
durruti
Beiträge: 137
Registriert: 10.06.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von durruti »

Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 21:56
Schöner Gedanke. Glaube nur nicht daran. Das Geld die Qualität nicht pusht haben Wolcen und genug andere Indies schon gezeigt. Ansonsten gibt es ja schon seit langem die Alternative von GOG. Die meisten Entwickler veröffentlichen aber trotzdem auf Steam, da Steam einfach viel höhere Umsätze liefert, und insofern mehr Umsatz tatsächlich besser ist, auch wenn dort 30% anfallen. Wenn ich mein Spiel dadurch 100000x mehr verkaufen kann und damit alle Kosten gedeckt sind, jucken mich die 30% auch nicht mehr. Den Verkauf in anderen Shops kann ich ja mitnehmen, und dort mehr Marge herausziehen.
GOG hat ähnlichen margen wie Steam. Und klar, Steam ist die beste Plattform um möglichst viele Kunden zu erreichen und rechtfertigt auch 20% höhere Abgaben. Deswegen versucht ja Epic ziemlich hart in den Markt zu kommen.
Und es wird immer Negativbeispiele von Spielen geben, welche eben nicht bessere Qualität mit mehr Geld liefern. Wobei ich bei Wolcen die Probleme anderweitig sehe. Aber das wird Offtopic.
Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 21:56 Das ist ja auch der Witz an Sales. Bei Sales werden Spiele oft mit 50-70% Rabatt verkauft. Das bedeutet für die Verkäufe der Spiele aber nicht weniger Umsatz sondern mehr. Sonst würde ja niemand mehr Sales und Rabatte anbieten. Aber wenn nun Spiele für 70% oder in Ausnahmen mit 80% oder sogar 90% Rabatt verkauft werden, kann mir niemand sagen das die 30% Marge wirklich weh tun. Das ist dann einfach frech. Schließlich nutzt man um höhere Gewinne zu erzielen eine beliebte und stark frequentierte Plattform.
Steam Sales können auch von Steam ausgehene (z.B. Summer Sales). Im Gegenteil beschweren sich Entwickler ja eher das Sales schlecht für sie sind.
Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 21:56 Wäre der PC Markt der von z.B. 2002, würden Indies heuer reihenweise Pleite gehen, weil auf einem solchen Markt ohne die großen Stores, die Kleinen praktisch bedeutungslos wären. Gerade solche die sich nicht mal die physische Version ihres Spiels leisten könnten. Wo sollten die kleinen Entwickler dann ohne die großen Shops ihr Spiel verkaufen? Auch auf allen Konsolen sind 30% üblich.
Klar war Steam super die Indies. Heisst nicht das es keine Konkurrenz geben sollte.

Ich meine die zwei größten kritikpunkte an Epic sind ja:
1) Die Exklusivtitel
2) Tencent

zu 1) finde ich auch nicht gut, aber wie du ja selber oben geschrieben hast würde Epic sonst kaum eine Chance auf dem Markt haben, da die meisten Entwickler trotzdem auf Steam veröffentlichen.
zu 2) finde eine chinesische Investorengruppe nicht schlimmer als ein US-Unternehmen. Die einen könnten die Daten an die chinesische Regierung weitergeben, die anderen an die US-Regierung (Patriot Act).

Vorteil von Epic sind die halt (im Moment) sehr geringen Margen mit 7% für Unreal-Spiele. Und vielleicht werden ja die Margen der anderen Anbieter auch runtergehen. Klar als Käufer merkst du davon wahrscheinlich nichts, aber die Entwickler schon. Und ich hab ja auch mit erstatten der Preisdifferenz ein Beispielt genannt was Epic besser für den Kunden macht. Und wenn Steam das irgendwann übernehmen sollte, hätte sich auch für Käufer die Situation durch Konurrenz ja verbessert.
Benutzeravatar
greenelve
Beiträge: 48763
Registriert: 07.04.2009 19:19
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von greenelve »

Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 21:56 Das ist ja auch der Witz an Sales. Bei Sales werden Spiele oft mit 50-70% Rabatt verkauft. Das bedeutet für die Verkäufe der Spiele aber nicht weniger Umsatz sondern mehr. Sonst würde ja niemand mehr Sales und Rabatte anbieten.
Es geht noch heftiger mit Sales. Der Effekt allerdings bleibt ziemlich gleich:
Mit den Sales wird nicht immer Geld gemacht. Die sind auch ein Werbeinstrument. Spiele kommen so hoch in die Charts, bei "verkauft" und "aktive Spieler". Das erzeugt neben der Mundpropaganda (hab mir für einen Euro XY geholt und das ist echt geil) viel Aufmerksamkeit, wodurch nach dem Sale neue Kunden angelockt werden.
https://kotaku.com/developers-cash-in-b ... 1838184195

Für Entwickler sind deswegen die ersten Tage nach Launch so enorm wichtig, da ihre Spiele dann noch prominent in Launchers als "neu" hervorgehoben werden, bevor sie in der Masse an Titeln untergehen.

Vergleichbar zu den Gratis-Wochenenden Aktionen.
Zuletzt geändert von greenelve am 20.08.2020 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

Geklaut von greenelve. Falls das Forum schließen sollte:
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
Benutzeravatar
Sunblaster
Beiträge: 412
Registriert: 15.12.2009 00:33
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von Sunblaster »

Ich hoffe das Epic scheitert. Kurzfristig geht es zwar nur darum das ein gieriges Unternehmen, ein anderes gieriges Unternehmen verdrängen will. Aber langfristig geht es darum, einen Präzedenzfall zu schaffen, mit dem Epic sein Geschäftsmodell auf geschlossenen Plattformen (z.b. Konsolen) etablieren kann. Und ich kann auf Epic Exclusives auf meiner Switch verzichten. Und das Argument, Epic würde Indie-entwicklern helfen, zieht ja auch nicht wirklich, da sie von denen ja selber 30% nehmen.
Gast
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von Gast »

greenelve hat geschrieben: 20.08.2020 22:31
Khorneblume hat geschrieben: 20.08.2020 21:56 Das ist ja auch der Witz an Sales. Bei Sales werden Spiele oft mit 50-70% Rabatt verkauft. Das bedeutet für die Verkäufe der Spiele aber nicht weniger Umsatz sondern mehr. Sonst würde ja niemand mehr Sales und Rabatte anbieten.
Es geht noch heftiger mit Sales. Der Effekt allerdings bleibt ziemlich gleich:
Mit den Sales wird nicht immer Geld gemacht. Die sind auch ein Werbeinstrument. Spiele kommen so hoch in die Charts, bei "verkauft" und "aktive Spieler". Das erzeugt neben der Mundpropaganda (hab mir für einen Euro XY geholt und das ist echt geil) viel Aufmerksamkeit, wodurch nach dem Sale neue Kunden angelockt werden.
https://kotaku.com/developers-cash-in-b ... 1838184195

Für Entwickler sind deswegen die ersten Tage nach Launch so enorm wichtig, da ihre Spiele dann noch prominent in Launchers als "neu" hervorgehoben werden, bevor sie in der Masse an Titeln untergehen.

Vergleichbar zu den Gratis-Wochenenden Aktionen.
Danke für die Richtigstellung. Ja, das mit den Launches ist ein Argument. Auch werden schon gerne da 10% oder so angeboten, um zusätzlich nochmal Aufmerksamkeit zu schüren. :)

@durruti:

Habe nirgends geschrieben das es keine Konkurrenz geben soll. ;-)
Zuletzt geändert von Gast am 21.08.2020 07:28, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
durruti
Beiträge: 137
Registriert: 10.06.2010 15:12
Persönliche Nachricht:

Re: Fortnite: Epic strebt einstweilige Verfügung gegen Entfernung aus dem Appstore an

Beitrag von durruti »

Sunblaster hat geschrieben: 20.08.2020 23:02 Ich hoffe das Epic scheitert. Kurzfristig geht es zwar nur darum das ein gieriges Unternehmen, ein anderes gieriges Unternehmen verdrängen will. Aber langfristig geht es darum, einen Präzedenzfall zu schaffen, mit dem Epic sein Geschäftsmodell auf geschlossenen Plattformen (z.b. Konsolen) etablieren kann. Und ich kann auf Epic Exclusives auf meiner Switch verzichten. Und das Argument, Epic würde Indie-entwicklern helfen, zieht ja auch nicht wirklich, da sie von denen ja selber 30% nehmen.
Epic nimmt 7%-12%, nicht 30%.

Keine Ahnung warum Nintendo Exlusives auf der Switch Ok sind, aber Epic Exlusives auf der gleichen Plattform schlecht. Ist mir echt unerklärlich warum Epic soviel mehr Gegenwind abbekommt als Sony, Microsoft, Nintendo oder die Publisher/Entwickler welche die Exlusive-Deals eingehen.

Und für mich ist die Zukunft, daß Plattformanbieter wie Sony, Microsoft, Nintendo, Apple und Google ihre Stellung als Anbieter nicht ausnutzen können, sondern auch andere Shops auf den Plattformen entstehen. Und da geht es mir nicht um Epic speziell. Sondern es könnte ja auch z.B. Steam einen Shop auf den Konsolen aufmachen. Micht stört es schon, daß ich z.B. auf meiner Switch für das gleiche Spiel einen höheren Preis zahlen muss als auf dem PC und das ohne Mod-Support. Aber warum sollte auch Nintendo mit den Preisen runtergehen, wenn es keine Konkurrenz gibt.
Zuletzt geändert von durruti am 21.08.2020 08:46, insgesamt 4-mal geändert.
Antworten