Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

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Usul
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

Alanthir hat geschrieben: 31.12.2020 11:22Das ist es, was mein nächster Absatz besagt: Wir wissen nicht, ob das Spiel unter den gegebenen Voraussetzungen zu dem Zeitpunkt der Aussage perfekt lief, halt ohne Grafik, Assets und ähnlichem, aber es war intern auf der PS4 und XOne komplett spielbar. Wir wissen es nicht, dementsprechend können wir auch nicht sagen, ob es gelogen war oder einfach nur viel zu optimistisch.
Das meinte ich eben von Anfang an. Das und den Umstand, daß das Spiel ja auch mit der Release-Version komplett spielbar sein könnte - nur halt nicht in der Qualität, die Tester oder Spieler von einem Release erwarten z.B. (ich weiß es nicht, da ich es nicht gespielt habe).
Und deswegen meinte ich, daß da nichts klar ist. Aber nicht jeder faßt das halt so auf.
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SethSteiner
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von SethSteiner »

NewRaven hat geschrieben: 30.12.2020 21:38 Das Problem ist doch folgendes: die Investorengruppe klagt ja jetzt nicht in der Hoffnung, sich quasi eine Selbstverpflichtung aufzuerlegen, künftig noch mehr investieren zu müssen, weil mehr Politur eben auch mehr kostet (bei keiner Garantie, auch mehr rauszubekommen - denn das Qualität sich automatisch und zwangsläufig besser verkauft, ist ja nun leider auch nicht wahr). (...)
Das ist alles klar aber eine Verschiebung hätte keine Erhöhung der Investition bedeutet. Jemand der investiert, muss nicht immer wieder zahlen. Zwar möchten Investoren sicherlich irgendwann ein Mal eine Rendite sehen aber es ist nicht wie gern dargestellt wird, dass die Investoren eigentlich nur darauf warten quasi ihre Aktien abzustoßen (was nicht heißt, dass es nicht solche Aktionäre gibt) und dementsprechend etwas gegen Verschiebungen hätten oder aber sogar mehr Geld reinstecken müssten. Die Investorengruppe klagt allein aus dem Grund, dass CD Projekt hier eine ganze Reihe an Fehlern gemacht hat und die meisten davon auch in vollem Bewusstsein. Hätte man ehrlich kommuniziert und frühzeitig gesagt, dass man auf erhebliche Probleme gestoßen ist, aus dessen Gründen ein alternativer Release (vorerst keine Last-Gen Fassungen bspw.) oder eine komplette Verschiebung (weil selbst ohne Last Gen äußerst shabby), gäbe es keinen Grund für eine Klage und Investoren wären bestimmt nicht zufrieden gewesen aber noch unzufriedener ist man eben, wenn die investierte Firma bzw. die Geschäftsleitung der Firma schlecht handelt.

Die Investoren wollen Geld, ja. Das wissen wir alle. Aber Investoren sind nicht grundlegend oberflächliche Menschen, die sich um gar nichts anderes scheren. Wenn sie die Wahl haben, zwischen einem reibungslosen, normalen Produktrelease und einer Katastrophe, dann wählen sie nicht die Katastrophe. Wie man sieht, haben sie davon ja nichts, im Gegenteil, genau damit kann es zu einem Prozess kommen und wenn die Investoren gewinnen, dann bedeutet es in aller erster Linie, dass falsches Verhalten auch in der Videospielindustrie ein Risiko ist.

Klar kann das Ergebnis ein Rotstift sein. Ich kann nur für mich sprechen aber ich sehe darin keinerlei Problem. Auch wenn das Spiel nicht mehr gepatcht würde oder CD Projekt sogar zukünftig nicht mehr existieren würde, wäre das eben die Konsequenz aus einer Kausalkette falscher, teils böswilliger Entscheidungen. Allerdings finde ich es nicht wirklich sinnvoll darüber zu spekulieren, solange es nicht Interviews bzw. Aussagen von Experten gibt, die wirklich darlegen können, dass das überhaupt eine realistische Option ist. Wir wissen ja nicht mal um welche Summen es überhaupt im Prozess geht, nur dass CD Projekt sich mehr als nur ein goldenes Näschen verdient hat und wirklich fern davon ist am Hungertuch zu nagen. Ich denke, man muss eher davon wegkommen, CD Projekt als kleine, nette Spieleklitsche zu betrachten. Die sind ein Großkonzern.
Was wird nun also meiner Meinung nach passieren, wenn diese Klage Erfolg hat?

- die Transparenz wird während dem Großteil der Entwicklung auf das nötigste heruntergefahren... und "das Nötigste" ist eben das, was man den Investoren sowieso mitteilen muss
- die Produkte laufen so, dass sich die offensichtlichen technischen Mängel im üblichen Rahmen halten, so dass solche Dinge wie mit Sony nicht nochmal passieren
- für den obrigen Punkt wird irgendwo anders gespart... sei es am kostenfreien Support des Titels nach Release, sei es, wenn die Zeit knapp wird, am Inhalt, sei es auf Kosten des eigenen Personals... Möglichkeiten gibt es da ein paar... und keine ist wirklich "gut"

Das ist im Prinzip der Status Quo, den wir, wie du schon sagst, bei vielen anderen Firmen eh bereits haben (und eigentlich eher nicht wollen, denk ich). Ich mein, ich versuch nun wirklich nicht einen auf Jim Sterling zu machen und positive Dinge in dieser Branche und allem, was mit ihr zusammenhängt, zu sehen. Aber bei klagenden Kapitalgebern ist das wirklich schwer... sogar dann noch, wenn sie im Recht sind. Außer ich wäre selbst einer davon... dann wäre meine Skepsis als Spieler zwar nicht weg, aber die Aussicht auf meeeeeeeehr Geeeeeeld würde mich trotzdem etwas beruhigen :D
Es gab keine Transparenz während der Entwicklung von Cyberpunk 2077. Wir haben quasi 5 Jahre nichts vom Projekt gehört, anschließend gab es falsche Versprechungen und eine brodelnde Gerüchteküche über Crunches. Transparenz ist also gar nicht das Problem, sondern wenn überhaupt der Mangel an Transparenz.

Dass ein Projekt so läuft, dass sich technische Mängel im Rahmen halten, ist in aller erster Linie erst mal etwas gutes. Was dafür nötig ist, ist reine Spekulation aber tut mir leid, ein Produkt zu veröffentlichen, dass qualitativen Standards genügt, sollte doch wohl eine Selbstverständlichkeit sein. Ich kann doch nicht sagen "Ja, klar in Zukunft mögen sich technische Mängel in Grenzen halten aber dann spart man sich XY!". Nehmen wir kostenfreien Support nach Release. Erst mal, wenn es sich um Patches handelt, sind diese ja notwendig, eben weil es an QA oder Ähnlichen mangelte. Wenn es sich um Support wie Skins, Modelle, Maps und Co. handelt, so macht es keinen Sinn warum dies wegfallen sollte, weil diese Dinge kein Luxus sind. Das existiert nicht aus Freundlichkeit von Entwicklern, sondern weil kostenfreie neue Inhalte oder "Games as a Service" sich am Ende des Tages finanziell positiv bemerkbar macht.

Und was die Kosten des Personals angeht, hat sich da CD Projekt in der Vergangenheit und eventuell auch immer noch aktuell, zumindest was polnische Staatsangehörige angeht, wohl auch nicht mit Ruhm bekleckert. Und wenn mit Kosten Crunch gemeint ist, so existiert auch das bereits aber der Crunch ist wohl eher eine Ursache für technische Mängel, keine Abhilfe. Wie du sagst (und ich sage), viele negative Dinge sind schon Status Quo, wobei fehlende Kommunikation zumeist denke ich nicht negativ ist, siehe dazu noch mal Elden Ring oder Metroid Prime 4. Das ist also kein Resultat aus einer gewonnen Klage. Das Resultat ist nur, dass das Verhalten von CD Projekt von vielleicht riskant zu definitiv riskant wechselt.
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Wigggenz
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Wigggenz »

Irgendwelche CDP-internen Tests ohne Grafik und Assets sind aber nicht relevant.

Relevant ist was sich ein Aussageempfänger in der Position des Investors nach allgemeinem Sprachgebrauch unter "läuft ohne Probleme" etc vorstellen darf. Objektiver. Empfängerhorizont. Der hat im Gegensatz zum Entwickler kein technisches Detailwissen und muss daher nach so einer Aussage auch nicht damit rechnen, dass das Spiel in so einem Ausmaß fehler- und absturzverseucht ist.

Wie gesagt immer unter dem Vorbehalt es fand nicht noch weitere Kommunikation statt, in der Investoren entgegen ihrer bisherigen Behauptungen doch noch aufgeklärt wurden.

Das größere Problem dürfte in der Tat der Kausalitätsnachweis Täuschung - > konkreter Schaden sein.
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NewRaven
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von NewRaven »

SethSteiner hat geschrieben: 31.12.2020 12:13
Das ist alles klar aber eine Verschiebung hätte keine Erhöhung der Investition bedeutet. Jemand der investiert, muss nicht immer wieder zahlen. Zwar möchten Investoren sicherlich irgendwann ein Mal eine Rendite sehen aber es ist nicht wie gern dargestellt wird, dass die Investoren eigentlich nur darauf warten quasi ihre Aktien abzustoßen (was nicht heißt, dass es nicht solche Aktionäre gibt) und dementsprechend etwas gegen Verschiebungen hätten oder aber sogar mehr Geld reinstecken müssten. Die Investorengruppe klagt allein aus dem Grund, dass CD Projekt hier eine ganze Reihe an Fehlern gemacht hat und die meisten davon auch in vollem Bewusstsein. Hätte man ehrlich kommuniziert und frühzeitig gesagt, dass man auf erhebliche Probleme gestoßen ist, aus dessen Gründen ein alternativer Release (vorerst keine Last-Gen Fassungen bspw.) oder eine komplette Verschiebung (weil selbst ohne Last Gen äußerst shabby), gäbe es keinen Grund für eine Klage und Investoren wären bestimmt nicht zufrieden gewesen aber noch unzufriedener ist man eben, wenn die investierte Firma bzw. die Geschäftsleitung der Firma schlecht handelt.
Aber eine Verschiebung bei der man etwas weiter entwickelt, kostet Geld. Geld, dass man irgendwo herzaubern muss - das wächst ja nicht im Büro von Adam Badowski am Geldbäumchen. Und in diesem Fall hätte eine Verschiebung zusätzlich auch noch das lukrative Weihnachtsgeschäft gekostet. Man kann das also nicht einfach mit "die haben einmal am Anfang gezahlt und dann waren sie raus und warten nun einfach still" wegwischen, weil die ja im Kern eher interessiert, wie viel sie am Ende aus dem Pott bekommen und wann sie es bekommen. Und ich glaube nicht, dass die Investoren jetzt einfach gesagt hätten "ach, na gut, ist dann halt so, lasst euch Zeit", selbst wenn CDPR da grundehrlich gewesen wären. Sie hätten vermutlich, je nach Vertragssituation, nicht gleich geklagt (denn Grund für die Klage ist ja primär Sonys Entscheidung den Titel zu entfernen und die Folgen davon, mit der auch CDPR natürlich nicht gerechnet hat), aber ganz sicher hätten sie ein entgangenes Weihnachtsgeschäft samt dadurch erwarteter Verkäufe, nicht mit einem Schulterzucken abgetan.
SethSteiner hat geschrieben: 31.12.2020 12:13 Die Investoren wollen Geld, ja. Das wissen wir alle. Aber Investoren sind nicht grundlegend oberflächliche Menschen, die sich um gar nichts anderes scheren. Wenn sie die Wahl haben, zwischen einem reibungslosen, normalen Produktrelease und einer Katastrophe, dann wählen sie nicht die Katastrophe. Wie man sieht, haben sie davon ja nichts, im Gegenteil, genau damit kann es zu einem Prozess kommen und wenn die Investoren gewinnen, dann bedeutet es in aller erster Linie, dass falsches Verhalten auch in der Videospielindustrie ein Risiko ist.
Natürlich wählen sie nicht die Katastrophe, deshalb klagen sie ja jetzt :D Aber die betrachten am Ende eben Zahlen, nicht Produkte... wenn die Zahlen stimmen, spielt die Produktqualität keine Rolle. Das ist ihr Job, das hat mit oberflächlich auch nichts zu tun. Damit, mit diesem reinen Betrachten von Werten, verdienen sie Geld. Nur damit. Falls also ein Produkt im schlechtesten aller vorstellbaren Zustände trotzdem aus was auch immer für einen Grund vom Markt angenommen wird und sich super verkauft, sind Investoren glücklich. Und genau deshalb wären sie auch mit Cyberpunk im aktuellen Zustand glücklich gewesen, wenn Sony nicht den Verkauf eingestellt hätte, der Aktienkurs dadurch weggekracht wäre und ihnen somit quasi ganz direkt Geld gekostet hätte. Keiner hätte nur wegen "aber die haben uns angelogen" geklagt, keiner hätte nur wegen mangelnder Produktqualität geklagt, wenn am Ende ein deutliches Plus gegenüber der Erwartungen unter der schwarzen Linie für diese Investoren gestanden hätte. Aber schlechte PR, dazu entgangene Verkäufe, mit denen das Plus noch größer gewesen wäre, ein Aktieneinbruch plus Lügen... nun, dass ist aus der Perspektive eben ein guter Grund.

SethSteiner hat geschrieben: 31.12.2020 12:13 Es gab keine Transparenz während der Entwicklung von Cyberpunk 2077. Wir haben quasi 5 Jahre nichts vom Projekt gehört, anschließend gab es falsche Versprechungen und eine brodelnde Gerüchteküche über Crunches. Transparenz ist also gar nicht das Problem, sondern wenn überhaupt der Mangel an Transparenz.
Naja, diese Transparenz gabs in gewisser Form schon. Natürlich war das kein Projekt, dass aus Crowdfounding entstanden ist, aber für ein klassisches Entwicklungsmodell war CDPR schon ab einem gewissen Zeitpunkt, als es was zu sagen und zu zeigen gab, meiner Wahrnehmung nach recht offen. Das vieles davon jetzt purer Unsinn war weiß man ja nun leider erst hinterher. Aber das ist wohl etwas, von dem zwar sowohl Kunden als auch Investoren betroffen sind, aber jeweils auf ihre Art darauf reagieren müssen.

SethSteiner hat geschrieben: 31.12.2020 12:13 Dass ein Projekt so läuft, dass sich technische Mängel im Rahmen halten, ist in aller erster Linie erst mal etwas gutes. Was dafür nötig ist, ist reine Spekulation aber tut mir leid, ein Produkt zu veröffentlichen, dass qualitativen Standards genügt, sollte doch wohl eine Selbstverständlichkeit sein. Ich kann doch nicht sagen "Ja, klar in Zukunft mögen sich technische Mängel in Grenzen halten aber dann spart man sich XY!". Nehmen wir kostenfreien Support nach Release. Erst mal, wenn es sich um Patches handelt, sind diese ja notwendig, eben weil es an QA oder Ähnlichen mangelte. Wenn es sich um Support wie Skins, Modelle, Maps und Co. handelt, so macht es keinen Sinn warum dies wegfallen sollte, weil diese Dinge kein Luxus sind. Das existiert nicht aus Freundlichkeit von Entwicklern, sondern weil kostenfreie neue Inhalte oder "Games as a Service" sich am Ende des Tages finanziell positiv bemerkbar macht.
Natürlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein. Aber wenns ihnen bei den ihnen verfügbaren Mitteln aus Geld (-> Zeit, Manpower), Scope (also der schieren Größe des Projekts) so einfach möglich gewesen wäre, die angepeilte Qualität zu liefern - meinst du nicht, sie hätten es getan? Ich mein, ich glaub die Brücke ist jetzt nicht allzu wackelig, wenn ich sage "Ja, die haben uns und den Investoren absichtlich und vorsätzlich Mist erzählt... aber ihre Intention war trotzdem wohl kaum, ein teilweise völlig unspielbaren Titel zu veröffentlichen". An irgendwas hat es also Gemangelt und es ist keineswegs Spekulation, dass dieses irgendwas, diese Ressource, zwangsläufig in irgendeiner Relation zu Geld steht - entweder mit dem, was man nicht mehr hat, aufgrund irgendwelcher Dinge... wie eben Investoren, nicht mehr rauspulvern kann oder was man eben schuldet.
SethSteiner hat geschrieben: 31.12.2020 12:13 Klar kann das Ergebnis ein Rotstift sein. Ich kann nur für mich sprechen aber ich sehe darin keinerlei Problem.
Ich schon, wenn ich ehrlich bin. Wie gesagt, ich zahle den vollen Preis, ich will auch den vollen Wert. Ich persönlich würde "Inhalt" beispielsweise nicht gegen "technische Politur" tauschen wollen. Ich leg da gutes Geld auf den Tisch, ich habe das Recht, dass beides passt, ganz einfach. Und ehrlich... als Spieler ist es mir da auch völlig egal, wie CDPR da die Ressourcen zusammen bekommt. Ja, ich weiß, dass die Geldgeber da aus möglichst minimalen Einsatz möglichst maximal Profit machen wollen und das sei ihnen auch wegen mir gegönnt - aber es ist eben auch im Kern die Ursache des Problems. Für mich zählt am Ende eben in erster Linie das Produkt. Ohne Abstriche irgendwo. Natürlich nicht bei der Technik (wie hier), aber eben auch nicht beim Inhalt, beim Post-Launch-Support oder bei sonstwas. Das ist mir durchaus alles gleich wichtig.
Man kann natürlich die "dann muss CDPR eben künftig kleinere Brötchen backen, wenn sie es mit ihren Mitteln nicht hinbekommen, derart große Projekte rund abzuliefern"-Ansicht haben, die ist keineswegs falsch. Die ist vielleicht sogar naheliegend und realistisch. Aber ehrlich gesagt ist es nicht das, was ich von dem Studio gern hätte.
SethSteiner hat geschrieben: 31.12.2020 12:13 Und was die Kosten des Personals angeht, hat sich da CD Projekt in der Vergangenheit und eventuell auch immer noch aktuell, zumindest was polnische Staatsangehörige angeht, wohl auch nicht mit Ruhm bekleckert. Und wenn mit Kosten Crunch gemeint ist, so existiert auch das bereits aber der Crunch ist wohl eher eine Ursache für technische Mängel, keine Abhilfe.
Ja, eben. Und wie soll eine Klage, die am Ende das Ziel hat, aus gleichen Ressourcen ein zeit- kosten- und personalaufwendigeres Ergebnis zu erzwingen auch noch diese angesprochenen Punkte, die ja vermutlich ebenfalls daraus resultieren, dass es an irgendwelchen Dingen in der Firma mangelt, verbessern können? Vermutlich einfach gar nicht. Wenn ich aus den gleichen Dingen mehr Leistung rausquetschen will, muss ich den Druck erhöhen. Genau deshalb glaub ich ja, dass diese Klage das Problem eher noch verschlimmert als verbessert.


@Panikradio: Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich weiß schlicht nicht, was ich dazu noch sagen soll. Wir verstehen uns einfach rein kommunikativ offenbar nicht. Das kann an mir, an dir oder am Universum liegen - aber eh ich jetzt jeden meiner Sätze (ich hab da nochmal drüber gelesen... sieht nach wie vor zwar lang und ausgeschweift, aber durchaus verständlich und nicht in sich widersprüchlich für mich aus) nochmal umformuliere, sollten wir das vielleicht einfach sein lassen und uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind. Andernfalls würde ich das, hier ja schon zu Recht kritisierte, ständige Wiederholen des Gleichen nur immer weiter treiben und das muss einfach nicht sein.
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Sun7dance
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Sun7dance »

D_Sunshine hat geschrieben: 25.12.2020 17:43 Oha. Na mal schauen wie sich das entwickelt.
Ich wünsche CDPR nichts böses, aber die Kläger haben schon einen Punkt. Es ist auch eine Sache wenn man den Spielern was vorlügt, aber auf Investorenkonferenzen so einen Mist zu fabulieren. Da brauch man sich nicht wundern, wenn einen das später in den Hintern beißt.
Aber solange die Zahl der Kläger nicht überhand nimmt, sind das wahrscheinlich Wogen die man entsprechend mit Geld glätten kann.
Siehe Todd Howard und FO76...
Der hatte sogar ebenfalls durch ein späteres Interview (wahrscheinlich unabsichtlich) zugegeben, dass man die Community im Vorfeld wissentlich getäuscht hatte.
CDPR hat wohl gedacht, dass so ein Verhalten heutzutage normal wäre (was es auch leider ist) und sich dadurch unantastbar gefühlt.

Daher wird es für mich höchste Zeit, dass ein Publisher bei sowas endlich mal zur Rechenschaft gezogen wird.
Denn wenn nicht, was kommt als nächstes?
Es reicht jetzt wirklich mit unfertigen Spielen!
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von derhunni »

Sun7dance hat geschrieben: 05.01.2021 18:00 Daher wird es für mich höchste Zeit, dass ein Publisher bei sowas endlich mal zur Rechenschaft gezogen wird.
Denn wenn nicht, was kommt als nächstes?
Es reicht jetzt wirklich mit unfertigen Spielen!
Richtig, unfertige Spiele möchte keiner!

DAS ist die Kernaussage aus Spielersicht! Nicht nur bei Cyberpunk - grundsätzlich eben. Das Wort "Rechenschaft" finde ich für die ganze Diskussion speziell in Bezug auf Cyberpunk ebenfalls total treffend! Allerdings wird hier lediglich Rechenschaft vor den Investoren abgelegt - und da sehe ich das grundsätzliche Problem.

Da stellt sich nun die Frage: Wie wirkt sich das für uns SpielerInnen aus oder gibt es überhaupt einen Effekt?
Anscheinend gehen viele davon aus, dass die Klage für uns SpielerInnen positiv ist. Kurzfristig wird sie uns definitiv nichts bringen und langfristig sehe ich ganz viele Wenn und Aber.

Zur Rechenschaft ziehen, kann uns Spieler langfristig also evtl helfen - wenn aber,.... Und solange sich das Ganze noch rechnet - die Investoren ihre Chance nutzen konnten/"durften", um noch etwas mehr Kohle rauszuschlagen - sind wieder alle zufrieden und weiter gehts. Ich sehe uns SpielerInnen da nirgends in der Rechenschaft-Geschichte - höchstens wenn es um die Höhe der Ausgleichszahlungen für die Investoren geht! Daher wird sich die Firmen-Ethik wohl in den allerseltesten Fällen verbessern - bestimmt zur Freude der Investoren.

Wir SpielerInnen brauchen daher etwas anderes - etwas ohne Wenn und Aber! Etwas Konstruktives eben und nichts Destruktives wie eine Rechenschaft - welche halt nur zum Zuge kommt, wenn das "Spielehäufchen" quasi schon am Dampfen ist 8O
Wer diesbezüglich ein paar Geistesblitze parat hat - nur raus damit!
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Usul
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

derhunni hat geschrieben: 07.01.2021 21:51Wer diesbezüglich ein paar Geistesblitze parat hat - nur raus damit!
Mein Vorschlag wäre: Die Umsicht, Unterhaltungsprodukte nicht unbesehen zu kaufen. In manchen Bereichen mag das nur schwer möglich sein, aber bei Spielen ist es recht einfach.

War nicht so ein Geistesblitz, wie du das im Sinn hattest, aber eine sinnvolle Option ist das allemal.

Standard-Disclaimer: Nein, das enthebt CDPR nicht von ihrer Verantwortung für das verbuggte bzw. schlecht designte Spiel.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von derhunni »

Usul hat geschrieben: 07.01.2021 22:11 Mein Vorschlag wäre: Die Umsicht, Unterhaltungsprodukte nicht unbesehen zu kaufen. In manchen Bereichen mag das nur schwer möglich sein, aber bei Spielen ist es recht einfach.

War nicht so ein Geistesblitz, wie du das im Sinn hattest, aber eine sinnvolle Option ist das allemal.

Standard-Disclaimer: Nein, das enthebt CDPR nicht von ihrer Verantwortung für das verbuggte bzw. schlecht designte Spiel.
Stimmt!
Ohne Vorbesteller und mit wenigen Releaseday-Käufer würde sich da bestimmt was ändern - besonders bei Spielen, welche extrem gehyped sind. Da geht dann richtig Kohle flöten. Und das bringt mehr als jede Investoren-Klage!
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von danke15jahre4p »

ich halte sehr wenig davon die prämisse rauszugeben einfach nichts mehr vorzubestellen, denn das trifft kleine und größere entwickler die auf eben jene vorbestellungen angewiesen sind um das spiel so umzusetzen wie geplant, vorbestellungen können wie early access eine gute finanzierungsmöglichkeit sein.

was wäre denn mit der möglichkeit, und jetzt werde ich ganz verrückt, wenn publisher und entwickler marketingtechnisch einfach mal kleinere brötchen backen und vorallem, nicht die unwahrheit sagen? wie wäre es wenn man das primär an den pranger stellt und nicht das konsumverhalten der kunden?

dann wäre doch allen geholfen, oder nicht?

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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

Das wäre natürlich fein. Nur, wie willst du das erreichen, wenn sich rein gar nichts ändert? Das einzige Mittel, das die Konsumenten haben, ist nun einmal das Geld. Und wenn ich dann sage, daß eine meines Erachtens sinnvolle Konsequenz aus den Entwicklungen der letzten Jahre (Ja, AUCH No Man's Sky z.B., was ich ständig verteidige, war zu Anfang ein absolutes Negativbeispiel) der Verzicht auf Vorbestellungen und Blindkäufe sei, sehe ich nicht, was das mit Pranger zu tun hat. Zumal ich ja sogar geschrieben habe, daß das die Verantwortung von CDPR in keinster Weise einschränkt. Von mir aus können die Entwickler und Publisher kleinere Brötchen backen und nicht die Unwahrheit sagen... das schließt nicht aus, daß die Spieler weiterhin nicht vorbestellen.
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von danke15jahre4p »

durch kritik, durch shitstorm, durch an den pranger stellen, durch aktives in frage stellen ihres rufes, schwarze schafe der branchen benennen, sie aussortieren.

was man nicht machen sollte, den vorbestellern eine mitschuld andichten, denn das torpediert das ganze unterfangen.

ganz davon ab, 99% der vorbesteller bekommen das was ihnen verprochen und/oder gezeigt wird, cdpr ist die ausnahme, nicht die regel.

deswegen ist es überzogen generell vorbestelleungen in frage zu stellen.

wenn du allerdings meintest, dass man bei cdpr nichts mehr vorbestellen sollte, dann bin ich bei dir.

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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Usul »

dOpesen hat geschrieben: 08.01.2021 21:31was man nicht machen sollte, den vorbestellern eine mitschuld andichten, denn das torpediert das ganze unterfangen.
Da ich das hier explizit nicht mache, ist dann ja alles bestens, würde ich sagen.

Unabhängig davon finde ich persönlich(!) Vorbestellungen bei nicht limitierten Produkten (also bei solchen, die man ohne Probleme auch nach Release kaufen kann) nicht gut - aber das mag ja jeder so halten, wie er mag.
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Alanthir
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Re: Cyberpunk 2077: Erste Sammelklage in den USA wegen "falschen und/oder irreführenden" Aussagen eingereicht

Beitrag von Alanthir »

Usul hat geschrieben: 08.01.2021 21:37
dOpesen hat geschrieben: 08.01.2021 21:31was man nicht machen sollte, den vorbestellern eine mitschuld andichten, denn das torpediert das ganze unterfangen.
Da ich das hier explizit nicht mache, ist dann ja alles bestens, würde ich sagen.

Unabhängig davon finde ich persönlich(!) Vorbestellungen bei nicht limitierten Produkten (also bei solchen, die man ohne Probleme auch nach Release kaufen kann) nicht gut - aber das mag ja jeder so halten, wie er mag.
Was denn, bestellst du dir etwa nicht Mehl, Butter und Zucker im Supermarkt vor für nächsten Monat? :D
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