Doc Angelo hat geschrieben: ↑03.05.2019 20:02
Für dich ist das alles egal, solange Geld fließt. Für mich nicht. Für mich steht das Medium über dem Geld. Für mich leidet das Medium unter solchen Geld. Für dich nicht.
Falsch. So sehe ich es nicht. Bis auf den letzten Punkt, ich sehe nicht, inwieweit die Spiele durch die Deals in ihrem Spielinhalt verändert werden.
-> Es ist die Entscheidung des Entwicklers das Geld anzunehmen.
Ob EA die eigenen Spiele oder gekaufte in Origin exklusiv packt, macht für die Verfügbarkeit keinen Unterschied. Beides ist auch die freie Entscheidung des Urhebers bzw. Rechteinhabers die Exklusivität einzugehen. Diese freie Wahl des Entwicklers das Geld für einen Exklusivvertrag anzunehmen, sprichst du in dem Moment ab, sobald du eine Trennung zwischen "Urheber" und "gekauft" vornimmst.
Du kannst das Vorgehen von Epic immer noch scheiße finden. Ich bin auch kein Freund davon, dass Broodwar und demnächst Warcraft 3 Remake exklusiv bei b.net Launcher sein werden. Ich kann das scheiße finden, obwohl es die Entscheidung des Urhebers selbst ist. Denn bei meiner emotionalen Beurteilung gehe ich nach meinen Gefühlen und meinen Wünschen. Wenn ich etwas nicht mag, dann mag ich es nicht. Rein sachlich nüchtern, wie Definitionen aussehen, was gut für den Markt ist, für das Medium ist eine ganz andere Sache.
-> Der Entwickler kann mit dem Geld weitere Spiele machen, ist von Verkaufszahlen unter Umständen unabhängig und kann frei seine Vision ausleben. Denn egal wie schlecht das Spiel ankommt, wie klein die Nische ist, er hat bereits das Geld und alles weitere durch Verkäufe ist Bonus. Desweiteren gibt es noch die gekaufte Exklusivität mittels Auftragsarbeiten und gekaufter Studios - hierbei fehlt oftmals die moralische Entrüstung vom Wegnehmen angekündigter Plattformen.
Und bislang hat kein Spiel in seinem Inhalt unter den Deals mit Epic gelitten. Einzig die Verfügbarkeit ist eingeschränkt. Wer das Medium nutzen kann. Das Medium selbst ist in seiner kreativen Form unverändert. Bspw. bekommen Spiele nicht unterschiedliche Wertungen, nur weil sie in unterschiedlichen Online-Stores veröffentlicht werden.
ps: Die Ansicht das Medium stehe über Geld ist sehr romantisierend. Wir reden über ein Unterhaltungsprodukt in einer Unterhaltungsindustrie. Bei einer sachlichen Betrachtung sollte dieser Punkt nicht vergessen werden und Geld ist sehr wichtig.
Wenn du ein Last Guardian als Multiplattform haben willst, haben die Entwickler einen guten Job mit Exklusivität gemacht: Die Aufgabe dieses Exklusivspieles ist es ein Verlangen zu schüren, welches im Kauf der Konsole mündet. Ohne Exklusivität hätte Sony das Spiel ergo nicht durchgewunken und bezahlt. Erst durch die Exklusivität, die mit Geld im Hinterkopf zusammenhängt, wurde das Medium um Last Guardian bereichert.